Bereits 1955 kam es zu einer weiteren Hollywood-Produktion: "Paramount Pictures"1) verpflichtete beide für den Revuefilm "Anything Goes" (1956, "Broadway-Zauber"), den Robert Lewis1) nach dem gleichnamigen Musical1) von Cole Porter1) erneut verfilmte. Hier war Zizi Jeanmaire als Partnerin von Bing Crosby, der bereits in der 1936 von Lewis Milestone1) verfilmten Version neben Ethel Merman1) die männliche Hauptrolle gespielt hatte, als Tänzerin Gaby Duval auf der Leinwand zu sehen, während Petit für die hochgelobte Choreografie verantwortlich zeichnete. Wenig später kam Henri Decoins1) turbulenter Streifen "Folies-Bergère" (1957, "Paradies der Liebe") mit Eddie Constantine in die Kinos: "Ein bunter und flotter, aber nicht sehr origineller Film, der immerhin illustriert, was die Reiseprospekte für Paris unter dem Stichwort "Folies-Bergère"1) versprechen: rhythmische Musik, schöne Mädchen, viel Getanze und "gewagte" Szenen aus dem Nachtleben." notiert das Filmlexikon. Nach der Geburt ihrer Tochter Valentine (1955) mimte die Jeanmaire dann, erneut unter der Regie Henri Decoins, in der Komödie "Charmants garçons"3) (1957, "Kavaliere") die Hauptrolle der Tänzerin Lulu und hatte Daniel Gélin und Henri Vidal als Partner, anschließend stand sie für die heitere Gangsterstory "Guinguette (1959, "Die Schenke der Verlockung") mit Jean-Claude Pascal vor der Kamera. Ihre letzte Leinwandrolle spielte sie 1960 in dem Film "1-2-3-4 ou Les Collants noirs" (USA: "Black Tights", Deutschland: "Carmen 62"): Keine Aufarbeitung des "Carmen".Stoffes, sondern ein französischer Ballettfilm von hoher künstlerischer Qualität in Stil, Milieuzeichnung und Interpretation. Die Regie von Terence Young1) reiht vier Ballette, von denen ein Akt sich auf "Carmen" bezieht, lose aneinander, in denen der individuelle Ausdruck des modernen Tanzes das Wort ersetzt. Hohes Können und perfekte Choreografie Roland Petits vereinen sich zu einer sehenswerten Unterhaltung für die Freunde der Tanzkunst.4) Erwähnt werden soll noch der Kurzfilm " Le jeune homme et la mort (1965, "Der Jüngling und der Tod") nach dem gleichnamigen Ballett2) von Roland Petit, den dieser mit Zizi Jeanmaire und der Tanz-Legende Rudolf Nurejew1) (1938 1993) für das französische Fernsehen drehte, ebenso wie der TV-Film "Carmen" (1981) mit dem Ballett-Star Mikhail Baryshnikov1) → Übersicht Filmografie (Auszug). Neben ihren Ausflügen auf die Leinwand blieb Zizi Jeanmaire stets der Star der Inszenierungen ihres Mannes, stand in zahlreichen seiner erfolgreichen, opulent ausgestatteten Revuen überwiegend in prächtigen Kostüme von Yves Saint-Laurent1) auf der Bühne, begeisterte das Publikum unter anderem mit Chansons von Serge Gainsbourg1), Boris Vian1) oder Jacques Prévert1). Man erlebte sie beispielsweise Ende der 1950er Jahre mit der Figur der Roxanne in Petits Ballett-Inszenierung "Cyrano de Bergerac" nach dem romantisch-komödiantischen, gleichnamigen Versdrama1) von Edmond Rostand1) mit Petit in der Titelrolle des Cyrano de Bergerac1), 1961 brillierte sie im Pariser "Alhambra" in "Mon truc en plumes", dessen gleichnamiger Titelsong zu ihren vielen Erfolgen als Chansonette zählte. Weitere glanzvolle Auftritte hatte sie unter anderem in "La Chaloupée" (1961), "La Revue Zizi Jeanmaire" (1963) oder "Zizi je t’aime" (1970). Im Verlaufe der Jahre produzierte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann über 60 Shows im "Casino de Paris"2). Zizi Jeanmaire zeigte ihre Kunst weltweit, Tourneen durch alle Kontinente ließen sie gemeinsam mit ihrem Mann zu Topstars der Szene werden. In den 1970er Jahren ist beispielsweise an der Pariser Oper "La symphonie fantastique"1) (1975) mit Michaël Denard als Partner zu nennen, gemeinsam mit dem "Ballet National de Marseille"2) tanzte sie "La Chauve-souris" (1979), einer Adaption Petits der Operette "Die Fledermaus"1) von Johann Strauss1), am "Broadway" feuerte man sie Anfang der 1980er Jahre in dem Musical "Can-Can"1) von Cole Porter1). Eine Darstellung ihrer Hollywood-Jahre wurde 1984 mit "Hollywood Paradise" auf die Bühne gebracht, eine Show, mit der sie zwischen 1985 und 1987 während einer Tournee in ganz Europa das Publikum eroberte. Eine weitere erfolgreiche, europaweit gezeigte Show war unter anderem "Zizi aux Bouffes du Nord" (1989), in den 1990er Jahren sind Theaterstücke wie "Marcel et la belle excentrique" am "Théâtre Montparnasse" (1992) oder die Revue "Zizi au Zénith" (1994, Musik: Serge Gainsbourg) zu nennen. "Einen unvergessenen Auftritt hatte sie 1979 zusammen mit ihrem damaligen Tanzpartner Luigi Bonino5) in der deutschen Fernsehshow "Die Vico-Torrani-Show", in der sie ein "Best of-Medley" präsentierte." notiert Wikipedia. Ihr Name fand 1969 sogar Eingang in einen Song von Peter Sarstedt, in "Where Do You Go To (My Lovely)" heißt es zu Beginn "You talk like Marlene Dietrich, and you dance like Zizi Jeanmaire". Ein einzigartiges Bühnen-Comeback gelang Zizi Jeanmaire im November 2000 mit einer Vorstellung in der "Pariser Oper", welche auch im Fernsehen gezeigt wurde: Hier interpretierte sie noch einmal ihre erfolgreichsten Titel, zu denen auch das von ihrer Tochter geschriebene Chanson "Entre rires et chagrins" zählt, und zeigte einmal mehr, dass sie von Publikum und Presse nicht zu unrecht als "französische Legende" tituliert wird, über die ihr Mann Roland Petit einmal sagte "Ohne sie wäre Paris nicht Paris". Im Jahre 1998 drehte der Regisseur Mischa Scorer2) für die BBC die Dokumentation über die Künstlerin mit dem Titel "Zizi, Je T'Aime" nach ihrer persönlichsten Show. Die gefeierte Tänzerin, Chansonette und Schauspielerin starb am 17. Juli 2020 im Alter von 96 Jahren in der Schweizer Gemeinde Tolochenaz1) am Nordufer des Genfersees; die letzte Ruhe fand sie auf dem Pariser "Cimetière du Montparnasse"1) an der Seite ihres Gatten → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Seit Mitte der 1990er Jahre hatte das Paar Petit/Jeanmaire in der Schweiz gelebt, wo Roland Petit am 10. Juli 2011 87-jährig in Genf starb. "Ob sie in hautenger Smoking- Jacke, Federboa oder Leotard auf die Bühne fegte, dabei High Heels oder Spitzenschuhe trug: Sie vermochte das Publikum förmlich zu hypnotisieren, bis es ihr wie ein gezähmter Tiger zu Füßen lag. Auch als Seniorin, ja selbst im Witwenstand blieb Zizi Jeanmaire ein typischer Fall von: oh là là, Mademoiselle!" schrieb "Die Süddeutsche Zeitung" in einem Nachruf → sueddeutsche.de. Tochter Valentine Petit trat in die Fußstapfen ihrer Eltern, machte sich ebenfalls einen Namen als Tänzerin bzw. Schauspielerin. |
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Siehe auch Wikipedia | ||||||
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch),
3) fernsehserien.de, 5) staatsoper.de 4) Quelle: Filmlexikon von www.kabel1.de |
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