Fritz Windgassen wurde am 9. Februar 1883 zusammen mit seinem
Zwillingsbruder in Lennep bei Remscheid im Bergischen Land geboren.
Schon früh interessierte er sich für Musik und wollte Sänger werden, doch
seine Eltern hatten andere Pläne, nach ihren Wünschen sollte Sohn Fritz
ein Ingenieurstudium ergreifen. Da dieser jedoch damit nicht einverstanden war, brachte
ihn sein Vater zunächst bei der Marine unter, wo Fritz Windgassen zwei
Jahre lang auf dem Segelschulschiff "SMS-Moltke" seinen
Dienst versah und unter anderem bis nach Ostasien kam. Erst 1906 kam er in die Heimat zurück, diente noch kurze Zeit auf einem Kriegsschiff, bis dann endlich per Zufall seinen Berufswunsch Wirklichkeit wurde: 1907 lernte er beim Kieler Stadttheater den Kapellmeister Dr. Schreiber kennen, der ihm eine Ausbildung am "Bernuthschen Konservatorium" in Hamburg vermittelte. Bereits zwei Jahre später gab Fritz Windgassen sein Bühnendebüt in Hamburg-Harburg und beeindruckte mit der Titelpartie des Manrico in Verdis "Der Troubadour"1). Ein weiteres Engagement führte den jungen Sänger 1910 nach Bremen, wo er als Gefangener Florestan in Beethovens "Fidelio"1) gefeiert wurde. Anschließend ging Windgassen zurück nach Hamburg, 1912 trat er in Kassel auf und machte sich als lyrischer Tenor einen Namen in der Opernszene. Als "Heldentenor" erregte er erstmals 1918 Aufmerksamkeit, als er bei einer "Tannhäuser"-Aufführung1) für einen erkrankten Kollegen einsprang in den folgenden Jahren sollte er den "Tannhäuser" mehr als 130 Mal interpretieren. Anfang der 1920er Jahre kam Fritz Windgassen an das Staatstheater nach Stuttgart, welches bis 1945 seine künstlerische Heimat blieb. Das Repertoire des Sängers war breit gefächert, reichte von Mozart über Verdi bis hin zu Wagner. Windgassen brillierte beispielsweise als Tamino in Mozarts "Die Zauberflöte"1) , als Wagner-Interpret feierte er als "Lohengrin"1), Siegmund ("Die Walküre"1)), "Siegfried"1), Tristan ("Tristan und Isolde"1)) oder Walther von Stolzing ("Die Meistersinger von Nürnberg"1)) Triumphe, war darüber hinaus auch in modernen Werken wie in Kurt Weills "Der Protagonist" zu hören oder machte auch schon mal Ausflüge in die "leichte Muse" der Operette. Der bereits 1929 zum "Württembergischen Kammersänger" ernannt Tenor arbeitete in späteren Jahren erfolgreich als Musikpädagoge; er war außerordentlicher Professor an der Stuttgarter Musikhochschule, sowie dramatischer Lehrer und Leiter der dortigen Opernschule. Fritz Windgassen, der seit 1945 Ehrenmitglied der Stuttgarter Staatsoper war, starb am 17. April 1963 wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag im oberbayerischen Murnau am Staffelsee. Er war mit der Koloratur-Sopranistin Vali von der Osten1) (1882 1923), Schwester der berühmten Sopranistin Eva von der Osten1) (1881 1936), verheiratet. Aus der Ehe stammte Sohn Wolfgang Windgassen2) (1914 1974), der ebenfalls ein berühmter Tenor wurde; ein zweiter Sohn kam während des 2. Weltkrieges als Soldat ums Leben. |
Siehe auch Wikipedia |
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP |
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