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Peter Alexander wurde am 30. Juni 1926 als Peter Alexander Ferdinand Maximilian Neumayer in der österreichischen Hauptstadt Wien1) geboren. Er wuchs in einem gut situierten, bürgerlichen Elternhaus auf, sein Vater Anton Neumayer (1900 1947) war Bankangestellter und leidenschaftlicher Fotograf bzw. Hobbyfilmer, Mutter Bertha (1896 1987) die Tochter eines Musikalienhändlers aus dem westböhmischen1) Nürschan1) (heute: Nýřany, Tschechien1)). Wegen seines klaren Soprans sollte der Junge Mitglied bei den "Wiener Sängerknaben"1) werden, aber er verweigerte sich dem Entschluss der Familie. Er besuchte nach der Volksschule das örtliche Döblinger Gymnasium1), das er jedoch wegen verschiedener Streiche durch Schulverweis vorzeitig verlassen musste. | ||||||||||
Am 22. September 1952 heiratete der Künstler die Schauspielerin und Chansonette Hildegarde Haagen1) (1922 2003), die er bei Rundfunkproben kennen- und lieben gelernt hatte. Hilde Alexander gab ihren Beruf auf und managte fortan ihren Mann, mit dessen Karriere es nun steil bergauf gehen sollte. Der große Durchbruch gelang Peter Alexander im Herbst 1953, als er im "Deutschen Theater"1) in München einen Schlagerwettbewerb mit der Nummer "La Bella Musica" vor den damaligen Publikumslieblingen Lys Assia, Vico Torriani und dem damaligen Kinderstar Conny Froboess gewann. Danach ging es Schlag auf Schlag, Alexander erhielt einen Plattenvertrag und konnte sich in Folge mit Hits wie "Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere"1) (1953), "Der Mond hält seine Wacht" (1955), "Ich weiß was Dir fehlt" (1956), "Ich zähle täglich meine Sorgen"1) (1959/60), "Bist du einsam heut’ Nacht"1) (1960/61), "Heidschi Bumbeidschi"1) (1966), "Der letzte Walzer" (1967), "Delilah"1) (1968), "Komm und bedien dich"1) (1968), "Oh Lady Mary" (1970), "Die kleine Kneipe"1) (1976) oder "Der Papa wird’s schon richten"1) (1981) in der deutschen Hitparade platzieren → Singles bei Wikipedia. Die Spanne seiner "Top-10-Hits" in den deutschen Charts reichte von 1954 bis 1981 und kaum ein anderer deutschsprachiger Sänger kann auf eine solch beständige Karriere wie die von Peter Alexander zurückblicken. Zwischendurch wollte Alexander es noch einmal wissen und übernahm zur Spielzeit 1956/57 am "Theater in der Josefstadt"1) die männliche Hauptrolle des Charlie Parker, Sohn des Chicagoer Autoindustriellen John Parker (Hans Unterkircher), in dem von Peter Preses1) in Szene gesetzten, musikalischen Lustspiel "Kleiner Schwindel in Paris" (Uraufführung: 25.12.1956) von Rudolf Weys1) und Robert Gilbert1) (Libretti) → josefstadt.org. Das Stück mit der Musik von Robert Stolz1) wurde jedoch nach nur sechs Aufführungen abgesetzt, das von Stolz komponierte Schaukellied "Verliebte muss man gar nicht erst in Stimmung bringen" auf Schallplatte dagegen ein großer Hit.
Bereits 1952 war auch der Film auf Peter Alexander aufmerksam geworden und in den 1950er und 1960er Jahren drehte er zahlreiche populäre Unterhaltungsstreifen mit so beliebten Kolleginnen/Kollegen wie Marika Rökk, Hans Moser, Grethe Weiser, Gunther Philipp, Theo Lingen, Heinz Erhardt, Conny Froboess, Heintje, Waltraud Haas, Willy Millowitsch, Peter Weck und vielen anderen. Sein Leinwanddebüt gab er bereits 1948 mit einem winzigen Part in der Literaturadaption "Der Engel mit der Posaune"1), Jahre später besetzte ihn Franz Antel1) erstmals in der Alltagskomödie "Verliebte Leute"1) (1954) mit der größere Rolle des übermütigen Musikers Karl Munk und mit dem Streifen "Liebe, Tanz und 1000 Schlager"1) (1955) gelang Alexander neben seiner Partnerin Caterina Valente der Durchbruch zum gefeierten Leinwandstar. 1957 folgte an der Seite von Bibi Johns der flotte Film "Musikparade"1), der bereits als "ein Peter Alexander-Film" angezeigt wurde und die Kinokassen "klingeln" ließ Deutschlands Kinobesitzer wählten damals Peter Alexander zum "Besten Nachwuchsdarsteller des Jahres". Insgesamt stand Alexander für knapp 50 Kinoproduktionen vor der Kamera, die meist unter der Regie von Géza von Cziffra gedreht und zur damaligen Zeit äußerst beliebt waren; hauptsächlich übernahm er Rollen in musikalischen Komödien, in denen er seine Lieder mit schmelzend weicher Stimme darbieten konnte. Von der Filmindustrie war er auf den Typ des singenden, tanzenden, unbeschwerten Jungen "von nebenan" festgelegt und nur selten konnte er sein eigentliches Talent als Schauspieler zur Geltung bringen. Erst als die "Schlagerfilm"-Welle abebbte, gelang es ihm, seine Filme mit parodistischen und kabarettistischen Einlagen zu bereichern: So als bankrotter Hauseigentümer Peter Martens in der Komödie "Kriminaltango"1) (1960) oder als Graf Bobby Pinelski in dem Klamauk "Die Abenteuer des Grafen Bobby"1) (1961) zusammen mit Gunther Philipp als "Baron Mucki von Kalk". Die Rolle des Dr. Otto Wilder übernahm er in "Charleys Tante"1) (1963) nach der gleichnamigen Farce1) von Brandon Thomas1), im selben Jahr mimte er den erfolgreichen Firmenchef Dr. Fritz Geyer in "Der Musterknabe"1) (1963) sowie wenig später brillant den böhmischen Fleischhauerssohn Josef Schwejk in "Schwejk's Flegeljahre"1) (1964), gedreht von Wolfgang Liebeneiner1) nach dem Roman "Der brave Soldat Schwejk"1) von Jaroslav Hašek1). Ausflüge in das Genre des Operettenfilms festigten seine Star-Position und bestätigten ihn als würdigen Nachfolger von Johannes Heesters, der im gleichen Rollenfach tätig war. So präsentierte sich Alexander unter anderem als Oberkellner Leopold in der von Werner Jacobs1) nach dem gleichnamigen Singspiel1) von Ralph Benatzky1) in Szene gesetzten Adaption "Im weißen Rössl"1) (1960) als Partner von Waltraud Haas (Rössl-Wirtin Josepha Vogelhuber, gab, erneut an der Seite von Waltraut Haas, den vom Arzt zum Operettentenor aufgestiegenen Ulrich Hanssen in der Komödie "Hochzeitsnacht im Paradies"1) (1962) nach Motiven der gleichnamigen Operette1) von Friedrich Schröder1) (Musik) sowie den Dr. Gabriel Eisenstein, Ehemann von Rosalinde (Marianne Koch), in "Die Fledermaus"1) (1962), eine freie Verfilmung der gleichnamigen Operette1) von Johann Strauss1). In die Rolle des Grafen Danilo schlüpfte er in dem Lustspiel "Die lustige Witwe"1) (1962), lose basierend auf der gleichnamigen Operette1) von Franz Lehár (Musik) mit Karin Hübner als Partnerin. Anfang der 1970er Jahre drehte er dann mit der heiteren Geschichte "Hauptsache Ferien"1) (1972) unter der Regie von Peter Weck seinen letzten Kinofilm, stand in dieser amüsanten Geschichte unter anderem mit Christiane Hörbiger, Theo Lingen und Martin Held vor der Kamera → Übersicht Kinofilme.
Aus der Verbindung mit Ehefrau Hilde war Peter Alexander Vater von zwei Kindern, am 28. September 1958 wurde Tochter Susanne geboren, fünf Jahre später erblickte am 9. November 1963 Sohn Michael das Licht der Welt, der später unter anderem wenig erfolgreich eine Immobilien-Firma betrieb. Der begeisterte Hobbyangler Alexander lebte seit Ende der 1950er Jahre mit seiner Familie in einer selbst entworfenen Villa, genannt "Casa la Sorgente", im Schweizerischen Morcote1) am Luganersee1) und genoss dort sein Privatleben; nach dem Verkauf des Hauses 1990 mietete er in Morcote eine Wohnung. Im September 2002 feierte der sympathische Star mit Ehefrau Hilde die "Goldene Hochzeit" eine Seltenheit im sonst so skandalträchtigen Show-Business. Nur wenige Monate später wurde die glückliche Verbindung durch den Tod getrennt, am 30. März 2003 starb Hilde Alexander im Alter von 71 Jahren in einer Wiener Privatklinik an Herzversagen. Bereits zum Jahreswechsel 2001/02 hatte sich Hilde Alexander bei einem Sturz eine Fraktur des Oberschenkelhalsknochens zugezogen und musste operiert werden; von diesem Unfall erholte sie sich nicht mehr richtig. Einen weiteren Schicksalsschlag musste Peter Alexander im Frühjahr 2009 verkraften, seine Tochter, die Kunstgeschichtlerin und Malerin Susanne Haidinger-Neumayer, kam am 8. März 2009 mit nur 50 Jahren bei einem Autounfall auf der thailändischen Ferieninsel Koh Samui1) ums Leben. Sohn Michael Neumayer starb im Januar 2019 unter mysteriösen Umständen im türkischen Belek1), wo der 55-Jährige zuletzt mit seiner Lebensgefährtin gewohnt hatte → focus.de. Seit dem Tod seiner Ehefrau zog sich der in Grinzing1) im 19. Wiener Bezirk Döbling1) in einem Einfamilienhaus (Haus Gerzabek1)) wohnende beliebte Künstler vollkommen aus der Öffentlichkeit zurück, gab keine Interviews mehr und auch anlässlich seines 80. Geburtstages am 30. Juni 2006 war er nicht zu überreden, persönlich einer TV-Geburtstagsgala beizuwohnen. Das ZDF1) strahlte zu Ehren des Stars am 16. Juli 2006 verspätet (wegen der Fußball-WM) die in Co-Produktion mit dem ORF1) entstandene Sendung "Die Traumschiff-Gala: Zum 80. Geburtstag von Peter Alexander"3) aus, in der von Barbara Wussow1) moderiert noch einmal die Höhepunkte aus dem Schaffen Peter Alexanders präsentiert wurden und zahlreiche Kollegen/Kolleginnen und Weggefährten dem beliebten, stets bescheiden gebliebenen Künstler gratulierten. Alexander selbst wurde am Ende der Sendung per Videoübertragung zugeschaltet, er bedankte sich beim Publikum und den Gästen der TV-Gala trotz seiner positiven Worte war eine gewisse Traurigkeit in den Augen des großen Stars und ehemaligen "Charmeurs par excellence" nicht zu übersehen. Peter Alexander starb am 12. Februar 2011 im Alter von 84 Jahren in seiner Geburtsstadt Wien, über die Todesursache wurde nichts bekannt: laut Medienberichten fanden die Trauerfeierlichkeiten im engsten Familienkreis statt. Das Ableben des als "Genie der Fernsehunterhaltung" bezeichneten Künstlers rief nicht nur bei Fans Trauer und Bestürzung hervor, der damalige ZDF-Intendant Markus Schächter1) würdigte Peter Alexander als "den Besten seiner Zeit", "als Sänger, Schauspieler, Komiker, Parodist, Tänzer und TV-Gastgeber war er unübertroffen". Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann1) sagte in einem Nachruf unter anderem: "Peter Alexander hat als Künstler über Generationen den Menschen Freude bereitet im Inland und im Ausland. Er war mit seinem Talent und seiner Vielseitigkeit über alle Grenzen hinweg das Gesicht Österreichs." Für den Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny1) war Peter Alexander "als Künstler unermüdlich in seinem Schaffen, mit einer völlig geradlinigen Karriere, ohne jegliche Skandale." Er sei "eines der Gesichter des deutschsprachigen Fernsehens, die bleiben", habe "beispiellosen Erfolg" gehabt und sei trotzdem "immer bescheiden, immer charmant, immer optimistisch der ewig große Junge, der schüchterne Weltstar" geblieben. DIE ZEIT (Hellmuth Vensky) titelte in seinem Nachruf "Der letzte Rundum-Unterhalter" und schrieb unter anderem "Peter Alexander war Österreicher, aber er wurde zu einem Kapitel Kulturgeschichte auch der Bonner Bundesrepublik." Die letzte Ruhe fand der legendäre Schauspieler Sänger und Entertainer am 28. Februar 2011 im Kreise der Familienangehörigen auf dem Grinzinger Friedhof1) (Gruppe 7, Reihe 1, Nummer 2), wo schon Ehefrau Hilde und Tochter Susanne beigesetzt worden waren → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie der Artikel bei wiev1.orf.at. Anlässlich des Todes von Peter Alexander änderte die ARD das Programm und zeigte am 13. Februar 2011 (13:45 Uhr) noch einmal die Dokumentation "Legenden Peter Alexander"4) von Birgit Kienzle aus dem Jahre 2007, sowie anschließend um 14:40 Uhr den Spielfilm "Charleys Tante". Auch das ZDF erinnerte mit verschiedensten Sendungen an den populären Künstler. Seit 2012 erinnert der "Peter-Alexander-Platz" in Wien-Döbling an den berühmten Österreicher. Im Sommer 2018 ging durch die Presse, dass das Einfamilienhaus, in dem Peter Alexander bis zu seinem Tod gelebt hatte, abgerissen worden sei. Es stand seit seinem Verkauf im Jahre 2015 leer → wien.orf.at. Wer über das Schaffen von Peter Alexander nachlesen möchte, kann das in
einigen Büchern tun: 1971 erschien unter anderem im "Bertelsmann Sachbuchverlag"
"Gestatten, Peter Alexander", im gleichen Jahr erschien der
Burda-Bildband "Peter Alexander" und 1986 veröffentlichte Peter Lanz
"Peter Alexander: Ein Leben für die Musik". Anlässlich des 80. Geburtstages von Peter Alexander
brachte "Reader’s Digest" Mitte März 2006
eine Sammlung seiner größten Hits auf den Markt. "Peter Alexander Das große Starporträt" präsentiert
auf fünf CDs mit einer Gesamtspieldauer von
mehr als sechs Stunden über 120 Hits; neben den CDs gibt es eine von Peter Alexander autorisierte Biografie.
Im Mai 2006 brachten Michael Wenk und Barbara Löhr
im Wiener Verlag Carl Ueberreuter die Bildbiografie "Peter Alexander:
Das tat ich alles aus Liebe
" mit einem Vorwort des Stars auf den Markt;
auf 192 Seiten dokumentieren 450 farbige Abbildungen Lebensstationen und
Karriere des berühmten Sängers, Schauspielers und Entertainers. |
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Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie), whoswho.de, filmportal.de sowie den Artikel "Das Phantom der Operette. Zum 75. Geburtstag von Peter Alexander" von Michael Wenk (Film-Dienst 13/2001) und die Nachrufe bei welt.de, stern.de, zeit.de |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) geschichtewiki.wien.gv.at, 3) fernsehserien.de, 4) daserste.de | ||||||||||
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