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Peter Kraus wurde am 18. März 1939 als Peter Siegfried Krausenecker
in München geboren. Der Sohn des bekannten österreichischen Regisseurs
und Kabarettisten Fred
Kraus1) (Fred Krausnecker;
1917 1993) verbrachte seine Jugend abwechselnd
zwischen München und Salzburg, wo sein Vater ein eigenes kleines Theater hatte.
Schon während seiner Schulzeit nahm Peter Kraus Gesangsunterricht, belegte
Schauspiel- und Stepkurse und begann seine
Karriere als Schauspieler Mitte der 1950er Jahre mit der Rolle des Johnny
in Kurt Hoffmanns Streifen "Das fliegende Klassenzimmer"1) (1954) nach dem
gleichnamigen
Buch1) von Erich Kästner1).
Als die deutsche Plattenindustrie merkte, dass sich Rock'n Roll gut verkaufen ließ
machte sie aus ihm einen Elvis-Verschnitt und Peter Kraus wurde wie sein
Kollege und Konkurrent Ted Herold bald zum populärsten deutschen
Rock-Sänger und Teenageridol. Das schlaksige und lässige Gehabe des
jungen Mannes kam bei den Teenies bestens an, allein
in den ersten vier Jahren nach seinem Debüt brachte Kraus 36 Schlager
heraus, verkaufte damals bereits über 12 Millionen Schallplatten.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Seine erste Plattenveröffentlichung war Ende 1956 eine deutsche
Version von Little Richards "Tutti Frutti"1). Mitte 1957 folgte
seine erste Hit-Notierung "Susi Rock", die mit Platz 8 gleich
ein "Top-Ten"-Erfolg wurde. Von da ab stand Peter Kraus bis 1964
regelmäßig in den deutschen Charts; 1958 nahm er die Titel "Wenn
Teenager träumen", "Hula Baby" und das legendäre "Sugar Baby" auf,
1959 folgte seine Version von "Tiger". Anfänglich
war er noch stark von Elvis Presley1) beeinflusst, doch bald gelang es ihm
einen eigenen Stil zu finden. Als der "nette Junge von nebenan"
sang er auch mit seinem Gegenpol, dem weiblichen Teenageridol Nr. 1 Conny Froboess
und trat mir ihr in Schlagerfilmen auf, wie 1958 in "Wenn die Conny mit dem Peter"1) oder 1960 in "Conny und Peter machen Musik"1). Beide
avancierten bei Deutschlands Teenagern zu den meistgeliebtesten
Leinwandstar der späten 1950er Jahre.
Kraus veröffentlichte auch einige Titel zusammen mit Jörg Maria Berg1),
unter dem Pseudonym "Die James Brothers" hörte man von dem Duo
deutsche Cover-Versionen wie beispielsweise 1958 " Wenn" (When),
1959 " Cowboy Billy",
1960 " Rote Rosen" (Pretty Blue Eyes) oder 1964 " Hätt' ich einen Hammer
(If I Had A Hammer), um nur einige zu nennen.
Als die Rock'n-Roll-Welle verebbte, war Peter Kraus weiter als Schauspieler in Filmen und im
Fernsehen tätig und ging mit seinen Songs auf Tournee, die ihn
auch ins Ausland, wie Frankreich, England, Italien, Holland, Schweden und Amerika
führten. Er passte seine Lieder dem veränderten Musikgeschmack
an und profilierte sich beim Übergang zu den 1960ern als Deutschlands
"Kuschelsänger" Nummer 1. So sang er 1961 mit "Schwarze Rose
Rosemarie" einen der legendärsten Schmusehits der Sixties, erreichte Platz 5 der
deutschen Hitparade und erhielt den "Bronzenen Löwen"1) von
"Radio Luxemburg"; mit weiteren klassischen Blues-Titeln wie "Silvermoon" und "Sweety"1) setzte er 1962 seinen Triumphzug fort.
Das Allroundgenie Kraus trat auch als Drehbuchautor und Plattenproduzent in
Erscheinung, hatte eine eigene TV-Show "Herzlichst Ihr Peter Kraus",
die 14 Mal ausgestrahlt wurde und in der er dem Fernsehpublikum ausländische Stars
vorstellte. 1970 war er unter anderem 18 Folgen lang Showmaster der TV-Unterhaltungsserie
"Bäng-Bäng"2) und seine Auftritte in der von seinem Vater produzierte Serie
"8 x 1 nach Noten" und "Hallo Peter" waren ebenfalls beim
Publikum sehr beliebt.
Kraus präsentierte sich auch erfolgreich in einigen TV-Musicals wie
"Die Pickwickier", "Bel Ami", "Ein Walzertraum",
"Wenn der Vater mit dem Sohn", "Lösegeld für Mylady"
sowie
"No, no, Nannette". Mit seiner ehemaligen Partnerin Cornelia Froboess
stand er nach 26 Jahren wieder gemeinsam vor der Kamera: In dem Fantasy-Film
von Hans-Christoph Blumenberg "Der Sommer des Samurai"1)
mimte er 1985
einen coolen Aussteigertypen.
Peter Kraus hat es verstanden, über die Jahre hinweg immer wieder sein
Publikum mit einer Mischung aus nostalgischen Songs und Neueinspielungen zu
begeistern.
Peter Kraus und Cornelia Froboess 1986 anlässlich der
Hamburger
Kinopremiere
von "Der
Sommer des Samurai" (1986)
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Seine Shows sind nach wie vor sehenswert, vor allem unter dem
Aspekt, dass er mit seinen Fans gealtert ist, aber immer noch den Eindruck
vermittelt, als wäre er eben erst aus den 1950ern gekommen für viele kaum zu
glauben, feierte der Künstler 1999 seinen 60. Geburtstag. Ob TV-Shows,
Tourneen oder Gala-Auftritte Peter Kraus ist als
"Allrounder" im Showbusiness nach wie vor beliebt und
gefragt. Mit seiner letzten großen Rock'n Roll-Show
"Vorwärts in die Fifties" traf er 1989 sowohl den Geschmack der
"Muttis als auch der Töchter", wie es ein Kritiker der
Süddeutschen Zeitung damals formulierte.
Peter Kraus beim Konzert am 18. Mai 2008 in der
Düsseldorfer Phillipshalle
Foto: © Bernd Schaller (www.schallerfoto.de)
(Das Copyright liegt bei Bernd Schaller;
das Foto darf nicht für andere Zwecke
verwendet werden.)
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Im Frühsommer 2002 kam er
mit einer neuen CD "Ich mach weiter" auf den Markt und im Herbst gleichen Jahres
ging er damit auf Deutschland-Tournee. Eine weitere groß angelegte Tournee
durch Deutschland, Österreich und die Schweiz startete die Rock-Legende Mitte
Oktober 2006 anlässlich seines 50-jährigen Bühnenjubiläums. Sein
vorab veröffentlichtes neues
Album sowie das Programm "I love Rock'n Roll" ist eine
Zeitreise durch fast ein halbes Jahrhundert Showgeschichte; zeitgleich mit
dem Tourneestart erschien auch die neue Biografie von Peter Kraus "Keine
Zeit zum Altwerden" I love Rock'n Roll",
welche in Zusammenarbeit mit Erich J. Lejeune entstanden und in
Interview-Form gehalten ist.
Peter Kraus und seine Musiker rockten
am 18. Mai 2008 in der
Düsseldorfer Phillipshalle.
Foto: © Bernd Schaller (www.schallerfoto.de)
(Das Copyright liegt bei Bernd Schaller; das Foto
darf nicht für andere Zwecke
verwendet werden.)
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Peter Kraus hat sich im Verlauf der Jahrzehnte vom Teenageridol zum
professionellen Entertainer gemausert und wie oft er auf der Bühne stand, ist nicht mehr zu zählen.
Seit Jahrzehnten hält er sich als Sänger, Tänzer und Entertainer
an der Spitze der
Unterhaltungsmusik, sein Name wird jedoch immer mit dem Rock'n Roll
verbunden bleiben. Im März 2006 wurde der Sänger in Berlin für seine Verdienste um die deutsche Rockgeschichte
geehrt, neben Jungstars wie Xavier Naidoo1) und der Gruppe "Wir Sind Helden"1) erhielt Peter Kraus
von der "Deutschen Phono-Akademie" einen
"Echo"1) für sein Lebenswerk. In der Laudatio, welche
Michael Haentjes, damaliger Vorstandsvorsitzender der "Deutschen Phono-Akademie" hielt, hieß es
unter anderem: "Die Karriere von Peter Kraus ist die Karriere des
Rock'n'Roll in Deutschland. Sowohl als Sänger, als auch als Schauspieler und Entertainer hat Peter Kraus deutsche Popgeschichte geschrieben. Dabei hat er es auf sympathische Weise vermieden, auf kurzfristige Trends zu setzen und ist sich und dem
Rock'n'Roll in all den Jahren treu geblieben."
Insgesamt verkaufte Peter Kraus mehr als 17 Millionen Tonträger,
erhielt unzählige "Goldene Schallplatten", Auszeichnungen und Ehrungen.
1990 veröffentlichte er unter dem beziehungsreichen
Titel "Wop-baba-lu-ba mein ver-rocktes Leben"
erstmals seine Memoiren; auch als Maler wurde er
inzwischen bekannt; seine Bilder, poppige Kompositionen, die an Roy Lichtenstein erinnern,
fanden bei verschiedenen Ausstellungen in Zürich und St. Moritz große Anerkennung.
2009 ehrte man ihn mit dem "Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um
das Land Wien"1), 2014 konnte er
das "Österreichische
Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst"1)
entgegennehmen.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem
Fotografen Edmond Frederik
zur Verfügung gestellt.
© Edmond Frederik (Lizensiert)
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Am 18. März 2014 feierte das deutsche Teenager-Idol der Wirtschaftswunderjahre
seinen 75. Geburtstag und hat immer noch nichts von seinem jugendlichen Charme
eingebüßt. In einigen Zeitungen als "Berufsjugendlicher"
tituliert, verlegte sich Kraus in den letzten Jahren mehr auf Swing und erfüllte
sich damit
einen lang gehegten Wunsch. Gemeinsam mit der "SWR Big Band" ging er ab
Herbst 2009 auf große Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz,
sang mit einer Mischung aus swingender Popmusik mit eigenen deutschen
Texten Klassiker aus der alten gehobenen Schlagermusik wie etwa "Moon
River". Passend dazu kam die CD "Nimm Dir Zeit"
in den Handel. Mit Rock n'Roll hat das Album
nichts mehr zu tun, Kraus präsentiert Titel wie "Ich bin doch nur ein Mann",
"Ich hab mich so an dich gewöhnt" oder "Verzeih mir".
Im April 2011 trat er bei der "Max Greger Tour 2011", mit
der der legendäre Musiker Max Greger1)
seinen 85. Geburtstag feierte, als Gast auf. Die Tournee
mit Gregers langjährigem musikalischen Weggefährten, dem vier Jahre älteren
Hugo Strasser1),
und der "SWR Big Band" führte durch ausgewählte Städte, begann am 25. April in Leipzig und endete am 12. Juni 2011 in Mainz.
Für 2012 war zusammen mit Sohn Mike Kraus sowie dem österreichischen
Rock-'n'-Roll-Musiker Andy Lee Lang1) und der
Musicaldarstellerin Barbara Endl die "Peter Kraus Revue Für
immer in Jeans"
geplant, die das Publikum auf eine musikalische Zeitreise in die 1950er Jahre
schickte. Unterstützt von der "Peter Kraus All Star Band" und den
"Moonlight Dancers & Sugarbabies" startete die Tour am 19. Februar 2012 in Wien und
war bis Ende Mai 2012
in vielen großen deutschen Städten wie Köln, Dresden, Berlin, München oder
Stuttgart zu sehen.
Seine Tour mit dem Titel "Das Beste kommt zum Schluss Meine große Abschiedstournee!"
führt den Entertainer ab Anfang Oktober 2014 bis Ende März 2015 durch
Deutschland, die Schweiz und Österreich.
Sein Album "ZEITENSPRUNG" erschien pünktlich zum 75. Geburtstag am 18. März 2014.
Auch mit 80 Jahren am 18. März 2019 beging er diesen runden Geburtstag hat Kraus
nichts von seiner Vitalität eingebüßt.
"Von Oktober bis November 2019 betritt er nochmals einige ausgewählte Bühnen Deutschlands, Österreichs und
der Schweiz und präsentiert seine Lieblingshits der wilden 50er und 60er Jahre. Dabei wird er nicht nur seine eigenen
großen Hits, sondern auch ganz persönliche Lieblingssongs seiner Jugend, aus der Zeit der Aufbruchsstimmung und
unbändigen Lebensfreude der Nachkriegszeit, auf die Bühne bringen."
kann man auf seiner Website lesen.
Sein aktuelles Album mit dem Titel "Idole" veröffentlichte Kraus am
24. Juni 2022 und wird im Frühjahr 2023 im Rahmen von 23 Konzerten seine Fans in Deutschland und Österreich
erfreuen. "Und dabei neben seinen zeitlosen Hits wie
"Rock Around The Clock" oder"Sugar Baby" auch Titel aus seinem neuen Album
"Idole" darbieten. Ab 4. Februar 2023 ist Peter Kraus auf großer
"Meine Hits Meine Idole" Tournee." wird bei www.peterkraus.de
angekündigt.
Kraus scheint alterslos, wie er sich fit und
aktiv hält, ließ er die Leser in seinen Anfang Oktober 2011 erschienenen
Erinnerungen "Für immer jung: Das Geheimnis meines Lebens" wissen,
hält mit diesem reich bebilderten Buch durchaus witzig Rückschau auf seine
mehr als ein halbes Jahrhundert währende Karriere.
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Als Hommage an das Schlageridol der 1950er/1960er Jahre versteht sich das mit
Hits der Rock'n'Roll-Legende gespickte Musical "Sehnsucht nach dem
Happy End" von Rainer Lewandowski, das am 7. September 2011 in der "Komödie
im Bayerischen Hof" in München Premiere feierte und bis Ende Oktober
auf dem Spielplan stand.
Seit 1969 ist der Star mit Ingrid Nieuweboer, einem früheren Fotomodel
verheiratet; der gemeinsame Sohn Michael (Mike) wurde 1973 geboren, der
später in den USA unter anderem Regie studierte. Inzwischen hat sich Mike Kraus ebenfalls einen
Namen als anerkannter Sänger gemacht und auch
schon verschiedentlich mit seinem berühmten Vater auf der Bühne
gestanden. Die von Ehefrau Ingrid mit in die Ehe gebrachte Tochter Gaby wurde
von Peter Kraus später adoptiert. Gaby starb im Alter von nur 39 Jahren
trotz harten Kampfes und zahlreicher Therapien im Oktober 2001 an Brustkrebs,
hinterließ ihren Mann und eine drei-jährige Tochter. Peter Kraus verarbeitete
den Schicksalsschlag in dem Lied "Jedes Mal".
Der Künstler lebt mit seiner
Frau am Luganer See1) im Tessin, wo er auch seinem Hobby,
Oldtimer zu restaurieren, frönt.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem
Fotografen
Christian Mastalier zur Verfügung gestellt.
© Christian Mastalier (www.mastalier.com)
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