Martin Lauer wurde am 2. Januar 1937 in der nordrhein-westfälischen Großstadt Köln1) geboren. Sein Name ist nicht so sehr mit dem Schlagergeschäft verbunden, sondern vielmehr mit seinen Leistungen als Spitzensportler. Unter anderem war er 1959 Weltrekordler über 110 Meter Hürden, ein Jahr später gewann er die Olympische Goldmedaille mit der deutschen Sprintstaffel. 1959 war der absolute Höhepunkt in der Karriere von Martin Lauer. Im Züricher "Letzigrund-Stadion"1) rannte der Kölner Europameister 13,2 Sekunden über 110 m und 120 Yard (109,73 m) sowie 22,5 Sekunden über die selten gelaufenen 200 m Hürden, stellte innerhalb von 45 Minuten gleich drei Weltrekorde auf. Seine Bestmarke über die kurze Hürdenstrecke hatte bis ins Jahr 1973 Bestand – länger als jeder andere Weltrekord über 110 m Hürden. Bei den Spielen 1960 in Rom wurde der frühere Zehnkämpfer nach verletzungsbedingtem Trainingsrückstand aufgrund einer Knochenhautentzündung im Fußgelenk "nur" mit der 4x100-m-Staffel Olympiasieger. Zurück in Deutschland konzentrierte sich Lauer auf sein Maschinenbaustudium, nach einer schweren Blutvergiftung, verursacht durch eine verunreinigte Injektionsspritze, die fast zur Amputation des Beines geführt hätte, war die Sportlerkarriere Lauers beendet. Es folgte ein fast einjähriger Aufenthalt im Krankenhaus, der gleichzeitig das Ende der aktiven Sportlerkarriere markierte. In diese Zeit fiel auch der Unfalltod seiner damaligen Freundin, die nach einem Besuch an seinem Krankenbett auf der Autobahn bei Augsburg zusammen mit seinem Bruder Fredy verunglückte, der Jahre später an den Unfallfolgen verstarb.*)
  
Lauer gehörte zu den ersten Sportlern, die ihren Bekanntheitsgrad gewinnbringend vermarkten konnten. Nach dem abgeschlossenen Studium bzw. Diplom als Maschinenbau-Ingenieur trat Lauer ab 1962 zunächst als Country-Sänger auf und war dann mit deutschsprachigen Western-Liedern, in denen er das Bild des freien Cowboys besang, überaus erfolgreich. 1962 hörte man von ihm "Die letzte Rose der Prärie", "Sacramento" sowie "Die blauen Berge", 1964 besang er "Sein bestes Pferd" und saß "Am Lagerfeuer", 1965 schließlich fuhr mit dem "Taxi nach Texas". Bis 1966 war Lauer regelmäßig in den deutschen Hitlisten vertreten, insgesamt wurden etwa sechs Millionen seiner Platten verkauft, zudem trat er in mehreren Fernsehshows zusammen mit populären Künstlern wie Lou van Burg, Udo Jürgens oder Peter Alexander auf → Diskografie bei Wikipedia.
Nach seiner Schlagerkarriere arbeitete Lauer ab Mitte der 1960er Jahre wieder in einem "bürgerlichen" Beruf, war unter anderem Spezialist für Natriumkühlung bei Kernreaktoren, hatte es später mit Teilbereichen der Raumfahrt zu tun. Außerdem arbeitete er an der Konzeption des ersten Mikrocomputers mit und war bei den Olympischen Spielen 1972 in München für die Einführung der elektronischen Zeitmessung verantwortlich. Weitere Betätigungsfelder Lauers waren die Geschäftsführung einer Beteiligungsgesellschaft sowie sein Wirken als Unternehmensberater und Kolumnist verschiedener Zeitungen. Ab 1973 arbeitete er bei "Triumph-Adler", von 1976 an als Prokurist. Zwischenzeitlich – von 1983 bis 1986 – arbeitete er auch als Leiter eines Projekts Computer und Bürotechnik für "Quelle". Von 1986 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1988 war er wieder bei "Triumph-Adler" tätig und für den Geschäftsbereich Großkunden zuständig.*) Daneben trat er als Sportjournalist in Erscheinung und schrieb 1963 das Buch "Aus meiner Sicht" – keine Memoiren, eher eine selbstkritische Analyse seiner Freizeitbetätigung.
 
Martin Lauer starb am 6. Oktober 2019 im Alter von 82 Jahren im Kreise seiner Familie. Er hinterließ Ehefrau Christa, einen Sohn (* 1970) und eine Tochter sowie drei Enkelkinder.
Neben seinen sportlichen Trophäen – unter anderem wurde er 1959 zum "Sportler des Jahres"1) gewählt – war der frühere Zehnkämpfer und Hürdensprint-Weltrekordler seit 4. Juni 1993 Träger des "Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen"1) → weitere Auszeichnungen bei Wikipedia.
Der vielseitige Martin Lauer, unter anderem war er  passionierter Hobby-Segler, lebte seit Abschluss seines Studiums mit seiner Familie in mittelfränkischen Lauf an der Pegnitz1), wo er sich im Leichtathletik-Verein "LG Lauf-Pegnitzgrund" für den Nachwuchs engagierte; zudem war er einige Jahre lang Mitglied des Stadtrates.
  

Prominente Gäste beim Olympia-Ball 1971 im "Kieler Schloss"; (vorn v.l.) Willi Daume, Präsident des "Nationalen Olympischen Komitees" (NOK), MdB Gerhard Stoltenberg, Boxer Max Schmeling, (hinten v.l.) Segler Ullrich Libor, Leichtathlet Martin Lauer und seine Frau Christa Lauer; Urheber: Friedrich Magnussen (1914–1987); Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE; Quelle: Wikimedia Commons bzw. Stadtarchiv Kiel (Bildnachlass Friedrich Magnussen)

Prominente Gäste beim Olympia-Ball 1971 im "Kieler Schloss"
(vorn v.l.) Willi Daume, Präsident des "Nationalen Olympischen Komitees" (NOK),
MdB Gerhard Stoltenberg, Boxer Max Schmeling,
(hinten v.l.) Segler Ullrich Libor, Leichtathlet Martin Lauer und seine Frau Christa Lauer
Urheber: Friedrich Magnussen (1914–1987); Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Quelle: Wikimedia Commons bzw. Stadtarchiv Kiel (Bildnachlass Friedrich Magnussen)
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*) Quelle: Wikipedia (abgerufen 03.01.2012)
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