Siw Malmkvist wurde am 31. Dezember 1936 als sechstes von neun Kindern des Arbeiters Albert Malmkvist (1901 – 1979) und dessen Ehefrau Sigrid (1899 – 1988) im südschwedischen Landskrona1), gelegen am Öresund1) zwischen Malmö1) und Helsingborg1), in einfache Verhältnisse hineingeboren. Ihre jüngere Schwester ist die ehemalige schwedische Schlagersängerin Lil Malmkvist1) (* 04.11.1938), zudem ist sie die Tante des schwedischen Schauspielers, Synchronsprechers, Autors sowie Film- und Theaterregisseurs Morgan Alling1).
Bevor auch Siw ihre Karriere als Sängerin begann, arbeitete sie kurzzeitig als Sekretärin, wurde dann 1955 bei einem Nachwuchswettbewerb entdeckt. Bereits ab Mitte der 1950er Jahre war sie in Schweden sehr populär, wie mit dem Lied "Augustin", das mit einer "Goldenen Schallplatte"1) ausgezeichnet wurde. Mit Beginn der 1960er Jahre kam die Schwedin nach Deutschland, mit dem Titel "Trocadero 9910" verzeichnete sie bei uns im Sommer 1960 ihren ersten Hitparaden-Erfolg. Zudem konnten die Kinogänger/-innen sie in der von Finn Henriksen1) gedrehten dänischen Produktion bzw. in der ganz auf sie zugeschnittenen musikalischen Romanze "Verliebt in Kopenhagen"2) (1960,"Forelsket i København") sehen, Hier präsentierte sie sich als die nach nach Sangesruhm strebende Gymnastiklehrerin Maj, die schließlich in dem Jazz-Musiker Jan (Henning Moritzen1)) ihr Glück findet. Die Zeitschrift "Filmdienst"1) urteilte 1960: "Dieser Import aus Dänemarks kleiner Filmproduktion hat den Charme eines Frühlingstages. Was in ganzen Serien deutscher Schlagerfilme nur als angestrengte Aufgekratztheit wirkt, teilt sich hier wie von selbst als natürliche Lebensfreude mit." → nordische-filmtage.de

Siw Malmkvist Mitte Juni 1959
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1961/62 war sie mit dem Titel "Danke für die Blumen" oder "Schwarzer Kater Stanislaus" zu hören, am 17. Februar 1962 belegte bei den im "Kurhaus"1) in Baden-Baden1) veranstalteten "Deutschen Schlager-Festspielen"1)  mit "Die Wege der Liebe" den 2. Platz und verpasste damit hinter dem von Conny Froboess dargebotenen Siegerlied "Zwei kleine Italiener"1) die Teilnahme am "Grand Prix Eurovision 1962"1) (heute: "Eurovision Song Contest"). Zwei Jahre später nahm sie erneut an diesem nationalen Wettbewerb teil, ging am 13. Juni 1964 in Baden-Baden bei den "Deutschen Schlager-Festspielen 1964"1) mit dem Titel "Liebeskummer lohnt sich nicht"1) als Siegerin vom Platz. Über Nacht war aus dem Star aus dem hohen Norden ein Idol geworden, der von Christian Bruhn1) komponierte und Georg Buschor1) getextete Titel hielt sich sechs Monate in den Singlecharts, verkaufte sich millionenfach und Siw Malmkvist konnte eine "Goldene Schallplatte"1) erringen. Auch im Folgejahr war sie am 12. Juni 1965 bei den "5. Deutschen Schlager-Festspielen"1) mit dabei, kam jedoch mit "Das fünfte Rad am Wagen" nur auf Platz 3, ein Auftritt am 4. Juli 1968 beim "Deutschen Schlagerwettbewerb"1), der in der "Berliner Philharmonie"1) Live im Fernsehen gesendeten Nachfolgeveranstaltung der "Deutschen Schlager-Festspiele", brachte ihr mit dem von Hans Blum1) geschaffenen Song "Harlekin"einen neuerlichen Sieg ein und hielt sich anschließend 13 Wochen lang in den Charts. Wikipedia notiert: "Im selben Jahr hatte sie noch einen weiteren großen Hit mit dem Titel "Carneval in Caracas". Mit "Adiole" konnte Malmkvist 1970 einen großen Schlagererfolg für sich verbuchen. Diesen Song schrieb sie später noch einmal um zum Titel "Oh RWE" für den Fußballverein "Rot-Weiss Essen"1), der dort bis heute als "Torhymne" abgespielt wird." 
In ihrem Heimatland Schweden nahm Siw Malmkvist wiederholt an den Vorentscheidungen zum "Grand Prix Eurovision de la Chanson", dem "Melodifestivalen"1) teil, am 29. März 1960 vertrat sie dann in der Londoner "Royal Festival  Hall"1) ihr Land mit dem Song "Alla andra får varann", blieb jedoch mit Platz 10 (unter 13 Teilnehmenden) auf den hinteren Rängen. Nachdem sie am 22. Februar 1969 bei "Ein Lied für Madrid"1) mit "Primaballerina"1) von Hans Blum1) die deutsche Vorentscheidung gewonnen hatte, vertrat sie Deutschland am 29. März 1969 beim internationalen Wettbewerb in Madrid1) und landete mit dem  9. Platz (von 16 Teilnehmenden) im Mittelfeld – erhielt dabei aus ihrem Heimatland Schweden keinen Punkt → Wikipedia.  "2004 konnte sie sich zusammen mit Towa Carson1) und Ann-Louise Hanson1) und dem Titel "C’est la vie" für das Finale der schwedischen Vorentscheidung zum "Eurovision Song Contest" qualifizieren. Für das internationale Finale reichte es nicht, das Trio erreichte national Platz 10." kann man bei Wikipedia lesen.
Seit ihrem Leinwanddebüt in dem dänischen Streifen "Verliebt in Kopenhagen" (1960) wirkte sie zudem in einigen deutschen Kinoproduktionen mit, trat in dem Lustspiel "Was macht Papa denn in Italien?"1) (1961) mit dem Lied "Danke für die Blumen" auf, in der schwungvollen Posse "Verrückt und zugenäht"1) (1962), mit Rudolf Platte in der Hauptrolle eines liebenswerten Gefängnisdirektors sowie unter anderem Gunther Philipp in einer Doppelrolle, mimte sie die Sängerin Carmen Randalli, trällerte "Du, du, du bist kein Held" und "Mister Casanova". Ebenfalls 1962 trat sie in dem Schlagerstreifen "Drei Liebesbriefe aus Tirol"1) in Erscheinung und präsentierte das Lied "Rhythmus 1920". In späteren Jahren sollten vor allem etlichr TV-Produktionen folgen, in jüngerer Zeit übernahm sie den Part der alten Gammel-Maja in dem schwedischen Kinofilm "Pelle Svanslö och den stora skattjakten"1) (2004, dt. etwa "Pelle Ohneschwanz und die große Schatzsuche"), gedreht lose nach der Kinderbuchreihe um den Kater "Pelle Svanslö"1) von Göta Knutsson1).  

In den 1970er und 1980er Jahren konzentrierte sich die Sängerin vermehrt auf ihre Karriere in Skandinavien und erst 1992 war sie in Deutschland wieder mit den Titeln "Es kann nicht immer Rosen regnen" und "Du hast Mut" zu hören. Im Jahre 2001 nahm sie Lieder für ein neues deutsches Album "Best of …Siw Malmkvist" auf, welches 20 ihrer größten Erfolge enthält und im Frühjahr 2003 erschien das Album "Jeder liebt die Liebe etwas anders". "Nach 37 Singles lief Malmkvists Vertrag beim Plattenlabel "Metronome Records"1) 1971 aus. Mit dem "Metronome"-Titel "Liebe wie im Rosengarten"1), einer Coverversion des Lynn Anderson1)-Hits "(I Never Promised You A) Rose Garden"1), erzielte sie 1971 ihren letzten Charterfolg. Ab 1972 veröffentlichte sie ihre Schallplatten bei "BASF Records"1), wo bis 1974 noch weitere fünf Singles produziert wurden. Mit den Liedern "Liebe heißt L’amour" (1973), "Er liebt mich" (1974) und "Sascha nimmt die Geige" (1974) konnte sie sich noch in mehreren Rundfunk-Hitparaden platzieren. 1998 erschien auf dem Label "Vandango R" der Schlager "Ma, wo sind die Clowns", der in den deutschen Hitparaden für einige Wochen vordere Plätze bis hin zum 1. Platz belegte." notiert Wikipedia. 

Die Künstlerin, die acht Sprachen fließend spricht, singt neben Schwedisch und Deutsch auch in Italienisch und zählt(e) noch bis in jüngste Zeit zu den ganz Großen im skandinavischen Showgeschäft. Nicht nur als Schlagersängerin feierte Siw Malmkvist, des öfteren in Anlehnung an den Chansonnier Gilbert Bécaud wegen ihres Temperaments "Mademoiselle 100.000 Volt" genannt, bei unzähligen Tourneen, Konzerten und Galavorstellungen Erfolge, sie wirkte auch in verschiedenen Theaterproduktionen und Musicals mit. Hier ist besonders ihre Titelrolle der "Pippi Langstrumpf"1) in dem gleichnamigen Theaterstück nach der berühmten Kinderbuch-Reihe von Astrid Lindgren1) zu nennen; in diesem Stück stand sie zwei Jahre lang auf der Bühne. Im September 2000 begann ihr Engagement beim "Musiktheater Malmö"1), hier gestaltete sie in über 120 Vorstellungen die Figur der Bandleaderin "Sweet Sue" in "Some Like It Hot", der Musical-Version1) des legendären gleichnamigen Films1) (1959) mit Marylin Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon. In der schwedischen Version des Musicals "Flashdance"1) konnte sie 2014 am Stockholmer "Chinateatern"1) mit dem Part der alternden Tanzlehrerin Hannah das Publikum ebenfalls begeistern.
Von Juni 2004 bis Ende 2007 stand Siw Malmkvist gemeinsam mit Gitte Hænning und Wencke Myhre mit dem Programm "Gitte Wencke Siw"1) ("GWS-Die Show") über 300 Mal in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Bremen, in der Schweiz und in Österreich sowie an zahlreichen anderen Orten auf der Bühne. Mit den beiden Kolleginnen verbindet sie, neben der skandinavischen Herkunft, manch ähnliche Station im Showgeschäft. Die veröffentlichte Live-CD der Show erreichte im Frühjahr 2005 den Platz 100 in den offiziellen deutschen Verkaufscharts (CD/LP-Charts). Hierfür erhielten sie 2004 gemeinsam die "Goldene Stimmgabel"1) (Platin-Sonderpreis).3)
    
Gitte Hænning, Wencke Myhre und Siw Malmkvist in "Gitte Wencke Siw – Die Show" 2005 in Frankfurt/M; Urheber: Wikimedia-User KV 28; Lizenz: gemeinfrei; Quelle: Wikimedia Commons
Gitte Hænning, Wencke Myhre und Siw Malmkvist in
"Gitte Wencke Siw – Die Show" 2005 in Frankfurt/M
Urheber: Wikimedia-User KV 28; Lizenz: gemeinfrei 
Quelle: Wikimedia Commons

   

Zuletzt gab es am 13. September 2014 im deutschen Fernsehen ein Wiedersehen mit der Sängerin in der Live-Show "Willkommen bei Carmen Nebel"1), in der Siw Malmkvist das Publikum mit dem legendären Erfolgstitel "Liebeskummer lohnt sich nicht" erfreute. Die Entertainerin Carmen Nebel1) hatte anlässlich der Jubiläums-Gala "40 Jahre Deutsche Krebshilfe"1) nach Berlin eingeladen, bei der neben etlichen Schlagerstars auch zahlreiche Prominente auftraten bzw. die Spenden-Sammlung unterstützten; insgesamt kamen über 3,5 Millionen Euro zusammen.
2016 wurde die Künstlerin in die schwedische "Music Hall of Fame" (Stockholm1)) aufgenommen. Im Frühjahr 2017 präsentierte sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen Lill-Babs1) und Ann-Louise Hanson1) im Rahmen einer Tournee in Schweden das Programm "183 år på scen" ("183 Jahre auf der Bühne").
 
Siw Malmkvist war seit 1971 bis zu dessen Tod am 18. November 2023 mit dem bekannten schwedischen Schauspieler Fredrik Ohlsson1) (* 12.06.1931) liiert; aus der Verbindung ging Sohn Henrik (* 1973) hervor, der ebenfalls in die Musikbranche einstieg. Aus ihrer kurzen Ehe (1963–1969) mit dem finnischen Sänger und Komponisten Lasse Mårtenson (1934 – 2016) stammt die am 11. Oktober 1963 geborene Tochter Tove.
Im September 2010 veröffentlichte die in Stockholm lebende, mehrfach ausgezeichnete Künstlerin ihre gemeinsam mit Carl Magnus Palm (→ Wikipedia (englisch)) verfasstenMemoiren unter dem Titel "Tunna skivor av mig" (dt. etwa "Dünne Scheiben von mir").  

Siw Malmkvist am 26. September 2010 auf der
Buchmesse "Bok & Bibliotek"1) in Göteborg1)
Urheber: Wikimedia-User Vogler;
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons

Siw Malmkvist am 26. September 2010 auf der Buchmesse; Urheber: Wikimedia-User Vogler; Lizenz: CC BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons
Von der schwedischen Dokumentarfilm-Regisseurin und -Produzentin Stina Gardell entstand das rund 130-minütige Portrait "Filmen om Siw" ("My life as Siw"), in dem auch etliche Kollegen/Kolleginnen, unter anderem Benny Andersson1) und Wenche Myhre, zu Wort kommen; Kinostart in Schweden war Anfang September 2025. Anlässlich der deutschen Premiere bei den "67. Nordischen Filmtagen"1) in Lübeck1) (05. – 09.11.2025) war Siw Malmkvist, die auf die 90 zugeht, am 8. November 2025 persönlich anwesend, "In Kombination mit Archivmaterial und Interviews zeichnen Siws Aufnahmen das Bild einer offenherzigen und unbändig neugierigen Frau." notiert nordische-filmtage.de. → siehe auch en.pressroom.filminstitutet.se, IMDb 
      
Fanseite: siw-malmkvist.de
Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie (in Deutschland)) sowie
die Artikel bei www.swr.de, eurovision.de und Wikipedia (schwedisch)
Filmografie bei der Internet Movie Database,
Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com, Wikimedia Commons
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de
3) Quelle: Wikipedia (abgerufen 29.11.2011; Artikel zu Gitte Hænning)

Stand: November 2025

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