Filmografie |
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Billy Mo wurde am 22. Februar 1923 als Peter Mico Joachim auf Trinidad1)
geboren. Laut einer Erklärung Joachims aus dem Jahr 1967 starben seine Eltern, als er etwa fünf Jahre alt war,
woraufhin er und seine beiden Schwestern ins Waisenhaus
kamen. Einer anderen Darstellung nach starb seine Mutter bei seiner Geburt, sein Vater drei Jahre darauf bei einem
Autounfall. Dem Musikjournalisten Jan Feddersen1)
nach starben beide Elternteile ein Jahr nach seiner Geburt bei einem Unfall.
Im Waisenhaus erhielt Joachim Musikunterricht und lernte Mundharmonika
spielen, nach anderen Quellen mit sechs Jahren auch Trompete und Waldhorn. Mit sieben wurde
er einer späteren Darstellung nach erstmals Mitglied eines
Orchesters, mit 14 Jahren Mitglied der örtlichen Polizei-Marschkapelle und damit gleichzeitig jüngster Polizeibeamter
Trinidads. Auch darüber, wann und wie Joachim nach Großbritannien gekommen ist, gibt es unterschiedliche Darstellungen: Laut eines Zeitschriftenberichts von 1967, der auf einem Interview mit Joachim beruht, wurde er 1945 von einem Offizier der britischen Handelsmarine für eine rein farbige Tanzband engagiert. Für 1945 spricht auch eine Aussage Joachims in "Der Spiegel"1), in der er die Dauer seines Aufenthalts in London mit 11 Jahren angibt (19451956). Anderen Beschreibungen nach erhielt er 1943 ein Musikstipendium (einer nicht nachweisbaren) "Royal Academy of Music in Oxford" bzw. 1945 ein Stipendium für die "Royal Academy of Music"1) in London. Das ist schon widersprüchlich genug. Sucht man Quellen in England, taucht aber plötzlich auch eine Ehefrau auf: Eldica Joachim (1922 2000). Laut ihrer Kurzbiografie verließ sie 1946 Trinidad und ging mit ihrem Ehemann Peter Joachim nach Großbritannien. Ab 1951 arbeitete sie als Schauspielerin in Filmen wie "Cry, The Beloved Country", "Green Pastures" und "Holidays With The Huxtables", unter anderem an der Seite von Harry Belafonte und Sidney Poitier. Eine Polio-Erkrankung beendete ihre Schauspielerlaufbahn. Später arbeitete sie als Kostümbildnerin für verschiedene Londoner und internationale Filmstudios. Eldica hatte drei Kinder: Greta, Ruby und Sheila. Ihre Enkelinnen Jayne James und Sandra Reed sind Sängerinnen, ihr Enkel Martin James ist Schlagzeuger.*) Zu seiner wissenschaftlichen Ausbildung gibt es widersprüchliche Angaben, so kann man bei Wikipedia (Stand: 19.11.2025) lesen: "Laut Darstellung des Musikfachautors Friedel Keim1) ging Joachim 1949 an ein "Benson Institute of Music" in die USA und erwarb dort einen Doktorgrad. Ein solches Institut lässt sich allerdings nicht nachweisen. Gegen diese Darstellung spricht auch, dass Joachim 1967 in einem Interview mit der amerikanischen Zeitschrift "Ebony"1) keinen Aufenthalt in Nordamerika erwähnt, sondern die Hoffnung äußert, in Zukunft einmal die USA besuchen zu können. Ebenfalls Keim zufolge promovierte er als 30-Jähriger nach Absolvierung eines Psychologiestudiums in Edinburgh1) und erhielt an der "University of Oxford"1) eine Professur für Musikwissenschaft. Auch diese Darstellung lässt sich nicht durch zeitgenössische Quellen belegen. Allerdings hat Joachim selbst später angeführt, er habe Psychologie studiert, ferner findet sich die Angabe "Prof. Dr." auch auf seinem Grabstein → Foto bei knerger.de. Einer anderen Lebensbeschreibung nach promovierte Joachim dagegen am 12. Oktober 1953 in London im Fach "Musikwissenschaften". In diesem Artikel wird Joachim dazu so zitiert: "Das war schön, aber das war natürlich keine Qualifikation, die ich später in Deutschland gebrauchen konnte. Gefragt waren Musiker, keine Musiktheoretiker."" Im April 1956 kam der Künstler über Paris nach Deutschland und wurde von Viktor Reschke, damaliger Leiter des NDR1)-Fernsehorchesters, entdeckt. Unter dem Pseudonym "Billy Mo" veröffentlichte er die zwei, von Louis Prima1) stammenden Swing-Titel "Buona Sera" und "Oh Marie". Im darauffolgenden Jahr kam er als Trompeter zum Orchester von Bert Kaempfert1) (1923 1980). So war es zum Beispiel auch seinem Spiel zu verdanken, dass die Kaempfert-Version des von Franz Grothe1) für den Film "Immer wenn der Tag beginnt"1) (1957) komponierten "Mitternachts-Blues" im Frühjahr 1958 den 6. Platz in der deutschen Hitparade erreichen konnte. Mit Titel wie "Darling, Du weißt ja", "Oh, Jennilie" und "Swing, Methusalem" (alle 1958) begann sich "Billy Mo" in der deutschen Musikszene zu etablieren. "Der Künstlername "Billy Mo" stammt allen Darstellungen nach von Joachim selbst. Für seine Entstehung werden zwei divergierende Erklärungen geliefert: Der ersten zufolge stammt der Vorname von Joachims Lieblingssänger Billy Eckstine1) und "Mo" von Louis Armstrongs Spitznamen "Satchmo". Der zweiten Erklärung nach leitet sich der Künstlername "Mo" aus dem Spiritual "Ol' Man Mo(ses)" ab bzw. aus dem Umstand, dass Joachim die Titelrolle in einem Musical namens "Old Man Moses" spielte." notiert Wikipedia. Als man dann in 1960er Jahren einen "deutschen" Louis Armstrong suchte, der auch noch Trompete spielen konnte, musste man zwangsläufig auf Billy Mo kommen. Seine erste Hit-Notierung als Solist erreichte der sympathische Musiker im Frühjahr 1960 mit "Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt" und zwei Jahre später landete er mit "Ich kauf' mir lieber einen Tirolerhut"1) einen Riesenknüller. Der Schlager mit dem dunkelhäutigen Mann im Trachten-Outfit wurde die Nummer 1 in der deutschen Hitparade und hielt sich dort 1962/63 17 Wochen lang, erreichte Platz drei der Verkaufslisten und erzielte bis 1967 einen Umsatz von rund vier Millionen DM; für den Erfolg in Deutschland erhielt Mo von seinem Musiklabel eine "Goldene Schallplatte"1). Später erschien auch eine englische Version unter dem Titel "I'd Rather Buy Myself a Tyrolian Hat" sowie auf niederländisch der Titel "Tiroler Hoed" .Die Tatsache, dass Billy Mo ein ausgezeichneter Trompeter war, schien nun für mehrere Jahre in Vergessenheit geraten zu sein. Er wurde auf das Genre der einfältigen Stimmungs- und Schunkellieder wie "Die große Trommel macht bum-bum", "Bierdeckel-Polka", "Der Salon-Tiroler" oder dem Ernst Neger1)-Ohrwurm "Humba-Täterä"1) festgelegt. Er trat bei zahlreichen Fernseh-Shows und Schlagerkonzerten auf und wirkte auch in einigen Unterhaltungsstreifen wie "Übermut im Salzkammergut"1) (1963), " denn die Musik und die Liebe in Tirol"1) (1963) oder "Die lustigen Weiber von Tirol"1) (1964) mit. Dass er sich 1965 in dem Schlagerstreifen "Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut"1) präsentierte, war wohl selbstverständlich. Obwohl Mo eine ordentliche, schauspielerische Leistung ablieferte, blieb er im Unterhaltungs-Kino der 1960er auf Gesangsbeiträge in Musikstreifen reduziert. Zwischen 1963 und 1965 präsentierte Billy Mo mit der im "Tierpark Hagenbeck"1) aufgezeichneten Musiksendung "Café Mo"2) eine eigene, wenn auch kurzlebige Unterhaltungsshow. Anfang der 1970er tauchte er dann noch einmal mit einer Episodenrolle in der Abenteuerserie "Frei nach Mark Twain"2) (1971) auf, übernahm einen kleinen Part in dem Kinderfilm "Kleiner Mann, was tun?"3) (1981) → Übersicht Filmografie. Erst in späteren Jahren konnte Billy Mo sich von dem Image des "Salon-Tirolers" befreien und widmete sich wieder seiner eigentlichen Leidenschaft, dem Jazz. Er gab Konzerte in Jazz-Clubs und fand dort immer ein begeistertes Publikum. So vermerkt Wikipedia: "Von den meisten Kritikern werden Billy Mos musikalische Fähigkeiten hoch eingeschätzt. Hervorgehoben wird "das außergewöhnliche solistische Können" und es wird betont, dass der "Vollblutmusiker" neben Schlagern zahlreiche "hochwertige Swing-Einspielungen" vorzuweisen hat. Mo selbst sah diese Unterscheidung gelassener: "Ich spiele auch Jazz, aber damit verdient man kein Geld. Und erst war ich auch etwas müde davon, all die Jahre darauf, dass immer wieder der "Tirolerhut" von mir gewünscht wurde. ( ) Ich gebe den Leuten, was ihnen gefällt. Das hat in Deutschland gefehlt, einer, der ihnen die Lust am Leben auch wieder auf der Bühne zeigt." Hans-Jürgen Massaquoi1), der selbst in den späten 1940er Jahren als Swing-Musiker aktiv gewesen war und der Mos Können aufgrund eines einzelnen Schlagerauftritts in einer Diskothek beurteilte, meinte dagegen: "Billy Mo fehlte es ( ) an Jazz-Talent. Was Billy Mo verkaufte, vielleicht besser als jeder andere, war musikalischer Durchschnitt."" Mitte Dezember 2001 erlitt der Musiker Peter Mico Joachim alias "Billy Mo", der seit den 1970ern mit seiner Familie im niedersächsischen Wunstorf1) bei Hannover1) lebte und sich dort auch am örtlichen Musikleben beteiligte, im Alter von 78 Jahren nach einem Auftritt im Dezember 2001 einen Schlaganfall , musste ins künstliche Koma versetzt werden; seit der Hirnblutung befand er sich im Wach-Koma bzw. war ein Pflegefall. Nach langer Krankheit starb der Jazz-Trompeter und Schlagersänger am 16. Juli 2004 im Alter von 81 Jahren in einem Krankenhaus in Hannover1) an Herzversagen. Die letzte Ruhe fand der Künstler auf dem Friedhof in Wunstorf-Luthe1) auf seinem Grabstein sind eine Trompete und ein Tirolerhut zu abgebildet → Foto der Grabstelle bei knerger.de. "Als Mitglied der Freimaurerloge1) "Zum Schwarzen Bär" in Hannover wurde seine Beisetzung im freimaurerischen Ritual vollzogen. Der von ihm mitgegründete Musikzug "Die Wunstorfer Auetaler" spielte an seinem Grab, Deborah Sasson1) sang das "Ave Maria"1)." vermerkt Wikipedia. Noch am 6. Juli 2002 war dem schwerkranken Billy Mo von dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel1) im Beisein der gesamten Familie das "Bundesverdienstkreuz am Bande"1) für seine Verdienste um die Musik sowie der erfolgreichen Förderung junger Musiktalente verliehen worden. Die erste deutsche Ehefrau des Musikers war die ehemalige Staubsaugervertreterin Margot Miranda, die er im April 1956 in Hamburg kennengelernt hatte; aus dieser Verbindung gingen Tochter Susanna (* 1960) und Sohn Jeffrey-Gordon hervor. Bereits 1967 machte er die Bekanntschaft von Sylvia Hartjenstein, damals Bassistin der Gruppe "Silverstars", die später auch sein Management übernahm. Seit 1990 war das Paar verheiratet, aus der Verbindung stammt die Mitte der 1970er Jahre geborene gemeinsame Tochter Micole, mit der gemeinsam er auch den Titel "Heimweh" (1990) einspielte |
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Siehe auch den ausführlichen Artikel bei Wikipedia
(mit Diskografie), den Beitrag bei www1.wdr.de sowie den Nachruf bei www.spiegel.de |
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*) Quelle: Wikipedia (abgerufen 22.10.2014) mit weiterführenden Quellenangaben Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernseserien.de, 3) filmportal.de |
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