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Rita Pavone wurde am 23. August 1945 als drittes von vier Kindern
im italienischen Turin1) in eine Arbeiterfamilie
bzw. einfache Verhältnisse hineingeboren. Bereits während einer Veranstaltung für Kinder hatte sie 1959 ihren ersten
Auftritt mit dem Popsong "Swanee"1).
Nach dem Schulbesuch arbeitete sie zunächst in ihrer Geburtsstadt als Näherin
in einer Hemdenfabrik, gleichzeitig trat sie, stets unter der Aufsicht ihres
Vaters, bei Studentenfeiern, auf Tanzveranstaltungen, mit Orchester in
Nachtclubs und in Turiner Theatern als Sängerin auf.2)
Das Mädchen war zwar klein und zierlich von Gestalt, hatte
jedoch große Pläne und wollte berühmt werden. 1962 nahm sie
mit nur siebzehn Jahren erfolgreich an einem Nachwuchs-Gesangsfestival in Ariccia1)
(bei Rom) teil, erhielt auf Vermittlung des Veranstalters Teddy Reno1) einen Plattenvertrag
bei dem Label "RCA"1)
und veröffentlichte erste Singles, mit denen sie sich in
Italien einen Namen machen konnte. "Sie ging mit der Band
"The Rokes" auf Tournee,
woraufhin ihr zweites Album "Non è facile
avere 18 anni" erschien. Die Single "Cuore" wurde ein Sommerhit
über die Landesgrenzen hinaus und auch die B-Seite "Il ballo del mattone" erreichte die Spitze der Charts." notiert Wikipedia.
Rita Pavone am 1. Oktober 1965 bei ihrer
Ankunft in den Niederlanden anlässlich der
"Grand Gala du Disque" → Wikipedia
(englisch)
Rechteinhaber: Nationaal
Archief1) (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 918-2507)
Urheber/Fotograf: Joop van Bilsen / Anefo;
Quelle: Wikimedia
Commons (Ausschnitt des Originalfotos);
Lizenz: CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright)
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1963 erlangte sie mit dem Schlager "Wenn ich ein Junge
wär'", der deutschen Version ihres Titel "Se fossi un uomo",
einen enormen Bekanntheitsgrad. Wikipedia vermerkt; "1964 lancierte
man die Sängerin auch auf dem US-amerikanischen Markt, für den sie das
englischsprachige Album "The International Teen-age Sensation"
aufnahm. Mit der Single "Remember Me" trat sie in der
einflussreichen "Ed Sullivan Show"1)
auf und erreichte Platz 26 in den "Billboard Hot 100"1);
das Album erreichte ebenfalls die Charts. Das zweite amerikanische Album
"Small Wonder" erschien noch im selben Jahr. Unterdessen konnte
Pavone den Erfolg in ihrer Heimat mit Hits wie "Cosa importa
del mondo" und "Datemi un martello" fortsetzen.
Dort war sie an der Fernsehserie "Il giornalino di Gian
Burrasca" (1964/65) von Regisseurin Lina Wertmüller1)
beteiligt, für die sie die Musik (von Luis Bacalov1)
und
Nino Rota1))
aufnahm und in der sie als Hauptdarstellerin auch selbst mitspielte → IMDb.
Der Titelsong "Viva la pappa col pomodoro" (→ Wikimedias Commons)
wurde 1965 ein weiterer großer Erfolg, das Album
"Burrasca" erreichte die Chartspitze."
Für den deutschsprachigen Markt entstanden so eingängige Titel wie
"Mein Jack, der ist zwei Meter groß" (1964), Kiddy, Kiddy,
Kiss Me" (1964, im Duett mit Paul Anka),
"Arrivederci Hans" (1968) oder "Bene, bene,
bene" (1969). Von der "Bravo"1)-Leserschaft
wurde sie 1964 mit dem "Bravo Otto
in Bronze"1) ausgezeichnet.
Rita Pavone, die in Deutschland liebevoll als "kleinste Schlagersängerin
der Welt" bezeichnet wurde, gehörte bald zu den ganz "Großen"
des internationalen Show-Geschäfts, sang neben italienisch und deutsch auch
in englisch und französisch und verzeichnete in ganz Europa sowie in
den USA Hit-Erfolge. In den späten 1960er Jahren trat sie unter
anderem in der New Yorker "Carnegie Hall"1)
sowie im Pariser "Olympia"1)
auf, bis Anfang der 1970er Jahre verkaufte sie mehr als 12 Millionen
Tonträger.
Auch als Schauspielerin versuchte sie Fuß zu fassen und war 1965
erstmals in dem Musikstreifen "Rita, la figlia americana" an
der Seite von Totò
auf der Leinwand zu sehen, es folgten weitere Produktionen, die vor allem auf
jugendliches Publikum abzielten. Darunter zwei durch die Mitwirkung von Terence Hill
auch in Deutschland erschienene Kinofilme, der Musical-Italowestern "Blaue
Bohnen für ein Halleluja"1) (1967,
"Little Rita nel west") und die im 2. Weltkrieg angesiedelte
Komödie "Etappenschweine" (1967, "La feldmarescialla"
→ spencerhilldb.de.
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Bis weit in
die 1970er Jahre wirkte sie erfolgreich in verschiedenen Filmen mit, trat im Fernsehen
auf und moderierte in ihrer Heimat TV-Shows wie "Studio 1" und
"Ciao Rita". Gelegentlich trat sie noch in Italien und Frankreich, wo sie noch
populärer war als in Deutschland, mit kleinen Rollen in Musicals und Fernsehshows auf.
Nach einer überstandenen Herzoperation 2004 ging sie ab März 2005 auf Abschiedstournee.2)
Obwohl sie 2005 ihren Rückzug aus der Öffentlichkeit angekündigt hatte, "meldete sie sich
im Jahre 2013 mit dem Coveralbum
"Masters" zurück, auf dem sie Erfolgstitel von Fred Astaire,
Judy Garland,
Nat King Cole,
Ray Charles,
Frank Sinatra,
Fats Domino,
Bing Crosby,
Andy Williams1) und Tony Bennett1) interpretierte.
Beim "Sanremo-Festival 2017"1) erhielt sie den Sonderpreis für ihr Lebenswerk. 2018 ging sie auf Tournee
in Brasilien, 2019 war sie Jurorin in der Castingshow "Sanremo
Young"1). Schließlich nahm sie mit
dem Lied "Niente" ("Resilienza 74") am "Sanremo-Festival 2020"1)
teil, landete aber nur auf Platz 17 von 23 Teilnehmenden; im Anschluss erschien das Album
"RaRità"."2)
Rita Pavone am 2. Oktober 1965 in Amsterdam1)
anlässlich der "Grand Gala du Disque" → Wikipedia
(englisch)
Rechteinhaber: Nationaal
Archief1) (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 918-2594)
Urheber/Fotograf: Eric Koch / Anefo;
Quelle: Wikimedia
Commons; Lizenz: CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright)
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Nach Jahren einer heimlichen Beziehung ist Rita Pavone seit Mitte März 1968
mit dem früheren Schlagersänger Teddy Reno
(* 11.07.1926) verheiratet, der als ihr "Entdecker" gilt und auch als ihr Manager fungierte. "Die Ehe der beiden sorgte damals für einen großen Skandal in Italien,
einerseits wegen des Altersunterschieds von rund 20 Jahren, andererseits wegen der
noch bestehenden Ehe Renos mit seiner Ex-Frau, die aufgrund der Rechtslage in
Italien zu jenem Zeitpunkt noch nicht geschieden werden konnte." vermerkt
Wikipedia. Das Paar lebt seither in der Schweiz bzw. in der Gemeinde Chiasso1)
(Kanton
Tessin1)). Aus der Verbindung
gingen zwei Söhne hervor, Sohn Alessandro (* 1969) arbeitet als
Journalist sowie als Moderator
bei "Radiotelevisione
Svizzera"1), Sohn Giorgio (* 1974) stieg in
die Musikszene ein, tritt unter anderem als Rock-Sänger und
Gitarrist auf.
Bereits 1997 veröffentlichte Rita Pavone, die am 23. August 2025
ihren 80. Geburtstag beging, unter dem Titel "Nel mio "piccolo"" ihre Autobiografie.
Im September 2015 kamen mit "Tutti pazzi per Rita" weitere
Erinnerungen auf den Markt.
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