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Willy Schneider wurde am 5. September 1905 als Sohn eines Metzgermeisters in
Köln-Ehrenfeld geboren, wo er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Josef aufwuchs.
Er besuchte in seiner Geburtsstadt die Mittelschule und machte 1921
die sogenannte "Mittlere Reife". Anschließend erlernte er den Beruf
seines Vaters, wurde wie er Metzger und übernahm nach dessen Tod 1927 das
väterliche Geschäft in Köln-Ehrenfeld. Doch bereits zwei Jahre später
hatte er andere Pläne und entschloss sich den Boden des "goldenen" Handwerks
zu verlassen und stattdessen die "Bretter, die die Welt bedeuten" zu
betreten. Willy Schneider wollte Sänger werden, verkaufte den ererbten
Metzgerladen und machte zunächst in Köln eine Gesangsausbildung bei
Profesor Glettenberg. Auch sein Bruder Josef hatte nach der Metzgerlehre einen
künstlerischen Weg eingeschlagen, sich an der Musikhochschule zum Opernsänger
ausbilden lassen, später in Breslau ein Engagement an der dortigen Oper
erhalten.
Foto: Willy Schneider am 12. Februar 1954 während einer Probe im WDR
Rundfunkstudio
Ausschnitt des Fotos Datei Bundesarchiv B
145 Bild-F001345-0006
Quelle: Deutsches
Bundesarchiv, Digitale
Bilddatenbank, B 145 Bild-F001345-0006;
Fotograf: Rolf Unterberg / Datierung: 12. Februar 1954 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv B
145 Bild-F001345-0006 bzw. Wikimedia
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Seine ersten "Schritte" als Sänger machte Willy Schneider dann am 24. Januar 1930,
er bewarb sich beim Rundfunk neben 345 Mitbewerbern als Chor-Bassist, wurde
angenommen und erhielt einen Vertrag. Bald folgten erste Soloauftritte und mit
der Radiosendung "Der frohe Samstagnachmittag" wurde er in den
nächsten Jahren so populär, dass man ihm auch einen Plattenvertrag anbot.
1935 nahm er seine erste Schallplatte mit dem Titel "Schwalbenlied"
auf und bereits im ersten Jahr nach Erscheinen wurden davon
rund 300.000 Exemplare verkauft für die damalige Zeit ein riesiger Erfolg.
Nach dem Krieg setzte Schneider seine Karriere als Sänger
erfolgreich mit Rhein-, Wein-, Karnevals-, Heimat- und Volksliedern fort
und sang auch eingängige, volkstümliche "Operetten-Schlager".
Mit unzähligen Liedern wie "Wenn das Wasser im Rhein gold'ner Wein
wär", "Wenn Abends die Heide träumt", "Schütt' die
Sorgen in ein Gläschen Wein", "O Mosella" oder "Man müsste noch mal zwanzig
sein" sang er sich in die Herzen seines Publikums.
Zahlreiche Tourneen, oft begleitet von seinem besten Freund und Weggefährten
Dr. Gerhard Jussenhoven1)
(1911 2006), führten Schneider in alle Welt, unter anderem trat er auch in New York im
"Madison Square Garden" und in der "Carnegie Hall" auf. Insgesamt besang er
rund 800 Schallplatten, die mit ca. 18 Millionen Exemplaren weltweit verkauft wurden.
In Amerika erschien beispielsweise eine Langspielplatte mit Schneider-Liedern in deutscher Fassung unter dem Titel
"I remember Germany". Zu seinem 70. Geburtstag erhielt der
sympathische Volkssänger 1975 eine "Goldene Schallplatte" mit Diamanten.
Willy Schneider war im wahrsten Sinne des Wortes ein Volkssänger und sein Name
bleibt vor allem mit zahllosen Weisen vom Rhein und Wein verbunden.
Seine ungewöhnliche Leistung, sich ein ganzes Künstlerleben lang gegen
alle Moden und Trends in der Musik zu behaupten, begründete er
einmal mit seiner Lebensphilosophie: "Ich habe mir immer zu eigen
gemacht, was ich gesungen habe. Das war keine Masche! Bei allen
meinen Liedern bin ich mit dem Herzen
dabei gewesen".
Auch in einigen Kinofilmen konnte man Schneider sehen und zu hören, wie z. B. in
den Musikstreifen "Wenn abends die Heide träumt"1) (1952) und "Südliche Nächte"1) (1953). Im Fernsehen war Schneider
regelmäßig präsent, gehörte zu den Stammgästen in
"Der blaue Bock"2),
zeigte sich in populären Unterhaltungssendungen wie "Musik ist Trumpf"1) oder der
Reihe "Die fröhliche
Weinkarte"3) (19641968; ab 1966 "Die fröhliche
Weinrunde"), wo er neben Wirtin Margit Schramm1)
(1935 1996) als deren
"Kellermeister" fungierte.
Im Verlaufe seines Lebens wurden Willy Schneider zahlreiche Ehrungen zuteil:
So erhielt er 1973 als Botschafter des deutschen Volksliedes
das "Bundesverdienstkreuz Erster Klasse", er war Träger der
"Willi-Ostermann-Medaille", der "Hermann-Löns-Medaille"1) und 1975 überreichte man ihm den "Deutschen
Weinkulturpreis"1).
Willy Schneider, der seit seit 18. November 1947 glücklich mit der
aus Köln stammenden Hanny Osslender (1915 1996) verheiratet war,
starb am
12. Januar 1989 nach kurzer Krankheit im Alter von 83 Jahren in seiner Heimatstadt Köln;
seine letzte Ruhestätte fand er in einem Familiengrab auf dem Friedhof in Köln-Junkersdorf
→ Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Schneider hinterließ ein Werk von rund 800 Tonträgern, die insgesamt etwa 18 Millionen Mal verkauft worden waren.
In Köln-Junkersdorf erinnert die "Willy-Schneider-Weg" an den
legendären Sänger.
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