Geboren wurde Hans Philipp August Albers am 22. September 1891 im Hamburger
Stadtteil St. Georg1) als Sohn des Großschlächtereibesitzers Wilhelm Philipp Albers,
genannt "Schöner Wilhelm" und dessen
Frau Johanna Dorothea. Als Jüngster von sechs Kindern wurde er von seinen Schwestern und der Mutter stets verhätschelt,
was das ganze Leben lang so bleiben sollte. Nach dem vorzeitigen Verlassen der Real- bzw. Oberrealschule begann er auf
Wunsch seiner Eltern zunächst eine Kaufmannslehre bei einer Hamburger
Farb- und Chemikalienhandlung, die er jedoch
nicht beendete. Er ging nun nach Frankfurt am Main, wo er eine kaufmännische Anstellung in einer Seidenfirma
erhielt. Doch Albers hatte seine Liebe zur Schauspielerei entdeckt und
nahm ohne Wissen seines Vaters heimlich
unterstützt von seiner Mutter privaten Schauspielunterricht
bei dem Frankfurter Theaterdirektor Arthur Hellmer1)
(1880 1961). Erste
Erfahrungen als Darsteller sammelte Albers zu Beginn der 1910erJahre des
vergangenen Jahrhunderts am Theater des sächsischen Kurorts Bad Schandau1),
anschließend am Frankfurter "Neuen Theater"1). Dann wechselte er für
zwei Jahre an das Stadttheater in Güstrow1), weitere Stationen des jungen, aufstrebenden
Schauspielers wurden eine mecklenburgische Wanderbühne und ein Vaudeville-Theater
in Köln, 1913 kam Albers dann zurück in seine Geburtsstadt Hamburg,
spielte am "Schiller-Theater" in Hamburg-Altona1) und
am "Thalia Theater"1) Albers war auf dem besten Wege, ein anerkannter
Schauspieler zu werden.
Foto: Hans Albers 1922
Urheber: Alexander Binder1) (1888 1929)
Quelle: Wikimedia
Commons (von Galerie
Bassenge)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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Doch schon bald musste Albers wegen des 1. Weltkrieges seine Karriere,
wenn auch nur kurz, unterbrechen, 1915 wurde er zum Kriegsdienst
einberufen und musste als Soldat des "Reserveinfanterieregiments 31"1) an der Westfront kämpfen. In Flandern wurde er
schwer verwundet, erlitt eine gefährliche Beinverletzung, der drohenden
Amputation konnte Albers in einem Wiesbadener Krankenhaus nach eigenen Erzählungen nur knapp entgehen. Aus
dem Wehrdienst entlassen, nahm Albers nach seiner Genesung seine Arbeit am
Theater wieder auf, nach einem Engagement am Wiesbadener "Residenztheater",
wo er in in Possen, Lustspielen und Operetten auftrat, ging er nach Berlin und
wirkte an verschiedenen Bühnen –
neben Hamburg sollte die deutsche Hauptstadt seine zweite Heimat werden.
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Albers trat in den kommenden Jahren in Revuen und Operetten als Schauspieler, Sänger, Tänzer, Komiker und Artist
mit mehr oder weniger großem Erfolg auf, doch erst Ende der 1920er
Jahre gelang ihm am Theater der Durchbruch als "seriöser"
Charaktermime. Heinz Hilpert1)
(1890 1967), damaliger Oberspielleiter am "Deutschen
Theater"1), besetzte ihn als schurkischen Kellner Gustav Tunichtgut
in dem Stück" Die Verbrecher" von Ferdinand Bruckner1) und Albers erntete glänzende
Kritiken. Hilpert notierte später "Es war eine Sternstunde des Theaters.
Albers ist kein Durchschnittsmime, sondern ein Vollblutkünstler."
Einen weiteren Triumph als Bühnenschauspieler feierte Albers 1931 an der "Volksbühne"1)
als Protagonist in Ferenc Molnárs Rummelplatz-Drama
"Liliom"1), eine Paraderolle, die er im Laufe seines Lebens mehr als 1.800 Mal spielen
sollte. Mit seiner Interpretation des Liedes "Komm auf die Schaukel,
Luise" bleibt Albers bis heute in nachhaltiger Erinnerung.
Schauspieler Hans Albers (links)
und ein italienischer Tenor
bei einem Spaziergang "Unter den Linden"1) in Berlin 1924
Quelle: Deutsches
Bundesarchiv, Digitale
Bilddatenbank, Bild 102-00586A;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: 1924 / Lizenz
CC-BY-SA 3.0
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 102-00586A bzw. Wikimedia Commons |
Als Förderer und Mentor von Hans Albers galt der jüdische Schauspieler
Eugen Burg (1871 1944), dessen
Tochter Hansi Burg1)
(1898 1975) ab 1923 die Lebensgefährtin und spätere Managerin von Albers wurde; bis zu
seinem Tod lebte Albers mit ihr zusammen. Dem massiven Druck der Nazis,
seine halbjüdische, "nichtarische" Frau zu verlassen, widersetzte
sich Albers zunächst, lebte mit ihr trotz "offizieller Trennung"
weiterhin in einer Villa in Garatshausen1) am Starnberger See. Als Hansi Burg
zum Schein den Norweger Erich Blydt heiratete, traf sich das Paar
weiterhin, unternahm auch gemeinsame Reisen. Als die Repressalien zu stark
wurden und auch der inzwischen zum Publikumsmagneten avancierte Albers seine
Freundin nicht mehr schützen konnte, verhalf er ihr 1938 während eines
Urlaubs in der Schweiz zur Emigration, Hansi Burg konnte sich nach London
ins Exil absetzen Hans Albers blieb in Deutschland. Nach Kriegsende kehrte
Hansi Burg 1946 zu Hans Albers zurück und blieb bis zu seinen Tod im Jahre 1960
an seiner Seite; sie selbst starb am 14. März 1975 in Garatshausen.
Parallel zu seiner Theatertätigkeit wandte sich Albers früh dem neuen Medium Film
zu, das er anfangs als Nebenverdienst betrachtete. Sein Leinwanddebüt
gab er 1915 unter der Regie von Franz Hofer1)
in dem stummen Drama "Jahreszeiten des Lebens"1).
Foto: Hans Albers mit Dame, 1924
Urheber: Alexander Binder1) (1888 1929)
Quelle: Wikipedia
bzw. Wikimedia
Commons;
Scan aus dem Buch: Rainer Metzger, Berlin:
"Die Zwanzigerjahre. Kunst und Kultur 19181933", Wien 2006, S. 216
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
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Bis zu Beginn des Tonfilms
sollten mehr als hundert Rollen in Stummfilmproduktionen folgen, in denen
Albers Typen jeglichen Genres verkörperte, er war der charmante
Herzensbrecher und Liebhaber, mimte Schurken, Zuhälter oder skrupellosen Verführer
ebenso glänzend
wie den Mann von Welt. Titel bzw. Streifen wie "Die Tochter der Gräfin Stachowska" (1917),
"Baroneßchen
auf Strafurlaub"2) (1918), "Der Mut zur Sünde" (1919),
"Der falsche Dimitri"1) (1922), "Der König und das kleine Mädchen" (1925),
"Der Mann aus dem Jenseits" (1926), "Primanerliebe" (1927) oder
"Weib in Flammen" (1928) ließen den Zuschauer
erahnen, was ihn melodramatisches erwartete. In der von Alexander Korda1)
inszenierten Komödie "Eine
Dubarry von heute"1) (1927), mit
Ehefrau Maria Corda in der Titelrolle,
spielte Albers neben einem
anderen, späteren Leinwandstar Marlene Dietrich. Weitere Produktionen
waren beispielsweise "Gehetzte
Menschen"2) (1924),
"Mein
Freund, der Chauffeur"2) (1925)
und "Die
Frau, die nicht "Nein" sagen kann"2) (1927).
In einem seiner letzten Stummfilme, der Tragödie "Asphalt"1) (1929), mimte Albers einen
Dieb → Übersicht (Auszug) Stummfilme.
Hans Albers als Protagonist in dem Stummfilm
"Der böse Geist Lumpaci
Vagabundus"1) (1922),
gedreht von Carl Wilhelm1)
nach Motiven der
gleichnamigen
Zauberposse1) von
Johann Nestroy1)
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_pos-2006-a_0000914)
aus
"Vom Werden deutscher Filmkunst/1. Teil: Der stumme Film"
von Dr. Oskar Kalbus1)
(Berlin 1935, S. 66) bzw. Ross-Verlag um 1922
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 |
Mit der im Rennfahrer-Milieu angesiedelten Literaturadaption "Die Nacht gehört uns"1) (1929) und
der Rolle des Rennfahrers Harry Bredow startete Albers in das neue Zeitalter des Tonfilms.
Im Gegensatz zu etlichen anderen Stummfilmstars jener Tage schaffte der
inzwischen knapp 40-Jährige nicht
zuletzt wegen seiner markanten Stimme den Sprung auf die nun tönende
Leinwand, gehörte schon bald zu den ganz Großen und Top-Verdienern der
Branche.
Schauspieler Hans Albers auf dem Ball der Filmindustrie 1929;
vorn Mitte: Hans Albers, (rechts dahinter)
Bankier Herr von Bleichröder1)
Quelle: Deutsches
Bundesarchiv, Digitale
Bilddatenbank,
Bild 183-1984-0703-505;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: 1929 / Lizenz CC-BY-SA 3.0
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb
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Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv
Bild
183-1984-0703-505 bzw. Wikimedia Commons
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"Mensch, Carl! Ich bin ja der größte Schauspieler der
Welt!" Du, ich kann ja wirklich was! Die Sache hat ja hingehauen!"
Diese Jubelworte soll Hans Albers ausgerufen haben, als er seinen ersten
Tonfilm zu Gesicht bekam.
Albers war einer der wenigen, die den Übergang vom
Stummfilm zum Tonfilm überstanden, da er Mimik und Sprache in gleichem Maße
beherrschte.
Obwohl Hans Albers in vielen Filmen gefährliche Szenen drehte,
ließ er sich nie doubeln. Er war sportlich durchtrainiert und hielt nichts
davon, andere die Risiken seiner Arbeit tragen zu lassen. Eine Haltung, die
in gewissem Sinne typisch für sein Leben war.3)
In rascher Folge drehte Albers einen Erfolgsstreifen nach dem anderen: In
dem legendär gewordenen Film "Der
blaue Engel"1) (1930), nach dem Roman "Professor Unrat"1) von
Heinrich Mann1),
machte er als Artist Mazeppa bzw. Lolas (Marlene Dietrich) neuer Geliebter von sich
reden, im gleichen Jahr kam der Krimi "Der Greifer"4) (1930) mit Albers
als dem von der Unterwelt gefürchteten
Scotland-Yard-Detektiv Harry Cross in der Hauptrolle in die
Lichtspielhäuser. Knapp drei Jahrzehnte sollte Albers diese Figur allerdings nun
als pensionierten Kripo-Kommissar unter der Regie von
Eugen York in einem Remake spielen. Ganz auf den Protagonisten Albers
zugeschnitten waren die Krimikolportage "Hans in allen Gassen"4) (1930),
der Streifen "Der
Draufgänger"1) (1931) oder
die heitere Geschichte "Der Sieger"1) (1932) die
Titel waren Programm. Albers avancierte zum Volksidol, Produktionen
mit ihm wurden zu Kassenschlagern und auch als Sänger machte er mit seiner
unnachahmlichen Interpretation Furore. In
fast allen seiner Tonfilme gab er Lieder zum Besten, die
zu Ohrwürmern wurden, bis heute populäre Schlager geblieben sind und
untrennbar mit Albers verbunden bleiben, wie beispielsweise der Erfolgssong
"Hoppla, jetzt komm' ich" aus dem Film "Der Sieger".
Sein Rollenfach ist der Draufgänger, ob als Offizier, Reporter oder Möbelpacker,
"ein Anarchist des Alltags, ein Desperado, der auf keine andere Fahne schwört
als auf den frechen Wimpel der eigenen Unwiderstehlichkeit", wie 1991 der Kritiker
und Regisseur Hans-Christoph Blumenberg1)
urteilt, der Albers ein Buch und einen Film gewidmet hat.5)
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Es entstanden Filme wie der Krimi "Der
weiße Dämon"1) (1932) oder der Musikfilm
"Bomben auf Monte Carlo"1) (1931),
wo Albers erstmals an der Seite von Heinz Rühmann auftauchte und
gemeinsam mit ihm dem Schlager "Das ist die Liebe der Matrosen"
zum Erfolg verhalf.
Auch mit einem weiteren Film bleibt das eher ungleiche
Gespann Albers/Rühmann unvergessen: In dem komödiantischem Krimi
"Der
Mann, der Sherlock Holmes war"1) (1937)
machten beide als erfolglose Privatdetektive Flynn (Hans Albers) und
McPherson (Heinz Rühmann) Furore, die sich als Sherlock Holmes1) und
Dr. Watson1)
verkleiden und (eher harmlose) Abenteuer erleben; der Song "Jawoll, meine
Herr'n", den das Duo in der Badewanne zum Besten gibt, wurde berühmt.
Foto: Hans Albers in "Der
Weiße Dämon"2) (1932)
Foto mit freundlicher Genehmigung
der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung |
Dazwischen lagen Produktionen wie die Romanze
"Quick"1) (1932),
in der Albers als Musikclown Quick auf Umwegen das Herz der schönen Eva Prätorius
(Lilian Harvey) eroberte,
oder das abenteuerliche
Melodram "F.P.1 antwortet nicht"1) (1932)
nach dem gleichnamigen, ein Jahr zuvor erschienen Roman von Curt Siodmak1) (1902 2000), wo Albers den berühmtem
Ozeanflieger Ellissen mimte und das nicht minder berühmte Lied
"Flieger, grüß' mir die Sonne" sang. Der Streifen wurde aufgrund
der damals noch nicht gängigen Möglichkeit zur Synchronisation auch in
einer englischen und in einer französischen Version gedreht. In
"Floating Platform 1 Does Not Answer" war Conrad Veidt
(1893 1943) als Ellissen zu sehen,
in "I.F. 1 ne répond plus" Charles Boyer
(1899 1978). Die drei Darsteller Albers, Veidt und Boyer verliehen der
Figur des Ellissen jeweils einen anderen Charakter, was der
unterschiedlichen Mentalität der Schauspieler entsprach. Albers gab den
handfesten, zupackenden Draufgänger, der bei allem Gepolter jedoch
bescheiden bleibt. Während Boyers Ellissen fast gänzlich ohne Draufgängertum
auskommt, spielt Veidt den Gentleman-Sportflieger, der sich in Zurückhaltung
übt. Durch diese verschiedenen Darstellungen ergeben sich auch verschiedene
Spieldauern der Versionen: Die englische und die französische Fassung sind
jeweils 25 Minuten kürzer als die deutsche.6).
Nach dem von Kurt
Gerron in Szene gesetzten musikalischen Komödie "Heut kommt's drauf an"1) (1933,
mit dem Song "Ich Bin der Hans im Glück"), dem Krimi
"Ein gewisser Herr Gran"1) (1933)
und dem Propagandastreifen über die Wolgadeutschen
mit dem Titel "Flüchtlinge"1) (1933)
stand Albers für das Abenteuer
"Gold"1) (1934)
vor der Kamera, drehte die idealisierende Ibsen-Adaption "Peer Gynt"1) (1934) sowie den ebenfalls propagandistisch gefärbten
Kriegsfilm "Henker, Frauen und Soldaten"1) (1935),
wo er wieder als tollkühner Flieger glänzen konnte; nach Kriegsende
wurde der Film von der "Alliierten Militärregierung"
zunächst verboten.
Albers wird zwar eine "distanziert-kritische Haltung zum Nazi-Regime"
nachgesagt (vgl. filmportal.de),
doch vollständig konnte (oder wollte) er sich den Propagandafilmen nicht
entziehen, auch die Ende der 1930er bzw. Anfang der 1940er Jahre
entstandenen Historienfilme "Trenck,
der Pandur"1) (1940)
und das bis heute zu den "Vorbehaltsfilmen"1) zählende Biopic "Carl Peters"1) (1941)
und seiner Rolle des Kolonialisten und Afrikareisenden mit stark ausgeprägter rassistischer Einstellung
Carl Peters1) sind hierfür ein Beleg. Hans Albers macht keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen die Machthaber des
Dritten Reiches: "Nur seine beispiellose Popularität schützte ihn vor
Verhaftung, wie hätte man das Verschwinden des blonden Ideal-Ariers den
Millionen Verehrern plausibel machen sollen"! (Axel Eggebrecht1) über
Hans Albers.)3) Zu "Trenck, der Pandur" vermerkt prisma.de
unter anderem: "Ein übler nationalsozialistischer Propagandafilm,
in dem Publikumsliebling Hans Albers den starken Mann gibt, der nicht nur
jedes Frauenherz höher schlagen lässt, sondern natürlich auch jeder Gefahr
trotzt und sie besteht. Albers spielt nicht nur die Rolle des Obersts1),
sondern schlüpfte auch in die Rolle des Vaters und des Vetters Friedrich von der Trenck1),
dessen Leben von Fritz Umgelter1) 1972 und
Gernot Roll1) 2002 aufwändig in Szene gesetzt wurde."
→ Fritz Umgelter: "Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck"
(1973, Sechsteiler) mit Matthias Habich; Gernot Roll:
"Trenck Zwei Herzen gegen die Krone" (2002,
Zweiteiler) mit
Ben Becker1) → tittelbach.tv.
So spielte Albers überwiegend in Filmen, die nicht unbedingt auf der Linie der
braunen Machthaber lagen und mehr oder weniger reinen Unterhaltungswert hatten, etwa in
"Savoy
Hotel 217"1) (1936),
"Unter
heißem Himmel"1) (1936),
"Sergeant
Berry"1) (1938)
oder "Ein
Mann auf Abwegen"1) (1940).
Zum Kassenschlager geriet das Abenteuer "Wasser
für Canitoga"1) (1939) mit dem berühmten
Albers-Song "Good bye Jonny"1). Bis
Ende des 2. Weltkrieges drehte Albers nur noch drei Filme, mit zwei von
ihnen schrieb er Filmgeschichte: Mit der von Josef von Báky1) aufwendig in
Szene gesetzten Lebensgeschichte des legendären "Lügenbarons" Carl
Friedrich Freiherr von Münchhausen1)
(1720 1797), machte auch Albers in diesem vierten deutschen Farbfilm
"Münchhausen"1) (1943) als Protagonist
ungeahnte Furore. Das "Lexikon
des Internationalen Films" führt hierzu aus: "Der anlässlich des
25-jährigen Firmenjubiläums der UFA
entstandene, verschwenderisch gestaltete, tricktechnisch brillante,
farbfreudige und hübsch ironische Film basiert auf einem Drehbuch, das Erich Kästner1) als politisch Verfemter unter Pseudonym ablieferte. Kästner
verband die einzelnen Episoden durch eine Lebensphilosophie, die das
einfache Erleben des Abenteuers zu einer Weltanschauung erhebt. Dominierend
bleibt aber die Phantastik der Geschichte selbst. Eine famose
Schmunzelkomödie". Und prisma.de
notiert: "Münchhausen" ist einer der berühmtesten
deutschen Filme überhaupt. Beim Jubiläumsfilm zum 25-jährigen Bestehen der UFA sollte
geklotzt und nicht gekleckert werden. Propagandaminister Joseph Goebbels1) wollte demonstrieren,
dass die deutsche Filmindustrie trotz aller Kriegswirren Hollywood noch locker in die Tasche stecken konnte.
Die besten Leute mussten her, selbst wenn sie, wie Erich Kästner, mit Arbeitsverbot belegt waren. (
)
Mit diesem Film wurde Stärke demonstriert, als der Zweite Weltkrieg mit der verheerenden Schlacht
um Stalingrad seine entscheidende Wende erfuhr."
Auch Helmut Käutners1)
Spielfilm "Große Freiheit Nr. 7"1) (1944), eine Geschichte aus dem
Hamburger Hafen- und Nachtlokal-Milieu, wurde wieder in Farbe realisiert. Die
Dreharbeiten gestalteten sich schwierig, mussten wegen der massiven Bombenangriffe
auf Hamburg nach Berlin und Prag verlegt werden. Am 15.12.1944 wird der Film
"Große Freiheit Nr. 7" in
Prag uraufgeführt, nachdem Reichspropagandaminister Joseph Goebbels den Film
für das Deutsche Reich verboten und eine Vorführung nur im Ausland
einschließlich des Protektorats Böhmen und Mähren zugelassen hatte.
Goebbels störte sich vor allem an dem Prostituiertenmilieu, das nach seiner
Ansicht nach nicht zum Bild der deutschen Frau passte. In Deutschland wird
der Film erst nach dem Kriege uraufgeführt.3)
Die Story:
Der ehemalige Seemann Hannes (Hans Albers) ist Alleinunterhalter im Hippodrom in Hamburg, das seiner Geliebten
Anita (Hilde Hildebrand) gehört. Auf dem Sterbebett bittet ihn sein
Bruder, sich um ein Mädchen zu kümmern, das er verführt hat. Gisa
(Ilse Werner) kommt nun vom Lande in die Stadt und wohnt bei Hannes. Er
mag sie gern und möchte für sie beide eine Existenz aufbauen. Doch in der
Nacht, in der Hannes sich mit ihr verloben will, kommt sie nicht nach Hause.
Sie hat sich für den Werftarbeiter Willem (Hans Söhnker)
entschieden und bleibt für immer bei ihm. Als Hannes das erfährt, trennt
er sich auch von seiner Geliebten Anita und fährt mit seinen Freunden Fiete
(Gustav Knuth) und
Jens (Günther Lüders) wieder zur See.
Quelle: Filmbeschreibung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Anmerkung von prisma,de:
Ein Hans-Albers-Klassiker von Helmut Käutner, der das Image des
"blonden Hans" nachhaltig prägte. Der melancholische Kleine-Leute-Stoff
passte nicht ins NS-Weltbild und wurde verboten. Erst nach dem Krieg fand die Uraufführung statt.
Siehe auch
Wikipedia |
Fast alle Lieder aus diesem Film wurden weltberühmt, so die
Albers-Songs "Auf der Reeperbahn nachts um halb Eins"1), "La Paloma"1)
und "Schön ist die Liebe im Hafen" sowie das von Hilde Hildebrand
gesungene Chanson "Beim ersten Mal, da tut's noch weh".
Das "Lexikon
des Internationalen Films" schreibt: "Deftiges Seemannsgarn
verbindet sich mit nüchternem Realismus und heftigen Gefühlen,
authentischer Atmosphäre und einem Hauch von Resignation. Der straff
inszenierte Film zeigt Albers als Schauspieler und Sänger von seiner besten
Seite. (
) Guter alter Kintopp, farblich reizvoll in Agfacolor
gestaltet."7)
Der letzte, noch kurz vor Kriegsende von Hans Steinhoff gedrehte Film "Shiva
und die Galgenblume"1) (1945) mit Albers als Kommissar
"Shiva" Dongen blieb unvollendet. Fragmente des nach einem Kriminalroman von
Hans Rudolf Berndorff1)
(1885 1963) gedrehten Thrillers wurden von Hans Georg Andres und Michaela Krützen mit
in Prag nachgedrehten Szenen, Interviews und dokumentarischen Teilen montiert und 1993 unter dem Titel
"Shiva und die Galgenblume. Der letzte Film des Dritten Reiches" veröffentlicht.
Das Lexikon des internationalen Films urteilte über diese Dokumentation, sie sei ein
"insgesamt aufschlußreiches Zeitbild in reizvoller Aufbereitung".6) Die deutsche Erstaufführung fand am 27.11.1993 statt, in dieser Fassung ist
Manfred Zapatka
als Kommissar "Shiva" Dongen zu sehen.
Während der letzten Kriegsmonate war Albers mehr und mehr dem
Alkohol verfallen, nach dem Abbruch der Dreharbeiten zu "Shiva und die Galgenblume"
zog er sich Anfang 1945 in sein Haus in Garatshausen zurück.
Mit der Uraufführung von "Große Freiheit Nr. 7" im
September 1945 in West-Berlin, der ersten Filmpremiere nach dem
Zweiten Weltkrieg, war dann auch Albers wieder in allen Gazetten. Nach
einem Entnazifizierungsverfahren setzte der inzwischen über
50-jährige Schauspieler nicht nur seine Filmkarriere erfolgreich fort
sondern betrat als Charaktermime auch wieder die Theaterbühne. Hier
glänzte er am Berliner "Hebbel-Theater"1)
einmal mehr mit seiner
Paraderolle des "Liliom"1), in München feierte er 1949 mit der Figur
des Mäckie Messer in Brechts "Die
Dreigroschenoper"1) Triumphe.
Bis wenige Jahre vor seinem Tod übernahm Albers regelmäßig
Aufgaben in Theateraufführungen, zuletzt trat er 1957 im Münchener
"Staatstheater
am Gärtnerplatz"1) in der Musical-Version des Seiltänzerstücks
"Katharina Knie"1) von
Carl Zuckmayer1) als alter Karl Knie auf.
Hans Albers als "Liliom" in dem gleichnamigen Stück
von
Ferenc Molnár
1946 am Berliner "Hebbel-Theater"
Regie: Karl Heinz Martin1)
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_pk_0000068_034)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham
Pisarek1) (19011983); Datierung: 25-04-1946
Quelle: www.deutschefotothek.de
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 |
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Originaltext: Hans Albers spielt wieder den "Liliom" im Berliner
"Hebbel-Theater". Regie führt wie zu Beginn der dreißiger Jahre Karl Heinz Martin.
Kritiker und Publikum sind begeistert. Das Verbot des "Liliom"
während der vergangenen zwölf Jahre werten das Stück auf. Hans Albers gilt
nach dem Krieg als erster deutscher Star auf der Kinoleinwand.
Foto: Hans Albers (rechts) 1946 in seiner Paraderolle als "Liliom"
im Berliner "Hebbel-Theater" (Generalprobe)
Quelle: Deutsches
Bundesarchiv, Digitale
Bilddatenbank, Bild 183-V20141-0043;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: 25. April 1946 / Lizenz CC-BY-SA 3.0
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 183-V20141-0043 bzw. Wikimedia Commons
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Der bedeutende Theaterkritiker Friedrich Luft1) (1911 1990) feierte Albers,
indem er ein für
allemal dem Begriff "Volksschauspieler", den man Hans Albers
wohlwollend zusprach, alles Herabsetzende nahm: "Er gehört zu denen,
deren Rollen
man eigentlich gar nicht sehen will. Man geht hin, ihn zu sehen, sich an
seinem unbeschnipselten Selbstbewusstsein zu stärken. Denn Schwierigkeiten
mit sich selbst scheint Albers nicht zu kennen, er ist immer mit Hans Albers
gründlich zufrieden. Er strahlt, er gefällt sich erst einmal selber, darum
gefällt er auch den Leuten so gut. Kerle wie er sind ein Gottesgeschenk,
weil man selbst so gerne wäre
". (Quelle Wikipedia,
im Artikel zu "Liliom")
Im deutschen Nachkriegsfilm konnte Albers seine Karriere als
Filmschauspieler mehr oder weniger erfolgreich fortsetzen, gehörte in den 1950er Jahren
weiterhin zu den Stars der Leinwand, stand aber auch für Produktionen vor
der Kamera, die nicht gerade Kassenknüller wurden. Da er nun altersbedingt
nicht mehr den Draufgänger geben konnte, wechselte sein Rollenfach bald hin zum
tragischen Helden. Bereits 1947 spielte er in der ersten
deutschen Filmproduktion, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der
amerikanischen Besatzungszone gedreht wurde: Josef von Báky übertrug ihm
die Hauptrolle des Kriegsheimkehrers bzw. ehemaligen Kranführers Hans Richter,
der in dem Melodram "
und über uns der Himmel"1)
aus Angst vor einer ungewissen
Zukunft im zerstörten Berlin dunklen Schiebergeschäften nachgeht. In
dem Bergdrama "Föhn"1) (1950,
auch "Sturm in der Ostwand") mimte er an der Seite von
Liselotte Pulver und Adrian Hoven einen von Schuldgefühlen geplagten Arzt
und Bergführer, in der Variation des Jekyll-und-Hyde-Themas1)
mit dem Titel "Vom Teufel gejagt"1) (1950)
neben den Ufa-Stars Willy Birgel und
Lil Dagover
den Klinikleiter Dr. Heinrich Blank, der
ein Medikament zur Behandlung von Geisteskranken entwickelt hat. 1951 kam
Christian-Jaques1)
deutsche Version von "Blaubart"1) in die Kinos, hier übernahm Hans Albers die Titelrolle von
Pierre Brasseur1),
der den Graf Amédée, genannt "Blaubart" in "Barbe Bleu" verkörpert hatte → siehe auch Infos zu "Blaubart", dem französischen Märchen von Charles Perrault1)
(1628 1703) bei Wikipedia.
In Rudolf
Jugerts1) preisgekrönten, zeitkritischen Alltagsgeschichte
"Nachts auf den Straßen"1) (1952)
sah man Albers als Partner von Hildegard Knef und
er bewies mit der Figur des Fernfahrers Heinrich Schlüter einmal mehr,
welch ein großartiger Charaktermime er war. Mit Regisseur Rolf Jugert drehte er dann
auch das
Abenteuer "Jonny rettet Nebrador"1) (1953) und mit
Helmut Käutner1)
die musikalische Komödie "Käpt'n Bay-Bay"1) (1953).
"Nachts auf den Straßen":
Abbildung
DVD-Cover sowie
Szenenfoto
mit Hans Albers als Fernfahrer Heinrich Schlüter
und Hildegard Knef als Anhalterin Inge Hoffmann
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
welche den
Spielfilm am 28.05.2021 auf DVD herausbrachte.
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Bei dem von Wolfgang Liebeneiner
in Szene gesetzten Unterhaltungsstreifen "Auf der Reeperbahn nachts um halb
eins"1) (1954) kam es zur dritten Zusammenarbeit mit
Heinz Rühmann. Beide Stars sorgten für eine hohe Zuschauerakzeptanz
dieses "volkstümlichen Unterhaltungsfilms um zwei erprobte Stars im
St.-Pauli-Milieu,
mit populären Melodien und Reeperbahn-Romantik
angereichert.8) Ohrwürmer wie "Auf der Reeperbahn nachts um halb ein"1),
"In einer Sternennacht am Hafen", "Komm auf die Schaukel,
Luise", "Kleine Möwe, flieg nach Helgoland", "Einmal noch nach
Bombay" oder "Schön ist die Liebe im Hafen" machten den Film
zu einem unvergessenen Kino-Erlebnis. "Wolfgang Liebeneiners mit leichter Hand
inszenierter Musikfilm war einer der erfolgreichsten Filme des frühen deutschen Nachkriegskinos
der Adenauer-Zeit."
vermerkt prisma.de.
Zu einer schönen Altersrolle geriet an der Seite von Romy Schneider zwar die Figur des
Oberkellners Karl Knesebeck in "Der letzte Mann"1) (1955),
dem Remake des bereits 1924 von Friedrich Wilhelm Murnau1) mit
Emil Jannings
inszenierten Stummfilm-Dramas1),
allerdings reichte die Neuverfilmung nicht an das grandiose Stummfilm-Werk
heran. Das "Lexikon des internationalen Films" kritisiert:
"Als rührseliger Unterhaltungsfilm angelegtes Drama mit einem überzeugenden
Hauptdarsteller; inszenatorisch reicht der Film nie an Murnaus gleichnamigen
Stummfilm mit Emil Jannings heran, dessen Thematik geglättet und dessen
Handlung in die Wirtschaftswunderzeit um 1950 verlegt wurde."
→ filmdienst.de.
Der Part des einsamen, alten Industrie-Magnaten Geheimrat Matthias Clausen, der in "Vor Sonnenuntergang"1) (1956)
nach dem gleichnamigen Drama1) von
Gerhart Hauptmann1) seine letzten Jahre
mit der jungen Inken Peters (Annemarie Düringer) verbringen und heiraten
möchte, geriet für Hans Albers zum riesigen schauspielerischen Erfolg.
Seine Uraufführung erlebte das Drama am 6. Juni 1956 in Düsseldorf,
nicht zuletzt wegen seiner brillanten darstellerischen Leistung erhielt der
Film im gleichen Jahr anlässlich der "Berlinale"1)
in der Publikumsabstimmung den "Goldenen
Bären"1).
Nach der eher zu vernachlässigenden italienischen Produktion "Die
Verlobten des Todes" (1957, I fidanzati della morte) sowie der
Titelrolle in der Komödie "Der tolle Bomberg"1) (1957)
tauchte Albers in dem von Eugen York1)
realisierten, farbenfrohen Krimi "Das Herz von St. Pauli"1) (1957)
als Ex-Kapitän Jonny Jensen auf, der seine verschuldete Hafenkneipe vor
der Pleite retten will und in ein gefährliches Abenteuer verwickelt wird.
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Eugen York machte
sich auch an die Neuverfilmung des 1930 gedrehten Krimis "Der
Greifer"1) (1958), erneut trat Albers als Protagonist
auf, diesmal als pensionierter Kommissar, "der im Alleingang und außerhalb seiner
Dienstvorschrift den Jungen zeigt, wie man einen Fall löst."9)
Unter der Regie von
Eugen York entstand auch "Der Mann im Strom"1) (1958) nach dem
gleichnamigen Roman von Siegfried Lenz1), hier beeindruckte Albers als der
über 60-jährige Paul Hinrichs, der sich um zehn Jahre jünger macht, um
noch einmal einen Job als Taucher zu bekommen.
Abbildung Filmplakat: Urheber: Helmuth Ellgaard1)
(1913 – 1980)
Quelle: Familien-Archiv Ellgaard bzw. Wikimedia
Commons
Genehmigung durch den Nutzungsrechte-Inhaber bzw. dessen
Sohn Holger
Ellgaard1) (CC
BY-SA 3.0)
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Nur noch zwei Mal stand Albers danach vor der Kinokamera, so für die unterhaltsame Komödie "13 kleine Esel und der Sonnenhof"1) (1958): Albers spielte den Weltenbummler Josef Krapp,
der nach vielen Jahren zu seiner
Frau (Marianne Hoppe) zurückkehrt, die inzwischen das Kinderheim
"Sonnenhof" leitet. Martha Krapp ist nicht unbedingt entzückt,
fürchtet sie doch, ihr Mann könne einen schlechten Einfluss auf die Kinder
ausüben. Seine letzte Rolle spielte Albers unter der Regie von Wolfgang Becker1) in der
Gaunerkomödie "Kein Engel ist so rein"1) (1960): Der
gewiefte, zwielichtiger Rechtsanwalt Dr. Zilinsky (Hans Albers) heckt er mit seiner Gaunerbande einen
Bankraub aus, hat jedoch nicht mit der herzensguten Heilsarmee-Sängerin
Therese (Sabine Sinjen)
gerechnet → Übersicht Kinofilme.
Kurz nach der Vollendung dieser Produktions starb Hans Albers am 24. Juli 1960
im Alter von 69 Jahren in einem Sanatorium im bayerischen Kempfenhausen1),
einem Ortsteil der Gemeinde Berg1)
am Starnberger See; während einer Theateraufführung von Zuckmayers "Katharina Knie"
war er drei Monate zuvor mit schweren inneren Blutungen zusammengebrochen.
Albers' Leichnam wurde eingeäschert und die Urne unter großer Anteilnahme
der Bevölkerung rund dreißigtausend Fans nahmen Abschied von dem
Schauspieler auf dem Friedhof Ohlsdorf1) in seiner Geburtsstadt Hamburg
beigesetzt → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons
sowie knerger.de; siehe
auch der-blonde-hans.de.
Einen Tag nach seinem Tod schreibt eine Hamburger Zeitung: "Es ist, als ob jemand ein Stück
des Hamburger Michels ausgerissen hätte. Es fehlt jetzt und wird niemals mehr zurückkehren".
Zu seinem Begräbnis waren zehntausende Menschen gekommen, um dem großen Hans Albers zum letzten Mal
ihren Respekt zu zollen und um Helmut Kräutner auf dem Ohlendorfer Friedhof sagen zu hören:
"Du warst ein wahrer König. Dein Zepter war der Humor und deine Krone war dein goldenes Herz. Good bye Johnny. Gute
Fahrt".10)
Albers, der noch einen Monat vor seinem Tode, am 23. Juni 1960, das "Große
Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland"1) aus der Hand
des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke1)
entgegen nehmen konnte, gehörte ohne Zweifel zu den im wahrsten Sinne des
Wortes "Großen Volksschauspielern". Er spielte in rund 180 Filmen, stand in
zahllosen Rollen auf der Theaterbühne in den Herzen seines Publikums ist
der "blonde Hans", der Draufgänger mit den eisblauen Augen und dem strahlenden Blick,
unvergessen geblieben. Aber auch für nachfolgende Generationen hat er sich
mit seinen Liedern unsterblich gemacht, rund achtzig Schallplattenaufnahmen
hinterließ Albers am Ende seines Lebens. Fast alle von Albers eingespielten
Schlager entstammen den Soundtracks seiner Filme; insbesondere die Musik zu
"Große Freiheit Nr. 7" (1943/1944), "Wasser für Canitoga" (1939) und
"F.P.1 antwortet nicht" (1932) verhalf ihm zu einiger Popularität als Sänger.
Albers' größter musikalischer Erfolg, der bis heute untrennbar mit seinem Namen verbunden ist, war seine für
"Große Freiheit Nr. 7" aufgenommene, mit einem deutschsprachigen Text
von Helmut Käutner versehene Version des alten südamerikanischen Liedes
"La Paloma".6); eine Übersicht der
Schallplattenaufnahmen bietet Wikipedia.
Foto: Gedenktafel am Haus Schöneberger Ufer 61
in Berlin-Tiergarten1) (mit fehlerhaftem Geburtsjahr)
Quelle: Wikipedia
bzw. Wikimedia
Commons
Urheber: Wikimedia-Benutzer OTFW,
Berlin
Lizenz CC-BY-SA 3.0
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"In meinem Herzen, Schatz"1)
heißt ein Dokumentarfilm mit Spielelementen aus dem Jahre 1989 von Hans-Christoph Blumenberg1),
in dem Ulrich Tukur1) die Leinwandlegende darstellte;
Ilse Werner,
Géza von Cziffra und viele andere erinnerten an den großen deutschen
Volksschauspieler. Der Filmtitel entstammte der Liedzeile des berühmten
Albers-Liedes "In meinem Herzen, Schatz, da ist für viele Platz".
In DER SPIEGEL (Nr. 35/1989) schrieb Hellmuth Karasek unter anderem: "Ein Film, zum Heulen schön,
wo die "Hoppla, jetzt komm ich!"-Lieder sich wund stoßen an jenem verkrachten und vertanen Leben, dessen
Herz nicht nur in St. Pauli schlug. Blumenberg hat ein Auge und ein Ohr für die verborgenen Schönheiten einer
deutschen Tristesse, und Hans Albers ist sein Tor zur Welt." → spiegel.de
Und das "Lexikon des internationalen Films" urteilt: "Aus Ton- und Bilddokumenten sowie nachgestellten,
atmosphärisch dichten Rahmensequenzen collagenhaft montierte filmische Ehrung des in der ersten Hälfte dieses
Jahrhunderts für den deutschen Film bedeutsamen Darstellers und Sängers Hans Albers. Eine liebe- und respektvolle,
filmhistorisch durchaus informative Hommage." → zweitausendeins.de
Hans Albers, um 1960 fotografiert von Fritz
Eschen1) (1900–1964)
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_e_0050490)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen
Urheber: Fritz Eschen; Datierung: um 1960;
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
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