Wohl kaum ein Filmschauspieler hat sich so nachhaltig in die Herzen des Publikums gespielt wie Hans Albers, auch Jahrzehnte nach seinem Tod ist er der Inbegriff des Draufgängers, der die Herzen der Frauen im Sturm eroberte – als "blonder Hans" avancierte er zum Volksidol.
Geboren wurde Hans Philipp August Albers am 22. September 1891 im Hamburger Stadtteil St. Georg1) als Sohn des Großschlächtereibesitzers Wilhelm Philipp Albers, genannt "Schöner Wilhelm" und dessen Frau Johanna Dorothea. Als Jüngster von sechs Kindern wurde er von seinen Schwestern und der Mutter stets verhätschelt, was das ganze Leben lang so bleiben sollte. Nach dem vorzeitigen Verlassen der Real- bzw. Oberrealschule begann er auf Wunsch seiner Eltern zunächst eine Kaufmannslehre bei einer Hamburger Farb- und Chemikalienhandlung, die er jedoch nicht beendete. Er ging nun nach Frankfurt am Main, wo er eine kaufmännische Anstellung in einer Seidenfirma erhielt. Doch Albers hatte seine Liebe zur Schauspielerei entdeckt und nahm ohne Wissen seines Vaters – heimlich unterstützt von seiner Mutter – privaten Schauspielunterricht bei dem Frankfurter Theaterdirektor Arthur Hellmer1) (1880 – 1961). Erste Erfahrungen als Darsteller sammelte Albers zu Beginn der 1910erJahre des vergangenen Jahrhunderts am Theater des sächsischen Kurorts Bad Schandau1), anschließend am Frankfurter "Neuen Theater"1). Dann wechselte er für zwei Jahre an das Stadttheater in Güstrow1), weitere Stationen des jungen, aufstrebenden Schauspielers wurden eine mecklenburgische Wanderbühne und ein Vaudeville-Theater in Köln, 1913 kam Albers dann zurück in seine Geburtsstadt Hamburg, spielte am "Schiller-Theater" in Hamburg-Altona1) und am "Thalia Theater"1) – Albers war auf dem besten Wege, ein anerkannter Schauspieler zu werden.

Foto: Hans Albers 1922
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons (von Galerie Bassenge)
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Hans Albers 1922; Urheber: Alexander Binder (1888-1929); Quelle: Wikimedia Commons (von Galerie Bassenge); Lizenz: gemeinfrei
Doch schon bald musste Albers wegen des 1. Weltkrieges seine Karriere, wenn auch nur kurz, unterbrechen, 1915 wurde er zum Kriegsdienst einberufen und musste als Soldat des "Reserveinfanterieregiments  31"1) an der Westfront kämpfen. In Flandern wurde er schwer verwundet, erlitt eine gefährliche Beinverletzung, der drohenden Amputation konnte Albers in einem Wiesbadener Krankenhaus nach eigenen Erzählungen nur knapp entgehen. Aus dem Wehrdienst entlassen, nahm Albers nach seiner Genesung seine Arbeit am Theater wieder auf, nach einem Engagement am Wiesbadener "Residenztheater", wo er in in Possen, Lustspielen und Operetten auftrat, ging er nach Berlin und wirkte an verschiedenen Bühnen – neben Hamburg sollte die deutsche Hauptstadt seine zweite Heimat werden.
Schauspieler Hans Albers (links) und ein italienischer Tenor bei einem Spaziergang Unter den Linden in Berlin 1924; Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 102-00586A; Fotograf: Unbekannt / Datierung: 1924 / Lizenz CC-BY-SA 3.0. Albers trat in den kommenden Jahren in Revuen und Operetten als Schauspieler, Sänger, Tänzer, Komiker und Artist mit mehr oder weniger großem Erfolg auf, doch erst Ende der 1920er Jahre gelang ihm am Theater der Durchbruch als "seriöser" Charaktermime. Heinz Hilpert1) (1890 – 1967), damaliger Oberspielleiter am "Deutschen Theater"1), besetzte ihn als schurkischen Kellner Gustav Tunichtgut in dem Stück" Die Verbrecher" von Ferdinand Bruckner1) und Albers erntete glänzende Kritiken. Hilpert notierte später "Es war eine Sternstunde des Theaters. Albers ist kein Durchschnittsmime, sondern ein Vollblutkünstler." Einen weiteren Triumph als Bühnenschauspieler feierte Albers 1931 an der "Volksbühne"1) als Protagonist in Ferenc Molnárs Rummelplatz-Drama "Liliom"1), eine Paraderolle, die er im Laufe seines Lebens mehr als 1.800 Mal spielen sollte. Mit seiner Interpretation des Liedes "Komm auf die Schaukel, Luise" bleibt Albers bis heute in nachhaltiger Erinnerung.
 
Schauspieler Hans Albers (links) und ein italienischer Tenor
bei einem Spaziergang "Unter den Linden"1) in Berlin 1924 
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 102-00586A;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: 1924 / Lizenz
CC-BY-SA 3.0
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Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 102-00586A bzw. Wikimedia Commons
Als Förderer und Mentor von Hans Albers galt der jüdische Schauspieler Eugen Burg (1871 – 1944), dessen Tochter Hansi Burg1) (1898 – 1975) ab 1923 die Lebensgefährtin und spätere Managerin von Albers wurde; bis zu seinem Tod lebte Albers mit ihr zusammen. Dem massiven Druck der Nazis, seine halbjüdische, "nichtarische" Frau zu verlassen, widersetzte sich Albers zunächst, lebte mit ihr trotz "offizieller Trennung" weiterhin in einer Villa in Garatshausen1) am Starnberger See. Als Hansi Burg zum Schein den Norweger Erich Blydt heiratete, traf sich das Paar weiterhin, unternahm auch gemeinsame Reisen. Als die Repressalien zu stark wurden und auch der inzwischen zum Publikumsmagneten avancierte Albers seine Freundin nicht mehr schützen konnte, verhalf er ihr 1938 während eines Urlaubs in der Schweiz zur Emigration, Hansi Burg konnte sich nach London ins Exil absetzen – Hans Albers blieb in Deutschland. Nach Kriegsende kehrte Hansi Burg 1946 zu Hans Albers zurück und blieb bis zu seinen Tod im Jahre 1960 an seiner Seite; sie selbst starb am 14. März 1975 in Garatshausen. 
Parallel zu seiner Theatertätigkeit wandte sich Albers früh dem neuen Medium Film zu, das er anfangs als Nebenverdienst betrachtete. Sein Leinwanddebüt gab er 1915 unter der Regie von Franz Hofer1) in dem stummen Drama "Jahreszeiten des Lebens"1)

Foto: Hans Albers mit Dame, 1924
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons;
Scan aus dem Buch: Rainer Metzger, Berlin:
"Die Zwanzigerjahre. Kunst und Kultur 1918–1933", Wien 2006, S. 216
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Hans Albers mit Dame, 1924; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Scan aus dem Buch: Rainer Metzger, Berlin: "Die Zwanzigerjahre. Kunst und Kultur 1918–1933", Wien 2006, S. 216; Lizenz: gemeinfrei
Hans Albers als Protagonist in dem Stummfilm "Der böse Geist Lumpaci Vagabundus" (1922) von Carl Wilhelm (nach der Zauberposse von Johann Nestroy; "Carl-Wilhelm-Film GmbH"); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2006-a_0000914) aus "Vom Werden deutscher Filmkunst/1. Teil: Der stumme Film" von Dr. Oskar Kalbus (Berlin 1935, S. 66) bzw. Ross-Verlag um 1922; Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf; Quelle: www.deutschefotothek.de Bis zu Beginn des Tonfilms sollten mehr als hundert Rollen in Stummfilmproduktionen folgen, in denen Albers Typen jeglichen Genres verkörperte, er war der charmante Herzensbrecher und Liebhaber, mimte Schurken, Zuhälter oder skrupellosen Verführer ebenso glänzend wie den Mann von Welt. Titel bzw. Streifen wie "Die Tochter der Gräfin Stachowska" (1917), "Baroneßchen auf Strafurlaub"2) (1918), "Der Mut zur Sünde" (1919), "Der falsche Dimitri"1) (1922), "Der König und das kleine Mädchen" (1925), "Der Mann aus dem Jenseits" (1926), "Primanerliebe" (1927) oder "Weib in Flammen" (1928) ließen den Zuschauer erahnen, was ihn melodramatisches erwartete. In der von Alexander Korda1) inszenierten Komödie "Eine Dubarry von heute"1) (1927), mit Ehefrau Maria Corda in der Titelrolle, spielte Albers neben einem anderen, späteren Leinwandstar – Marlene Dietrich. Weitere Produktionen waren beispielsweise "Gehetzte Menschen"2) (1924), "Mein Freund, der Chauffeur"2) (1925) und "Die Frau, die nicht "Nein" sagen kann"2) (1927). In einem seiner letzten Stummfilme, der Tragödie "Asphalt"1) (1929), mimte Albers einen Dieb → Übersicht (Auszug) Stummfilme.
    
Hans Albers als Protagonist in dem Stummfilm
"Der böse Geist Lumpaci Vagabundus"1) (1922),
gedreht von Carl Wilhelm1) nach Motiven der
gleichnamigen Zauberposse1) von Johann Nestroy1)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2006-a_0000914) aus
"Vom Werden deutscher Filmkunst/1. Teil: Der stumme Film" von Dr. Oskar Kalbus
1)
(Berlin 1935, S. 66) bzw. Ross-Verlag um 1922
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Unbekannter Fotograf
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Mit der im Rennfahrer-Milieu angesiedelten Literaturadaption "Die Nacht gehört uns"1) (1929) und der Rolle des Rennfahrers Harry Bredow startete Albers in das neue Zeitalter des Tonfilms. Im Gegensatz zu etlichen anderen Stummfilmstars jener Tage schaffte der inzwischen knapp 40-Jährige nicht zuletzt wegen seiner markanten Stimme den Sprung auf die nun tönende Leinwand, gehörte schon bald zu den ganz Großen und Top-Verdienern der Branche.

Schauspieler Hans Albers auf dem Ball der Filmindustrie 1929;
vorn Mitte: Hans Albers, (rechts dahinter)
Bankier Herr von Bleichröder1)
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank,
Bild 183-1984-0703-505;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: 1929 / Lizenz CC-BY-SA 3.0
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Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv
Bild 183-1984-0703-505 bzw. Wikimedia Commons

Hans Albers auf dem Ball der Filmindustrie 1929; vorn Mitte: Hans Albers, (rechts dahinter) Bankier Herr von Bleichröder; Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Fotograf: Unbekannt / Datierung: 1929 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
"Mensch, Carl! Ich bin ja der größte Schauspieler der Welt!" Du, ich kann ja wirklich was! Die Sache hat ja hingehauen!" Diese Jubelworte soll Hans Albers ausgerufen haben, als er seinen ersten Tonfilm zu Gesicht bekam. Albers war einer der wenigen, die den Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm überstanden, da er Mimik und Sprache in gleichem Maße beherrschte. Obwohl Hans Albers in vielen Filmen gefährliche Szenen drehte, ließ er sich nie doubeln. Er war sportlich durchtrainiert und hielt nichts davon, andere die Risiken seiner Arbeit tragen zu lassen. Eine Haltung, die in gewissem Sinne typisch für sein Leben war.3)
  

In rascher Folge drehte Albers einen Erfolgsstreifen nach dem anderen: In dem legendär gewordenen Film "Der blaue Engel"1) (1930), nach dem Roman "Professor Unrat"1) von Heinrich Mann1), machte er als Artist Mazeppa bzw. Lolas (Marlene Dietrich) neuer Geliebter von sich reden, im gleichen Jahr kam der Krimi "Der Greifer"4) (1930) mit Albers als dem von der Unterwelt gefürchteten Scotland-Yard-Detektiv Harry Cross in der Hauptrolle in die Lichtspielhäuser. Knapp drei Jahrzehnte sollte Albers diese Figur – allerdings nun als pensionierten Kripo-Kommissar – unter der Regie von Eugen York in einem Remake spielen. Ganz auf den Protagonisten Albers zugeschnitten waren die Krimikolportage "Hans in allen Gassen"4) (1930), der Streifen "Der Draufgänger"1) (1931) oder die heitere Geschichte "Der Sieger"1) (1932) – die Titel waren Programm. Albers avancierte zum Volksidol, Produktionen mit ihm wurden zu Kassenschlagern und auch als Sänger machte er mit seiner unnachahmlichen Interpretation Furore. In fast allen seiner Tonfilme gab er Lieder zum Besten, die zu Ohrwürmern wurden, bis heute populäre Schlager geblieben sind und untrennbar mit Albers verbunden bleiben, wie beispielsweise der Erfolgssong "Hoppla, jetzt komm' ich" aus dem Film "Der Sieger". Sein Rollenfach ist der Draufgänger, ob als Offizier, Reporter oder Möbelpacker, "ein Anarchist des Alltags, ein Desperado, der auf keine andere Fahne schwört als auf den frechen Wimpel der eigenen Unwiderstehlichkeit", wie 1991 der Kritiker und Regisseur Hans-Christoph Blumenberg1) urteilt, der Albers ein Buch und einen Film gewidmet hat.5)
Hans Albers in "Der Weisse Dämon" Es entstanden Filme wie der Krimi "Der weiße Dämon"1) (1932) oder der Musikfilm "Bomben auf Monte Carlo"1) (1931), wo Albers erstmals an der Seite von Heinz Rühmann auftauchte und gemeinsam mit ihm dem Schlager "Das ist die Liebe der Matrosen" zum Erfolg verhalf. Auch mit einem weiteren Film bleibt das eher ungleiche Gespann Albers/Rühmann unvergessen: In dem komödiantischem Krimi "Der Mann, der Sherlock Holmes war"1) (1937) machten beide als erfolglose Privatdetektive Flynn (Hans Albers) und McPherson (Heinz Rühmann) Furore, die sich als Sherlock Holmes1) und Dr. Watson1) verkleiden und (eher harmlose) Abenteuer erleben; der Song "Jawoll, meine Herr'n", den das Duo in der Badewanne zum Besten gibt, wurde berühmt.
 
Foto: Hans Albers in "Der Weiße Dämon"2) (1932)
Foto mit freundlicher Genehmigung
der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Dazwischen lagen Produktionen wie die Romanze "Quick"1) (1932), in der Albers als Musikclown Quick auf Umwegen das Herz der schönen Eva Prätorius (Lilian Harvey) eroberte, oder das abenteuerliche Melodram "F.P.1 antwortet nicht"1) (1932) nach dem gleichnamigen, ein Jahr zuvor erschienen Roman von Curt Siodmak1) (1902 – 2000), wo Albers den berühmtem Ozeanflieger Ellissen mimte und das nicht minder berühmte Lied "Flieger, grüß' mir die Sonne" sang. Der Streifen wurde aufgrund der damals noch nicht gängigen Möglichkeit zur Synchronisation auch in einer englischen und in einer französischen Version gedreht. In "Floating Platform 1 Does Not Answer" war Conrad Veidt (1893 – 1943) als Ellissen zu sehen, in "I.F. 1 ne répond plus" Charles Boyer (1899 – 1978). Die drei Darsteller Albers, Veidt und Boyer verliehen der Figur des Ellissen jeweils einen anderen Charakter, was der unterschiedlichen Mentalität der Schauspieler entsprach. Albers gab den handfesten, zupackenden Draufgänger, der bei allem Gepolter jedoch bescheiden bleibt. Während Boyers Ellissen fast gänzlich ohne Draufgängertum auskommt, spielt Veidt den Gentleman-Sportflieger, der sich in Zurückhaltung übt. Durch diese verschiedenen Darstellungen ergeben sich auch verschiedene Spieldauern der Versionen: Die englische und die französische Fassung sind jeweils 25 Minuten kürzer als die deutsche.6)
Nach dem von Kurt Gerron in Szene gesetzten  musikalischen Komödie "Heut kommt's drauf an"1) (1933, mit dem Song "Ich Bin der Hans im Glück"), dem Krimi "Ein gewisser Herr Gran"1) (1933) und dem Propagandastreifen über die Wolgadeutschen mit dem Titel "Flüchtlinge"1) (1933) stand Albers für das Abenteuer "Gold"1) (1934) vor der Kamera, drehte die idealisierende Ibsen-Adaption "Peer Gynt"1) (1934) sowie den ebenfalls propagandistisch gefärbten Kriegsfilm "Henker, Frauen und Soldaten"1) (1935), wo er wieder als tollkühner Flieger glänzen konnte; nach Kriegsende wurde der Film von der "Alliierten Militärregierung" zunächst verboten. 
Albers wird zwar eine "distanziert-kritische Haltung zum Nazi-Regime" nachgesagt (vgl. filmportal.de), doch vollständig konnte (oder wollte) er sich den Propagandafilmen nicht entziehen, auch die Ende der 1930er bzw. Anfang der 1940er Jahre entstandenen Historienfilme "Trenck, der Pandur"1) (1940) und das bis heute zu den "Vorbehaltsfilmen"1) zählende Biopic "Carl Peters"1) (1941) und seiner Rolle des Kolonialisten und Afrikareisenden mit stark ausgeprägter rassistischer Einstellung Carl Peters1) sind hierfür ein Beleg. Hans Albers macht keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen die Machthaber des Dritten Reiches: "Nur seine beispiellose Popularität schützte ihn vor Verhaftung, wie hätte man das Verschwinden des blonden Ideal-Ariers den Millionen Verehrern plausibel machen sollen"! (Axel Eggebrecht1) über Hans Albers.)3) Zu "Trenck, der Pandur" vermerkt prisma.de unter anderem: "Ein übler nationalsozialistischer Propagandafilm, in dem Publikumsliebling Hans Albers den starken Mann gibt, der nicht nur jedes Frauenherz höher schlagen lässt, sondern natürlich auch jeder Gefahr trotzt und sie besteht. Albers spielt nicht nur die Rolle des Obersts1), sondern schlüpfte auch in die Rolle des Vaters und des Vetters Friedrich von der Trenck1), dessen Leben von Fritz Umgelter1) 1972 und Gernot Roll1) 2002 aufwändig in Szene gesetzt wurde." → Fritz Umgelter: "Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck" (1973, Sechsteiler) mit Matthias Habich; Gernot Roll: "Trenck – Zwei Herzen gegen die Krone" (2002, Zweiteiler) mit Ben Becker1) → tittelbach.tv.
 
So spielte Albers überwiegend in Filmen, die nicht unbedingt auf der Linie der braunen Machthaber lagen und mehr oder weniger reinen Unterhaltungswert hatten, etwa in "Savoy Hotel 217"1) (1936), "Unter heißem Himmel"1) (1936), "Sergeant Berry"1) (1938) oder "Ein Mann auf Abwegen"1) (1940). Zum Kassenschlager geriet das Abenteuer "Wasser für Canitoga"1) (1939) mit dem berühmten Albers-Song "Good bye Jonny"1). Bis Ende des 2. Weltkrieges drehte Albers nur noch drei Filme, mit zwei von ihnen schrieb er Filmgeschichte: Mit der von Josef von Báky1) aufwendig in Szene gesetzten Lebensgeschichte des legendären "Lügenbarons" Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen1) (1720 – 1797), machte auch Albers in diesem vierten deutschen Farbfilm "Münchhausen"1) (1943) als Protagonist ungeahnte Furore. Das "Lexikon des Internationalen Films" führt hierzu aus: "Der anlässlich des 25-jährigen Firmenjubiläums der UFA entstandene, verschwenderisch gestaltete, tricktechnisch brillante, farbfreudige und hübsch ironische Film basiert auf einem Drehbuch, das Erich Kästner1) als politisch Verfemter unter Pseudonym ablieferte. Kästner verband die einzelnen Episoden durch eine Lebensphilosophie, die das einfache Erleben des Abenteuers zu einer Weltanschauung erhebt. Dominierend bleibt aber die Phantastik der Geschichte selbst. Eine famose Schmunzelkomödie". Und prisma.de notiert: "Münchhausen" ist einer der berühmtesten deutschen Filme überhaupt. Beim Jubiläumsfilm zum 25-jährigen Bestehen der UFA sollte geklotzt und nicht gekleckert werden. Propagandaminister Joseph Goebbels1) wollte demonstrieren, dass die deutsche Filmindustrie trotz aller Kriegswirren Hollywood noch locker in die Tasche stecken konnte. Die besten Leute mussten her, selbst wenn sie, wie Erich Kästner, mit Arbeitsverbot belegt waren. (…) Mit diesem Film wurde Stärke demonstriert, als der Zweite Weltkrieg mit der verheerenden Schlacht um Stalingrad seine entscheidende Wende erfuhr." 
Auch Helmut Käutners1) Spielfilm "Große Freiheit Nr. 7"1) (1944), eine Geschichte aus dem Hamburger Hafen- und Nachtlokal-Milieu, wurde wieder in Farbe realisiert. Die Dreharbeiten gestalteten sich schwierig, mussten wegen der massiven Bombenangriffe auf Hamburg nach Berlin und Prag verlegt werden. Am 15.12.1944 wird der Film "Große Freiheit Nr. 7" in Prag uraufgeführt, nachdem Reichspropagandaminister Joseph Goebbels den Film für das Deutsche Reich verboten und eine Vorführung nur im Ausland einschließlich des Protektorats Böhmen und Mähren zugelassen hatte. Goebbels störte sich vor allem an dem Prostituiertenmilieu, das nach seiner Ansicht nach nicht zum Bild der deutschen Frau passte. In Deutschland wird der Film erst nach dem Kriege uraufgeführt.3)
  
Die Story:
Der ehemalige Seemann Hannes (Hans Albers) ist Alleinunterhalter im Hippodrom in Hamburg, das seiner Geliebten Anita (Hilde Hildebrand) gehört. Auf dem Sterbebett bittet ihn sein Bruder, sich um ein Mädchen zu kümmern, das er verführt hat. Gisa (Ilse Werner) kommt nun vom Lande in die Stadt und wohnt bei Hannes. Er mag sie gern und möchte für sie beide eine Existenz aufbauen. Doch in der Nacht, in der Hannes sich mit ihr verloben will, kommt sie nicht nach Hause. Sie hat sich für den Werftarbeiter Willem (Hans Söhnker) entschieden und bleibt für immer bei ihm. Als Hannes das erfährt, trennt er sich auch von seiner Geliebten Anita und fährt mit seinen Freunden Fiete (Gustav Knuth) und Jens (Günther Lüders) wieder zur See.
Quelle: Filmbeschreibung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
 
Anmerkung von prisma,de:
Ein Hans-Albers-Klassiker von Helmut Käutner, der das Image des "blonden Hans" nachhaltig prägte. Der melancholische Kleine-Leute-Stoff passte nicht ins NS-Weltbild und wurde verboten. Erst nach dem Krieg fand die Uraufführung statt.
 
Siehe auch Wikipedia
 
Fast alle Lieder aus diesem Film wurden weltberühmt, so die Albers-Songs "Auf der Reeperbahn nachts um halb Eins"1), "La Paloma"1) und "Schön ist die Liebe im Hafen" sowie das von Hilde Hildebrand gesungene Chanson "Beim ersten Mal, da tut's noch weh". Das "Lexikon des Internationalen Films" schreibt: "Deftiges Seemannsgarn verbindet sich mit nüchternem Realismus und heftigen Gefühlen, authentischer Atmosphäre und einem Hauch von Resignation. Der straff inszenierte Film zeigt Albers als Schauspieler und Sänger von seiner besten Seite. (…) Guter alter Kintopp, farblich reizvoll in Agfacolor gestaltet."7)
Der letzte, noch kurz vor Kriegsende von Hans Steinhoff gedrehte Film "Shiva und die Galgenblume"1) (1945) mit Albers als Kommissar "Shiva" Dongen blieb unvollendet. Fragmente des nach einem Kriminalroman von Hans Rudolf Berndorff1) (1885 – 1963) gedrehten Thrillers wurden von Hans Georg Andres und Michaela Krützen mit in Prag nachgedrehten Szenen, Interviews und dokumentarischen Teilen montiert und 1993 unter dem Titel "Shiva und die Galgenblume. Der letzte Film des Dritten Reiches" veröffentlicht. Das Lexikon des internationalen Films urteilte über diese Dokumentation, sie sei ein "insgesamt aufschlußreiches Zeitbild in reizvoller Aufbereitung".6) Die deutsche Erstaufführung fand am 27.11.1993 statt, in dieser Fassung ist Manfred Zapatka als Kommissar "Shiva" Dongen zu sehen.
Während der letzten Kriegsmonate war Albers mehr und mehr dem Alkohol verfallen, nach dem Abbruch der Dreharbeiten zu "Shiva und die Galgenblume" zog er sich Anfang 1945 in sein Haus in Garatshausen zurück.
Mit der Uraufführung von "Große Freiheit Nr. 7" im September 1945 in West-Berlin, der ersten Filmpremiere nach dem Zweiten Weltkrieg, war dann auch Albers wieder in allen Gazetten. Nach einem Entnazifizierungsverfahren setzte der inzwischen über 50-jährige Schauspieler nicht nur seine Filmkarriere erfolgreich fort sondern betrat als Charaktermime auch wieder die Theaterbühne. Hier glänzte er am Berliner "Hebbel-Theater"1) einmal mehr mit seiner Paraderolle des "Liliom"1), in München feierte er 1949 mit der Figur des Mäckie Messer in Brechts "Die Dreigroschenoper"1) Triumphe.
Bis wenige Jahre vor seinem Tod übernahm Albers regelmäßig Aufgaben in Theateraufführungen, zuletzt trat er 1957 im Münchener "Staatstheater am Gärtnerplatz"1) in der Musical-Version des Seiltänzerstücks "Katharina Knie"1) von Carl Zuckmayer1) als alter Karl Knie auf.
 

Hans Albers als "Liliom" in dem gleichnamigen Stück von
Ferenc Molnár 1946 am Berliner "Hebbel-Theater"
Regie:
Karl Heinz Martin1)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000068_034)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 25-04-1946
Quelle: www.deutschefotothek.de
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Hans Albers als "Liliom" in dem gleichnamigen Stück von Ferenc Molnár, 1946 am Berliner "Hebbel-Theater"; Regie: Karl Heinz Martin; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000068_034); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 25-04-1946; Quelle: www.deutschefotothek.de
Hans Albers (rechts) 1946 in seiner Paraderolle als "Liliom" im Berliner Hebbeltheater (Generalprobe); Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 183-V20141-0043; Fotograf: Unbekannt / Datierung: 25. April 1946 / Lizenz CC-BY-SA 3.0. Originaltext: Hans Albers spielt wieder den "Liliom" im Berliner "Hebbel-Theater". Regie führt wie zu Beginn der dreißiger Jahre Karl Heinz Martin. Kritiker und Publikum sind begeistert. Das Verbot des "Liliom" während der vergangenen zwölf Jahre werten das Stück auf. Hans Albers gilt nach dem Krieg als erster deutscher Star auf der Kinoleinwand.
 
Foto: Hans Albers (rechts) 1946 in seiner Paraderolle als "Liliom"
im Berliner "Hebbel-Theater" (Generalprobe)
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 183-V20141-0043;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: 25. April 1946 / Lizenz CC-BY-SA 3.0
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 183-V20141-0043 bzw. Wikimedia Commons
Der bedeutende Theaterkritiker Friedrich Luft1) (1911 – 1990) feierte Albers, indem er ein für allemal dem Begriff "Volksschauspieler", den man Hans Albers wohlwollend zusprach, alles Herabsetzende nahm: "Er gehört zu denen, deren Rollen man eigentlich gar nicht sehen will. Man geht hin, ihn zu sehen, sich an seinem unbeschnipselten Selbstbewusstsein zu stärken. Denn Schwierigkeiten mit sich selbst scheint Albers nicht zu kennen, er ist immer mit Hans Albers gründlich zufrieden. Er strahlt, er gefällt sich erst einmal selber, darum gefällt er auch den Leuten so gut. Kerle wie er sind ein Gottesgeschenk, weil man selbst so gerne wäre…". (Quelle Wikipedia, im Artikel zu "Liliom")
 
Im deutschen Nachkriegsfilm konnte Albers seine Karriere als Filmschauspieler mehr oder weniger erfolgreich fortsetzen, gehörte in den 1950er Jahren weiterhin zu den Stars der Leinwand, stand aber auch für Produktionen vor der Kamera, die nicht gerade Kassenknüller wurden. Da er nun altersbedingt nicht mehr den Draufgänger geben konnte, wechselte sein Rollenfach bald hin zum tragischen Helden. Bereits 1947 spielte er in der ersten deutschen Filmproduktion, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der amerikanischen Besatzungszone gedreht wurde: Josef von Báky übertrug ihm die Hauptrolle des Kriegsheimkehrers bzw. ehemaligen Kranführers Hans Richter, der in dem Melodram "… und über uns der Himmel"1) aus Angst vor einer ungewissen Zukunft im zerstörten Berlin dunklen Schiebergeschäften nachgeht. In dem Bergdrama "Föhn"1) (1950, auch "Sturm in der Ostwand") mimte er an der Seite von Liselotte Pulver und Adrian Hoven einen von Schuldgefühlen geplagten Arzt und Bergführer, in der Variation des Jekyll-und-Hyde-Themas1) mit dem Titel "Vom Teufel gejagt"1) (1950) neben den Ufa-Stars Willy Birgel und Lil Dagover den Klinikleiter Dr. Heinrich Blank, der ein Medikament zur Behandlung von Geisteskranken entwickelt hat. 1951 kam Christian-Jaques1) deutsche Version von "Blaubart"1) in die Kinos, hier übernahm Hans Albers die Titelrolle von Pierre Brasseur1), der den Graf Amédée, genannt "Blaubart" in "Barbe Bleu" verkörpert hatte → siehe auch Infos zu "Blaubart", dem französischen Märchen von Charles Perrault1) (1628 – 1703) bei Wikipedia.
In Rudolf Jugerts1) preisgekrönten, zeitkritischen Alltagsgeschichte "Nachts auf den Straßen"1) (1952) sah man Albers als Partner von Hildegard Knef und er bewies mit der Figur des Fernfahrers Heinrich Schlüter einmal mehr, welch ein großartiger Charaktermime er war. Mit Regisseur Rolf Jugert drehte er dann auch das Abenteuer "Jonny rettet Nebrador"1) (1953) und mit Helmut Käutner1) die musikalische Komödie "Käpt'n Bay-Bay"1) (1953). 

"Nachts auf den Straßen":
Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto
mit  Hans Albers als Fernfahrer Heinrich Schlüter
und Hildegard Knef als Anhalterin Inge Hoffmann 
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den
Spielfilm am 28.05.2021 auf DVD herausbrachte.

"Nachts auf den Straßen": Szenenfoto mit  Hans Albers als Fernfahrer Heinrich Schlüter und Hildegard Knef als Anhalterin Inge Hoffmann; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Spielfilm am 28.05.2021 auf DVD herausbrachte "Nachts auf den Straßen": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Spielfilm am 28.05.2021 auf DVD herausbrachte
Bei dem von Wolfgang Liebeneiner in Szene gesetzten Unterhaltungsstreifen "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins"1) (1954) kam es zur dritten Zusammenarbeit mit Heinz Rühmann. Beide Stars sorgten für eine hohe Zuschauerakzeptanz dieses "volkstümlichen Unterhaltungsfilms um zwei erprobte Stars im St.-Pauli-Milieu, mit populären Melodien und Reeperbahn-Romantik angereichert.8) Ohrwürmer wie "Auf der Reeperbahn nachts um halb ein"1), "In einer Sternennacht am Hafen", "Komm auf die Schaukel, Luise", "Kleine Möwe, flieg nach Helgoland", "Einmal noch nach Bombay" oder "Schön ist die Liebe im Hafen" machten den Film zu einem unvergessenen Kino-Erlebnis. "Wolfgang Liebeneiners mit leichter Hand inszenierter Musikfilm war einer der erfolgreichsten Filme des frühen deutschen Nachkriegskinos der Adenauer-Zeit." vermerkt prisma.de
Zu einer schönen Altersrolle geriet an der Seite von Romy Schneider zwar die Figur des Oberkellners Karl Knesebeck in "Der letzte Mann"1) (1955), dem Remake des bereits 1924 von Friedrich Wilhelm Murnau1) mit Emil Jannings inszenierten Stummfilm-Dramas1), allerdings reichte die Neuverfilmung nicht an das grandiose Stummfilm-Werk heran. Das "Lexikon des internationalen Films" kritisiert: "Als rührseliger Unterhaltungsfilm angelegtes Drama mit einem überzeugenden Hauptdarsteller; inszenatorisch reicht der Film nie an Murnaus gleichnamigen Stummfilm mit Emil Jannings heran, dessen Thematik geglättet und dessen Handlung in die Wirtschaftswunderzeit um 1950 verlegt wurde." → filmdienst.de. Der Part des einsamen, alten Industrie-Magnaten Geheimrat Matthias Clausen, der in "Vor Sonnenuntergang"1) (1956) nach dem gleichnamigen Drama1) von Gerhart Hauptmann1) seine letzten Jahre mit der jungen Inken Peters (Annemarie Düringer) verbringen und heiraten möchte, geriet für Hans Albers zum riesigen schauspielerischen Erfolg. Seine Uraufführung erlebte das Drama am 6. Juni 1956 in Düsseldorf, nicht zuletzt wegen seiner brillanten darstellerischen Leistung erhielt der Film im gleichen Jahr anlässlich der "Berlinale"1) in der Publikumsabstimmung den "Goldenen Bären"1).
Nach der eher zu vernachlässigenden italienischen Produktion "Die Verlobten des Todes" (1957, I fidanzati della morte) sowie der Titelrolle in der Komödie "Der tolle Bomberg"1) (1957) tauchte Albers in dem von Eugen York1) realisierten, farbenfrohen Krimi "Das Herz von St. Pauli"1) (1957) als Ex-Kapitän Jonny Jensen auf, der seine verschuldete Hafenkneipe vor der Pleite retten will und in ein gefährliches Abenteuer verwickelt wird.
Abbildung Filmplakat "Der Greifer": Urheber: Helmuth Ellgaard (1913 – 1980); Quelle: Familien-Archiv Ellgaard bzw. Wikimedia Commons; Genehmigung durch den Nutzungsrechte-Inhaber bzw. dessen Sohn Holger Ellgaard (CC BY-SA 3.0) Eugen York machte sich auch an die Neuverfilmung des 1930 gedrehten Krimis "Der Greifer"1) (1958), erneut trat Albers als Protagonist auf, diesmal als pensionierter Kommissar, "der im Alleingang und außerhalb seiner Dienstvorschrift den Jungen zeigt, wie man einen Fall löst."9) Unter der Regie von Eugen York entstand auch "Der Mann im Strom"1) (1958) nach dem gleichnamigen Roman von Siegfried Lenz1), hier beeindruckte Albers als der über 60-jährige Paul Hinrichs, der sich um zehn Jahre jünger macht, um noch einmal einen Job als Taucher zu bekommen.
 
Abbildung Filmplakat: Urheber: Helmuth Ellgaard1) (1913 – 1980)
Quelle: Familien-Archiv Ellgaard bzw. Wikimedia Commons
Genehmigung durch den Nutzungsrechte-Inhaber bzw. dessen
Sohn Holger Ellgaard1) (CC BY-SA 3.0)
Nur noch zwei Mal stand Albers danach vor der Kinokamera, so für die unterhaltsame Komödie "13 kleine Esel und der Sonnenhof"1) (1958): Albers spielte den Weltenbummler Josef Krapp, der nach vielen Jahren zu seiner Frau (Marianne Hoppe) zurückkehrt, die inzwischen das Kinderheim "Sonnenhof" leitet. Martha Krapp ist nicht unbedingt entzückt, fürchtet sie doch, ihr Mann könne einen schlechten Einfluss auf die Kinder ausüben. Seine letzte Rolle spielte Albers unter der Regie von Wolfgang Becker1) in der Gaunerkomödie "Kein Engel ist so rein"1) (1960): Der gewiefte, zwielichtiger Rechtsanwalt Dr. Zilinsky (Hans Albers) heckt er mit seiner Gaunerbande einen Bankraub aus, hat jedoch nicht mit der herzensguten Heilsarmee-Sängerin Therese (Sabine Sinjen) gerechnet → Übersicht Kinofilme.
 
Kurz nach der Vollendung dieser Produktions starb Hans Albers am 24. Juli 1960 im Alter von 69 Jahren in einem Sanatorium im bayerischen Kempfenhausen1), einem Ortsteil der Gemeinde Berg1) am Starnberger See; während einer Theateraufführung von Zuckmayers "Katharina Knie" war er drei Monate zuvor mit schweren inneren Blutungen zusammengebrochen.
Albers' Leichnam wurde eingeäschert und die Urne unter großer Anteilnahme der Bevölkerung –  rund dreißigtausend Fans nahmen Abschied von dem Schauspieler – auf dem Friedhof Ohlsdorf1) in seiner Geburtsstadt Hamburg beigesetzt → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons sowie knerger.de; siehe auch der-blonde-hans.de. Einen Tag nach seinem Tod schreibt eine Hamburger Zeitung: "Es ist, als ob jemand ein Stück des Hamburger Michels ausgerissen hätte. Es fehlt jetzt und wird niemals mehr zurückkehren". Zu seinem Begräbnis waren zehntausende Menschen gekommen, um dem großen Hans Albers zum letzten Mal ihren Respekt zu zollen und um Helmut Kräutner auf dem Ohlendorfer Friedhof sagen zu hören: "Du warst ein wahrer König. Dein Zepter war der Humor und deine Krone war dein goldenes Herz. Good bye Johnny. Gute Fahrt".10)
Albers, der noch einen Monat vor seinem Tode, am 23. Juni 1960, das "Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland"1) aus der Hand des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke1) entgegen nehmen konnte, gehörte ohne Zweifel zu den im wahrsten Sinne des Wortes "Großen Volksschauspielern". Er spielte in rund 180 Filmen, stand in zahllosen Rollen auf der Theaterbühne – in den Herzen seines Publikums ist der "blonde Hans", der Draufgänger mit den eisblauen Augen und dem strahlenden Blick, unvergessen geblieben. Aber auch für nachfolgende Generationen hat er sich mit seinen Liedern unsterblich gemacht, rund achtzig Schallplattenaufnahmen hinterließ Albers am Ende seines Lebens. Fast alle von Albers eingespielten Schlager entstammen den Soundtracks seiner Filme; insbesondere die Musik zu "Große Freiheit Nr. 7" (1943/1944), "Wasser für Canitoga" (1939) und "F.P.1 antwortet nicht" (1932) verhalf ihm zu einiger Popularität als Sänger. Albers' größter musikalischer Erfolg, der bis heute untrennbar mit seinem Namen verbunden ist, war seine für "Große Freiheit Nr. 7" aufgenommene, mit einem deutschsprachigen Text von Helmut Käutner versehene Version des alten südamerikanischen Liedes "La Paloma".6); eine Übersicht der Schallplattenaufnahmen bietet Wikipedia.

Foto: Gedenktafel am Haus Schöneberger Ufer 61
in Berlin-Tiergarten1) (mit fehlerhaftem Geburtsjahr)
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
Urheber: Wikimedia-Benutzer OTFW, Berlin
Lizenz CC-BY-SA 3.0

Gedenktafel am Haus Schöneberger Ufer 61 in Berlin-Tiergarten (mit fehlerhaftem Geburtsjahr); Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Wikimedia-Benutzer OTFW, Berlin; Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Hans Albers, um 1960 fotografiert von Fritz Eschen (1900–1964); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_e_0050490); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen; Urheber: Fritz Eschen; Datierung: um 1960; Quelle: www.deutschefotothek.de "In meinem Herzen, Schatz"1) heißt ein Dokumentarfilm mit Spielelementen aus dem Jahre 1989 von Hans-Christoph Blumenberg1), in dem Ulrich Tukur1) die Leinwandlegende darstellte; Ilse Werner, Géza von Cziffra und viele andere erinnerten an den großen deutschen Volksschauspieler. Der Filmtitel entstammte der Liedzeile des berühmten Albers-Liedes "In meinem Herzen, Schatz, da ist für viele Platz". In DER SPIEGEL (Nr. 35/1989) schrieb Hellmuth Karasek unter anderem: "Ein Film, zum Heulen schön, wo die "Hoppla, jetzt komm ich!"-Lieder sich wund stoßen an jenem verkrachten und vertanen Leben, dessen Herz nicht nur in St. Pauli schlug. Blumenberg hat ein Auge und ein Ohr für die verborgenen Schönheiten einer deutschen Tristesse, und Hans Albers ist sein Tor zur Welt." → spiegel.de Und das "Lexikon des internationalen Films" urteilt: "Aus Ton- und Bilddokumenten sowie nachgestellten, atmosphärisch dichten Rahmensequenzen collagenhaft montierte filmische Ehrung des in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts für den deutschen Film bedeutsamen Darstellers und Sängers Hans Albers. Eine liebe- und respektvolle, filmhistorisch durchaus informative Hommage." → zweitausendeins.de  

Hans Albers, um 1960 fotografiert von Fritz Eschen1) (1900–1964)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_e_0050490)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen
Urheber: Fritz Eschen; Datierung: um 1960;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Am 8. August 2005 zeigte die ARD in der Reihe "Legenden"1) erstmals die Dokumentation von Dagmar Wittmers1). "Hans Albers, das Idol der Massen, war unersetzlich. Seine unglaubliche Popularität schützt den Schauspieler. So beliebt und umjubelt wie Hans Albers war kein anderer deutscher Schauspieler. (…) Aus Zeitzeugenaussagen, Filmausschnitten und Dokumenten entsteht in dem Film von Dagmar Wittmers ein lebendiges und ungewöhnliches Bild der Legende Hans Albers." kann man bei daserste.de lesen.
Natürlich gibt es auch zahlreiche Biografien, die sich mit dem "Phänomen" Albers beschäftigen. Diese alle aufzuführen, würde den Rahmen des Kurzportraits sprengen, deshalb wird auf die Literatur-Übersicht bei Wikipedia verwiesen.
Bereits vier Jahre nach Albers' Tod wurde 1964 der ehemalige "Wilhelms-Platz" im Hamburger Stadtteil St. Pauli1) in "Hans-Albers-Platz"1) umbenannt, gleich daneben kann man die "Hans-Albers-Klause" besuchen, eine beliebte Kiez-Kneipe. Seit 1986 befindet sich in der Mitte des Platzes eine drei Meter hohe, von Jörg Immendorff geschaffene bronzene Statue mit der mimisch nachempfundenen Filmgestalt des Schauspielers mit seinem Schifferklavier → Foto bei Wikimedia Commons.
Seit 3. September 2012 erinnert zudem ein "Stern" auf dem Berliner "Boulevard der Stars"1) an den "blonden Hans".
Hans Albers-Fanseiten: der-blonde-hans.de und albers-hans.de;
siehe auch Wikipedia, prisma.de, cyranos.ch, filmportal.de, murnau-stiftung.de sowie
den tabellarischen Lebenslauf des LeMO-Projekts (Deutsches Historisches Museum) und
den Artikel zum 50. Todestag von Hans Albers bei www.zeit.de
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Link: 1) Wikipedia, 2) Murnau Stiftung, 3) filmportal.de
Quellen:
3) Biografie bei Deutsches Historisches Museum,
5) Artikel zum 50. Todestag von Hans Albers bei ZEIT-ONLINE,
6) Wikipedia
7) CD-ROM-Ausgabe, Systhema ( München 1997)
8) Lexikon des internationalen Films
9) prisma.de
10) covergalerie.org (Seite nicht mehr online)

Lizenz Fotos Hans Albers (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Hans Albers auf einem Sammelbild der Serie "Bühnenstars und ihre Autogramme", die 1933 den "Gold-Saba"-Zigaretten der Garbaty"-Zigarettenfabrik von Josef Garbáty beilagen. Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch" (Albert Zander u. Siegmund Labisch (1863–1942)); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Filme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung)
  
Hans Albers auf einem Sammelbild
der Serie "Bühnenstars und ihre Autogramme",
die 1933 den "Gold-Saba"-Zigaretten der
"Garbaty"-Zigarettenfabrik von
Josef Garbáty beilagen.
Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch"
(Albert Zander u. Siegmund Labisch (1863–1942))
Quelle: virtual-history.com
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Stummfilme (Auszug)

Tonfilme

Lizenz Foto Hans Albers (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942)
war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht
mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899
nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers)
für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen.
Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia)
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