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Ihr Theaterdebüt gab Maria Andergast 1928 im
böhmischen Aussig1)
(heute: Ústí nad Labem, Tschechien) als Antoinette
"Toni" Flagg in der Komödie "Vater sein dagegen sehr"
("The Bachelor Father") von Edward Childs Carpenter, Bühnenauftritte am
"Deutschen Landestheater"1) in
Prag folgen. Von Prag ging sie 1936 nach ihrer Scheidung von dem Regisseur Heinz Helbig1)
(1902/1913 ?) nach Berlin, spielte ab 1939 in Wien, später auch in München und auf Gastspielreisen
in Rom, Warschau, in der Schweiz und in Schweden. 1945 wurde sie
Ensemblemitglied am Wiener "Theater in der Josefstadt"1), später gastierte sie über längere Zeit auch
in München" am "Residenztheater"1).
Von Luis Trenker
(1892 1990) war die Schauspielerin für das
Auswandererdrama "Der verlorene Sohn"1) (1934) entdeckt worden, schaffte damit den Durchbruch auf der Leinwand und eroberte
sich rasch einen Platz im Heimat- und Operettenfilm, aber auch im Melodram
und in Komödien. Mit ihren herben Frauengestalten zählte sie rasch zu den
beliebtesten weiblichen Stars der 1930er und 1940er Jahre.
Maria Andergast 1940
Foto
mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame
d'Ora1) (18811963) / Arthur Benda1) (18851969)
Datierung: 18.05.1940;
© ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 205176-D)
Quelle: www.cyranos.ch
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In Trenkers Meisterwerk "Der verlorene Sohn" verkörperte
sie die Braut, die in der Bergheimat treu auf ihren vom Fernweh in die
Fremde getriebenen Jugendfreund wartet. In ihrem zweiten Film, "Abenteuer eines jungen Herrn in Polen"2) (1934), spielte sie eine russische Komtesse, die unter den politischen Bedingungen des Ersten Weltkrieges auf ihre Liebe zu einem österreichischen Offizier (dargestellt von
Gustav Fröhlich) verzichten muss.3)
Produktionen wie "Endstation"1) (1935),
"Der Vogelhändler" (1935), "Der Kurier des Zaren"1) (1936),
"Die
Pfingstorgel"2) (1938),
"Unsterblicher Walzer" (1939), "Das
Glück wohnt nebenan"2) (1939),
"Der liebe Augustin" (1940), "Das
große Spiel" (1942) oder "… und die Musik
spielt dazu" (1943) begründeten ihren bis weit in die
Nachkriegszeit reichenden Ruhm. Als eine der populärsten Schauspielerinnen der 1940er und 1950er Jahre verkörperte sie später oft den Typ der feinen, humorvollen Wienerin, wobei sie
häufig als Partnerin von Paul Hörbiger und
Hans Moser
auftrat. Hans Lang1)1)
(1908 1992), ihr Gesangspartner, komponierte das Lied "Mariandl"1),
welches zu ihrem beliebtesten Schlager wurden und aus dem Film "Der Hofrat Geiger"1) (1947), einer
fein gestrickten Schnulze nach dem gleichnamigen musikalischen Lustspiel von Martin Costa
mit Hörbiger in der Titelrolle, stammte. Auch mit dem Schager "Du
bist die Rose vom Wörthersee"1) aus dem Moser-Film "Der
Herr Kanzleirat"1) (1948) feierte sie zusammen mit Hans Lang
Erfolge, mit dem sie zudem Lieder- und Chansonabende gestaltete.
Maria Andergast 1940
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame
d'Ora1) (18811963) / Arthur Benda1) (18851969)
Datierung: 18.05.1940; © ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 205442-B) |
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Auch im bundesdeutschen Nachkriegsfilm verlor die Karriere von "Mariandl"
bis Ende der 1950er Jahre wenig an Glanz, Heimatstreifen wie "Auf der Alm, da gibt's ka Sund"1) (1950),
"Das Schloß in Tirol"4) (1956),
"Verlobung
am Wolfgangsee"1) (1956),
"Kaiserball"1) (1956)
oder "Almenrausch und Edelweiß"1) (1957) markieren weitere Höhepunkte ihrer insgesamt
allein mehr als 50 Filme umfassenden Karriere.
Zu ihren weiteren Nachkriegsstreifen zählen unter anderem "Eva erbt das Paradies"1) (1951), "Hallo Dienstmann"1) (1951), "Der Mann in der
Wanne" (1952), "Die Wirtin von Maria Wörth"1) (1952),
"Wenn die Alpenrosen blühn"1) (1955)
oder "Die
fröhliche Wallfahrt"1) (1956). Danach wurde
Maria Andergast meist nur noch in Nebenrollen besetzt.
Mit ihren dunkel verschatteten Augen lagen der Andergast schlichte Frauengestalten
mit einem melancholischen Zug. Später gingen ihre
"Wiener Madln" mit Herz und Verstand nicht nahtlos im Klischee des
"süßen Hascherls" auf; sie verkörperte auch ihre
Antipodin, die
verzichtende oder verzeihende Mutter.5) Und
bei Wikipedia kan man lesen: "Ihr Markenzeichen waren süße, schlichte,
grundsolide Mädchentypen, die trotz einer gewissen Neigung zur Melancholie
ihr Lebensglück zu erkämpfen bereit sind. Dass dieses Lebensglück meist
ganz konventioneller Art war und dass die Handlungsmöglichkeiten dieser
Frauenfiguren sich häufig auf die Option eines heroischen Verzichts beschränkten,
tat Maria Andergasts Popularität keinen Abbruch."
Maria Andergast und Hans Lang 1954
im Aufnahmestudio des Senders "Rot-Weiß-Rot"1) in Wien
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: United States Information Service
(USIS)1); Datierung: 04.1954
© ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer US 23.595)
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Nachdem 1964 ihr dritter Ehemann, der Schauspieler Richard Häussler
(1908 1964),
mit dem sie seit 1958 verheiratet war, verstarb und es ohnehin schon ruhiger um sie geworden war,
zog sich
Maria Andergast eine Zeit lang aus der Öffentlichkeit zurück. 1966 erlitt
sie bei einem Autounfall schwere Verletzungen, die sie
erneut für längere Zeit
pausieren ließen. Zu ihren letzten Arbeiten für das Kino zählt Theo Maria Werners
Heimat-Melodram
"Der
gestohlene Himmel"2) (1974, auch
"Wetterleuchten über dem Zillertal"),
wo Maria Andergast die Rolle
der Mutter Brandner übernommen hatte, das Fernsehen spielte kaum eine
Rolle in ihrem filmischen Schaffen. Mitte der 1970er Jahre
zog sie zog sich vollständig vom Theater und vom Film zurück, siedelte von München nach Wien
über; ab dieser Zeit tauchte ihr Name kaum mehr auf → Übersicht
Filmografie.
Maria Andergast, die 1973 mit der "Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien"1)
ausgezeichnet worden war, erlag am 14. Februar 1995 in Wien im
Alter von 82 Jahren einem Krebsleiden. Die letzte Ruhe fand der ehemalige Star
in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener
Zentralfriedhof1) (Gr. 4, R. 35, Nr. 2) → Foto der Grabstelle bei knerger.de
sowie Wikimedia
Commons. Teile ihres schriftlichen Nachlasses befinden sich im "Filmmuseum
Potsdam"1).
Außer mit Heinz Helbig und ihrem dritten Ehemann
Richard Häussler
war die Schauspielerin ab 1941 mit ihrem Kollegen Siegfried Breuer (1906 1954) verheiratet
sowie seit 1949 längere Zeit mit dem Regisseur Franz Antel1)
(1913 2007) liiert, der fünf Filme mit ihr realisierte.
Seit 1996 erinnert der "Maria-Andergast-Weg" im 22. Wiener
Gemeindebezirk Donaustadt1)
an die einst so beliebte Schauspielerin.
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau
Stiftung, biographien.ac.at,
geschichtewiki.wien.gv.at, fernsehseien.de, Die Krimihomepage)
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Kinofilme
- 1934: Der verlorene Sohn
(von und mit Luis
Trenker; als Barbl Gudauner) → filmportal.de
- 1934: Abenteuer eines jungen Herrn in Polen
(als Komtesse Vera Lubenska)
- 1935: Endstation
(als Anna Wendler) → filmportal.de
- 1935: Mein Leben für Maria Isabell (nach dem Roman
"Die Standarte" von Alexander Lernet-Holenia;
als Hofdame Resa Lang)
→ IMDb,
Verfilmung "Die Standarte" (1977)
- 1935: Der Vogelhändler (nach der gleichnamigen
Operette von Carl
Zeller (Musik); mit Wolf
Albach-Retty in der Titelrolle;
als die Christl von der Post)
- 1936: Skandal um die Fledermaus
(als Mary Hill) → filmportal.de
- 1936: Seine Tochter ist der Peter
(als Kinga Gerold) → film.at,
filmdienst.de
- 1936: Manja Valewska / Petersburger Romanze
(als Gräfin Manja Raminska) → filmdienst.de
- 1936: Die Drei um Christine
(als Lehrerin Christine Biehler) → IMDb
- 1936: Drei Mäderl um Schubert
(nach dem Singspiel "Das
Dreimäderlhaus" von Heinrich
Berté bzw. dem Roman
"Schwammerl"
von Rudolf
Hans Bartsch über den Komponisten Franz
Schubert = Paul
Hörbiger; als Heiderl,
dritte Tochter von Hofglasermeister Tschöll (Gustav
Waldau) und dessen Ehefrau (Julia
Serda))
- 1936: Donaumelodien
(als Etelka, Tochter von Vary Ferenc = Georg Alexander)
→ IMDb
- 1936: Der Kurier des Zaren
(nach dem Roman
von Jules Verne, mit Adolf
Wohlbrück in der Titelrolle; als Nadja) → filmportal.de
- 1937: Das große Abenteuer
(als Zeitungsverkäuferin bzw. Sängerin Ju-Ju)
- 1937: Husaren heraus
(als Lilly, Tochter von Rittergutsbesitzer Adrian Fabius = Leo Slezak) →
IMDb
- 1937: Die glücklichste Ehe der Welt
(als Hansi Reiterer) → film.at
- 1938: Monika. Eine Mutter kämpft um ihr Kind
(nach dem Roman von Erich Ebermayer;
als Barbara Daalen) → filmdienst.de
- 1938: Das Geheimnis um Betty Bonn
(nach dem Roman " Der Streit um die Betty Bonn" von Friedrich Lindemann;
als Nancy, Tochter von Staatsanwalt Trevor = Theodor Loos) → Murnau Stiftung
- 1938: Schüsse in Kabine 7
(nach dem Roman "Diamantenkomödie" von Horst Biernath;
als Journalistin Carola Hollerthau)
→ Murnau
Stiftung
- 1939: Roman eines Arztes (nach dem Roman von Curt
Reinhard Dietz; als Ursula Kay) → filmdienst.de,
IMDb
- 1939: Die
Pfingstorgel (nach dem Volksstück von Alois
Johannes Lippl; als Gertrud Zirngibl, Tochter des
Bürgermeisters)
- 1939: Hochzeitsreise zu dritt
(als Inge Faber) → IMDb
- 1939: Das
Glück wohnt nebenan (nach dem Bühnenstück von Franz Gribitz;
als Schneiderin Franzi Gruber)
- 1939: Unsterblicher Walzer
(über die Walzer-Dynastie
Strauss; Paul
Hörbiger als Johann
Strauss (Vater);
als Caroline "Lina" Strauss (geb. Pruckmayer), Ehefrau
von Josef
Strauss = Hans
Holt)
- 1940: Der liebe Augustin
(mit Paul Hörbiger in der Titelrolle des Bänkelsängers Augustin;
als Mariandl) → filmdienst.de
- 1940: Ihr Privatsekretär
(nach dem Roman "Haus Kiepergass und seine Gäste"
von Hannes Peter Stolp; als Gesellschafterin Mary)
- 1940: Polterabend
(als Hilde, Braut von Rudolf Schrader = Rudi
Godden)
→ IMDb
- 1940: Der Herr im Haus
(mit Hans
Moser; als Christa, Tochter von Kammersänger Wolfram
Schellenberg = Leo Slezak)
- 1940: Ein Leben lang
(als Elisabeth)
- 1941: Spähtrupp Hallgarten.
Ein Film vom Kampf und Einsatz unserer Gebirgsjäger (als
Christa,
Tochter von Gastwirt Hambacher = Gustav
Waldau)
- 1941: Der laufende Berg
(nach dem Roman von Ludwig
Ganghofer; als Karlin) → filmdienst.de
- 1941: Sechs Tage Heimaturlaub
(als Agnes Forbach)
- 1942: So ein Früchtchen
(als Trude, Schwester von Tänzerin Margit Rombach = Lucie Englisch)
→ film.at,
filmdienst.de
- 1942: Das große Spiel
(als Annemarie Sand) → filmportal.de
- 1942: Dove andiamo, signora? (als Zia Emma) → IMDb
- 1943: Abenteuer im Grandhotel
(als Käthe)
- 1943:
und die Musik spielt dazu / Saison in Salzburg
(als Vroni Staudinger) → wunschliste.de
- 1944/45: Ein Mann gehört ins Haus
/ Der Jäger und die Tannhofwirtin (UA: 21.05.1948; nach dem Bühnenstück
"'s Bankerl unterm Birnbaum" von Anton Maly (18841959);
mit Magda
Schneider und Paul
Richter; als Gaunerin Rita,
Kumpanin von Heiratsschwindler Dr. Curtius (Carl
Günther))
- 1946: Der weite Weg
(DEA: 12.01.1950; als Anni, Frau von Soldat Franz Manhardt = Rudolf
Prack)
- 1947: Der
Hofrat Geiger (mit Paul
Hörbiger als Hofrat Franz Geiger; als Wirtschafterin Marianne
Mühlhuber)
- 1948: Zyankali
(als Rena, Frau des ehemaligen Gerichtschemikers Dr. Frank
Morava = Siegfried Breuer)
- 1948: Kleine Melodie aus Wien (als Frau Weber, eine junge
Witwe)
- 1950: Auf der Alm da gibt's koa Sünd
(als Fürsorgeschwester Kitty Schröder)
- 1951: Der alte Sünder
(nach dem Theaterstück von Martin
Costa; mit Paul Hörbiger als Witwer Ferdinand Bauer;
als Buchhalterin Mizzi Hanak, die Ferdinand heimlich liebt)
→ filmportal.de
- 1951: Die Mitternachtsvenus
(als Frau Anna)
- 1951: Eva erbt das Paradies
(als Schallplattenverkäuferin Eva Spanberger)
- 1952: Hallo
Dienstmann (mit Hans
Moser als Dienstmann Anton Lischka; als Gaby Brandstätter)
→ filmportal.de
- 1952: Der Mann in der Wanne (nach dem Theaterstück von Karl Felmar und Ernst
Friese; als Inge, Frau von
Kunsthändler
Albert Bühler = Axel
von Ambesser)
- 1952: Die Wirtin von Maria Wörth
(als Franzl, als verwitweten "Seehotel"-Wirtin)
- 1953: Die Junggesellenfalle
(nach dem Schwank von Albert Kalkus; als Katrin)
- 1953: Der Verschwender (nach dem Zaubermärchen
von Ferdinand Raimund; mit Attila
Hörbiger
als Julius von Flottwell und der Bettler; als Kammermädchen Rosa)
- 1954: Sanatorium total verrückt (als Gutsbesitzerin)
→ filmdienst.de,
IMDb
- 1955: Wenn die Alpenrosen blühn
(als Marianne Klockenhoff, Betreiberin eines Kinderheims)
- 1956: Verlobung
am Wolfgangsee (als Sigrid, Frau von Schriftsteller Erich
Eckberg = Wolf
Albach-Retty)
- 1956: Die
fröhliche Wallfahrt (nach der Novelle "Die Fahnenträgerin"
von Peter
Rosegger und dem Theaterstück
"Die lustige Wallfahrt" von Anton Hamik (18871943;
als Katharina Brandtner)
- 1956: Kaiserball
(nach dem Lustspiel von Gustav
von Moser; als Fürstin zu Schenckenberg)
- 1957: Das Schloß in Tirol
(als Sophie)
- 1957: Almenrausch und Edelweiß
(als Friedl Meyer, Mutter von Maresi = Karin
Dor)
→ filmportal.de
- 1974: Der gestohlene Himmel
(als Mutter Brandner)
Fernsehen
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