Evi Eva erblickte am 30. Dezember 1899 als Johanna Martha Elly Giese in Berlin1) das Licht der Welt. Bevor die 19-Jährige für den Film entdeckt wurde, hatte sie im Zigarettengewerbe gearbeitet. In ihrem Leinwanddebüt "Mulle, der Frechdachs" (1919) wurde sie als Partnerin von Karl Beckersachs gleich mit einer Hauptrolle besetzt. Auch mit ihren weiteren Arbeiten für den noch stummen Film blieb sie für etliche Regisseure die Protagonistin. Ihre Domäne waren die Krimis, Abenteuer und Lustspiele jener Jahre, in den für die Stummfilm-Ära typischen Melodramen trat sie eher selten in Erscheinung. So mimte sie beispielsweise die pfiffige Stenotypistin Evi Gardener, die in der von Fritz Bernhardt2) nach der Komödie "Aber, erlauben Sie doch" von Ernst Kleber und Emil Ferdinand Malkowsky1) mit dem kassenträchtigen Titel "Die Augen als Ankläger"3) (1920) gedrehten Geschichte zur Meisterdetektivin wird und sogar den gewieften Detektiv Bill Roid (Heinrich Schroth), bei der Aufklärung eines mysteriösen Mordes aussticht. Sie bestreitet dabei waghalsige Kletterpartien in Lackschuhen, vollbringt akrobatische Glanzleistungen und nutzt die angebliche wissenschaftliche Tatsache, dass auf der Netzhaut eines Toten das letzte Bild haften bliebe, das dieser gesehen hat. kann man bei filmportal.de lesen.
  

Foto: Evi Eva 1927
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 1010/1 (Ausschnitt)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Foto: Evi Eva 1927; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 1010/1 (Ausschnitt); Lizenz: gemeinfrei
Evi Eva vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 1082/1; Lizenz: gemeinfrei Bernhardt besetzte Evi Eva auch als weibliche Hauptdarstellerin in seinem sechsteiligen Abenteuer "Nirvana" (1920), der Filmpionier Max Mack1) realisierte nach einem Drehbuch von Edmund Edel1) drei Teile der vierteiligen Milieuschilderung "Die Geheimnisse von Berlin" (1921), ein Filmzyklus, der als "Sittenfilm" beworben wurde (Teil 1: Regie: Arthur Teuber1)). Evi Eva drehte etliche Streifen, in denen sie Berliner Gören, verliebte Backfische oder immer wieder Töchter mimte. So zeigte sie sich beispielsweise als Tochter von Paronon Plessnitz (Gertrud de Lalsky) in der Adaption "Gobseck1) (1924) nach dem Roman von Honoré de Balzac1) mit Otto Gebühr als Wucherer Jean Esther von Gobseck, als Marion, Tochter des Bankiers Joe Swalzen (Magnus Stifter), die sich in dem Sensationsdrama "Mister Radio"1) (1924) in den Erfinder Gaston de Montfort (Luciano Albertini) verliebt, oder als eines der "Opfer" des Kellners bzw. Heiratsschwindlers Karl Kahlbeck (Reinhold Schünzel) in der Komödie "Heiratsschwindler"1) (1925). Als Lady Grace, Tochter von Lord Neville (Walter Janssen), tauchte sie in dem Streifen "Die tolle Herzogin"1) (1926) auf, den Willi Wolff nach dem Roman von Ernst Klein1) mit seiner Ehefrau Ellen Richter in der Titelrolle inszenierte, trat als Tochter des Bäckermeisters Wilhelm Lemke (Albert Florath) in dem Stummfilm"Die letzte Droschke von Berlin"1) (1926) neben Lupu Pick in der Rolle des starrsinnigen, alten Droschkenkutschers Lüdecke in Erscheinung.
  
Foto: Evi Eva vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 1082/1
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Ab Mitte der 1920er Jahre rückte Evi Eva vermehrt in die zweite Reihe, sie war nun nicht mehr der Star, der auf den Filmplakaten groß angekündigt wurde. Unter anderem mimte sie in der Komödie "Venus im Frack"1) (1927) als Dr. Hortense Blondet die beste Freundin und "rechte Hand" der männerfeindlichen Rechtsanwältin Dorothee d′Espard (Carmen Boni), in der ersten deutschen Edgar Wallace1)-Adaption "Der große Unbekannte"1) (1927) mit Ernst Reicher als Polizeikommissar Bickerson und Jack Trevor als der geheimnisvolle britische Major Paul Roy Amery, der das Exportgeschäft seines verstorbenen Onkels übernimmt, agierte sie als Buchhalterin Jessie Damm. Die Produktion kam vermutlich 1931 in synchronisierter Fassung als Tonfilm erneut in die Lichtspielhäuser und gilt heute als verschollen. Zu ihren letzten Arbeiten für den Stummfilm zählte der kleine Part einer Köchin in dem Lustspiel "Wir halten fest und treu zusammen"1) (1929) mit Siegfried Arno und Kurt Gerron in den Hauptrollen der harmlosen Gelegenheitsgauner "Beef" und "Steak" sowie der der Burgl, Tochter des Bergmanns Berthold (Karl Platen), in dem Melodram "Morgenröte"1) (1929) → Übersicht Stummfilme.
  

Evi Eva ca. 1928/29, fotografiert von Suse Byk1) (1884 – 1943)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 3317/1)
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Evi Eva ca. 1928/29, fotografiert von Suse Byk (1884–1943); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 3317/1; Lizenz: gemeinfrei
Evi Eva auf einer Fotografie von Ernst Sandau (1880–1918) bzw. "Fotoatelier Sandau"; Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Iris Verlag, Nr. 5125; Lizenz: gemeinfrei Eine erste Aufgabe in einem Tonfilm erhielt Evi Eva von Regisseur Géza von Bolváry1) als Adolphine in der amüsanten Geschichte "Die lustigen Weiber von Wien"4) (1931), doch danach wurden die Rollen für Evi Eva zunehmend unbedeutender, sie bekam kaum noch Angebote, schließlich blieben Rollen fast gänzlich aus. Ihre letzte Arbeit als Schauspielerin war Karl Ritters1) Propagandastreifen bzw. der "emotional geschickt für Wehrwillen und Soldatentugend werbende Film"5) "Urlaub auf Ehrenwort"1) (1938), wo sie mit der Nebenrolle der Artistin Dolores Schulze endgültig vom Publikum verabschiedete → Übersicht Tonfilme.
 
Die einst gefeierte Evi Eva, die neben ihrer Filmtätigkeit in den 1920er Jahren zudem an Berliner Bühnen auftrat, lebte bis zu ihrem Tod in recht ärmlichen Verhältnissen. 1962 ließ sie sich in München nieder, kehrte zuletzt aber wieder nach Berlin zurück. Dort starb sie am 4. Januar 1985 – von der Öffentlichkeit vergessen – fünf Tage nach ihrem 85. Geburtstag.
Zwischen Januar 1922 und Januar 1930 war sie mit dem 15 Jahre älteren Mainzer Kaufmann Paul Oppen verheiratet gewesen; aus der Verbindung stammte der im Februar 1923 in Berlin-Charlottenburg1) geborene Sohn Wolf-Dieter Oppen.
 
Evi Eva auf einer Fotografie von Ernst Sandau1) (1880 – 1918)
bzw. "Fotoatelier Sandau"
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; "Iris Verlag", Nr. 5125
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Quellen (unter anderem): Wikipedia, siehe auch cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) cyranos.ch, 3) filmportal.de, 4) filmdienst.de
Quelle: 5) Lexikon des internationalen Films →: filmdienst.de
Lizenz Foto Evi Eva (Urheber: Alexander Binder/Suse Byk/Ernst Sandau): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
      
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(Fremde Links: filmportal.de, cyranos.ch, Murnau Stiftung, Wikipedia; R = Regie)
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