Elisabeth Bergner erblickte am 22. August 1897 als Elisabeth Ettel
in Drohobytsch1)
(damals Galizien1)
(Österreich-Ungarn1)),
heute Ukraine1)),
das Licht der Welt; kurz nach der Geburt zog die Familie nach Wien. Die Tochter
des Kaufmanns Emil Ettel und dessen Ehefrau Anna Rosa Wagner
wuchs gemeinsam mit zwei Schwestern in einem bürgerlichen Umfeld auf,
schrieb später ihrem Hauslehrer, dem
Medizinstudenten und später berühmten Gruppentherapeuten Jacob Moreno1)
den Anstoß zu, an die Bühne zu gehen. Ihr
schauspielerisches Rüstzeug erwarb sie sich bereits als Vierzehnjährige an
einer privaten Schauspielschule sowie ein Jahr später am Konservatorium in
Wien, wo sie ein Stipendium erhalten hatte. 1915 gab sie ihr
Bühnendebüt in Innsbruck, es folgte ein Engagement am "Stadttheater Zürich"1)
(1916 1918), wo sie sowohl in Klassikern als auch Komödien und
Stücken der Moderne über dreißig tragende Rollen spielte.
Elisabeth Bergner, fotografiert von Mario
von Bucovich1) (1884 1947)
"Ross Verlag" (1929/30), Karten-Nr. 4823/1
Quelle: Wikimedia
Commons;
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Zu nennen sind beispielsweise
(Quelle: tls.theaterwissenschaft.ch*);
Fremde Links: Wikipedia; R = Regie, UA = Uraufführung, P = Premiere)
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Es folgten Engagements in Berlin an den von Victor Barnowsky1)
geleiteten ""Barnowsky-Bühnen", zu denen das
"Kleine Theater Unter den Linden", das "Lessingtheater"1),
das "Deutsche
Künstlertheater"1), das "Theater in der Königgrätzer
Straße" ("Hebbel-Theater"1)),
das "Komödienhaus am Schiffbauerdamm" und die "Tribüne"1)
zählten, an der "Neuen Wiener Bühne"2) (1920/21)
und an den "Münchner Kammerspielen"1) (1920/21).
Am "Lessingtheater" trat sie beispielsweise als Yin-ying in "Der lasterhafte Herr Tschu" von
Julius Berstl1)
in Erscheinung (Premiere: 18.10.1921; Regie: Victor Barnowsky).
Auf Empfehlung Alexander Moissis
kehrte Elisabeth Bergner ganz nach Berlin zurück, wo sie vor
allem am "Deutschen Theater"1)
und erneut an den "Barnowsky-Bühnen"
zu einer der berühmtesten Schauspielerinnen jener glanzvollen Berliner
Jahre und darüber hinaus zum Idol ihrer Zeit avancierte. 1923 schaffte
sie
mit der Figur der Rosalind den endgültigen darstellerischen Durchbruch unter der Regie von Max Reinhardt1)
(1873 1943) in dem Shakespeare-Stück
"Wie es euch gefällt"1)
und feierte fortan Triumphe auf der Bühne.
Sie spielte auch weiterhin mehrfach unter Reinhardt am "Deutschen Theater" in Berlin, so
die Jeanne d'Arc1) in "Die
heilige Johanna"1) von George Bernard Shaw1)
(Premiere: 14.10.1924), die schöne Hai-tang in dem Märchenspiel "Der Kreidekreis"1)
von Klabund1) (Premiere: 20.10.1925) oder
die weibliche Titelrolle in der Shakespeare-Tragödie "Romeo und
Julia"1) (Premiere: 25.10.1928).
Elisabeth Bergner in "Die heilige Johanna"
Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch" (Albert Zander u. Siegmund Labisch1) (18631942))
Quelle: www.cyranos.ch;
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Ihre größten
schauspielerischen Leistungen zeigte die nymphenhafte Nerven- und Seelenschauspielerin als
Titelheldin in den Dramen von August Strindberg1) in "Königin Christine"
("Lessingtheater", Premiere: 14.12.1922; Regie: Fritz Wendhausen1))
und "Fräulein Julie"1)
(Premiere "Kammerspiele": 22.02.1923, Regie: Bernhard Reich). Als Shakespeare-Interpretin gestaltete sie
den Puck in "Ein
Sommernachtstraum"1), die Portia in
"Der
Kaufmann von Venedig"1) ("Preußisches
Staatstheater"1), Premiere: 17.11.1927; Regie:
Jürgen Fehling1)). Die Bergner begeisterte beispielsweise mit der
Titelrolle in Gerhart Hauptmanns Traumdichtung "Hanneles Himmelfahrt"1) (Premiere: 05.11.1923, Regie:
Karlheinz Martin/Heinz Hilpert1)), sie gab die
Nina Leeds in "Seltsames
Zwischenspiel" ("Strange Interlude") von
Eugene O'Neill1)
("Deutsches Künstlertheater", Premiere: 04.11.1929, Regie: Heinz Hilpert)
oder die Alkmene1) in "Amphitryon 38" von
Jean Giraudoux1), einem heiteres Stück um die Zeugung des Herkules1) durch den als
Amphitryon1) maskierten
Jupiter1)
(1931, "Theater in der Stresemannstraße", Regie: Victor Barnowsky).
Schlechte Kritiken erlebte sie nur ein Mal, als die "Kameliendame" Marguerite Gautier in der
Bühnenfassung des berühmten Romans "La dame aux camélias"1)
von Alexandre Dumas1),
aufgeführt am "Deutschen Theater" in einer Bearbeitung von
Theodor Tagger, besser bekannt als Ferdinand Bruckner1).
Nach der Premiere am 10. März 1925 wurde das von Bernhard Reich
(1892/1894 1972) inszenierte
Stück nach nur wenigen Aufführungen abgesetzt, was jedoch nicht allein dem
Spiel Bergners anzulasten war. Hinter dem Rücken Taggers waren entscheidende
Änderungen vorgenommen, der fünfte Akt von Bertolt Brecht1), damals Dramaturg am "Deutschen Theater", umgeschrieben
worden. Für Leopold Jessner1) gestaltete sie die
betörende Russin Hanna Elias in "Gabriel Schillings Flucht"
von Gerhart Hauptmann1) ("Preußisches Staatstheater", Premiere: 28.10.1932) eine ihrer letzten Rollen
in Berlin vor der Emigration.
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Ihr Leinwanddebüt gab Elisabeth Bergner 1923
als bucklige Schneiderstochter Magdalena Zitterbart in dem stummen Streifen "Der Evangelimann"3), gedreht
von Holger Madsen1)
nach der gleichnamigen Oper1)
von Wilhelm Kienzl1)
(Musik), und wurde in den folgenden Jahren meist auf den Typ der kindlich-androgynen
Heldin festgelegt. Ab 1924 arbeitete sie ausschließlich mit dem Regisseur
Paul Czinner1)
(1890 1972)
zusammen, der auch privat ihr Lebenspartner wurde.
Große Erfolge verzeichnete sie beispielsweise in
dessen Drama "NJU Eine unverstandene Frau"1) (1924), wo sie eine Ehebrecherin von lyrischer
Besessenheit spielte, es folgte "Liebe"1) (1926)
als schöne Herzogin von Langeais oder die Titel gebende Figur in "Doña Juana"1) (1927), frei nach
der Komödie "Don Gil von den grünen Hosen"1) von Tirso de Molina1). Ihren wohl größten Stummfilmerfolg feierte sie
als Heldin bzw. gutbürgerliche Tochter Else Thalhof in "Fräulein Else"1) (1929)
nach der gleichnamigen
Novelle1) von Arthur Schnitzler1).
Den Übergang zum Tonfilm schaffte die theatergeprüfte Elisabeth mühelos,
die Literaturadaption "Ariane"1) (1930/31) und ihre Rolle der russischen Studentin Ariane
Kusnetzowa, die sich in einen älteren Lebemann (Rudolf Forster) verliebt, wurde gleich ein großer Erfolg. Das Melodram
"Der träumende Mund"1) (1932) nach dem Stück "Mélo" von
Henri Bernstein1),
bei dem sie auch am Drehbuch mitgeschrieben hatte, schilderte eine tragisch endende
Ménage-à-Trois.
Elisabeth Bergner, fotografiert von Mario
von Bucovich1) (1884 1947)
"Ross Verlag" (1928/29), Karten-Nr. 3228/2
Quelle: Wikimedia
Commons;
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Zur Zeit der so genannten "Machtergreifung"1) Hitlers am 30. Januar 1933
hielt sich das jüdisch-stämmige Paar Bergner/Czinner wegen Besprechung
neuer Projekte in Paris und in London auf am 9. Januar 1933 hatten
sie dort geheiratet und kehrten nicht wieder nach Deutschland zurück. Die
Schauspielerin löste ihre Verpflichtungen am "Deutschen Theater" in Berlin,
emigrierte mit ihrem Ehemann zunächst nach Wien, dann wieder nach
London.
Anfangs hatten beide noch Schwierigkeiten, vor allem mit der Sprache, doch schon bald
lebten sie sich gut in Großbritannien ein. In London wurde Elisabeth Bergner für die weibliche Hauptrolle
der Gemma Jones in dem Schauspiel "Escape me never" von Margaret Kennedy1)
verpflichtet, damit gelang ihr im November 1933 in Manchester1)
(Premiere: 21.11.1933, "Opera
House"1)) ihr erster großer Bühnenerfolg im angelsächsischen
Raum. Die Schauspielerin konnte "anders als die meisten
Emigrantenkollegen, sofort an ihre Berliner Theatererfolge anschließen. Ihr koboldhafter Schalk, gepaart mit knabenhafter Grazilität, machte sie in den
30er Jahren schnell zum Theater-Darling für kulturbeflissene
Upper-Class-Londoner, zum "Toast of London". Vor allem in den Komödien Shakespeares und in Shaws "Heiliger Johanna" erhielt
die Exilantin Ovationen, sowohl vom Publikum als auch von der Kritik."
notiert Kay Weniger1)**).
Elisabeth Bergner und ihr Gatte Paul Czinner in Kairo
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen
Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: New York Times Photo; Datierung: Ungenannt
© ÖNB
Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer
FO300052/05)
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Dies war zudem der Einstieg für kassenträchtige Filmproduktionen, so brillierte
sie mit der Titelrolle in
"Katharina
die Große"1) (1934,
"The Rise of Catherine the Great") als angehende russische Zarin Katharina die Große1)
an der Seite von Douglas Fairbanks jr.
(Peter III.1)), von Czinner gedreht
nach dem Theaterstück "The Czarina" von
Lajos Biró und Melchior Lengyel1).
Auch der nachfolgende Film unter der
Regie Czinners, die Bühnenadaption bzw. das Melodram "Verlaß mich niemals wieder"1) (1935,
"Escape me never"), in dem Elisabeth Bergner die verführerische Gemma Jones spielte, die nach dem Tod ihres Mannes
mit einem Kind mittellos dasteht, kam nicht nur beim Publikum gut an: Für ihre herausragendes
Spiel erhielt sie eine "Oscar"-Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin",
unterlag jedoch Bette Davis in
"Dangerous"1). 1936 glänzte sie neben
Laurence Olivier in der
Shakespeare-Verfilmung "As You Like It" mit ihrer Paraderolle der Rosalind, war ein Jahr
später in dem Remake von "Der träumende Mund" mit dem Titel
"Dreaming Lips" (1937) zu
sehen.
Aus Hitler-Deutschland ausgebürgert nahm die Bergner 1938 die britische Staatsbürgerschaft an, 1940 siedelte sie mit ihrem Mann von
Großbritannien in die USA über, wo sie 1942 die amerikanische Staatsbürgerschaft
erwarb. Während der Zeit in Amerika arbeitete sie unter anderem mit Bertolt
Brecht1) und W. H. Auden1)
zusammen. Zudem engagierte sich für Flüchtlinge und gehörte zu den Mitunterzeichnern der Erklärung des "Council
for a Democratic Germany"1).
Während des 2. Weltkrieges drehte sie nur
einen Film, den Anti-Nazi-Streifen "Paris Calling" (1941) und mimte die wohlhabende Pariserin Marianne Jannetier, die mit Andre Benoit
(Basil Rathbone1)), einem hochrangigen Regierungsbeamten
verlobt ist. Als die Nazi-Sturmtruppen in Paris eintreffen, flieht sie aus der Stadt, kehrt später zurück, schließt sich dem Widerstand an und lernt das
Résistance-Mitglied Nicholas Jordan (Randolph Scott) kennen. Nachdem sich ihr früherer Verlobter als Nazi-Informant entpuppt hat,
tötet sie ihn und flieht mit Nicholas aus Frankreich. Dies war ihr einziger
Hollywood-Film, der jedoch an den Kinokassen nicht sonderlich erfolgreich war.
Schwerpunkt von Bergners Arbeit blieb bis Kriegsende das Theater. Hier ist es vor allem das Bühnenstück
"Die beiden Mrs. Carolls" ("The Two Mrs. Carrolls")
von Martin Vale bzw. die Rolle der Sally zu nennen, mit der die
Schauspielerin ab Juli 1943 das amerikanische Theater bzw. Publikum
im Rahmen einer umfangreichen Tournee bis März 1945 eroberte.
Elisabeth Bergner, 1949 fotografiert von Fritz Eschen1) (19001964)
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_e_0054352)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen
Urheber: Fritz Eschen; Datierung: 06.11.1949;
Quelle:
www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung:
30.03.2017 |
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Nach Kriegsende spielte die Charaktermimin zunächst in New York
bei Gert von
Gontards1) Emigrantenensemble
"The Players from
Abroad"1), dann in
London Theater. 1954 kehrte sie immer wieder mal nach Deutschland zurück und stand erneut erfolgreich auf der Bühne.
Man erlebte sie als Rezitatorin unter anderem mit Bibellesungen (auch in Israel) oder mit Arthur Schnitzlers Monolog "Fräulein
Else"1), sie begeisterte beispielsweise
ab Frühjahr 1954 als Hester Collyer in
"Tiefe blaue See" von Terence Rattigan
(Regie: Leo Mittler1)), eine Produktion des Tourneetheaters "Der grüne
Wagen"1), mit dem sie mehrfach durch Deutschland, Österreich und die Niederlande
zog. So auch mit der von Autor Jerome Kilty1)
in Szene gesetzten deutschen Erstaufführung seines Zweipersonen-Stückes "Geliebter Lügner"
("Dear Liar") nach dem Briefwechsel zwischen George Bernard Shaw1) und
Mrs. Patrick Campbell1)
Elisabeth Bergner gab die Schauspielerin Mrs. Patrick Campbell,
O. E. Hasse
den Schriftsteller George Bernard Shaw. Bereits seit der
legendären Premiere (05.10.1959) hatten
Bergner und Held das Publikum am Berliner "Renaissance-Theater"1)
begeistert. Zudem wurde die berühmte Inszenierung auf Schallplatte veröffentlicht
und als Hörspiel gesendet (EA: 23.04.1962): "Es sind Dialoge zweier
"Nervenmenschen", einesteils witzig und amüsant, grimmig und herzlos, zum anderen nicht
ohne Melancholie, wenn das langsame Altern zur Sprache kommt. Die Aufnahme folgt
der berühmten Bühnen-Uraufführung mit Elisabeth Bergner und O. E. Hasse in der Inszenierung des Berliner
"Renaissance-Theaters" 1959." kann man bei der ARD-Hörspieldatenbank
lesen; das Fernsehen strahlte den Klassiker 1963 aus → suhrkamp.de.
Ein großes Erlebnis vermittelte auch 1956 ihre realistisch-düstere Zeichnung der
Mary Tyrone in O'Neills "Eines langen Tages Reise in die
Nacht"1) oder ihre darstellerische
Leistung seit der Premiere am 24. Oktober 1964 als liebenswert-lächerlich,
exzentrische Aurélie in "Die Irre von Chaillot"1)
von Jean Giraudoux1) am
"Düsseldorfer Schauspielhaus" (Regie: Karl-Heinz Stroux1)); eine
anschließende Gastspielreise mit dem Tourneetheaters "Der grüne
Wagen" folgte. Im Winter 1961/62 spielte die Bergner
am Broadway mit Hugh O'Brian1) in
der Komödie "First Love" von Samuel A. Taylor, 1965 trat sie in
Berlin als Frau Alving in Ibsens "Gespenster"1) auf.
Anfang Februar 1970 debütierte die
Bergner im Alter von 72 Jahren am Berliner "Renaissance-Theater"
erfolgreich als Regisseurin
mit dem Stück "Ich suche Monsieur Ferrand" des Franzosen Jean-Claude Carriere1)
(Premiere: 06.02.1970), ein
Jahr später gastierte sie dort (Premiere: 23.02.1971) als Deborah Harford in
dem Drama "Alle Reichtümer der Welt" ("More stately mansions")
von Eugene O'Neill, einmal mehr inszeniert von Karl-Heinz Stroux; eine Tournee schloss
sich an.
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Mit Beginn der 1960er Jahre stand Elisabeth Bergner auch wieder
sporadisch vor der Kinokamera, spielte in der Familienchronik "Die glücklichen Jahre der Thorwalds"1) (1962)
die früh verwitwete Prinzipalin Frau Thorwald, gedreht von John Olden1)
bzw. Wolfgang Staudte1)
nach dem Bühnenstück "Die
Zeit und die Conways"1) von John Priestley
bzw. dem Script von Maria Matray und
Answald Krüger1) für ihr eindrückliches Spiel wurde die Bergner mit dem
"Filmband in Gold"1) als "Beste
Hauptdarstellerin" geehrt. In dem britischen Horrorstreifen "Der
Todesschrei der Hexen"1) (1970, "Cry of the Banshee") tauchte sie als
Hexe Oana auf, als Baronin Strogoff in "Der Kurier des Zaren"4) (1970, "Strogoff"),
gedreht von Eriprando Visconti1) nach
dem Roman von Jules Verne1)
mit John Phillip Law1)
in der Titelrolle. Maximilian Schell besetzte sie
als Frau Lilienthal in seinem preisgekrönten Werk "Der
Fußgänger"1) (1973), als Margarete Johannsen beeindruckte sie an der Seite von Martin Held in
amüsanten Geschichte "Der Pfingstausflug"1) (1978) der "Ernst-Lubitsch-Preis"1), den sie gemeinsam mit Regisseur und Drehbuchautor Michael Günther1) erhielt, war
der Lohn für eine brillante Darstellung. Mit Regisseur Ottokar Runze1)
entstand sie die
Gesellschaftssatire "Feine Gesellschaft beschränkte
Haftung"1) hier mimte sie die betagte
Stadtstreicherin Else, die nach dem Willen des Senats mit den anderen
Bewohnern eines besetzten Hauses sofort verlassen muss. Auf dem Weg zu ihrer
jüngeren Schwester Hilde (Lilli Palmer), Konzernherrin und Besitzerin des Hauses,
beobachtet Else einen misslungenen Banküberfall
Elisabeth Bergner trat in Talkshows auf, war auf dem Bildschirm zudem in TV-Produktionen noch im hohen Alter präsent, so beispielsweise als
Offizierswitwe Mrs. Merriman in der von Wolfgang Liebeneiner1) in Szene gesetzten heiteren Senioren-Romanze "Der Garten"5) (1983) mit Gert Fröbe
als Partner oder mit der weiblichen Hauptrolle in der Story "Ruth und Martin" (1984) aus der Serie "Rummelplatzgeschichten"5)
an der Seite von Martin Dudeck1).
Gemeinsam mit Rudolf Platte
zeigte sie sich in der Episode "Wenn ich dich nicht hätte" aus der Reihe "Alles
aus Liebe"4) → Übersicht Filmografie.
Zusammen mit Jutta Lampe1) gestaltete
die damals 88-Jährige noch einmal
ein Hörspiel und wirkte in "Savannah Bay" nach dem Bühnenstück
von Marguerite Duras1) mit (EA: 26.10.1985): "Savannah Bay steht für Erinnerung und
Vergessen: Eine große alte Schauspielerin, Madeleine, und eine junge Frau, die ihre Enkelin sein könnte, beschwören
gemeinsam die Erinnerung an eine tödliche Liebe."5) →
hoerspiele.dra.de
Foto zur Verfügung gestellt von Werner
Bethsold1) (19252019)
Das Foto entstand 1985 während der Hörspielproduktion.
© Werner Bethsold
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Die Schauspielerin wurde während ihrer langen Karriere mit
verschiedenen Auszeichnungen geehrt:
(Fremde Links: Wikipedia)
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Elisabeth Bergner starb am 12. Mai 1986
im Alter von 89 Jahren in ihrer Wahlheimat London1)
an den Folgen einer Krebserkrankung. Ihre Grabstätte befindet sich im
Londoner "Golders Green Crematorium and Mausoleum" → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
In Berlin-Steglitz1)
ist an der Schildhornstraße1)
ein Park nach ihr benannt, seit 2000 erinnert im Wiener Gemeindebezirk Liesing1) der
"Elisabeth-Bergner-Weg" an die berühmte Charakterdarstellerin.
Anlässlich ihres 30. Todestages wurde am 12. Mai 2016 ihr zu Ehren in Berlin-Dahlem1) (Faradayweg 15), am
Eingang ihres ehemaligen Wohnhauses (19251933) eine Gedenktafel
angebracht.
Der schriftliche Nachlass befindet sich in der Berliner "Akademie der
Künste"1), deren Außerordentliches Mitglied
(19561979) bzw. Mitglied sie bis zu ihrem Tod war → Elisabeth Bergner
Archiv.
Gedenktafel Elisabeth Bergner
Quelle: Wikimedia
Commons
Urheber: OTFW,
Berlin; Lizenz: CC
BY-SA 3.0
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Stummfilme
Tonfilme
Fernsehen (Auszug)
- 1958: Stunde der Wahrheit (nach
dem Hörspiel "Bilanz" von Heinrich Böll;
als Clara)
- 1963: Geliebter Lügner (Zweipersonen-Stück ("Dear Liar"
von Jerome Kilty nach dem Briefwechsel zwischen
George Bernard Shaw und
Mrs. Patrick
Campbell; Inszenierung von Jerome Kilty für das Tournee-Theater
"Der Grüne
Wagen"; als Mrs. Patrick Campbell, O. E. Hasse als George Bernard Shaw) → IMDb
- 1968: A Touch of Venus (BBC-Serie; als Ruth Ackermann in Folge
5 "The Jewish Wife" (Autor: Bertolt
Brecht); → IMDb)
- 1971: Drei Mädchen in London /
Take Three Girls (BBC-Serie; als
Annemarie Vesely in Folge 2.12 "Release"; → IMDb)
- 1975: Nachtdienst (als Baronin; Kurzinfo: Eine erkrankte Baronin beschließt, den Rest ihres Lebens
im Bett zu verbringen. Sie terrorisiert die Pflegerinnen, bis eine neue Schwester kommt. Ein hintersinniger Film,
der vor allem durch Elisabeth Bergners große Schauspielkunst lebt.
(Quelle:
deutsches-filmhaus.de)
und spiegel.de
notiert:
Elisabeth Bergner, Star der 20er und 30er Jahre, spielt in dem Film des Polen
Krzysztof Zanussi eine, wie sie sagt,
"reiche alte Person aus der Bundesrepublik, die ihr Heil nur noch darin sieht, den Rest ihrer Tage kränkelnd und nörgelnd
im Bett zu verbringen".) → IMDb
- 1976: Dangerous Knowledge (6-teiliger Spionage-Thriller; als Madame Lafois) →
IMDb
- 1978: Der
Pfingstausflug (Regie: Michael
Günther; als Margarete, Frau von Heinrich Johannsen = Martin
Held) → filmportal.de
- 1983: Der Garten (Senioren-Romanze
mit Elisabeth Bergner (Witwe Mrs. Merriman) und Gert
Fröbe (Mr. Hayward);
Regie: Wolfgang
Liebeneiner; Kurzinfo: Wolfgang Liebeneiners Inszenierung
der Komödie erhielt die "tz-Rose",
sein Darsteller Gert Fröbe die "Goldene Kamera". Fröbe spielt einen munteren Rentner, der sowohl den Garten der
Nachbarin als auch deren Liebe (Elisabeth Bergner) zum Blühen bringen kann.
(Quelle: spiegel.de))
→ fernsehserien.de,
tvspielfilm.de
(Foto)
- 1983: Angelo und Luzy (Comedy-Serie
mit Rolf Zacher
und Iris
Berben; als ? in Folge 5 "Der Betrug der alten Dame")
- 1984: Alles aus Liebe (Serie; als Sophie Kaiser in Folge
3 "Wenn ich dich nicht hätte"; mit Rudolf
Platte; → IMDb)
- 1984: Rummelplatzgeschichten
(Serie; als Ruth in Folge 9 "Ruth und Martin"; Martin Dudeck
als Martin)
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