Leo Peukert, fotografiert im Berliner Atelier "Becker & Maass"; Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei Der Schauspieler und Regisseur Leo Peukert war ein vielbeschäftigter Mann der Stumm- und Tonfilmszene, seine beeindruckende Filmografie weist laut der Internet Movie Database rund 250 Produktionen als Darsteller, aber auch als Regisseur aus.
Geboren am 26. August 1885 als Leonhard Peukert in München1), begann er seine Karriere 1904 an den "Vereinigten Theatern" in seiner Geburtsstadt. Nach vier Jahren wechselte er zur Spielzeit 1908/09 an das Berliner "Lustspielhaus"1) und kam zu dieser Zeit mit der aufstrebenden Kinematographie in Kontakt, die ihn nun mehr als das Theater interessieren sollte.
Seine erste Arbeit vor der Kamera war der kurze Streifen "Pro Patria" (1911) des französischen Filmemachers Charles Decroix1), wenig später drehte er mit Regisseur Urban Gad1) bzw. der legendären Asta Nielsen das heute als verschollen geltende Rührstück "Heißes Blut"1) (1911) und trat als Nielsens Ehemann in Erscheinung. Auch in dem Melodram "Die arme Jenny"1) (1912) wurde Peukert von Urban Gad wieder als Partner seiner Frau besetzt – Gad hatte Asta Nielsen 1912 geheiratet.
Bis Anfang der 1920er-Jahre entstanden zudem bei der Berliner "BB-Film-Fabrikation" des Filmpioniers Heinrich Bolten-Baeckers1) bzw. oft unter dessen Regie eine Vielzahl von Lustspielen, die ganz auf Leo Peukert zugeschnitten waren, unter anderem die "Leo"-Kurzfilmreihe (1911–1922),  die Geschichten um "Professor Rehbein" (1917–1923) oder Filme wie "Kriegsgetraut"1) (1914), "Michels eiserne Faus!"1) (1914), "Nocturno"1) (1915) und "Postkarten-Modell"1) (1917).

Leo Peukert, fotografiert im Berliner Atelier "Becker & Maass"
Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin
(Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930))
Quelle: Wikimedia Commons; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Bereits früh versuchte sich Peukert selbst als Regisseur, inszenierte bis Mitte der 1920er Jahre vor allem bei der "BB-Film-Fabrikation" eine Reihe von heiteren Geschichten auch mit sich als Hauptdarsteller. Seine Domäne waren die harmlos-unterhaltsamen Komödien und Abenteuer jener Jahre, Peukert avancierte "während des 1. Weltkriegs zu einem der Stars der frühen Kino-Komödie und Klamotte in harter Konkurrenz etwas zu anderen Komikern wie Gerhard Dammann1) und dessen "Bumke"-Filmen." notierte film-zeit.de (Seite nicht mehr online) → Übersicht Stummfilme.
Den Übergang zum Tonfilm schaffte Peukert ohne Probleme, wurde auch hier in zahlreichen, überwiegend Lustspielen besetzt, die oft im bäuerlich-ländlichen Milieu spielten. Allerdings rückte er nun in die zweite Reihe und deckte die ganze Palette der unverzichtbaren Nebendarsteller ab. So tauchte er beispielsweise in der ganz auf Weiß-Ferdl zugeschnittenen Literaturadaption "Gordian, der Tyrann"2) (1937) als Sanitätsrat auf, mimte in Veit Harlans Krimi "Verwehte Spuren"1) (1938) den Polizeisekretär Dubois oder in dem von Gustav Ucicky1) frei nach der Erzählung "Der Postmeister"1) von Alexander Puschkin1) gedrehten Melodram "Der Postmeister"1) (1940) einen Oberst an der Seite von Heinrich George. In Erich Engels1) Spionagestreifen "Hotel Sacher"1) (1939) gab er als Graf Kusmin auch eine kleine Gesangseinlage, kam als Bürgermeister in der Rühmann-Komödie "Quax, der Bruchpilot"1) (1941) daher oder schlüpfte in dem Zarah Leander-Melodram "Der Weg ins Freie"1) (1941) in die Rolle des Direktors der Wiener "Hofoper".

Leo Peukert fotografiert von Wilhelm Willinger1) (1879 – 1943)
Quelle: www.cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Leo Peukert fotografiert von Wilhelm Willinger (1879 – 1943); Quelle: www.cyranos.ch
Leo Peukert vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: Wikipedia; Photochemie-Karte 1337; Lizenz: gemeinfrei Kurt Hoffmann1) besetzte ihn als Gemeindevorsteher bzw. Bruder der Wirtschafterin Theres (Erika von Thellmann1)) in dem diesmal mit Heli Finkenzeller gedrehten Verwechslungsschwank "Kohlhiesels Töchter"1) (1943). Bereits in Hans Behrendts1) frühen Verfilmung des Bauernschwanks von Hanns Kräly1) hatte Peukert mitgewirkt und als Witwer Kohlhiesel den Vater der ungleichen Schwestern Liesel und Gretel (Henny Porten) gemimt → Verfilmung 19301). In der musikalischen Komödie "Maske in Blau"1) (1943) nach der gleichnamigen Operette1) von Fred Raymond1) machte er als Theaterdirektor Bommerlund eine gute Figur, letztmalig wirkte Peukert mit kleineren Parts in der Liebeskomödie "Leichtes Blut"2) (1943) sowie in dem Propagandastreifen "Ein schöner Tag"2) (1944) in einer Kinoproduktion mit → Übersicht Tonfilme.
    
Leo Peukert starb am 6. Januar 1944 im Alter von nur 58 Jahren in Tiengen1) am Oberrhein (heute Waldshut-Tiengen, Baden-Württemberg).
Er war seit 1914 mit seiner Schauspieler-Kollegin Sabine Impekoven1) (1889 – 1970) verheiratet, die mehrmals an der Seite ihres Mannes in verschiedenen stummen Lustspielen auftrat. Beide fanden ihre letzte Ruhe auf dem Münchener "Waldfriedhof"1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
  
Foto: Leo Peukert vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia; Photochemie-Karte 1337;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Quellen: Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
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Filme
Stummfilme / Tonfilme
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Stummfilme (Auszug) bei der German Early Cinema Database: Als Darsteller / Als Regisseur
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Stummfilme (Auszug) Tonfilme
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