Olaf Storm wurde am 10. Januar 1894 als Theodor
Joseph von Kann in Richterich1),
einem heutigen Stadtbezirk von Aachen1)
geboren. Über seinen Werdegang ist derzeit nur so viel bekannt, dass
sich der aus einer deutschen Adelsfamilie stammende Schauspieler
18-jährig gegen den Willen der Eltern für eine Laufbahn am Theater
entschied*). Wie etliche andere
Stummfilm-Stars startete der aufstrebende Schauspieler später eine vielversprechende Karriere in deutschen Produktionen und erhielt
von Regisseur Franz Hofer1) in dem Melodram "Das Erbe vom Lilienhof" (1919) eine erste Leinwandrolle.
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Hofer besetzte den jungenhaft wirkenden,
attraktiven Mimen wenig später als Titelheld Ferréol von Meyran in dem
nach dem Schauspiel "Ferréol" (1875) von Victorien Sardou1) realisierten Drama "Ferréol. Ein Kampf zwischen Liebe und Pflicht" (1920), weitere von Hofer in Szene gesetzte stumme
Produktionen wie
"Der Riesenschmuggel" (1920), "Ein nettes Früchtchen" (1920),
"Der rätselhafte Tod" (1921) oder "Begierde"2)
(1921) mit dem Untertitel "Das Abenteuer der Katja Nastjenko"
und Margit Barnay in der Titelrolle schlossen sich an.
Als zweites Standbein hatte der Schauspieler inzwischen in Berlin
seine eigene "Olaf-Film-GmbH" gegründet, mit der er neben
drei von Hofer inszenierten Filmen den Streifen "Die Minderjährige Zu jung fürs Leben" (1921; Regie:
Alfred Tostary1)) produzierte und
diesmal als Partner von Hanni Weisse eine Hauptrolle spielte.
Laut Wikipedia geriet dieser Film in Konflikt mit der
Filmzensur, wurde kurzzeitig freigegeben und 1925 endgültig verboten
→ siehe auch 4. Zensurentscheidun2) vom 22. April 1925.
Mit Wolfgang Neffs1) zweiteiligen
Detektiv-Story "Nat Pinkerton im Kampf" unter anderem mit
Bela Lugosi
in Teil 1 "Das Ende des Artisten Bartolini" (1920) als
Bandenchef und "Diebesfallen" (1921) etablierte sich Olaf Storm endgültig in der Stummfilm-Szene.
Für Wolfgang Neff schlüpfte Storm im 1. Teil von "Ratten der
Großstadt" (1921) in die Rolle eines smarten
Ermittlers und mimte
in dem Krimi "Die geheimnisvolle Nacht" den Detektiv Martens.
Foto: Olaf Storm vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 1929)
Quelle: Wikipedia;
Ross-Karte Nr. 1374/2;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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An der Seite der legendären Asta Nielsen
(Julie) sowie Wilhelm
Dieterle (Jean) zeigte sich Olaf Storm in der von Felix Basch
nach dem gleichnamigen
Trauerspiel1) von August Strindberg1) inszenierten
Adaption "Fräulein Julie"1) (1922), trat zwar nur mit
kleinen Parts in stummen Meisterwerken
wie Fritz Langs1)
Zweiteiler "Dr. Mabuse, der Spieler"1) (1922),
Friedrich Wilhelm Murnaus Drama "Der letzte Mann"1) (1924,
mit Emil Jannings) und
Fritz Langs Monumentalfilm "Metropolis"1) (1927) in Erscheinung. Dazwischen lagen Produktionen wie "Das Straßenmädchen von Berlin" (1922) und "Die Tochter des Wucherers" (1922) mit Lee Parry,
das Drama "Die
Stimme des Herzens"1) (1924) mit
Mary Johnson
und Agnes Esterházy in den Hauptrollen,
oder "Falsche
Scham"1) (1926) mit dem
Untertitel "Vier Episoden aus dem Leben eines Arztes" von (Regie) und mit
Rudolf Biebrach als der Sanitätsrat, wo
Storm in Episode 2 "Wenn man das vorher
gewußt hätte
!" den leichtsinnige Medizinstudenten mimte,
der an der Geschlechtskrankheit Gonorrhoe1)
erkrankt
ist. Nach dem gleichnamigen
Volksstück1) von Ludwig Anzengruber1) entstand
unter der Regie
von Jakob Fleck1) und Luise Fleck1) der Streifen "Der
Meineidbauer" (1926) mit Arthur Ranzenhofer3) als der Kreuzweghofbauer
Jacob Ferner und Eduard von Winterstein als dessen mit
Therese (Elisabeth Markus)
verheirateter jüngerer Bruder Mathias Olaf Storm gehörte als
Toni, Sohn des Adamshofbauern Andreas Höllerer (Cornelius Kirschner1)) zur
Besetzung. Nach "Metropolis") folgten nur noch zwei Arbeiten für den
Stummfilm - das von Friedrich Fehér unter andrem mit Ehefrau
Magda Sonja
gedrehte Melodram "Verbotene Liebe" (1927) und Rudolf Walther-Feins1)
Komödie "Wochenendzauber"1) (1927),
wo sich Storm an der Seite der Protagonisten Harry Liedtke
und Lissy Arna als ein
junger Künstler präsentierte → Übersicht
Stummfilme.
Olaf Storm, fotografiert von Georg
Fayer1) (1892 1950)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com;
Ross-Karte Nr. 3354/1
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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Es bleibt weitgehend ungeklärt, warum Olaf Storm danach nicht mehr vor der Kamera stand
bzw. keine entsprechenden Angebote mehr erhielt. Die Ursache für seinen frühen Tod
der heute vergessene Schauspieler schied
durch Suizid am 11. oder 12. März 1931 mit nur 37 Jahren
in Berlin aus dem Leben waren vermutlich finanzielle Schwierigkeiten → kurzer
Nachruf in "Mein Film" (Nr. 274, S. 12) bei anno.onb.ac.at.
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Quelle (unter anderem): Wikipedia,
cyranos.ch
Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com
(englisch)
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*) laut Nachruf in "Mein Film" (Nr. 274, S. 12) → digitalisiert bei anno.onb.ac.at
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) cyranos.ch
Lizenz Foto Olaf Storm (Urheber: Alexander Binder/Georg
Fayer):
Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche
Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die
Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer
gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
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- 19191922: Filme unter der Regie von Franz Hofer
(auch Drehbuch, wenn nicht anders verrmerkt)
- 1920: Madame
Bovary (R: ?; Drehbuch: Rosa
Porten (eventuell nach dem gleichnamigen
Roman von Gustave
Flaubert);
mit Else
Roscher; als ?)
- 1920/21: Nat Pinkerton im Kampf (R: Wolfgang
Neff; als ?) → Wikipedia (englisch)
- 1920: 1. Teil: Das Ende des Artisten Bartolini (u. a. mit Bela
Lugosi) → IMDb
- 1921: 2. Teil: Diebesfallen → IMDb
- 1921: Was tat ich dir?
(R: Franz
Eckstein; Drehbuch: Rosa
Porten; als Hans von Rhoden, Sohn aus erster
Ehe der Sybilla (Maria Voigtsberger))
- 1921: Deines Bruders Weib
(R: Franz
Eckstein; Drehbuch: Rosa
Porten nach dem Roman von
Hedwig
Courths-Mahler; als ?) → IMDb
- 1921: Die Fremde aus der Elstergasse
(R: Alfred
Tostary; mit Margit
Barnay;als ?; auch P)
- 1921: Ratten der Großstadt 1. Die geheimnisvolle Nacht
(R: Wolfgang
Neff; als Detektiv Martens) → IMDb
- 1921: Die Minderjährige Zu jung fürs Leben
(R: Alfred Tostary; als ?; auch P) → 4. Zensurentscheidung
- 1922: Wem nie durch Liebe Leid geschah!
(R: Heinz
Schall; als ?; u. a. mit Margit Barnay)
- 1922: Fräulein Julie
(nach dem gleichnamigen
Trauerspiel von August
Strindberg; R: Felix
Basch; mit Asta
Nielsen
in der Titelrolle und Wilhelm
Dieterle als Jean; als Bräutigam) → filmportal.de
- 1922: Dr. Mabuse, der Spieler Ein Bild der Zeit (nach der Romanvorlage von Norbert
Jacques über den (fiktiven)
Superverbrecher
Dr.
Mabuse; R: Fritz
Lang (auch Drehbuch mit Thea
von Harbou); mit Rudolf
Klein-Rogge als der
Arzt und Psychoanalytiker Dr. Mabuse; als ?)
- 1922: Das Straßenmädchen von Berlin
(R: Richard
Eichberg, Fritz
Bernhardt; mit Lee
Parry als Anna Schweiger;
als Baron Axel von Rohden)
- 1922: Die Tochter des Wucherers
(R: Richard Eichberg, Fritz Bernhardt; mit Lee Parry als Thoea,
Tochter des Bankiers Michael Bothmer (Rudolf
Klein-Rohden); als Dr. Kurt Holgers)
- 1922: Die Königin von Whitechapel (R: Wolfgang
Neff; mit Esther
Carena als Ninette; als Viscont Chalton)
- 1924: Die Stimme des Herzens
(R: Hanns
Schwarz; mit Mary
Johnson als Helga, Ehefrau des brutalen
Arne Mikkelsen (Fritz
Kampers) und Agnes
Gräfin Esterházy als Ebba, Tochter des Reeders Thompson (Willy
Kaiser-Heyl)
in den Hauptrollen; als Harald Nielsen, Sekretär von Thompson) → filmportal.de
- 1924: Der letzte Mann
(R: Friedrich
Wilhelm Murnau; mit Emil
Jannings in der Titelrolle des alternden Hotelportiers;
als ein junger Hotelgast) → dieterwunderlich.de,
filmportal.de,
Murnau Stiftung, prisma.de
- 1926: Die vom anderen Ufer
(R: Arthur
Bergen; als ?)
- 1926: Falsche Scham Vier Episoden aus dem Leben eines Arztes
(von (Regie) und mit Rudolf
Biebrach als der Sanitätsrat;
als der leichtsinnige Medizinstudent in Episode 2 "Wenn man das vorher gewußt hätteԵ!")
→ filmportal.de
- 1926: Der Meineidbauer
(nach dem gleichnamigen
Volksstück von Ludwig
Anzengruber; R: Jakob
Fleck, Luise
Fleck;
mit Arthur
Ranzenhofer als der Kreuzweghofbauer Jacob Ferner; Eduard
von Winterstein als dessen mit
Therese (Elisabeth
Markus) verheirateter jüngerer Bruder Mathias; als Toni, Sohn des Adamshofbauern
Andreas Höllerer (Cornelius
Kirschner))→ www.dhm.de
- 1927: Metropolis
(R: Fritz
Lang (auch Drehbuch mit Thea
von Harbou); als Jan) → Murnau Stiftung und "Projekt
Metropolis",
sowie filmportal.de
und Artikel 2,
cyranos.ch,
filmhistoriker.de
- 1927: Verbotene Liebe
(R: Friedrich
Fehér; u. a. mit dessen Ehefrau Magda
Sonja als Gräfin; als Rudolf)
- 1927: Wochenendzauber
(R: Rudolf
Walther-Fein; mit Harry
Liedtke und Lissy
Arna in den Hauptrollen; als ein junger Künstler)
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