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Neben Hans Moser rührte er die Herzen des Publikums als der aus einem Waisenhaus ausgerissene
Frechdachs Peter, der sich in der Tragikomödie "Das Gässchen zum Paradies"1) (1936) mit dem
armen Hundefänger Tobias Haslinger (Moser) anfreundet.
"Der in Prag gedrehte Film hebt sich von anderen Produktionen der Zeit durch seine realistische Darstellung des
Armeleute-Milieus ab und vermeidet gerade in den Szenen der beiden so unterschiedlichen Hauptdarsteller jede Rührseligkeit."
notiert CineGraph2). Der kurze Streifen "Heinz hustet"3) (1937) war
ganz auf seinen jungen Protagonisten zugeschnitten, erneut mit
Gigli drehte er Carmine Gallones "Mutterlied"4) (1937, Solo per te)
und spielte Giglis Filmsohn Mario. Zuvor hatte Bosse für
Augusto Geninas sentimentale Geschichte "Frauenliebe Frauenleid"4) (1937) mit Magda Schneider
und Iván Petrovich vor der Kamera gestanden. Nach
Josef von Bákys Melodram "Die
Frau am Scheidewege"1) mit dem
Untertitel "Das Schicksal einer Ärztin" (1938) mit Ewald Balser,
Magda Schneider und Hans Söhnker wurde der im Nazi-Jargon als "Halbjude" bezeichnete Bosse seine als
Hildegard Jarchoff geborene Mutter gehörte der jüdischen Gemeinschaft an nur noch nur
noch mit "Sondererlaubnis" in kleinen Rollen und als Synchronsprecher
wie unter anderem in "Tarzan Finds a
Son!"1) (1939, Tarzan und sein
Sohn) eingesetzt. Wenig
später entzog man ihm auch diese Sondergenehmigung und die Karriere
des Kinderstars fand damit ein abruptes Ende. Nachdem der Vater 1939 als Soldat eingezogen worden war, tauchte die Mutter mit Peter und den beiden Schwestern unter, es folgt eine jahrelange Odyssee durch Österreich und Deutschland.2) Nach Kriegsende nahm Peter Bosse seine schulische Ausbildung wieder auf, besuchte das "Schiller-Gymnasium" in Berlin-Charlottenburg und ließ sich ab 1946 parallel zum Schulbesuch drei Jahre lang privat von Helene Lackner an deren Schauspielschule unterrichten. Ein erstes Engagement erhielt Bosse 1949 nach erfolgreichem Abschluss an der Märchenbühne im Berliner "Theater am Schiffbauerdamm", wechselte dann jedoch zum Hörfunk, wo er ab 1950 als Synchron-, Kommentar- und Rundfunksprecher 40 Jahre lang für sämtliche Sender der ehemaligen DDR erfolgreich tätig war. Zwischen 1954 und 1957 vertiefte er seine Kenntnisse zudem an der Rundfunk-Journalistenschule, arbeitete seither auch als Redakteur und Reporter. Mit Beginn der 1960er Jahre führte er zudem Regie bei vom Rundfunk übertragenen Shows und Kabarettsendungen. Seit 1958 war er auch für den "Deutschen Fernsehfunk"1) (DFF) der DDR tätig, erhielt eigene Kinder- und Jugendsendungen wie "Steckenpferd Kunterbunt" (19581960), "Peter Bosse und sein Kasus Knorsus" (19601963), ein Wissensmagazin für Oberschüler und Lehrlinge, die Wissenssendung für junge Leute "Vade-Mecum Haste Töne" (19631967), "Eine Frage Herr Professor" (19671970), "Postfach 70" (19701974) sowie "Wie wär's ?"1) (19741983), einem wöchentlichen 30-minütigen Ratgeber für Kinder ab zehn Jahren. Auch in der Kultsendung "Unser Sandmännchen"1) war er ab 1958 auf dem Bildschirm präsent, darüber hinaus arbeitete Bosse für das Werbefernsehen, trat beim "Telespiegel" oder bei "Tausend Tele-Tips"1) in Erscheinung. Zu seinen wenigen Auftritten als Schauspieler im DEFA-Nachkriegsfilm zählen kleinere Rollen in Herbert Ballmanns Drama "Der Prozess wird vertagt"1) (1958), Martin Hellberg Abenteuer "Kapitäne bleiben an Bord"4) (1959) und Kurt Maetzigs Spionagestreifen "Der Traum des Hauptmann Loy"4) (1961). Ab Mitte der 1980er Jahre verlegte sich Bosse altersbedingt auf die
Moderation von Seniorenprogrammen, die zum Teil vom Rundfunk übertragen
wurden, und fand auch dort ein begeistertes Publikum. Nach der
Wiedervereinigung bzw. der Beendigung seines alten DDR-Rundfunkvertrages
im Jahre 1991, gründete Bosse den privaten Sender "Radio 50 plus", der
dann ab Anfang Juni 1995 umbenannt in "105'5 Spreeradio"1)
fortgeführt wurde; bis 1998 fungierte Bosse noch als Programmdirektor und Moderator.
Anlässlich seines 80. Geburtstages wurde er für seine hervorragenden
Verdienste um Kultur und Kunst zum ordentlichen Ehrenmitglied der "Europäischen
Kulturwerkstatt " (EKW) in Berlin ernannt → ekw-org.de. |
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Quellen (unter anderem): Wikipedia,
www.cyranos.ch
sowie CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film, LG 50*) Fotos bei www.virtual-history.com |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) Murnau Stiftung, 4) filmportal.de Quelle: 2) CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film, LG 50 *) Mit den Quellen: Wedekind, Kadidja: "Mein Freund Peter Bosse" in "Die Gartenlaube" (Heft 24, 16.06. 1937) sowie "Peter Bosse. The Moving Picture Boy" in: John Holmstrom "An International Encyclopedia from 18951995 (Norwich: Ed. Michael Russell 1996) Lizenz Bild Peter Bosse/Magda Schneider: Dieses Medium (Bild, Gegenstand, Tondokument, ) ist gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen ist und die Autoren unbekannt sind. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach anonymer Veröffentlichung erlischt. |
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