Filmografie / Fotos
Marianne Winkelstern wurde am 24. März 1910*) als Maria Anna Martha Winkelstern in Berlin in eine wohlhabende Familie hineingeboren. Die Tochter des aus Ziegenhain1) südlich von Kassel stammenden Berliner Kaufmanns Adolf Winkelstern wuchs mit ihren beiden Schwestern Eva und Liselotte auf; erstere war mit einem Sohn des Berliner Bildhauers August Kraus1), letztere mit dem Tenor Erich Bodart, dem Bruder des Komponisten bzw. Dirigenten Eugen Bodart1) verheiratet.
Marianne Winkelstern um 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 4841/1; Lizenz: gemeinfrei Tochter Marianne erhielt schon ab ihrem fünften Lebensjahr Unterricht von der Solotänzerin Evi Peters, im Alter von neun Jahren gab sie bereits Tanzabende, die der Vater unter Übernahme der Kosten organisierte. 1926 wurde das junge Mädchen von Eric Charell1) als Mitglied des "Dayelma-Balletts" am berühmten Berliner "Wintergarten"1) entdeckt und der "Revue-König" engagierte Marianne Winkelstern als Tänzerin an das "Große Schauspielhaus"1), dessen künstlerischer Leiter er seit 1924 war. Hier trat sie erstmals zur Spielzeit 1926/27 in der Operette "Madame Pompadour"1) mit der Musik von Leo Fall1) auf, blieb in den kommenden Jahren festes Ensemblemitglied des populären Berliner Revue- und Lustspieltheaters und erlangte als Ballerina enorme Popularität.
Schon bald war der Film auf die attraktive Tänzerin aufmerksam geworden, ihr Leinwanddebüt gab sie gleich mit einer Hauptrolle in dem von Rudolf Walther-Fein1) in Szene gesetzten, stummem Streifen "Der Faschingsprinz"1) (1928) an der Seite des Frauenschwarms Harry Liedtke, mit dem sie ein Jahr später für Victor Jansons Adaption "Die Zirkusprinzessin"1) (1929) nach der gleichnamigen Operette1) von Emmerich Kálmán1) erneut vor der Kamera stand und eine ähnlich gelagerte Rolle spielte, mit der sie vor allem ihr tänzerisches Können unter Beweis stellte.
 
Foto: Marianne Winkelstern um 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 4841/1;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Ihren nächsten, wenn auch ungenannten Einsatz hatte sie in dem bereits mit einigen Tonsequenzen realisierten Abenteuer "Der weiße Teufel"1) (1930), gedreht von Alexandre Wolkoff1) nach der Novelle "Hadschi Murat"1) von Leo Tolstoi1) mit dem legendären russischen Stummfilmstar Iwan Mosschuchin als Heerführer und Freiheitskämpfer Hadschi Murat1), genannt "der weiße Teufel".
Marianne Winkelstern zeigte sich unter der Regie von Wilhelm Thiele1) neben dem "Traumpaar" Lilian Harvey und Willy Fritsch in dem Kassenschlager "Liebeswalzer"1) (1930) sowie mit Star-Tenor Richard Tauber in dem turbulenten Sänger-Melodram "Die große Attraktion"2) (1931; Regie: Max Reichmann1)) und verdrehte diesem als quirliges Tanz-Girl Kitty den Kopf. "Die große Attraktion" entsteht zum Teil auf der großen Bühne des Berliner Varieté "Wintergarten" und enthält zahlreiche artistische Glanznummern. notiert unter anderem das "Deutsche Historische Museum" (Berlin).

Marianne Winkelstern fotografiert
im Fotoatelier "Zander & Labisch"
(Albert Zander und Siegmund Labisch1) (1863–1942))
Quelle: virtual-history.com;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Marianne Winkelstern fotografiert im Fotoatelier "Zander & Labisch" (Albert Zander und Siegmund Labisch (1863–1942)); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei
Mit unter anderem Johannes Riemann und Ernö Verebes präsentierte sie sich in der Romanze "Mein Herz sehnt sich nach Liebe" (1931; Regie: Eugen Thiele1)), tauchte als Kathrinchen, Tochter des Förster Ludwig Staudacher (Rolf Pinegger1)), in dem Heimatfilm "Ein Kuss in der Sommernacht"2) (1933; Regie: Franz Seitz sen.1)) auf, die ihr Herz an den jungen Forstgehilfen Peter (André Pilot1)) verloren hat. Es folgte noch ihre Mitwirkung in dem von Johannes Guter1) inszenierten, musikalischen Kurzfilm "Kannst Du pfeifen, Johanna?"3) (1934) mit Ballett- und Gesangsvariationen zu dem gleichnamigen Gassenhauer, danach beendete Marianne Winkelstern aus privaten Gründen ihre kurze Filmkarriere und führte fortan ein ganz anders anderes Leben → Übersicht Filmografie.  
Bei einem Auftritt als Ballerina in Eric Charells Musikrevue "Casanova"1) im Londoner "Coliseum"1) hatte sie den elf Jahre älteren Enkel eines Lords und Nachfahre einer Familie, die es im viktorianischen Zeitalter zu Reichtum und Ansehen gebracht hatte, kennen- und lieben gelernt; 1934 oder 1935 trat sie mit ihm vor den Traualtar. Marianne Winkelstern verließ Deutschland, erlangte durch die Heirat die britische Staatsangehörigkeit und wurde durch ihren Mann in die Londoner Gesellschaftskreise aufgenommen. Ihre ehemalige Tätigkeit, die ihr Mann mehr oder weniger als "Tingel-Tangel" wertete, war ihr fortan peinlich und durfte nirgendwo erwähnt werden. Die einzige Freiheit die sie durchsetzte, waren Sommerurlaube in Deutschland, während ihr Mann in Mittel-Norwegen nach Lachsen angelte, zu stolzem Pachtzins, wie schon seine Vorfahren an der gleichen Stelle.4)
 
  
Ende der 1930er Jahre zog das Paar auf ein ausgedehntes Anwesen in Sussex1), wo sie den 2. Weltkrieg unbeschadet überstanden. Danach verbrachten beide die Winter auf Ländereien im heutigen Simbabwe1) und die Sommer in Norwegen1), Frühjahr und Herbst in Sussex. Trotz ihrer robusten Gesundheit erkrankte Marianne Winkelstern in den 1960er Jahren infolge des jahrzehntelangen Rauchens – in der damaligen englischen Gesellschaft bei Frauen sehr gängig – an Lungenkrebs, an deren Folgen sie am 19. Oktober 19665) mit nur 56 Jahren in einer Londoner Klinik starb; ihr Ehemann starb sechs Jahre später. Da das Paar kinderlos geblieben war, ging das beachtliche Vermögen sowie der große und einmalig schöne Besitz in Sussex an entfernte britische Verwandte und Freunde als Erinnerung.
 
Anmerkung von Wikipedia: Die biografischen Angaben bei Karlheinz Wendtland ("Geliebter Kintopp", Jahrgang 1931, 2. Auflage 1991) und die Angaben bei cyranos.ch, die auf Marianne Winkelsterns Neffen Detlef E. Bodart beruhen, weichen außerordentlich stark voneinander ab. Laut Wendtland blieb Winkelstern bis zuletzt als Tänzerin und dann als Tanzlehrerin aktiv, laut cyranos.ch hat sie ihren Beruf seit ihrer Heirat, zu der es bei Wendlandt keinerlei Angaben gibt, nicht mehr ausgeübt.
Quellen: Wikipedia, cyranos.ch**)
Fotos bei virtual-history.com
*) Die Geburtsdaten werden unterschiedlich angegeben:
– Kinotv: 24.03.1911,
– Karlheinz Wendtland: "Geliebter Kintopp" (Jahrgang 1931, 2. Aufl. 1991, S. 133): 24.03.1913.
**) mit Informationen von Marianne Winkelsterns Neffen Detlef E. Bodart
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Murnau Stiftung
4) Zitat cyranos.ch
5) Todesdatum gemäß filmportal.de; laut cyranos.ch und IMDB verstorben im Dezember 1966, laut Wendtland ("Geliebter Kintopp" ) im Dezember 1986
Lizenz Foto Marianne Winkelstern (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Lizenz Foto Marianne Winkelstern (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia)
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmporal.de
(Fremde Links: Wikipedia,  cyranos.ch, filmportal.de, Murnau Stiftung; R = Regie)
Stummfilme Tonfilme
Weitere Fotos von Marianne Winkelstern
Urheber: Alexander Binder (1888 – 1929)
 Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Marianne Winkelstern: Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei   Marianne Winkelstern: Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei
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Marianne Winkelstern: Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei
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Marianne Winkelstern: Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Marianne Winkelstern: Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei
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