Die am 23. Juni 1893*) in Berlin als Auguste Margarethe Eleonore Dietrich geborene Tochter eines Künstlerpaares wuchs in einem musisch geprägten Elternhaus auf. Ihr Vater war der Bildhauer sowie zeitweilige Schauspieler Georg Leux, ihre Mutter die Opernsängerin Margarethe Dietrich und ihre 1898 geborene Schwester Elli Leux – sie verstarb bereits 1929 im Alter von nur 31 Jahren – war ebenfalls Sängerin. Lori Leux machte sich vor allem auf der Bühne einen Namen, von ihrer Mutter in Gesang unterrichtet, trat sie 1911 an den "Vereinigten Operetten-Bühnen" der Berliner Vororte ein erstes Engagement an.
Später feierte sie vor allem als Sängerin am berühmten Revue- und Operettentheater "Metropol"1) Erfolge, aber auch an anderen Berliner Bühnen wie dem "Theater am Nollendorfplatz"1). Als dort am 15. April 1921 die Operette "Der Vetter aus Dingsda"1) von Eduard Künneke1) (Musik) zur Uraufführung gelangte, gestaltete Lori Leux die weibliche Hauptrolle der reichen Erbin Julia de Weert, Johannes Müller1) gab den Titelhelden und Fremden August Kuhbrot, Gottfried Huppertz1) Julias Onkel Josef, Eugen Rex den Roderich de Weert und Ilse Marvenga (1896 – ?) Julias Freundin Hannchen.
     
Ende der 10er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wandte sich Lori Leux für kurze Zeit verstärkt dem Film zu, ihr Leinwanddebüt hatte sie bereits 1914 in dem Lustspiel "Eine Frau auf Pump gesucht" neben Herbert Paulmüller sowie Leo Peukert gegeben, mit dem sie auch für das Eifersuchtsdrama "Mexikanische Wirren" (1916) vor der Kamera stand. Seit dem von Richard Eichberg1) in Szene gesetzten Drama "Das Tagebuch des Apothekers Warren"1) (1918) mit ihrer Rolle der Linda, Frau des einstigen Apothekers und Giftmischers Friedrich Warren (Max Ruhbeck1)), sowie Carl Auen als Artist Perron bzw. Sohn des Vergifteten, nahm sie vermehrt Filmangebote an.

Foto: Lori Leux vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia; Photochemie-Karte Nr. K 127;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Lori Leux vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikipedia; Photochemie-Karte Nr. K 127; Lizenz: gemeinfrei
Lori Leux, fotografiert von Wilhelm Willinger (1879–1943); Quelle: kulturpool.at von theatermuseum.at (Inventarnummer: FS_PP230270alt); Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0 Im Folgejahr trat Lori Leux unter anderem als "Die rote Herzogin" (1919) bzw. als Malermodell Lu Kain neben Alfred Abel und Emil Rameau1) in Erscheinung, zeigte sich erneut mit Alfred Abel in dem Melodram "Die schwarze Loge" (1919). Von Georg Jacoby1) wurde sie als Varieté-Stern Mabel Carlson und ehemalige Freundin des Protagonisten in dem sechsteiligen Abenteuer "Der Mann ohne Namen"1) (1920/21) besetzt, gedreht nach dem Roman "Peter Voss, der Millionendieb" von Ewald Gerhard Seeliger1) mit Harry Liedtke als der charmante Weltenbummler Peter Voss. Es folgten (zunächst) nur noch zwei Produktionen: In Franz Ecksteins1) Stummfilm "Die Schmetterlingsschlacht"1) (1924) nach der gleichnamigen Komödie1) von Hermann Sudermann1), zu dem Eckstein-Ehefrau Rosa Porten gemeinsam mit Willy Rath1) das Drehbuch geschrieben hatte, trat sie als als Else, älteste Schwester von Rosi (Asta Nielsen) und Laura Hergentheim (Mary Parker) auf, Töchter der verwitweten Frau Regierungsrätin Hergentheim (Adele Sandrock). Mit der Interpretation der Elfenkönigin Titania in Hans Neumanns1) Adaption "Ein Sommernachtstraum"1) (1925) frei nach der gleichnamigen Komödie1) von William Shakespeare1) überzeugte Lori Leux nicht nur die Kritiker, auch die anderen Figuren waren mit renommierten Darstellern glänzend besetzt. So gab unter anderem Theodor Becker den Herzog von Athen Theseus1), Werner Krauß den Handwerker Zettel, André Mattoni den in Hermia (Charlotte Ander) verliebten Edelmann Lysander, Hans Albers den jungen Demetrius oder Valeska Gert den Puck1) → Übersicht Stummfilme.

Lori Leux, fotografiert von Wilhelm Willinger1) (1879 – 1943)
Quelle: kulturpool.at von theatermuseum.at 
(Inventarnummer: FS_PP230270alt); Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

Danach verabschiedete sich Lori Leux zunächst vom Filmgeschäft und konzentrierte sich ausschließlich auf ihre Arbeit am Theater, trat bis zum Ende der 1930er Jahre vor allem im Rahmen von Gastspielen auf. Einige ihrer Lieder sind bis heute erhalten, so unter anderem das 1924 auf einer Schallplatte erschienene, im Duett mit Paul Heidemann vorgetragene "Warte, warte nur ein Weilchen" aus der Uraufführung der Operette "Marietta"2) mit der Musik von Walter Kollo1) und dem Text von Willi Kollo1). Wikipedia notiert: "Mit Johannes Müller1) im Duett sang sie 1921 den "Batavia-Fox" ("Sieben Jahre lebt' ich in Batavia") aus Eduard Künnekes Operette "Der Vetter aus Dingsda"1) (Text von Herman Haller1) und Dr. Fritz Oliven1)). Mit dem Tenor Gustav Matzner3) sang sie 1922 das Duett "Ich weiß ein entzückendes Nachtlokal" aus Rudolf Nelsons1) Revue "New York – Berlin"."
In den 1950er Jahren ließ sich die Künstlerin noch einmal vor die Kamera locken und übernahm kleinere, oftmals ungenannte Nebenrollen in Unterhaltungsstreifen. Sie spielte beispielsweise in Hans Deppes1) Komödie "Die sieben Kleider der Katrin"1) (1954) mit Sonja Ziemann und in Robert Siodmaks1) Melodram "Mein Vater, der Schauspieler"1) (1956) mit O. W. Fischer und Oliver Grimm als Vater und Sohn. Ihren letzten Leinwandauftritt hatte Lori Leux in Erik Odes, ganz auf Caterina Valente zugeschnittenen Revue-Film "… Und abends in die Scala"1) (1957).
Bei cyranos.ch kann man lesen, dass sich Lori Leux neben ihrer Aktivität als darstellende Künstlerin mit Rennpferden beschäftigte und einen eigenen Rennstall besaß.

Die Schauspielerin Lori Leux bedient in einem
Tabakwarengeschäft gemeinsam mit dem Ladeninhaber
einen Herren (Serie "Zwei Künstlerschicksale")
Urheber: Fritz Eschen1) (1900 – 1964); Datierung 1951
Originalfoto: DeutscheFotothek (file: df_e_0074866)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen
Quelle: deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Die Schauspielerin Lori Leux bedient in einem Tabakwarengeschäft gemeinsam mit dem Ladeninhaber einen Herren (Serie "Zwei Künstlerschicksale"); Urheber: Fritz Eschen (1900–1964); Datierung 1951; Originalfoto: DeutscheFotothek (file: df_e_0074866); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen; Quelle: deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Die heute weitgehend vergessene Künstlerin Lori Leux starb am 30. Januar 1964 im Alter von 70 Jahren in ihrer Geburtsstadt Berlin.
Gemäß einiger Quellen war sie in erster Ehe mit dem Sänger Iwan Tzatscheff alias Mario Parlo verheiratet, Bruder der ebenfalls im Stummfilm tätigen Schauspielerinnen Manja Tzatschewa (1897 – ?) und Tzwetta Tzatschewa1) (1900 – 1969).
Quelle (unter anderem): Wikipedia, cyranos.ch
*) Laut Wikipedia gemäß Landesarchiv Berlin (Geburtsregister Standesamt Berlin XI, Nr. 1984/1893); unter anderem nennen IMDb, filmportal und
Kay Weniger: "Das große Personenlexikon des Films" (Band 5: L–N; Verlag "Schwarzkopf & Schwarzkopf", Berlin 2001") 1896 als Geburtsjahr
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) felix-bloch-erben.de, 3) cyranos.ch
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