Filmografie / Fotos
Die am 10. Februar 1897 als Marie Trifonowa Tzatschewa in Lowetsch1) im damaligen Fürstentum Bulgarien1) geborene Schauspielerin Manja Tzatschewa trat rund zehn Jahre lang im deutschen Stummfilm in Erscheinung. Die Tochter von Trifon Tzatscheff und dessen Ehefrau Frau Lala war die ältere Schwester von Tzwetta Tzatschewa1) (1900 – 1969), die ebenfalls für einige Stummfilmproduktionen vor der Kamera stand. Ihr Bruder Iwan Tzatscheff war laut Wikipedia als Tenor (teilweise unter dem Künstlernamen Mario Parlo) am "Stadttheater"1) in Essen und an der "Semperoper"1) in Dresden1) tätig.
Über ihre Geburtsdaten findet man widersprüchliche Angaben, das mag daran liegen, dass es vermutlich Verwechslungen mit Schwester Tzwetta gibt.
Manja Tzatschewa 1922; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 405/1: Lizenz: gemeinfrei Erstmals präsentierte sich die Stummfilm-Mimin in dem von Rudolf Meinert1) mit Hans Mierendorff als Gentleman-Detektiv Harry Higgs in Szene gesetzten Krimi "Die sterbenden Perlen"1) (1918) aus der "Harry Higgs"-Detektivserie1) und mimte als Madame Tremaire die Ehefrau des Täters (Rolf Nordegg). In den nachfolgenden melodramatischen und detektivischen Produktionen wurde die Schauspielerin meist als rassig-fremdländischer Frauentyp besetzt, etwa als Armenierin Mirjam Karekin in dem Streifen "Madame d'Ora" (1918) nach der Vorlage von Johannes Vilhelm Jensen1) neben Titelheldin Erna Morena, als Nang Ping, Tochter des von Carl Meinhard1) dargestellten Wu Hang, genannt "Mr. Wu", in dem Drama "Mister Wu"1) (1918; Regie: Lupu Pick) oder als Man-To, erste Nichte von Millionär Robert Raymond (Leopold von Ledebur), in "Die Japanerin"2) (1919), gedreht von Ewald André Dupont1) mit Max Landa als Detektiv. Mit Regisseur Richard Oswald1) bzw. Bernd Aldor als Partner drehte sie die Geschichte "Die seltsame Geschichte des Barons Torelli" (1918), erneut von Lupo Pick wurde sie als Vera Warovna besetzt, die von dem Prinzen Voisky (Bernd Aldor) in "Mein Wille ist Gesetz" (1919) erobert wird. Für Manfred Noa1) – mit ihm arbeitete sie mehrfach zusammen – mimte sie die Opern-Diva Dorothy Hall, heimliche Verlobte des Verleger-Sohns Robert Illing (Heinz Sarnow) in "Liebe"2) (1919) mit Reinhold Schünzel als der frech-zudringliche Reporter Herbert Warfield.
 
Manja Tzatschewa 1922
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 405/1
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Auch in dem auf dem Roman "Peter Voss, der Millionendieb" von Ewald Gerhard Seeliger1) basierenden, sechsteiligen Abenteuer "Der Mann ohne Namen"1) (1920/21) wurde Manja Tzatschewa von Regisseur Georg Jacoby1) an der Seite von Protagonist Harry Liedtke, der den charmanten Weltenbummler bzw. Meisterdieb Peter Voss gab, besetzt und tauchte als die Lieblingsfrau des Prinzen Abdul Hassan (Erich Kaiser-Titz) auf. In Karlheinz Martins Melodram "Die Perle des Orients"3) (1921) mit Viggo Larsen als Maharadscha von Shivaji und Carola Toelle als dessen Ehefrau Inge schlüpfte sie in die Rolle der Lieblingssklavin des indischen Radscha von Singalundi (Ferdinand von Alten), kam in der von Manfred Noa nach "Frau Mimis Vergangenheit. Kriminalroman aus Schieberkreisen" von Edmund Edel1) gedrehten Adaption "Schieber" (1921) als Frau Mimi daher – Ferry Sikla zeigte sich als Detektiv Kimbell.
Es folgten Stummfilme wie "Der Schatten der Gaby Leed" (1921; Regie: Carl Boese1)) mit unter anderem Otto Gebühr, "Die Fürstin der Ozeanwerft"  (1922; Regie: Wolfgang Neff1)) oder "Der Mönch von Santarem" (1924; Regie: Lothar Mendes1)) nach dem Theaterstück "O Alfageme de Santarém" von Almeida Garrett1)

Manja Tzatschewa, fotografiert von
Suse Byk1) (1884 – 1943)
Quelle: Wikimedia Commons;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Manja Tzatschewa, fotografiert von Suse Byk (1884–1943); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei
Danach stand Manja Tzatschewa bis Mitte der 1920er Jahre nur noch für wenige Produktionen vor der Kamera, trat unter anderem als Tsu-Hsi, Tochter von Vhü-Hi-Yin (Bernhard Goetzke), in dem von Friedrich Zelnik mit Marcella Albani als Elena, Gattin des Konsuls Werner Gerling (Albert Bassermann), nach dem Roman von Elisabeth von Heyking1) realisierten Stummfilm "Briefe, die ihn nicht erreichten" (1925) in Erscheinung.
Manja Tzatschewa vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: cyranos.ch; Photochemie-Karte Nr. 3104; Lizenz: gemeinfrei Ihre letzte nachgewiesene Arbeit als Schauspielerin war unter der Regie von Erich Eriksen1) der Part der Revue-Tänzerin Benita in der amüsanten Romanze "Annemarie und ihr Ulan" (1926) an der Seite von Hanne Brinkmann1) (Köchin Annemarie) und Siegfried Arno (Günther Bock, Einjähriger bei den Ulanen) → Übersicht Stummfilme*).
  
Nach diesem Auftritt verlor sich die Spur der Schauspielerin, einigen Quellen zufolge soll Manja Tzatschewa 1966 in der Ukraine verstorben sein, diese Angabe konnte bisher nicht verifiziert werden. Wikipedia notiert: "1926 heiratete sie den Juristen und Versicherungsmakler Carl Friedrich Schweitzer. Möglicherweise emigrierte sie um 1934 wegen dessen jüdischer Abstammung gemeinsam mit ihm. Zuletzt wurde Tzatschewa 1932 im "Amtlichen Fernsprechbuch für Berlin" (1932, S. 1324.) unter der Adresse ihres Ehemannes in der Fredericiastraße 29 in Charlottenburg1) aufgeführt; Carl Friedrich Schweitzer selbst zuletzt 1934 im Berliner Adressbuch."
 
Manja Tzatschewa vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: cyranos.ch; Photochemie-Karte Nr. 3104
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Quellen (unter anderem): Wikipedia, cyranos.ch;
Fotos bei
filmstarpostcards.blogspot.com
*) Hinweis: Mitunter werden in den Filmografien (u. a. "Internet Movie Database") Manja Tzatschewa und Tzwetta Tzatschewa miteinander "vermengt"; es ist also nicht immer eindeutig zu klären, wer wirklich mitgewirkt hat.
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Murnau Stiftung
Lizenz Foto Manja Tzatschewa (Urheber: Alexander Binder/Suse Byk
): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Stummfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database*), filmportal.de sowie
frühe Stummfilme bei "The German Early Cinema Database"
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung; R = Regie)
Weitere Fotos von Manja Tzatschewa
Quelle: Wikimedia Commons; Link: Wikipedia/Wikimedia Commons
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Foto Manja Tzatschewa: Urheber: Alexander Binder (1888–1929); datiert: 1920er Jahre; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei Foto Manja Tzatschewa: Urheber: Alexander Binder (1888–1929); datiert: 1919; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei
Urheber: Alexander Binder (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons (datiert: 1920er Jahre)
Urheber: Alexander Binder (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons (datiert: 1919)
Foto Manja Tzatschewa: Urheber: Ernst Sandau (1880–1918); datiert: 1910er Jahre; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei Foto Manja Tzatschewa: Urheber: Alexander Binder (1888–1929); datiert: 1920er Jahre; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei
Urheber: Ernst Sandau (1880–1918)
Quelle: Wikimedia Commons (datiert: 1910er Jahre)
Urheber: Alexander Binder (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons (datiert: 1920er Jahre)
Foto Manja Tzatschewa: Urheber: Nicola Perscheid (1864–1930); veröffentlicht in "Die Dame" (12/1919); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei Foto Manja Tzatschewa: Urheber: Ernst Sandau (1880–1918); datiert: 1910er Jahre; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei
Urheber: Nicola Perscheid (1864–1930)
veröffentlicht in "Die Dame" ( 12/1919)
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Ernst Sandau (1880–1918)
Quelle: Wikimedia Commons (datiert: 1910er Jahre)
Foto Manja Tzatschewa: Urheberin: Suse Byk (1884–1943); datiert 1922; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei Foto Manja Tzatschewa: Urheber: Nicola Perscheid (1864–1930); veröffentlicht in "Die Dame" (12/1919); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei
Urheberin: Suse Byk (1884 – 1943)
Quelle: Wikimedia Commons (datiert: 1922)
Urheber: Nicola Perscheid (1864–1930)
veröffentlicht in "Die Dame" ( 12/1919)
Quelle: Wikimedia Commons
Manja Tzatschewa aufgenommen im Fotoatelier "Becker & Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Ross-Karte Nr. 296/2: Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei
Manja Tzatschewa, aufgenommen im Fotoatelier "Becker & Maass", Berlin
(Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Ross-Karte Nr. 296/2
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com
Lizenz Fotos Manja Tzatschewa (Urheber: Alexander Binder/Ernst Sandau/Nicola Perscheid/Suse Byk): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Lizenz Foto Manja Tzatschewa (Urheber: Fotoatelier Becker & Maass, Berlin (Otto Becker (1849–1892) / Heinrich Maass (1860–1930)): Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.
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