Die Schauspielerin Vera Schmiterlöw wurde am 19. Juli 1904 (nach eigenen Angaben 1906*)) als Alice Vera Cecilia Charlotta Schmiterlöw in der schwedischen Stadt Varberg1) (Warberg) in eine Offiziersfamilie hineingeboren.
Die Tochter des Majors der schwedischen Armee Carl Axel Edvard Schmiterlöw und dessen ersten Ehefrau Alice Vera Barbro Lætitia Magdalena Bexell wuchs mit vier jüngeren Brüdern auf, besuchte nach dem Gymnasium ab 1921 für drei Jahre die Schauspielschule des "Königlich Dramatischen Theaters"1) ("Dramaten") in Stockholm1), wo sie die legendäre Greta Garbo (1905 – 1990) kennenlernte, mit der sie eine lebenslange enge Freundschaft verband. Die Korrespondenz zwischen dem Hollywood-Star und Vera Schmiterlöw befindet sich im "Reichsarchiv"1) ("Riksarkivet") in Stockholm.
Nach einem dreijährigen Engagement am "Königlich Dramatischen Theater" wechselte die junge Schauspielerin an das "Komödien Theater", spielte dann unter der Regie von Gustaf Molander1) in dem Lustspiel "Thomas Graals myndling" (1923) ihre erste Hauptrolle in einer Stummfilm-Produktion. Rasch avancierte Vera Schmiterlöw mit tragenden Parts in weiteren schwedischen Filmen zu einer populären Darstellerin, Mitte der 1920 Jahre holte Regisseur Max Reichmann1) die Schwedin für den Streifen "Ihr letztes Liebesabenteuer. Achtung – Ehe in Gefahr!" (1927) als Partnerin von Gustav Fröhlich nach Deutschland. Schmiterlöw selbst ließ die Leser damals wissen: "Ich habe damals gern den Vertrag nach Deutschland unterzeichnet, obwohl ich sogar ein Angebot nach Amerika bekam. Ich bewundere die deutsche Filmkunst und Technik, und ich glaube, daß jeder europäische Künstler im Interesse seines Fortkommens in Deutschland gearbeitet haben muß. Aufgaben kommen und gehen, und mit ihnen die Erfolge, die einem die größte Freude bereiten."*)

Vera Schmiterlöw um 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 3771/1 (Ausschnitt);
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)  siehe hier

Vera Schmiterlöw um 1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 3771/1 (Ausschnitt); Lizenz: gemeinfrei
Vera Schmiterlöw, fotografiert von Jan de Meyere (1879–1950); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: CC BY-SA 4.0 Es waren zwar nicht die ganz großen Kassenschlager, in denen Vera Schmiterlöw in den nächsten drei Jahren Hauptrollen übernahm, dennoch konnte sie sich in der deutschen Stummfilm-Szene etablieren. So überzeugte sie unter anderem in dem von Robert Land1) nach dem Roman von Hermann Sudermann1) in Szene gesetzten Gesellschafts-Drama "Frau Sorge"1) (1928) als Tochter des Barons Douglas (Carl de Vogt) an der Seite von Protagonistin Mary Carr1). Mit Regisseur und Sensationsdarsteller Harry Piel drehte sie beispielsweise den Action-reichen Streifen "Seine stärkste Waffe" (1928) und mimte "das Mädchen mit den Tanzbeinen" Dolly Helmersum, Johannes Guter1) besetzte sie als Christl, die ebenso hübsche wie blonde Tochter des alten Schmiedemeisters Wangen (Alwin Neuss), in die sich der junge, fesche Student Fritz von Hohenstein (Werner Fuetterer) in der Romanze "Am Rüdesheimer Schloss steht eine Linde" (1928) verliebt hat. Es folgten Produktionen wie das Lustspiel "Wir halten fest und treu zusammen"1) (1929) mit Siegfried Arno und Kurt Gerron als harmlose Gelegenheitsgauner "Beef" und "Steak", das Abenteuer "Die Flucht vor der Liebe"2) (1929) mit Jenny Jugo und deren (Noch-)Ehemann Enrico Benfer oder der Harry Piel-Streifen "Sein bester Freund"1) (1929). Mit ihrem letzten Stummfilm, der Komödie "Alimente" (1930) war Vera Schmidlöws Karriere in Deutschland nach rund 20 Produktionen beendet → Übersicht Stummfilme.
 
Vera Schmiterlöw, fotografiert von
Jan de Meyere (1879 – 1950) → sv.wikipedia.org
Quelle: Wikimedia Commons von "Stadtarchiv Stockholm"1);
→ stockholmskallan.stockholm.se; Lizenz: CC BY-SA 4.0
Sie trat zwar noch einmal in dem von Conrad Wiene1) mit Lil Dagover in Österreich gedrehten  Tonfilm "Madame Blaubart" (1931, auch "Das Schicksal einer schönen Frau") in Erscheinung, kehrte dann vermutlich aufgrund von Sprachproblemen der deutschsprachigen Filmszene den Rücken bzw. nach Schweden zurück und konzentrierte sich vornehmlich auf die Arbeit am Theater. Sporadisch übernahm sie Aufgaben vor der Kamera → Übersicht Tonfilme.
 
Vera Schmiterlöw, die auf Autogrammkarten auch schon mal als "Vera von Schmitterlöw" oder "Vera Schmitterlöw" firmierte, starb am 9. September 1987 im Alter von 83 Jahren in der schwedischen Hauptstadt Stockholm1); die letzte Ruhe fand sie auf dem Friedhof (Bromma kyrkogård) in Bromma1) (Bezirk Stockholm).
Sie war die Halbschwester der Malers, Grafikers und Bildhauers Bertram Schmiterlöw1) (1920 – 2002).
Quellen (unter anderem*)): Wikipedia
Fotos bei virtual-history.com
*) "Filmkünstler: Wir über uns selbst", Hrsg. Dr. Hermann Treuner ( Sibyllen Verlag, Berlin 1928)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de
Lizenz Foto Vera Schmiterlöw (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Kinofilme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung; R = Regie)
Stummfilme
  • Produktionen in Schweden
    • 1920: Bodakungen (R: Gustaf Molander; als eine Kirchenbesucherin; Kurzinfo: Die Handlung spielt Anfang
      des 19. Jahrhunderts. Eine Feindschaft zwischen den Bewohnern von Ödemo und Rävgården gibt es seit Urzeiten,
      doch die Rivalität ist nun schlimmer als je zuvor und es ist ein ungleicher Kampf …
      ) → IMDb
    • 1923: Thomas Graals myndling (R: Gustav Molander (auch Darsteller); als Babette, Mündel von
      Thomas Graal (Nils Aréhn; 1877–1928); Kurzinfo: Der Student Paul (Einar Axelsson; 1895–1971) vernachlässigt
      sein Studium und genießt stattdessen die Freuden des Lebens. Er verliebt sich in das Mädchen Babette, das von
      einem Leben im Luxus träumt.
      ) → IMDb
    • 1923: Andersson, Pettersson och Lundström (nach dem Volksstückk von Frans Hodell (1840–1890), das wiederum auf
      der Posse "Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt" von Johann Nestroy basiert;
      R: Carl Barcklind (1873–1945); als Fiken, Tochter von Tischlermeister Hasselqvist (Fritz Strandberg; 1853–1942);
      Kurzinfo: Der Tischlergeselle Frans Andersson (Tor Weijden; 1890–1931), der Schneidergeselle Pettersson
      (Thor Modéen; 1898–1950) und der Schuhmachergeselle Lundström (Axel Ringvall; 1860–1927) begeben sich auf
      Wanderschaft mit dem Ziel Stockholm. Unterwegs kaufen sie einen Lottoschein, mit dem sie 300.000 Kronen
      gewinnen. Als die "Neureichen" in die Metropole Stockholm kommen, fällt ihr provinzielles Verhalten auf.
      ) → IMDb
    • 1924: När millionerna rullar… (R: Ragnar Ring (1882–1956) nach dessen Roman "Madame de Menasjévitj";
      als Irma Bronialevski, Tochter von Gutsbesitzer Graf Bronialevski (Carl Nissen; 1861–1945);
      Kurzinfo: Einige schwedische Männer machen unlautere Geschäfte jenseits der Grenze, an denen sowohl
      Russen als auch Polen beteiligt sind.
      ) → IMDb
    • 1924: 33.333 (nach dem Theaterstück von Algot Sandberg (1865–1922); R: Gustaf Molander; als Inga, Tochter des
      Schusters Ferm (Fritz Strandberg; 1853–1942); Kurzinfo: Der Schumacher Ferm kauft mit zwei Freunden einen
       Lottoschein und versteckt ihn an einem sicheren Ort vor seiner Frau (Stina Berg). Bald erhält er die Nachricht,
      dass die Los-Nummer 33.333 gewonnen hat. Da er das Los jedoch nicht mehr finden kann, verschweigt er den
      Gewinn.
      ) → IMDb
    • 1925: Styrman Karlssons flammor (nach dem Roman von Sigge Strömberg (1885–1920); mit Ernst Rolf als
      Karl Alfred Karlsson, der sich auf eine abenteuerliche Seereise begibt; R: Gustaf Edgren (1895–1954);
      als Bessie Doring
      ) → IMDb
    • 1926: Mordbrännerskan (nach dem Roman von Henning von Melsted (1875–1953); R: John Lindlöf (1878–1954);
      als Ragnhild; Kurzinfo: Die Schülerin Ragnhild ist ein junges Mädchen, das leidenschaftlich gerne tanzt. Ihr Vormund,
      der Anwalt Gustaf Schultz (Knut Lambert; 1864–1941), verbietet ihr, ins Tanzlokal zu gehen. Sie rebelliert gegen
      das Verbot, indem sie die Vergnügungsstätte in Brand steckt - das Feuer hat heftige Folgen …
      ) → IMDb
    • 1926: Hon, han och Andersson (R: Gustaf Edgren (1895–1954); als Maud; Kurzinfo: Der junge, erfolgreiche Journalist
      Harry Bergfeldt (Nils Ohlin; 1895–1958) verliebt sich in Maud. Es stellt sich jedoch heraus, dass Maud Journalistin
      bei einem Konkurrenzmagazin ist.
      ) → IMDb
    • 1927: Drottningen av Pellagonien (R: Sigurd Wallén (1884–1947); mit Stina Berg als Josefina Pettersson;
      als Käthie Löwenborg; Kurzinfo: Käthie Löwenborg hat es satt, reich zu sein und gibt sich daher als ihre treue
      Magd Josefina Pettersson aus.
      ) → Wikipedia (englisch)
  • Produktionen in Deutschland (wenn nicht anders vermerkt)
Tonfilme
  • 1931: Madame Blaubart / Das Schicksal einer schönen Frau (Produktion: Österreich; R: Conrad Wiene; mit Lil Dagover
     als Erika Dankwarth; als Schwester von Baron Terhusen (Otto Hartmann)
    ) → IMDb, Wikipedia (englisch)
  • 1931: En kvinnas morgondag (Schwedische Version des US-Dramas "The Devil’s Holiday"  nach der Erzählung von
    Edmund Goulding (auch Regie/Drehbuch); R: Gustaf Bergman (1880–1952); als die Maniküre
    ) → IMDb
  • 1934: Unga hjärtan (Produktion: Schweden/Dänemark; R: Per-Axel Branner (1899–1975); als Geliebte von
    Robert Burén (Gabriel Alw; 1889–1946)
    ) → IMDb
  • 1975: Släpp fångarne loss – det är vår!… (Produktion: Schweden; R: Tage Danielsson (auch Darsteller); als Asta Nilsson,
    einst Inhaberin eines Geschäfts für Kurzwaren); Kurzinfo: Frida (Lena Nyman) und ihre Freundinnen demonstrieren für
    eine menschlichere Behandlung von Gefangenen. Doch als der Häftling Harald Hansson (Ernst-Hugo Järegård) flieht,
    in Fridas Häuschen einbricht und alles zerstört, können sie und ihre Mitstreiterinnen zunächst nicht mehr freundlich
    sein. Doch dann ändern sie ihre Meinung und setzen sich für Harald Hansson ein. Da treffen sie auf den verrückten
    Gefängnisdirektor (Gösta Ekman), den dummen Gefängniswärter Erlandsson (Hans Alfredson) und die romantische
    Stadtrats-Tochter (Margaretha Krook) … und ist dann noch der "Professor" (Jan Malmsjö), der in seiner Zelle eine
    tolle Gesangs- und Tanznummer hinlegt …
    ) → IMDb
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