Gritta Ley wurde am 23. August 1898*)
in Rixdorf1),
heute Stadtteil von Berlin, als Margarete Schmidt geboren. Die Tochter des Metall-Konstrukteurs
Ewald Schmidt und dessen Ehefrau Emma machte im späten Stummfilm eine kurze Karriere, vor
allem in eher belanglosen Heimat-Streifen oder ländlich-bäuerlichen Dramen.
Ihr Leinwanddebüt gab die attraktive Blonde in dem von Max Obal1)
nach dem Roman "Jimmy, der Schwerverbrecher" von Ludwig von Wohl1) in Szene gesetzten
Streifen "Der größte Gauner des Jahrhunderts"1) (1927), wo sie an
der Seite des aufstrebenden Hans Albers
in der Titelrolle des Aristide Trasymopolus und Frauenschwarm Luciano Albertini
als Abenteurer Gino Gadari die Liane Serano mimte, Nichte des in die Fänge
von Gaunern geratenen Bankiers Alberto Dorna (Hans Mierendorff). Die Film-Bosse änderten ihren Geburtsnamen kurzerhand in
den internationaler klingenden Namen "Gritta Ley".
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Im selben Jahr gelangte der Militärschwank "Das
Heiratsnest"1) (1927) mit Harry
Liedtke in die Lichtspielhäuser, in dem sie als Tochter des Generals a. D. von Bialkonsky (Victor Senger1))
und dessen Gattin (Julia Serda) bzw. Schwester
von Emmy (Iwa Wanja1)) in Erscheinung trat.
Unter der Regie von Hanns Beck-Gaden1) tauchte sie in
dessen
Melodramen "Alpenglühen" (1927) und "Wo die Alpenrosen blüh'n" (1928) auf, konnte
sich auch in den nächsten Produktionen dem eher seichten
Genre nicht entziehen. "Almenrausch und Edelweiß" (1928)
oder "Herbstzeit am Rhein" (1928) hießen die Streifen, in
denen sie als nettes, unkompliziertes Mädel mit Hauptrollen besetzt
wurde. In Karl Pindls, im Mittelalter zur Zeit der Minnesänger
angesiedelten und als "Groß-Film" beworbenen, mit
Spielszenen durchsetzten Dokumentarfilm "Das
deutsche Lied" (1928), stellte sie als Irmgard die Tochter des Grafen Kuno von
der Eisackburg (Max Roberty) dar → Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com.
Als Ernst Laemmle (1900 1950) nach einem Drehbuch von Billy Wilder1) die
temporeich-turbulente Gaunerkomödie "Der Teufelsreporter"2) (1929) um 13 entführte
Millionärstöchter und einen "rasenden" Reporter (Eddie Polo) auf die Leinwand brachte,
gehörte sie als die "blonde
Unschuldstochter" Miss Bessie zur Besetzung. Die "Berliner Morgenpost"1)
schrieb damals unter anderem: "Maria Forescu und
Robert Garrison1) zeigen
ihre bekannten Gaunertypen. Gritta Ley ist hübsch, blond, aber steif."
Foto: Gritta Ley vor 1929
Urheber: Alexander Binder1)
(1888 1929)
Quelle: www.cyranos.ch;
Ross-Karte Nr.4232/1 (Ausschnitt)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe
hier
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Danach folgten nur noch vier, im Heimatfilm-Milieu angesiedelte Produktionen,
mit "Glühende Berge Flammendes Herz "(1930, Regie:
Franz Seitz sen.1)) als Partnerin von Hanns Beck-Gaden
war die Karriere von Gritta Ley nach drei Jahren bzw. 20 Filmen
beendet → Übersicht Stummfilme.
Im
neuen Medium "Tonfilm"
konnte sie vermutlich aufgrund fehlender Schauspielausbildung bzw. mangelnder
Sprechtechnik nicht Fuß fassen.
Nach der so genannten "Machtergreifung"1) der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 geriet die mit dem jüdischen Architekten Ittelson
verehelichte Künstlerin endgültig ins Abseits. Im Januar 1939 wanderte das
Ehepaar in die USA aus, wo sich Gritta Leys Spur verliert.**)
Gritta Ley, verheiratete Margaret Ittleson, starb am 17. Dezember 1986 im
hohen Alter von 88 Jahren in Falmouth1)
(Massachusetts1)).
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Quelle (unter anderem*)):
cyranos.ch,
Wikipedia
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*) Laut Wikipedia gemäß Landesarchiv
Berlin (Geburtsregister Standesamt Rixdorf, Nr. 2225/1898); Kay Weniger
gibt in "Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945" (Metropol, Berlin 2008, S. 222)
als Geburtsjahr 1903 an.
**)
Kay Weniger
gibt in "Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945" (Metropol, Berlin 2008, S. 222)
fremde Links: 1) Wikipedia, 2) stummfilm.at
Lizenz Foto Gritta Ley (Urheber: Alexander Binder):
Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche
Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die
Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer
gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
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Stummfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de; R = Regie)
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- 1927: Der größte Gauner des Jahrhunderts (nach
dem Roman "Jimmy, der Schwerverbrecher" von Ludwig
von Wohl;
R:
Max Obal;
mit Hans
Albers in der Titelrolle des Aristide Trasymopolus, Luciano
Albertini als Abenteuerer Gino Gadari;
als Liane Serano, Nichte des Bankiers Alberto Dorna (Hans
Mierendorff))
- 1927: Das Heiratsnest
(R: Rudolf Walther-Fein;
mit Harry
Liedtke; als Helene, Tochter des Generals
a. D. von Bialkonsky (Victor
Senger)
und dessen Gattin (Julia
Serda) sowie Schwester von Emmy (Iwa
Wanja))
- 1927: Alpenglühen (R: Hanns Beck-Gaden; als ?)
→ IMDb
- 1928: Wo die Alpenrosen blüh'n (R: Hanns Beck-Gaden
(auch Darsteller); als ?) → IMDb
- 1928: Du sollst der Kaiser meiner Seele sein (R: Valy Arnheim;
mit Oscar
Marion; als ?) → IMDb
- 1928: Das Hannerl von Rolandsbogen (R: Wolfgang Neff;
als Hannerl?)
- 1928: Mädchen, hütet Euch! (nach
einem Werk von Heinrich
Leopold Wagner; R: Valy Arnheim; als ?)
- 1928: Almenrausch und Edelweiß (nach
dem oberbayerischen Volksstück von Hans Neuert (18381912); R: Franz Seitz sen.;
als Sennerin Evi) → Wikipedia (englisch)
- 1928: O Jugend, wie bist du so schön!
/ Das Fräulein aus Argentinien (R: Siegfried Philippi;
als ?; u. a. mit Hans
Albers)
- 1928: Herbstzeit am Rhein (R: Siegfried Philippi;
als Hella Boretius)
- 1928: Vom Täter fehlt jede Spur
(R:
Constantin J. David;
als Edith, Nichte von Ogalsky (Paul
Rehkopf))
→ filmportal.de,
Murnau Stiftung
- 1928: Das deutsche Lied (Dokumentarfilm
mit Spielszenen; R: Karl Pindl, Georg Germanus (Künstlerische
Oberleitung);
als Irmgard, Tochter des Grafen Kuno von der Eisackburg (Max
Roberty))→ Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com.
- 1929: Der Herr vom Finanzamt (R: Siegfried Philippi;
als Trix, Tochter von Adolf Schümichen (Leo
Peukert)
und dessen Frau (Else
Reval))
- 1929: Der Mitternachtswalzer (R: Heinz Paul;
als ?)
- 1929: Der Teufelsreporter.
Im Nebel der Großstadt (R: Ernst Laemmle (19001950);
Drehbuch: Billy Wilder;
mit Eddie Polo
als Stenograph
bei der Zeitung "Rapid"; als Lehrerin Miss Bessie)
→ stummfilm.at,
www.dhm.de
- 1930: Wenn Du noch eine Heimat hast (R: Siegfried Philippi;
als Grete, Tochter von Gutsbesitzer Wiedemann (Leo
Peukert))
- 1929: Berlin After Dark (R: Constantin
J. David; als Edith Ogalski) → IMDb
- 1930: Der Herrgottschnitzer von Oberammergau (R:
Franz Seitz
sen.; mit Hanns Beck-Gaden;
als ?)
- 1930: Der Grenzjäger / Sein letztes Edelweiß (R/Drehbuch: Hanns
Beck-Gaden (auch Darsteller); als Monika,
Tochter von "Schnapper", ein Schmuggler (Georg Scheurer))
- 1930: Glühende Berge Flammendes Herz (R/Drehbuch: Franz Seitz
sen.; mit Hanns Beck-Gaden; als ?)
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