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Meist wurde Beregi in den nachfolgenden Produktionen als "zwielichtiger bis skrupelloser oder gar verbrecherischer Machtmensch"*) besetzt, mimte unter anderem den Ägypter Amenmeses, Neffe des Pharao Menapta (Adolf Weisse1)), in dem von Michael Kertész1) (=Michael Curtiz) mit 5.000 Komparsen aufwendig gedrehten, melodramatischen Monumentalfilm " Die Sklavenkönigin"1) (1924). Das Drehbuch verfasste Ladislaus Vajda1) nach der Vorlage von Henry Rider Haggards1) Roman "The Moon of Israel", welcher wiederum auf der biblischen Geschichte vom Auszug aus Ägypten1) basierte. Die weibliche Hauptrolle des jüdischen Sklavenmädchens Merapi, das sich in den Pharaonensohn Prinz Seti (Adelqui Migliar; 18911956) verliebt, spielte María Corda. Mit der Titelrolle des Revolutionärs Wladimir Petrowitsch Ssanin, der die gesellschaftlichen Konventionen ignoriert, trat er in der österreichisch-polnischen Produktion "Ssanin"1) (1924) auf, in Szene gesetzt von Friedrich Fehér nach dem gleichnamigen, von zaristischen Behörden als "Pornografie" beschlagnahmten Skandalroman von Michail Petrowitsch Arzybaschew1), der damit auch die beginnende russische Revolution gegen das zaristische Regime thematisierte. Von Regisseur Sidney M. Goldin1) entstand das im Polen des 18. Jahrhunderts angesiedelte Drama "Jiskor"1) (1924), in dem sich Beregi neben Protagonist Maurice Schwartz1) (Leipke) als Graf Czaki, Vater der Gräfin Helena Czaki (Dagny Servaes) präsentierte, in die sich einst der ebenso tapfere wie aufrechte Jude Leipke verliebte und tragisch endete. Danach stand er für Robert Lands1) ebenfalls dramatische Geschichte "Der Fluch"1) (1925) als der vitale, flatterhafte jüdische Pferdehändler Jehuda Nachmann vor der Kamera. Die Wiener "Neue Freie Presse"1) notierte unter anderem "Ein ungemein wirksames Thema ist hier zu einem packenden Film gestaltet worden, dessen menschlicher Gehalt auch dem nichtreligiösen Zuschauer ans Herz rührt. Fluch und Verzeihung sie spielen in diesem Film die Rollen metaphysischer Gewalten, ganz wie es der Mentalität des gläubig-frommen Menschen entspricht. ( ) Um die Darstellung haben sich Künstler mit Namen von bestem Klang verdient gemacht. Der Rabbie Elieser Ferdinand Bonns steht dem eindrucksvollen Büßer Oskar Beregis in nichts nach. Albert Heine als Esra ist grandios im Fluch, matt bei der Verzeihung. ( ) Als Tochter des Büßers rührt Lilian Harvey durch Anmut und beredten Ausdruck. ( ) Die Regie Robert Lands ist meisterhaft und läßt sich keine Gelegenheit zu gemäldehafter Bildwirkung entgehen." Und die Wiens "Arbeiter Zeitung"1) urteilte: "Auch hier kommt das Hauptverdienst am Gelingen des Films den Schauspielern zu. Oskar Beregi sind in Maske und Spiel gleich vortrefflich, und die junge herzige Lilian Harway [sie!] scheint sehr talentiert zu sein." → stummfilm.at Im Sommer 1925 zog es Beregi für einige Zeit in die USA, am 25. August 1925 kam er in New York1) an und fuhr weiter nach Hollywood1), wo er in einigen Streifen besetzt wurde. Er mimte beispielsweise einen Premierminister in der Romanze "The Love Thief" (1926), am bekanntesten wurde seine Darstellung des reichen Grafen de Varville in Fred Niblos1) Verfilmung "Die Kameliendame" (1926, "Camille") nach dem berühmten, gleichnamigen Roman1) von Alexandre Dumas d. J.1) mit Norma Talmadge1) als Kurtisane Marguerite Gautier und Gilbert Roland1) als der junge Armand Duval. Zurück in Europa widmete sich Beregi ab 1928 wieder verstärkt seiner Arbeit am Theater, stand unter anderem in Wien am "Theater in der Josefstadt" beispielsweise als Baron Lebourg in dem Stück "Baccarat" von Henri Bernstein1) (Premiere: 23.07.1928, Regie: Iwan Schmith (?1939; josefstadt.org) sowie in Budapest auf der Bühne. Zwischendurch übernahm er sporadisch Aufgaben im Film, zu seinen letzten stummen Rollen zählte der sadistische Bankdirektor Cornelius und Vater von Hans (Otto Hartmann1)) in Conrad Wienes1) Streifen "Revolution der Jugend" (1929) → Übersicht Stummfilme. Mit Beginn des Tonfilms war Beregis Wirkungsfeld aufgrund der sprachlichen Anforderungen eingeschränkt und er agierte wieder vermehrt in ungarischen Produktionen. In nachhaltiger Erinnerung ist er mit einer zentralen Rolle in dem von Fritz Lang1) nach dem Roman "Dr. Mabuses letztes Spiel" von Norbert Jacques1) inszenierten Meisterwerk "Das Testament des Dr. Mabuse"1) (1933) geblieben. Hier stellte er den Professor Dr. Baum dar, Leiter der Nervenklinik, in der der für seine hypnotischen Fähigkeiten berühmte, wahnsinnige Verbrecher Dr. Mabuse1) (Rudolf Klein-Rogge) sitzt.
Nach Ende des 2. Weltkrieges wirkte Beregi kurzzeitig wieder am Budapester "Nationaltheater", dann entschloss sich der Schauspieler, seine Heimat endgültig zu verlassen. Er ging zunächst in die Schweiz, um sich dann nach einem Zwischenaufenthalt in Santiago de Chile1) in den USA niederzulassen. In Amerika konnte er als Schauspieler nur schwer Fuß fassen, hielt sich mit kleineren Bühnen- und Filmauftritten über Wasser. Zu erwähnen ist hier Walter Langs1) "Oscar"-prämierte musikalische Komödie "Call me Madam"1) (1953, "Madame macht Geschichte(n)"), wo er an der Seite von Ethel Merman1) mit der Nebenrolle des Grafen Chamberlain in Erscheinung trat. Die Produktion basierte auf dem Musical "Call me Madam"1) von Irving Berlin1) (Musik/Musiktexte), das am 12. Oktober 1950 im New Yorker "Imperial Theatre"1) ebenfalls mit Ethel Merman in der Hauptrolle der Millionärs-Witwe Sally Adams, die zur US-Botschafterin in dem kleinen europäischen Herzogtum Lichtenburg ernannt wird, zur Uraufführung gelangte. Darüber hinaus trat er vereinzelt mit Episodenrollen in TV-Serien in Erscheinung. → Übersicht Tonfilme. Der heute weitgehend in Vergessenheit geratene Theater- und Filmschauspieler Oskar Beregi starb am 18. Oktober 1965 im hohen Alter von 89 Jahren in Hollywood1) (Kalifornien). Die letzte Ruhe fand er in Budapest auf dem "Kerepescher Friedhof" (heute "Fiumei Úti Sírkertv"; Grab 34/1136); in der Grabstelle wurde später auch der ungarische Schauspieler Stephen Bekassy3) (István Békássy; 1907 1995) beigesetzt → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons. Aus Beregis ersten Ehe stammte der in Budapest geborene Sohn Oscar Beregi Jr.1) (1918 1976), der in den USA ebenfalls als Film- und Serienschauspieler Bekanntheitsgrad erlangte. Tochter Lea Beregi (1910 1996) war die Ehefrau des Schauspielers Stephen Bekassy (István Békássy). Eine zweite Ehe soll er 1933 mit Rozália Piroska Lázár (1882 ? ) eingegangen sein → www.geni.com. Der Bruder Ármin Beregi (1879 1953) war als Ingenieur in Europa und Israel tätig und organisierte auf Anregung des Schriftstellers Theodor Herzl1), mit dem er entfernt verwandt war, die Zionistische1) Studentenbewegung in Ungarn. Zwischen 1911 und 1918 war er unter anderem Präsident der "Ungarischen Zionistischen Organisation", 1935 siedelte er nach Israel über und war zuletzt Leiter einer Ziegelsteinfabrik in Tel Aviv1). Darüber hinaus war er schriftstellerisch tätig, publizierte 1933 in Ungarn unter anderem den zweibändigen zionistischen Roman "Isten árnyékában" (dt.: "Im Schatten Gottes") über das Leben eines jungen europäischen Auswanderers in Israel → yivoencyclopedia.org (englisch). |
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Quelle (unter anderem): Wikipedia,
cyranos.ch
sowie Kay Weniger: "Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben "*) Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com |
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Kay Weniger: "Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben
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Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945 (ACABUS Verlag, Hamburg 2011, S. 93/94) Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) www.difarchiv.deutsches-filminstitut.de, 3) Wikipedia (englisch) Lizenz Foto Oskar Beregi (Urheber Unbekannt): Dieses Medium (Bild, Gegenstand, Tondokument, …) ist gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen ist und die Autoren unbekannt sind. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach anonymer Veröffentlichung erlischt. Lizenz Foto Oskar Beregi (Urheber: Fotoatelier Becker & Maass, Berlin (Otto Becker (18491892) / Heinrich Maass (18601930)): Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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