Die Schauspielerin mit dem klingenden Namen Elizza La Porta wurde am 1. März 1902 als Eliza Streinu in der rumänischen Stadt Craiova1) geboren; über den familiären Hintergrund ist derzeit nichts bekannt. Nach einer vierjährigen Schauspiel- und Gesangsausbildung bekam sie Kontakt zu einer niederländischen Filmproduktionsfirma und ging Anfang der 1920er Jahre nach Amsterdam1)
Ein Jahr später versuchte sie ihr Glück in der Metropole Berlin und wurde von der Ufa1) zu Probeaufnahmen eingeladen, was ihr jedoch keinen Vertrag einbrachte. Sie blieb zwar in Berlin, fand aber drei Jahre lang keine nennenswerte Beschäftigung in der Filmbranche und hielt sich mit Statistenrollen über Wasser. Doch dann hatte sie schließlich doch Glück, erhielt von der "Sokal-Film GmbH" das Angebot, in dem von Henrik Galeen nach der Schauergeschichte von Hans Heinz Ewers1) in Szene gesetzten Streifen "Der Student von Prag"1) (1926) neben Conrad Veidt in der Titelrolle sowie Werner Krauß als Wucherer Scapinelli den tragenden Part des Blumenmädchens Lyduschka zu übernehmen. Bei dem Stummfilm handelte es sich um ein Remake des gleichnamigen Klassikers1) aus dem Jahre 1913, damals spielte Paul Wegener den Studenten, Lyda Salmonova das Blumenmädchen.
In den nachfolgenden vier Jahren gelang der attraktiven, dunkelhaarigen Mimin eine kurze, dennoch intensive Karriere als Leinwanddarstellerin. Elizza La Porta zeigte sich überwiegend in Melodramen, in denen sie an der Seite der Stars jener Ära meist mit Hauptrollen besetzt wurde. Mit Asta Nielsen und Werner Krauß drehte sie beispielsweise das Drogen-Drama "Laster der Menschheit"1) (1926), trat als verführerische Gastwirtstochter Bertha Spieß in Erscheinung, in die sich der Protagonist Donald Westhof (Imre Ráday1)) in dem Justiz-Drama "Der Kampf des Donald Westhof"1) (1927) verliebt, gedreht von Fritz Wendhausen1) nach dem Roman "Das Erwachen des Donald Westhof" von Felix Hollaender1).

Elizza La Porta um 1928
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Elizza La Porta um 1928; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Lizenz: gemeinfrei
Foto Elizza La Porta: Urheberin Yva (Else Ernestine Neuländer-Simon) (1900 – 1942); Quelle: www.virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei "Das Töchterlein des Kneipenwirts war meine interessanteste und stärkste Leistung, wie ich glaube." ließ sie später ihr Publikum wissen. "Mir liegen Rollen mit starkem dramatischem Einschlag. Besonders liebe ich den Film, weil ihm so ungeheure Ausdrucksmöglichkeiten innewohnen, die keine andere Kunst der Welt zu bieten vermag."*) Mitunter präsentierte sie sich in heiteren Geschichten wie mit Harry Liedtke und Fritz Kampers in "Robert und Bertram"1) (1928), von Rudolf Walther-Fein1) inszeniert in Anlehnung an die gleichnamige Bühnen-Posse von Gustav Raeder1). Doch melodramatische Stoffe lagen Elizza La Porta wohl mehr, sie mimte die Natascha in Arthur Bergens Stummfilm "Anastasia, die falsche Zarentochter"1) (1928) um die von Lee Parry dargestellte historische Person Anna Anderson1), die nach 1920 mit der Behauptung auftrat, sie sei die Zarentochter Anastasia Nikolajewna Romanowa 1), welche die Ermordung ihrer Familie durch die Bolschewiken 1918 überlebt habe.
Es folgten lediglich noch vier weitere Produktionen, in denen sich Elizza La Porta auf der Leinwand zeigte, so unter anderem in dem "Abtreibungs"-Drama "Das Recht der Ungeborenen"1) (1928) und in der Adaption "Fundvogel"1) (1930) nach dem Roman "Fundvogel. Geschichte einer Wandlung", mit dem der skandalumwitterte Bestseller-Autor Hanns Heinz Ewers1) die Geschlechtsumwandlung thematisiert. Hier gehörte Elizza La Porta neben den Hauptdarstellern Camilla Horn als Andrea, genannt "Fundvogel", Paul Wegener als besessener Arzt und skrupelloser Wissenschaftler Prof. Dr. Magnus Reutlinge und Franz Lederer als Andreas Cousin Jan Bergwall mit dem Part der Rosemarie Reutlinger zur Besetzung → Übersicht Filmografie.

  
Foto: Urheberin Yva1) (Else Ernestine Neuländer-Simon) (1900 – 1942)
Quelle: virtual-history.com; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Im Tonfilm erhielt die Rumänin keine Rollen-Angebote mehr und die eher kurze Leinwandkarriere von Elizza La Porta fand somit ein Ende. Mit der so genannten "Machtergreifung"1) der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 bzw. nachdem sie am 1 März  1933 den jüdischen Kaufmann Siegfried Pinkus (1899 – 1961) heiratete, wurde sie dann endgültig vom Filmgeschäft ausgeschlossen. Im Oktober 1940 verließ das Paar Deutschland, emigrierte in die USA und ließ sich zunächst in New York City1), später in Los Angeles1) nieder. Trotz der Nähe zu Hollywood1) konnte sie jedoch in der Film-Szene nicht mehr Fuß fassen.
Elizza La Porta – seit 1946 besaß sie als Eliza Pinkus (wie ihr Ehemann) die US-amerikanische Staatsbürgerschaft – kehrte niemals mehr vor die Kamera zurück.
Die einstige Filmschauspielerin starb am 15. November 1997 im hohen Alter von 95 Jahren in ihrem Haus in Los Angeles (Kalifornien); die letzte Ruhe fand sie auf dem dortigen "Hollywood Forever Cemetery"1).
Quellen (unter anderem*)): Wikipedia, cyranos.ch sowie
Kay Weniger: Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …**)
Fotos bei virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com
*) Elizza La Porta. In: Dr. Hermann Treuner (Hrsg.): Filmkünstler – Wir über uns selbst (Sybillen Verlag, Berlin, 1928)
**) Kay Weniger: Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben … Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. (ACABUS Verlag, Hamburg 2011, S. 290 f)
Fremde Links: 1) Wikipedia
Lizenz Foto Elizza La Porta (Urheber: Alexander Binder / Yva /
Gregory Harlip): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Elizza La Porta: Urheber: Gregory Harlip (?–1945); Quelle: cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei Stummfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de,
Murnau Stiftung; R = Regie)
 
  
Elizza La Porta, fotografiert von
Gregory Harlip (? – 1945) → Wikipedia (englisch)
Quelle: cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
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