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Im Rahmen einer
Bühnen-Tournee kam Rosy Barsony im Sommer 1931 erstmals nach Deutschland und
erhielt am berühmten Berliner "Metropol-Theater"1)
ein Engagement. Mit der weiblichen Titelrolle in der Operette "Viktoria und ihr Husar"1)
ihres ungarischen Landsmanns Paul Abraham1) eroberte die attraktive Blonde rasch die Herzen des Publikums, wurde bald in einem
Atemzug mit "Metropol"-Stars wie Lizzi Waldmüller
oder Fritzi Massary genannt.
Auch in den Abraham-Operetten "Die Blume
von Hawaii"1) und "Ball im
Savoy"1) feierte sie Erfolge, was ihr bald Filmangebote
einbrachte.
Bereits in ihrer Heimat hatte Rosy Barsony in dem Stummfilm "Schwester Maria" (1929,
"Mária növér") erste Erfahrungen
vor der Kamera gesammelt, in
Deutschland gab sie ihr Leinwanddebüt als Revuetänzerin in Max Neufelds1) Komödie "Ein bisschen Liebe für Dich " (1932). Auch
in ihrem zweiten Film, Kurt Gerrons
Adaption "Ein toller Einfall"1) (1932)
nach dem Schwank von Carl Laufs1), mimte
sie eine Tänzerin, wurde dann in der deutsch-ungarischen
Co-Produktion bzw. Komödie "Der alte Gauner"2) (1932,
"A vén gazember"; Regie: Heinz Hille1))
als Baronesse Maria Inokay mit
einer Hauptrolle betraut; in der wenig später gedrehten deutschsprachigen
Version "
und es leuchtet die Pußta"3) (1933)
war Frauenschwarm Wolf Albach-Retty als fescher Husarenleutnant ihr
Partner.
Foto Rosy Barsony: Urheber Atelier Binder bzw. Nutzungsrechtinhaber:
Alexander Binder1) (1888 1929);
Angaben zur Lizenz siehe hier |
Ebenfalls 1933 kam Hans
Steinhoffs1) heitere Geschichte "Liebe
muss verstanden sein"1) in die Lichtspielhäuser, wo sie
erneut neben Albach-Retty sowie Georg Alexander als kesse Angestellte Margit Raday das Publikum erfreute.
Den nachhaltigsten filmischen Erfolg feierte sie
als Tänzerin Ilonka in Ludwig Bergers1), mit
Renate Müller,
Willy Fritsch,
Adolf Wohlbrück und Paul Hörbiger prominent besetzten musikalischem
Kassenschlager "Walzerkrieg"1) (1933).
Nach einer weiteren ungarischen Produktion, dem musikalischen Lustspiel
"Helyet az öregeknek" (1934, Regie: Béla Gaál) nach dem Bühnenstück
von Siegfried Geyer1)
und Laszlo Bus-Fekete1) mit
Szöke Szakall und
Ernö Verebes, zeigte sie
sich auch in der von Fritz Schulz
mit nahezu gleicher
Besetzung gedrehten deutschsprachigen
Version "Ende schlecht alles gut"1) (1934)
als Bäckerstochter Eva. Mit Fritz Schulz hatte sie bereits bei "Salto
in die Seligkeit"1) (1934)
zusammengearbeitet, der die Komödie mit sich in der männlichen Hauptrolle
sowie Olly
Gebauer und Rosy Barsony als weibliche Partnerinnen in Szene setzte. Hauptrollen übernahm sie anschließend in vier
Filmen nach den gleichnamigen Operetten von Paul Abraham,
"Dschainah, das Mädchen aus dem Tanzhaus" (1935) wurde noch in
Deutschland gedreht, die nachfolgenden drei in Ungarn: "Ball im Savoy"1) (1935)
nach "Ball
im Savoy"1), "Viki" (1937)
nach "Viki Harmath" und "3:1 a szerelem javára" (1938)
nach "Roxy
und ihr Wunderteam"1).
Letztgenannter Streifen war ein musikalischer Fußballschwank, die Aufführung
der deutschsprachigen Operettenversion erfolgte unter dem Titel "Roxy und das Wunderteam"
bzw. "Die entführte Braut" → filmarchiv.at.
Foto Rosy Barsony: Urheber Yva1)
(Else Ernestine Neuländer-Simon)
(1900 1942)
Quelle: www.cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz siehe hier
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Mit der so genannten "Machtergreifung"1) der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 war die Karriere der Künstlerin mit jüdischen Wurzeln in
Deutschland faktisch beendet. Nachdem ihr 1935 eine Sonder-Arbeitsgenehmigung der UFA1) entzogen wurde, ging Rosy Barsony
über Österreich in ihre
ungarische Heimat zurück, unternahm mit ihrem späteren ersten Ehemann, dem Operettenbuffo Oszkár Dénes1) (1891 1950;
Heirat: 07.
07.1948), Tourneen
durch Rumänien,
Italien, die Niederlande und England, reiste bis in die Vereinigten
Staaten. Noch 1939 begab sie sich auf eine sechsmonatige Italien-Tournee, hatte
zwischen Juni und August 1939 Auftritte im "Theater der Prominenten"
in Amsterdam. "Während des 2. Weltkrieges verschwand sie völlig aus dem öffentlichen Blickfeld, blieb aber in Budapest."
notiert Kay Weniger.*)
Nach Kriegende arbeitete Rosy Barsony zunächst am "Savoy-Theater" in Bukarest1)
(Rumänien), lebte ab 1948 mit ihrem Ehemann in Wien sowie in Italien, wo
sie für den Hörfunk tätig war. Gelegentliche Auftritte führten sie unter anderem nach
Wien (1956), an das "Stadttheater Klagenfurt"1) (1959) und zu den "Seefestspielen
Mörbisch"1). Anfang/Mitte der 1950er Jahre übernahm sie noch einmal
kleinere Rolle in Kinoproduktionen, unter der Regie von Helmut Käutner1)
in dem Hans Albers-Streifen "Käpt'n Bay-Bay"1) (1952)
sowie in der musikalischen Komödie "Scherben bringen Glück"1) (1957; Regie: Ernst Marischka1)); sporadisch war sie auch
für das französische Fernsehen in Paris
tätig. Einen ihrer letzten Erfolge hatte sie laut Wikipedia in der vom Fernsehen übertragenen Operette
"Mädi"1) von
Robert Stolz1) an der Seite von
Johanna Matz.
Die Tänzerin und Schauspielerin Rosy Barsony
Urheber: Gregory Harlip (? – 1945) → Wikipedia (englisch)
Quelle: virtual-history.com; Angaben zur Lizenz siehe
hier
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Rosy Barsony starb am 23. März 1977 im Alter von 67 Jahren in Wien, wo
sie ihren Lebensabend verbracht hatte; die letzte Ruhe fand der einst
gefeierte Operetten- und Filmstar auf dem "Döblinger Friedhof"1)
(Gruppe 18, Reihe 3, Nummer 12) im 19. Wiener
Gemeindebezirk Döbling1)
→ Foto der Grabstelle bei knerger.de
sowie Wikimedia
Commons. Der Grabstein trägt den Namen "Rózsi Bársony-Schustek",
was folgenden Hintergrund hat: Nach dem Tod von Oszkár Dénes († 02.07.1950)
und einer weiteren Ehe (ab 1953) mit dem Impresario Miksa Preger heiratete sie 1962
den Wiener Geschäftsmann Georg Schustek (1912 1984),
dessen Name ebenfalls auf dem Grabstein eingraviert ist.
Noch heute kann man sich an dem Gesang der Ungarin auf verschiedenen
Tonträgern (oder YouTube) erfreuen, so trällert sie beispielsweise mit ihrem
Mann Oszkár Dénes das Lied "Es ist so schön, am Abend bummeln zu geh'n" aus der
Abraham-Operette "Ball im Savoy". Aus "Die Blume von Hawaii"
stammen die Songs "My little boy", und "Ich hab' ein Diwanpüppchen
genau wie du"
im Duett mit Schauspieler und Sänger Fritz Steiner (1896 1977) sowie "Ich
muß Mädel sehn!" mit Harald Paulsen.
Aus dem Tonfilm "Liebe muss verstanden sein" ist der Foxtrott "Gibt's im Radio Tanzmusik!"
und "Ein kleiner Vorschuss" (Text und Musik: Willi Kollo1)).
In Österreich entstand 2005 von Petrus van der Let1) und Armin Loacker
(† 2019) der
rund 90-minütige Dokumentarfilm "Unerwünschtes Kino Der
deutschsprachige Emigrantenfilm 1934–1937": Kurz nach Hitlers Machtübernahme 1933
wurden jüdische Filmschaffende gezwungen, Deutschland zu verlassen. Eine
Gruppe von Emigrantinnen und Emigranten konnte sich in Wien und Budapest in
einer vom "reichsdeutschen" Markt unabhängigen, deutschsprachigen
Filmproduktion betätigen. "Unerwünschtes Kino" basiert zum einen
auf Ausschnitten aus Spielfilmen, Wochenschauen und "home-movies",
u.a. des Filmregisseurs Hermann Kosterlitz, der als Henry Koster
drei Jahrzehnte zu den führenden Regisseuren Hollywoods zählte. Seine
8mm-Filme wurden von der "Academy of Motion Picture Arts and Sciences"1)
erst kürzlich restauriert und sind in dem Dokumentarfilm erstmals zu sehen.4)
Neben Rosy Barsony werden unter anderem der Regisseur Hermann Kosterlitz
(=
Henry Koster1)), der Produzent Joe Pasternak1)
sowie die Schauspieler(in) Ernö Verebes,
Otto Wallburg,
Hans Jaray1),
und Franziska Gaál
portraitiert → Artikel zur Buchausgabe bei hhprinzler.de.
Foto Rosy Barsony: Urheber Atelier Binder bzw. Nutzungsrechtinhaber:
Alexander Binder1) (1888 1929);
Angaben zur Lizenz siehe hier
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*) Kay Weniger:
Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben … Lexikon der aus
Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine
Gesamtübersicht. (ACABUS Verlag, Hamburg 2011, S. 83/84)
**) Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters
1933 – 1945; Herausgeber: Frithjof Trapp,
Werner Mittenzwei, Henning Rischbieter, Hansjörg Schneider;
Band 2: Biographisches Lexikon der Theaterkünstler von Frithjof Trapp,
Bärbel Schrader, Dieter Wenk, Ingrid Maaß (Teil 1, A-K;
K G Saur, München 1999)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Murnau Stiftung, 3) filmportal.de
4) Quelle: www.artechock.de
von 3sat
Lizenz Fotos Rosy Barsony (Urheber: Atelier Binder/Alexander Binder bzw.
Yva und Gregory Harlip):
Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche
Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die
Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer
gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Lizenz Foto Rosy Barsony (Urheber "Fotoatelier
Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander
und Siegmund
Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive
Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche
ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen
Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss;
Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier
beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die
Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser
Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen
und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei.
(Quelle: Wikipedia)
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Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: filmportal.de, Murnau Stiftung, Wikipedia)
Rosy Barsony auf einem Sammelbild aus der Serie
"Bühnenstars und ihre Autogramme", die 1933 den
"Gold-Saba"-Zigaretten der "Garbaty"-Zigarettenfabrik
von Josef
Garbáty beilagen.
Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch"
(Albert Zander u. Siegmund
Labisch (1863–1942))
Quelle: virtual-history.com;
Angaben zur Lizenz siehe hier |
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Stummfilm
- 1929: Schwester Maria / Roman einer Klosterschülerin / Mária
növér (Regie: Antal Forgács (1899–1972); als ?) → IMDb
Tonfilme
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