Der Tänzer, Choreograf, Schauspieler und Filmregisseur Ernst Matray (auch Mátray) erblickte am 27. Mai 1891 in der ungarischen Hauptstadt Budapest1) das Licht der Welt. Schon als kleiner Junge erhielt er Tanzunterricht, sammelte noch als Gymnasiast erste Bühnenerfahrungen als Statist an Budapester Theatern. Als der berühmte Max Reinhardt1) (1873 – 1943) den 16-Jährigen 1907 während eines Gastspiels erlebte, war er von dessen Ausdruckskraft so begeistert, dass er ihn an das von ihm geleitete "Deutsche Theater" nach Berlin verpflichtete. Hier gab der junge Matray sein Debüt als Shylocks Diener Lancelot Gobbo in dem Shakespeare-Stück "Der Kaufmann von Venedig"1). Matray gestaltete Tanz- und Sprechrollen, wurde von Reinhardt durch "eigens für ihn geschriebene Rollen skurriler und grotesker Figuren gefördert."**) So trat er vor allem in Pantomimen in Erscheinung, als Reinhardt 1910 die orientalisch-exotische Tanz-Pantomime "Sumurûn" von Friedrich Freksa1) (Musik: Victor Hollaender1)) auf die stumme Leinwand bannte bzw. die Bühnenfassung abfilmte, gehörte Matray als 1. Sklave zur Besetzung. Bertha Wiesenthal2) (1892 – 1953; Schwester von Grete Wiesenthal1)) verkörperte die Titelfigur bzw. die schöne Haremsdame Sumurûn, welche den jungen Stoffhändler Nur-al-Din (Harry Walden) liebt, in weiteren Rollen erlebte man unter anderem Victor Arnold1) als den "buckligen Gaukler" und Eduard von Winterstein als den "alten Scheich".

Ernst Matray 1916
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier Madame d'Ora1) (1881–1963); Datierung: 24.06.1916
© ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 203877-D)

Ernst Matray 1916; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber: Atelier Madame d'Ora (1881–1963); Datierung: 24.06.1916; Copyright ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 203877-D)
Ernst Matray in "Das Mirakel", fotografiert von Wilhelm Willinger (1879 – 1943); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei In "Das Mirakel"1) (1912), von Reinhardt gemeinsam mit Cherry Kearton (1865 – 1945) gedreht nach dem gleichnamigen Bühnenwerk1) des schwäbischen Dramatikers Karl Gustav Vollmoeller1), mimte er neben Vollmoeller-Gattin Maria Carmi in der Rolle der Madonna den Minnesänger; der Film, welcher am 21. Dezember 1912 im Londoner "Royal Opera House"1) seine Weltpremiere feierte, gilt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs als verschollen.
 
Ernst Matray in "Das Mirakel", fotografiert
von Wilhelm Willinger1) (1879 – 1943)
Quelle: www.cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Die Figur des Minnesängers hatte Matray bereits im September 1912 in Reinhardts überaus erfolgreichen Bühnenfassung dieses mystischen Mimenspiels gestaltet, später sagte Matray einmal: "Ich meinerseits habe im üblichen Sinne überhaupt keine Ballettechnik. Meinen ersten tänzerischen Antrag, meine erste Anregung erhielt ich von Dhiagilew1), als ich den Spielmann im "Mirakel" spielte, den ich sehr stark rhythmisch pointierte, und aus diesem Gefühl heraus auch eine tänzerische Einlage machte. (…) Meine Technik und mein Können habe ich der Artistik abgelernt." (Matray, 1925)**) 
Auftritte in zwei weiteren, von Reinhardt inszenierten Stummfilmen folgten, so als der zerstreute Junggeselle bzw. Faun in "Die Insel der Seligen"1) (1913) und als der skurrile Herbergs-Hausdiener Pipistrello erneut an der Seite von Maria Carmi in der bereits 1913 nach der Vollmoeller-Pantomime "Venezianische Abenteuer eines jungen Mannes" mit Alfred Abel als Studiosus Anselmus Aselmeyer gedrehten Adaption "Eine venezianische Nacht"1), die jedoch wegen Zensurproblemen erst ein Jahr später in die Lichtspielhäuser gelangte. In "Die Insel der Seligen" gab mit Greta Schröder (1892 –1980) als Göttin Psyche eine junge Schauspielerin ihr Leinwanddebüt, die auf Matray einen großen Eindruck machte, wenig später heiratete das Paar.
Am "Deutschen Theater" feierte Matray nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Choreograf und Regisseur von Tanzpantomimen Erfolge. Es entstanden unter anderem die Ballett-Szenarien "Die Schäferinnen" (1916) und "Prima Ballerina" (1917) von Hugo von Hofmannsthal1)

Ernst Matray, fotografiert von
Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www.cyranos.ch
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Ernst Matray, fotografiert von Alexander Binder (1888–1929); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei
Rollenbildnis (1916) des Ernst Matray zusammen mit seiner Partnerin Kata Sterna; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber: Atelier Madame d'Ora (1881–1963); Datierung: 24.06.1916; Copyright ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 203874-D) Eine kongeniale Partnerin fand der Künstler in Katta Sterna"1) (eigentlich Katharina Stern, 1897 – 1983), ältere Schwester der Schauspielerin bzw. Tänzerin Maria Solveg (1907 – 1993), die nach der Scheidung (1924) von Greta Schröder 1927 Matrays zweite Ehefrau wurde.
Den größten Erfolg feierte dieses "in seiner grotesken Grazie aufeinander eingespielte Paar"**) im April 1916 in der von Max Reinhardt inszenierten Uraufführung der Märchen-Pantomime "Die grüne Flöte" von Hugo von Hofmannsthal mit der Musik von Wolfgang Amadeus Mozart1) (Bearbeitung: Einar Nilson1)) – Sterna glänzte als orientalische Prinzessin Fay Yen und Matray als Zauberer Wu; auch Maria Solveg gehörte als der Spielmeister zur Besetzung. Später (1925) wurde die Aufführung im Rahmen eines Gastspiels der "Internationalen Pantomime-Gesellschaft", dessen Leitung Matray seit 1922 inne hatte, auch bei den "Salzburger Festspielen"1) präsentiert, diesmal mit Katta Sterna als Prinz Sing-ling → archive.salzburgerfestspiele.at.
     
Rollenbildnis (1916) des Ernst Matray
zusammen mit seiner Partnerin Katta Sterna
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier Madame d'Ora1) (1881–1963); Datierung: 24.06.1916
© ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 203874-D)
 
Zuvor gelangte am selben Abend (Premiere: 29.08.1925) in Salzburg unter Reinhardts Regie das Marionettenspiel "Das Leben hängt an einem Faden" (Musik: Georg Muffat1)) mit Ernst Matray als Polcinella, Maria Solveg als Colombine und Katta Sterna als Harlekin zur Aufführung, der Solo-Tänzer Harald Marsen gab den Teufel, Albrecht Viktor Blum1) den Tod. Das nach "Das Leben hängt an einem Faden", "Spiegelbild" (Musik: Auguste Durand1)) und "Die grüne Flöte" als vierter Programmpunkt des Abends geplante Stück "Broadway" mit der Musik von Jaap Kool1) wurde allerdings nur zur Generalprobe gezeigt und anschließend abgesagt → archive.salzburgerfestspiele.at.
Wiederholt zeigten sich Matray/Sterna zudem in verschiedenen kurzen stummen Streifen, so beispielsweise unter der Regie von Richard Löwenbein1) in dem Lustspiel "Marionetten"1) (1915) als Pulcinello und Pierette oder in "Der Liebesathlet" (1919) als Tacky und Ticky. Die Exzentrik bzw. der "amüsante Blödsinn" orientierte sich an amerikanischen Vorbildern: "Matray saust da z. B. in einem Auto die Treppen eines Palastes hinauf, seine Katta neben sich, mit dem linken Bein hält er das Steuer liebreich umklammert, mit dem rechten drückt er auf die Hupe. Oder aber das Paar, das seine Künste offenbar am liebsten im Auto zeigt, befindet sich im wütenden Kampfe mit einem Schutzmann: der Schutzmann gebietet "Halt", das Auto rast zurück, rast wieder vor und rast Schutzmann und Laternenpfahl über den Haufen. All das begleitet und illustriert von den eckigen, maskenhaften Gesten Matrays und den grotesken, zum Schreien komischen Bewegungen der Sterna." ("Unsere Filmsterne", 1921).**)
Matray selbst führte Regie bei dem Lustspiel "Teufelchen" 1915) und übernahm die Rolle der titelgebenden Figur, welchen Part Katta Sterna hatte, lässt sich nicht mehr ermitteln.

Rollenbildnis (1916) des Ernst Matray
zusammen mit seiner Partnerin Katta Sterna
Foto mit freundlicher Genehmigung der
Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier Madame d'Ora1) (1881–1963); Datierung: 24.06.1916
© ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 203876-D)

Rollenbildnis (1916) des Ernst Matray zusammen mit seiner Partnerin Katta Sterna; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber: Atelier Madame d'Ora (1881–1963); Datierung: 24.06.1916; Copyright ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 203876-D)
Ernst Matray, fotografiert von Alexander Binder (1888–1929); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com (Photochemie-Karte Nr. 121); Lizenz: gemeinfrei Neben seiner erfolgreichen Arbeit für die Bühne stand Ernst Matray bis Anfang der 1920er Jahre regelmäßig vor der Kamera, gründete zur Jahreswende 1914/1915 gemeinsam mit dem legendären Ernst Lubitsch1) die "Malu-Film", die jedoch nur zwei Streifen produzierte. Neben dem von und mit Lubitsch sowie Albert Paulig realisierten Kurzfilm "Aufs Eis geführt"1) (1915) brachte die Firma die heitere Geschichte "Zucker und Zimt"1) (1915) heraus, an deren Drehbuch auch Greta Schröder beteiligt war. Unter eigener Regie mimten Matray und Lubitsch "zwei verfeindete komische Käuze, die Herren Zucker und Zimt, die dasselbe Zimmer gemietet haben, ohne darum zu wissen: der eine tags, der andere nachts."**) Der Film gilt als verschollen, eine Kopie ist nicht mehr erhalten.
Matray trat in etlichen Lustspielen jener Jahre in Erscheinung, drehte mit Regisseur Emil Albes1) die kurzen Spießbürgergrotesken "Mein Name ist Spiesecke" (1914) und "Verlobt für eine Nacht" (1914), wirke unter anderem in dem von Joe May1) mit Ehefrau Mia May in der Titelrolle der Hilde Warren gedrehte Drama "Hilde Warren und der Tod"1) (1917) als deren kriecherischer Sohn Egon mit, der auf die schiefe Bahn gerät. Verschiedentlich führte er bei verschiedenen Produktionen zudem Regie und übernahm wie bei "Das Sportsmädel " (1915, mit Ilse Bois) oder "Das Teufelchen" (1915) auch Rollen.
  
Ernst Matray, fotografiert von Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com (Photochemie-Karte Nr. 121)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Sein Stummfilm "Das Phantom der Oper"1) (1916), die mutmaßlich erste Adaption des Schauer-Romans "Le Fantôme de l'Opéra"1) von Gaston Leroux1) mit Nils Chrisander als Erik bzw. das Phantom sowie Aud Egede Nissen als Christine – Matray selbst mimte einen Perser – und der Streifen "Die verkaufte Braut" (1916) mit Alice Hechy und Katta Sterna als Partnerinnen fanden ebenfalls Beachtung. Zwei Mal trugen Geschichten aus der populären Kriminalreihe "Phantomas"1) seine Handschrift, mit Erich Kaiser-Titz als Titelheld entstanden "Schloss Phantom"1) (1916) und "Ramara" (1916).
Zu Matrays letzten Filmen, in denen er sich als Darsteller präsentierte, gehörte Manfred Noas1) Verfilmung "Nathan der Weise"1) (1922) nach dem gleichnamigen Drama1) von Gotthold Ephraim Lessing1) mit Werner Krauß in der Titelrolle und unter anderem Carl de Vogt als junger Tempelherr. In dem heute völlig in Vergessenheit geratenen, nach einem Drehbuch von Hans Kyser1) realisierten Meisterwerk der Stummfilmgeschichte agierte er als Spaßmacher des Sultans Saladin1) (Fritz Greiner) → edition-filmmuseum.com. Nach seinem Auftritt in Richard Löwenbeins1) Kleinbürger-Groteske "Die wunderlichen Geschichten des Theodor Huber" (1924) an der Seite von Maria Solveg verabschiedete sich Matray als Filmschauspieler von seinem Publikum → Übersicht Stummfilme.
Seit 1922 künstlerischer Leiter der von Max Reinhardt und Hugo von Hofmannsthal1) in Salzburg gegründeten "Internationalen Pantomimengesellschaft", unternahm Matray mit seinem "Matray-Ballett", zu dem auch Maria Solveg und Katta Sterna gehörten, bzw. den Stücken "Sumurûn" und "Mirakel" ausgedehnte Tourneen durch Deutschland und Europa. Er stand weiterhin bei Max Reinhardt auf der Bühne, wirkte Ende der 1920er Jahre in verschiedenen Inszenierungen mit, etwa zur Spielzeit 1927/28 in "Jedermann"1) von Hugo von Hofmannsthal, in "Dantons Tod"1) von Georg Büchner1), in "Der Diener zweier Herren"1) von Carlo Goldoni1), in "Der lebende Leichnam"3) von Leo Tolstoi1) sowie einmal mehr an der Seite von Ehefrau Maria (Elfenkönigin Titania) in der Shakespeare-Komödie "Ein Sommernachtstraum"1), in der er bereits 1910 als tollerer Kobold bzw. rasenden Purzelbäumen auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Matrays Arbeit als Kinofilm-Choreograf für die ganz auf Dolly Haas zugeschnittene Komödie "Dolly macht Karriere"1) (1930; Regie: Anatole Litvak1)) blieb vorerst die Ausnahme. 1932 gastierte das "Matray-Ballett" in der Berliner "Scala"1), ein neuerliches Auslands-Gastspiel schloss sich an. Ende 1933 erlebte man die Truppe letztmalig mit einer Revue im "Ufa-Palast am Zoo"1).

Ernst Matray 1927
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora1) (1881–1963) / Arthur Benda1) (1885–1969)
© ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 204850-D); Datierung: 08.06.1927)

Ernst Matray 1927; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora (1881–1963) / Arthur Benda (1885–1969); Copyright ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 204850-D); Datierung: 08.06.1927)
Ernst Matray 1931; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora (1881–1963) / Arthur Benda (1885–1969); Copyright ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 205048-D); Datierung: 20.01.1931) Danach verließ das Ehepaar mit jüdischen Wurzeln 1934 Nazi-Deutschland und emigrierte zunächst nach Frankreich; hier übernahm Matray die Choreografie für die von Robert Siodmak1) nach der Operette "Pariser Leben"1) von Jacques Offenbach1) gedrehten Komödie "Pariser Leben" (1936, "La vie parisienne"). Über England reiste das Paar dann in die USA, laut Kay Weniger1)*) kamen sie am 17. September 1936 in Amerika an und lebten in Los Angeles1). Matray und seine Frau setzen ihre Tätigkeit als Bühnenkünstler fort, arbeiteten als Choreografen für Revue-Truppen. Durch Vermittlung von William Dieterle und Reinhold Schünzel, die ebenfalls Deutschland verlassen hatten, gelang es Ende der 1930er Jahre in Hollywood1) Fuß zu fassen. So waren beide ab 1939 auch für die Choreografie bzw. Tanzszenen verschiedener Hollywood-Produktionen zuständig, so unter anderem für Wilhelm Dieterles Literaturverfilmung "Der Glöckner von Notre Dame"1) (1939, "The Hunchback of Notre Dame") mit Charles Laughton und Maureen O’Hara, Reinhold Schünzels musikalische Romanze "Balalaika"1) (1939) mit Nelson Eddy1) und Ilona Massey1) oder Victor Flemings1) "Dr. Jekyll and Mr. Hyde"1)-Verfilmung "Arzt und Dämon"1) (1941, "Dr. Jekyll and Mr. Hyde") mit Spencer Tracy und Ingrid Bergman; bis 1947 war das Ehepaar an mehr als 20 Kino-Produktionen beteiligt. 

Ernst Matray 1931
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora1) (1881–1963) / Arthur Benda1) (1885–1969)
© ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 205048-D); Datierung: 20.01.1931

1953 kehrten Ernst und Maria Matray nach Europa zurück und ließen sich in der Schweiz bzw. in Zürich1) nieder. Maria Matray widmete sich dem Schreiben, zunächst der Bearbeitung von Stücken wie der Ballettkomödie "George Dandin"1) von Molière1) und der Operette "Pariser Leben"1) von Jacques Offenbach1), welche Ernst Matray 1954 in Hamburg am "Deutschen Schauspielhaus"1) zur Aufführung brachte. Er erhielt Regie-Aufträge für einige Film- und Fernsehproduktionen, inszenierte für das Kino die Komödie "Musik, Musik und nur Musik"1) (1955) mit unter anderem Walter Giller und Inge Egger sowie nach Drehbüchern seiner Ehefrau Maria Matray die TV-Stücke "Der König mit dem Regenschirm" (1954) nach dem Operetten-Lustspiel von Ralph Benatzky1) mit Joseph Offenbach und "Abschiedsvorstellung" (1955) mit Pinkas Braun als Jacques Offenbach. Außerdem zeichnete er für die Choreografie der musikalischen Kinofilme "Fräulein vom Amt"1) 1954; Regie: Carl-Heinz Schroth) und "An jedem Finger zehn"1) (1954; Regie: Eric Ode) verantwortlich.
1955 trennten sich das Ehepaar Matray, während Maria Matray in Deutschland eine erfolgreiche zweite Karriere als Drehbuch-Autorin startete, reiste Ernst Matray wieder in die USA und arbeitete dort weiterhin als Choreograf. Nach der offiziellen Scheidung im Jahre 1962 ging er eine dritte Ehe mit der US-Amerikanerin Elisabeth McKinley ein.
 
Ernst Matray, der sich in seinen letzten Lebensjahren vornehmlich der Malerei widmete, starb am 12. November 1978 im Alter von 87 Jahren in Los Angeles1) (Kalifornien).
Quellen (unter anderem)*): Wikipedia, cyranos.ch sowie
CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film**)
Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com
*) Kay Weniger: "Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben … Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht". (ACABUS Verlag, Hamburg 2011, S. 333/334)
**) Matias Bleckman, Jörg Schöning: "Ernst Matray – Schauspieler, Regisseur, Choreograf" in "CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film " (1990, Lieferung 17) mit den Quellen:
  • Ernst Matray: Ist der Tänzer femin? In: "Filmland", Nr. 5 (März 1925)
  • V. G.: Ernst Matray – Katta Sterna. In: A. Binder (Hg.): "Unsere Filmsterne" (Berlin: Film-Buch-Verlag, 1921, S.83–86)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) cyranos.ch, 3) projekt-gutenberg.org
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