Filmografie / Hörspiel
Die Schauspielerin Barbara von Annenkoff wurde am 25. Februar 1898*) als Warwara Annenkowa in der russischen Metropole St. Petersburg1) geboren. Sie stammte aus einer bedeutenden Familie, ihr Großvater war der Gutsbesitzer, Literatur- und Theaterkritiker sowie Publizist Pawel Wassiljewitsch Ánnenkow1) (1813 – 1887), der sich vor allem als Herausgeber der Werke Alexander Puschkins1) einen Namen machte; auch sein Briefwechsel (1846) mit Karl Marx1) ging in die Geschichte ein. "Infolge der Oktoberrevolution1) 1917 verließ Annenkowa wie viele weißrussische Künstler die junge Sowjetunion Richtung Westen, ließ sich infolgedessen in Berlin nieder und nannte sich fortan "Barbara von Annenkoff"." notiert Wikipedia.
Mitte der 1920er Jahre startete Barbara von Annenkoff eine intensive, wenn auch kurze Karriere im Stummfilm, spielte tragende Rollen in Streifen wie Wolfgang Neffs1) "Die Luftfahrt über den Ozean" (1924), Adolf Edgar Lichos1) "Der Sturz ins Glück" (1924) und der deutsch-niederländischen dramatischen Produktion "Die Fahrt ins Verderben"1) (1924), von James Bauer1) in Szene gesetzt nach dem Theaterstück "Op hoop van zegen" des Niederländers Herman Heijermans1). Hier mimte sie an der Seite von Adele Sandrock als die alte Fischers-Frau Kniertje Vermeer die Freundin von deren Sohn Geert (Hans Adalbert Schlettow), der auf tragische Weise auf See ums Leben kommt. Ihre wohl nachhaltigste Rolle verkörperte sie als die mit Demetrius (Hans Albers) verlobte Helena in Hans Neumanns1) freien Adaption "Ein Sommernachtstraum"1) (1925) nach der gleichnamigen Komödie1) von William Shakespeare1). In ihren nachfolgenden Filmen mimte die schöne Russin meist elegante Damen der Gesellschaft, etwa als Fürstin von Kantorowitz in der von Nunzio Malasomma1) inszenierten Geschichte "Eine Minute vor Zwölf" (1925) neben Luciano Albertini und Charlotte Ander oder als junge, eitle Witwe Mrs. Kidder, Mutter von Bietsche (Alice Kempen3)), in der Komödie "Mein Freund der Chauffeur"2) (1926), von Erich Waschneck1) gedreht nach der Vorlage "My Friend the Chauffeur" von Alice Muriel Williamson (1858 – 1933) mit Hans Albers und Ferdinand von Alten. In dem Stummfilm "Derby"4) (1926) mit dem Untertitel "Ein Ausschnitt aus der Welt des Trabersports" kam Barbara von Annenkoff als skrupellose Gaunerin Kitty Roy daher, der die Männer verfallen sind (Regie: Max Reichmann1)).
Barbara von Annenkoff  zeigte sich als Christine, zweite Frau von Prof. Otto Hartung (Arnold Korff) und Vater der "höheren Tochter" Maria (Grete Mosheim), in dem Melodram "Höhere Töchter"1) (1927) und als Fürstin Endoxia in dem ganz auf Hauptdarsteller Ralph Arthur Roberts zugeschnittenen Geschichte "Fürst oder Clown"1) (1928) nach dem Roman von Maurice Dekobra1) → Übersicht Stummfilme.
 
Der Tonfilm, dem sie sich erst Mitte der 1930er Jahre zuwandte, hielt für Barbara von Annenkoff nur unbedeutende Nebenrollen bereit. Sie trat sie beispielsweise als Dame der russischen Gesellschaft in E. W. Emos1), mit Paul Hörbiger als Komponist Johann Strauß1) gedrehten Musikfilm "Petersburger Nächte"1) (1935) in Erscheinung oder als Casino-Besucherin in dem von Luis Trenker nach dem Roman "Gold" von Blaise Cendrars1) realisierten, romantisierenden bzw. dramatisierenden Biopic "Der Kaiser von Kalifornien"1) (1939) mit sich als Johann August Sutter1). In der von Gerhard Lamprecht1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Gustave Flaubert1) mit Pola Negri als Emma Bovary in Szene gesetzten Adaption "Madame Bovary"1) (1937) gab sie die Marquise d'Andervillier, einen letzten kleinen Leinwandauftritt hatte sie in der ganz auf Marika Rökk zugeschnittenen musikalischen Verwechslungskomödie "Tanz mit dem Kaiser"1) (1941), gedreht von Rökk-Ehemann Georg Jacoby1) nach dem Lustspiel "Die Nacht in Siebenbürgen" von Nikolaus Asztalos → Übersicht Tonfilme.
 
Barbara von Annenkoff lebte nach Kriegsende in Baden-Baden1), wo bereits zwischen 1876 und  1886 ihr reisefreudiger Großvater sein Domizil aufgeschlagen hatte; auch Pawel Wassiljewitsch Ánnenkows Tochter, verheiratet mit einem einen deutschen Offizier, wohnte lange bis zu ihrem Tod in Baden-Baden.
Barbara von Annenkoff stand dort auch sporadisch auf der Theaterbühne, wirkte zudem verschiedentlich bei Hörspielen mit, wie beispielsweise unter der Regie von Gert Westphal in dem vom SWF co-produzierten Stück "Ungeduld des Herzens"5) (EA: 02.05.1961) nach dem gleichnamigen Roman1) von Stefan Zweig1) und in "Die grünen Fensterläden"5) (EA: 10.03.1964) nach dem Krimi "Les volets verts"1) von Georges Simenon1) mit Gustav Knuth als Émile Maugin. Eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
Das Fernsehen spielte keine Rolle im filmischen Schaffen der Künstlerin, lediglich in "Das lange Weihnachtsmahl"6) (EA: 18.12.1962) nach dem Einakter "The Long Christmas Dinner" von Thornton Wilder1) übernahm sie als Kinderfrau eine kleine Aufgabe, sowie als die alte Frau Bergmann in einer Folge ("Sprenstoff") aus der Serie "
Magere Zeiten"7) 1978).
  
Die Schauspielerin starb am 30. November 1978 in Baden-Baden1); andere Quelle, unter anderem filmportal.de, weisen als Todesjahr 1979 aus.
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch
*) Quelle Wikipedia:  Laut Heiratsregister Standesamt Berlin-Charlottenburg I, Nr. 58/1930 (Landesarchiv Berlin) und Annenkoffs Reichsfilmkammer-Akte (Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde). Das Heiratsregister des Standesamts Berlin-Charlottenburg I, Nr. 336/1924 gibt den 13. Februar an. In beiden Heiratsurkunden ist als ihr Name Barbara von Annenkoff eingetragen, gemäß dem Geburtsregister 51/98 der Domkirche Petersburg; andere Quellen weisen als Geburtsjahr 1900 aus.. 
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Murnau Stiftung, 3) cyranos.ch, 4) filmportal.de, 5) ARD Hörspieldatenbank, 6) Die Krimihomepage (Spezial), 7) fernsehserien.de
     
Filme
Stummfilme / Tonfilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedioa, Murnau Stiftung, cyranos.ch
Die Krimihomepage, fischer-theater.de, fernsehserien.de; R = Regie)
Stummfilme Tonfilme Fernsehen
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia; R = Regie)
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