Erika Helmke erblickte am 15. April 1906 als Erika Charlotte Helmke in Berlin das Licht der Welt. Bevor sie sich der Schauspielerei zuwandte hatte sie wie ihre Mutter Toni Pianistin werden wollen und nahm als junges Mädchen in Berlin unter anderem Klavierstunden bei dem berühmten Claudio Arrau1) (1901 – 1991). Doch die Ausbildung erwies sich als zu anstrengend, Erika Helmke brach die Studien ab, nahm stattdessen Schauspielunterricht bei Max Reinhardt1) (1873 – 1943). Auch Bruder Wolfgang Helmke erwarb sich sein darstellerisches Rüstzeug bei Reinhardt, trat später beispielsweise zur Spielzeit 1928/29 an der Berliner "Volksbühne"1) auf.
Zum Film kam Erika Helmke Anfang der 1930er Jahre und startete eine intensive, wenn auch kurze Leinwandkarriere. Nach einer ersten kleinen unbedeutenden Aufgabe in dem von Georg Jacoby1) in Szene gesetzten Streifen "Die spanische Fliege" (1931) nach dem Schwank von Arnold und Bach1) erhielt die blonde Mimin in Erich Engels1) musikalischen Komödie "Fünf von der Jazzband"2) (1932) neben Hauptdarstellerin Jenny Jugo einen größeren Part und etablierte sich mit überwiegend prägnanten Nebenrollen in der Filmszene. Einen ihrer größten Erfolge feierte sie als Partnerin von Heinrich George in dem Melodram "Das Meer ruft"1) (1933; Regie: Hans Hinrich1)) und mimte dessen Ehefrau Antje. Basierend auf der der Ballade "Terje Vigen" von Henrik Ibsen1) wurde die Geschichte des baltischen Lotsen Terje Wiggen (George) erzählt, der bei dem Versuch, die deutsche Seeblockade im Ersten Weltkrieg zu durchbrechen und aus Schweden Lebensmittel für die hungernde Familie heimzubringen, von einem Kriegsschiff aufgegriffen wird. Nach jahrelanger Haft ist er nur noch von dem Gedanken besessen, sich an dem verantwortlichen Kapitän (Hans Mierendorff) zu rächen. Als er später beim Lotsendienst eine Gelegenheit dazu bekommt, verzichtet er jedoch…3)
 
Erika Helmke wurde von etlichen renommierten Regisseuren besetzt, beispielsweise von Jacques Feyder1) als Frau des Bäckermeisters (Heinz Förster-Ludwig1)) in der preisgekrönten deutsch-französischen Co-Produktion "Die klugen Frauen"1) (1933). Erneut stand sie für Erich Engel vor der Kamera und zeigte sich in der ganz auf Jenny Jugo zugeschnittenen Komödie "Die Nacht mit dem Kaiser"2) (1936) als Primadonna Elisabeth Frühwirt sowie als  Hotelangestellte Walpurga in der Adaption "Gefährliches Spiel"2) (1937) nach dem Roman "Begegnung mit einem bösen Tier" von Alexander Castell1). In dem Lustspiel "Paul und Pauline" (1936, Regie: Heinz Paul1)) mit der Musik von Paul Lincke1) war sie als Karoline die Tochter der Bertha Wohlleben (Trude Hesterberg) bzw. die reiche Heiratskandidatin, in die vor allem der schüchterne Friseur Heinrich Zehnpfennig (Kurt Vespermann) verliebt ist. Mit Hilfe seines findigen Freundes Paul Neugebauer (Ludwig Manfred Lommel1)) gelingt es, die anderen Bewerber aus dem Feld zu schlagen und über turbulente Umwege erobert Heinrich schließlich das Herz seiner Karoline. Weitere Produktionen, in denen Erika Helmke das Publikum erfreute, waren unter anderem die heitere Geschichte "Wenn Männer verreisen"3) (1939) mit Georg Alexander, das Melodram "Befreite Hände"1) (1939) nach dem Roman von Erich Ebermayer1) oder die Komödie "Der Gasmann"1) (1941) mit Heinz Rühmann, nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Spoerl1), der auch das für das Drehbuch verantwortlich zeichnete. Sie präsentierte sich als fesche Hausgehilfin der Wäscherei-Besitzerin Lisbeth Boeckel (Carla Rust), die in dem von Paul Heidemann nach dem Bühnenstück von Paul Schurek1) inszenierten Lustspiel "Weiße Wäsche"2) (1942) ein Auge auf den Tubaspieler August Garfs (Günther Lüders), den Freund von Lisbeths Ehemann (Harald Paulsen), geworfen hat. Nach rund zweijähriger Pause trat Erika Helmke noch einmal in der Biographie "Träumerei"1) (1944) neben Mathias Wieman Hilde Krahl als das Komponistenehepaar Robert Schumann1) und Clara Wieck1) auf der Leinwand in Erscheinung und spielte die Madame Hülsebusch.
Nach Ende des 2. Weltkrieges ließ sie sich lediglich noch einmal für den Kurz-Dokumentarfilm mit Spielhandlung "Stadtmeier und Landmeier" (1948) vor die Kamera locken. Hier war sie die Frau des von Erik Ode darstellten Friedrich Sigismund Meier (= Stadtmeier), Hermann Schomberg übernahm den Part des Friedrich Joachim Meier (= Landmeier), Marga Maasberg trat als dessen Frau auf → filmundgeschichte.com. Danach beendete sie endgültig ihre schauspielerische Karriere → Übersicht Filmografie.
 
Neben ihrer Arbeit als Filmschauspielerin feierte Erika Helmke auf der Bühne mit ihrer schönen Gesangsstimme Erfolge, trat unter anderem mit Hauptrollen in verschiedenen Werken von Gilbert und Sullivan1) auf. Nachhaltigen Ruhm erlangte sie mit dem Stück "Die Dreigroschenoper"1) von Bertolt Brecht/Kurt Weill1), welches am 31. August 1928 im Berliner "Theater am Schiffbauerdamm"1) uraufgeführt wurde. Bei der von Erich Engel inszenierten Premiere wirkten unter anderem Erich Ponto (Jonathan Peachum), Rosa Valetti (Celia Peachum), Roma Bahn (Polly Peachum), Harald Paulsen (Mackie Messer), Lotte Lenya (Jenny) und Kurt Gerron (Polizeichef Brown) mit, Erika Helmke gehörte als eine der Huren zur Besetzung. Die musikalische Begleitung bestritt die Band von Lewis Ruth1) (= Ludwig Rüth) unter Leitung von Theo Mackeben1). Einige Mitglieder des Uraufführungs-Ensembles nahmen im Dezember 1930 in Berlin Schallplatten für "Ultraphon"1) (später "Telefunken"1)) auf. So ist Erika Helmke auf diesen historischen Tonträgern als Polly zusammen mit Willy Trenk-Trebitsch1) (Mackie Messer) und dem "Liebeslied" zu hören, mit Lotte Lenya (Jenny) und Erich Ponto (Peachum) im "Ersten Dreigroschen-Finale", mit Lotte Lenya sang sie das "Eifersuchtsduett".
Darüber hinaus war Erika Helmke sporadisch für die Synchronisation tätig, lieh unter anderem Elsa Lanchester1) als Anna von Kleve1) in der deutschen Erst-Synchronisation des mit Charles Laughton als König Heinrich VIII.1) gedrehten britischen Historienfilm "Das Privatleben Heinrichs VIII."1) (1933, "The Private Life of Henry VIII.") ihre Stimme.
 
Seit 1931 mit dem speziell für Kinowerbung arbeitenden Plakatmaler Herbert Dassel (1903 – 2001) verheiratet, wanderte sie mit ihrem Ehemann, Sohn Claus (geb. 1940) und Tochter Susanne (geb. 1942) Anfang der 1960er Jahre nach Kanada aus und lebte mit ihrer Familie in Ottawa1). Dort starb der einstige Publikumsliebling Erika Helmke am 26. November 2002 im hohen Alter von 94 Jahren; sie hinterließ sieben Enkelkinder und neun Urenkel.
Die Schauspielerin, Synchronsprecherin und Rezitatorin Gefion Helmke (1909 – 2001) war eine Cousine von Erika Helmke.
Quellen (unter anderem)*): Wikipedia, cyranos.ch
Foto bei virtual-history.com
*) "Ottawa Citizen" (12. 12.1964, S. 26): Phyllis Harrison: "Art is first lore for former film star"
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 4) Murnau Stiftung
Quelle: 3) filmdienst.de
  
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Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Murnau Stiftung)
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