Richard Häussler 1947 (?) auf einem Aushangplakat zu "Zwischen den Frauen"; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_roe-neg_0000146_004); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; Urheber: Roger Rössing (1929–2006) / Renate Rössing (1929–2005); Datierung: vermutlich 1947 / Lizenz CC-BY-SA 3.0; Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons Der Schauspieler und Filmregisseur Richard Häussler (auch Häußler) wurde am 26. Oktober 1908 in München1) geboren; über den familiären Hintergrund ist nichts bekannt. Nach seinem Schulabschluss nahm er in seiner Geburtstadt privaten Schauspielunterricht, erhielt anschließend 18-jährig ein erstes Engagement an den "Städtischen Bühnen Nürnberg"1). Weitere Theaterstationen wurden Hamburg und Stettin sowie das von Max Reinhardt1) geführte "Deutsche Theater"1) in Berlin, wo sich Häussler im Fach des jugendlichen Helden, aber auch mit Charakterrollen profilieren konnte. Anfang der 1930er Jahre kehrte er nach München zurück, wirkte ab 1935 drei Jahre lang am dortigen "Schauspielhaus"1), wurde dort gleich zu Anfang von Franz Seitz sen.1) für den Film entdeckt.
Dieser gab ihm in dem bayerischen Lustspiel "Der ahnungslose Engel"2) (1936) neben den Protagonisten Lucie Englisch und Joe Stöckel einen kleinen Part, nach dem Aufritt in der Liebesgeschichte "Die große und die kleine Welt"2) (1935; Regie: Johannes Riemann) nach dem Roman von Hugo Maria Kritz1) unter anderem mit Viktor de Kowa und Heinrich George erregte der junge Schauspieler in dem Schwank "Spiel auf der Tenne"2) (1937) als Holzknecht Martin Jöchler der in die Großbauerntochter Lena (Heli Finkenzeller) verliebt ist, erstmals Aufmerksamkeit. Es folgte der ähnlich gelagerte Streifen "Der Schimmelkrieg in der Holledau"2) (1937) nach dem Theaterstück "Der Holledauer Schimmelkrieg" von Alois Johannes Lippl1) (auch Regie/Drehbuch) erneut als Partner von Heli Finkenzeller, mit den nachfolgenden Produktionen etablierte sich Häussler endgültig in der Filmszene.
 
Foto: Richard Häussler 1947 (?) auf einem Aushangplakat zu "Zwischen den Frauen"
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_roe-neg_0000146_004); © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Urheber: Roger Rössing (1929–2006) / Renate Rössing (1929–2005)
Datierung: vermutlich 1947 / Lizenz CC-BY-SA 3.0; Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons
Genehmigung der Deutschen Fotothek zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt.
Nicht auf ein bestimmtes Genre festgelegt, tauchte der gut aussehende Mann in Heimatfilmen, Melodramen, Historienstreifen. Komödien und Krimis auf, meist mimte er prägnante Nebenrollen, konnte als Person adeligen Geblüts, soignierter Gentleman, Uniformträger oder Staatsrepräsentant  ebenso überzeugen wie als Förster, Landwirt oder Bildschnitzer. Bis hin zum Edelganoven deckte er die breite Palette der unverzichtbaren Nebenfiguren ab, machte aber vereinzelt auch mit Hauptrollen eine gute Figur, trat als bäuerlicher Liebhaber oder galanter Verführer in Erscheinung. Häussler stand für legendäre Filmemacher vor der Kamera, wurde beispielsweise von Georg Wilhelm Pabst1) in dessen, der Theaterprinzipalin Caroline Neuber1) (Käthe Dorsch) gewidmetem Künstlerportrait "Komödianten"1) (1941) als Neuber-Neffe Baron Armin von Perckhammer besetzt, mit Wolfgang Liebeneiner1) drehte er die Verwechslungskomödie "Das andere Ich"1) (1941), mit Volker von Collande den unverwüstlichen Sittenschwank "Das Bad auf der Tenne"1) (1943), wo er sich als wohlhabender Wiener Kaufherr Merkantone Fernando Sartorius einmal mehr neben Heli Finkenzeller präsentierte. Dem NS-Propagandafilm konnte sich Häussler nicht vollends entziehen, in Max W. Kimmichs1) anti-britischem Streifen "Der Fuchs von Glenarvon"1) (1940) mimte er den englischen Offizier Major McKenney, in Herbert Selpins1) Abenteuer "Geheimakte WB 1"1) (1942) mit Alexander Golling als U-Boot-Konstrukteur Wilhelm Bauer1) den russischen Großfürst Konstantin Nikolaiwitsch Romanow1). Bis Ende des Krieges folgten Produktionen wie die Melodramen "Die schwarze Robe"2) (1944), wo er den mit der erfolgreichen Rechtsanwältin Maria Mahr (Lotte Koch) verheirateten Maler Uwe Boddin gab, und "Eines Tages"1) (1945; Regie: Fritz Kirchhoff1)) nach einer Erzählung von Gustav Kampendonk1) mit Magda Schneider als Partnerin, die den Verführungskünsten des reichen Junggesellen Görner (Häussler) erliegt, oder der eher zu vernachlässigende Krimi "Rätsel der Nacht"1) (1944/45; Regie: Johannes Meyer1)).
 
Im Nachkriegsfilm blieb Häussler ein vielbeschäftigter und gefragter Leinwanddarsteller, zeigte sich beispielsweise in der DEFA1)-Produktion bzw. Georg C. Klarens1) Adaption "Wozzeck"1) (1947) nach dem gleichnamigen Dramenfragment1) von Georg Büchner1) neben Titelheld Kurt Meisel als der Tambour-Major oder als Professor Wienholt in Gerhart Lamprechts1) Drama "Madonna in Ketten"2) (1949) einmal mehr an der Seite von Lotte Koch sowie u. a. Elisabeth Flickenschild. In den 1950er Jahren wandte er sich verstärkt dem beliebten, im Berg-Milieu angesiedelten Heimatfilm-Genre zu, wirkte hier nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur. Insgesamt entstanden sieben von ihm inszenierte Streifen, beginnend mit der Ludwig Ganghofer-Adaption1) "Die Martinsklause"1) (1951) und endend mit der Literaturverfilmung "Der Adler vom Velsatal"1) (1957) – in letztgenanntem Filmen sowie bei "Die schöne Tölzerin" (1952) mit Ingeborg Cornelius1) in der Titelrolle und in "Wenn die Alpenrosen blüh'n"1) (1956) spielte er auch selbst mit → Filme als Regisseur.
Man erlebte Häussler mit tragenden Parts in den typischen Unterhaltungsstreifen jener Jahre, etwa in Gustav Fröhlichs Abenteuer "Der Bagnosträfling" (1949) (nach Motiven eines Romans von Honoré de Balzac1) mit Paul Dahlke, in Kurt Hoffmanns Krimi "Der Fall Rabanser"1) (1950) kam er neben Hans Söhnker und Carola Höhn als Kriminalkommissar Schelling daher. In Eduard von Borsodys1) Drama "Rausch einer Nacht"1) (1951) war er der gereifte Axel Peterson, in den sich die junge Musikstudentin Inge (Gertrud Kückelmann) verliebt, unwissend, dass ihre Stiefmutter Alexa (Christl Mardayn) einst von Peterson verlassen wurde. Die Hauptrolle des zupackenden Holzknechts Sepp stellte er in Walter Janssens Ganghofer-Verfilmung "Die Alm an der Grenze"1) (1951) dar, tauchte mit Winnie Markus und Curd Jürgens in der heiteren Geschichte "Man nennt es Liebe"1) (1953) auf. Die Liebe des von Peter Pasetti verkörperten österreichischen Erzherzogs Johann Salvator1) (1852 – ca. 1890) zu der Wiener Tänzerin Ludmilla "Milli" Stubel (Inge Egger1)) stand im Mittelpunkt der Romanze "Der rote Prinz"1) (1953), in der von Eugen York1) für die DEFA in Szene gesetzten Verfilmung "Das Fräulein von Scuderi"1) (1955) nach der gleichnamigen Novelle1) von E. T. A. Hoffmann1) mit dem einstigen Stummfilmstar Henny Porten als Madeleine de Scudéry1) konnte Häussler als Edelmann Graf von Miossens ebenso überzeugen wie als Graf Riedern in Harald Philipps1) Biopic "Der Czardas-König"1) (1958) mit Gerhard Riedmann als Komponist Emmerich Kálmán1). Für Regisseur Harald Reinl1) verlieh er in dem Anti-Kriegsfilm "U 47 – Kapitänleutnant Prien"1) (1958) mit Dieter Eppler als Kapitänleutnant Günther Prien1) dem Admiral Karl Dönitz1) Kontur, mit undurchsichtigen Figuren erlebte Häussler in den populären Edgar Wallace-Krimis1) der beginnenden 1960er Jahre noch einmal filmische Höhepunkte seiner Karriere: Er war der dubiose gräfliche "Finanzberater" Chesney Praye und Freund der Gräfin (Lil :Dagover) in "Die seltsame Gräfin"1) (1961, der zwielichtige Familienarzt Dr. Amersham in "Das indische Tuch"1) (1963) und der eiskalt-berechnende Bandenchef Joe Legge in "Zimmer 13"1) (1964). Auch in dem Bryan-Edgar-Wallace1)-Streifen "Der Würger von Schloss Blackmoor"1) (1963) gehörte er zur Besetzung und mimte den schmierige Rechtsverdreher Dr. Tromby. Danach zeigte sich Häussler lediglich noch als Hotelkönig Erik Varnhagen in dem auf Peter Kraus und Corny Collins zugeschnittenen Schlagerfilmchen "Wenn man baden geht auf Teneriffa"1) (1964) sowie als Rechtsanwalt Dundee in dem Italowestern "Die Gejagten der Sierra Nevada"1) (1964, "El ranch de los implacables"), dessen Deutschlandpremiere am 11. Juni 1965 er nicht mehr erlebte → Übersicht Kinofilme als Darsteller.
 
Neben seiner Arbeit für den Kinofilm blieb Häussler stets dem Theater treu, spielte bis zuletzt an verschiedenen Bühnen Deutschlands. So sah man ihn unter anderem Anfang der 1960er Jahre in München an der "Kleine Komödie am Max II"1) in dem Schauspiel "Der Fall Winslow" von Terence Rattigan1), in Szene gesetzt vom damaligen Direktor Gerhard Metzner.
Bereits Mitte der 1950er Jahre hatte er die Rolle des Strafverteidigers Sir Robert Morton in der von Rudolph Cartier (= Rudolf Katscher1)) für das Fernsehen inszenierten3) Fassung (EA: 24.06.1955) übernommen. Mit interessanten Rollen tat er sich in der nachfolgenden Zeit in verschiedenen weiteren TV-Produktionen hervor, beispielsweise als "Scotland Yard"-Inspektor Robert Grey in der Krimikomödie "Smaragden – Geschichte"3) (1956) und als Maler Maurice in "Herr Lamberthier"3) (1957) nach dem Zwei-Personenstück von Louis Verneuil4) mit Gisela Uhlen als Partnerin.

"Smaragden-Geschichte": Abbildung DVD-Cover sowie
Szenenfoto mit Richard Häussler als Inspektor Gray  
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche
die Krimikomödie Anfang Mai 2013 auf DVD herausbrachte.

"Smaragden-Geschichte": Szenenfoto mit Richard Häussler als Inspektor Gray; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Krimikomödie Anfang Mai 2013 auf DVD herausbrachte. "Smaragden – Geschichte": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Krimikomödie Anfang Mai 2013 auf DVD herausbrachte.
In dem Drama "Affäre Dreyfus"1) (1959) nach dem Theaterstück "Die Affäre Dreyfus" von Hans José Rehfisch und Wilhelm Herzog1) über die Dreyfus-Affäre war er der französische Offizier und Spion für Deutschland Major Ferdinand Walsin-Esterházy, in "Der Traum des Mr. Borton"3) (1960) mit Leon Askin3) als US-Privatdetektiv Martin Borton, genannt "Inspektor Fiasko", übernahm er die Doppelrolle des Bankiers John Thevening und dessen Bruder Richard. Eine gute Figur machte Häussler als Napoléon Bonaparte1) in "Madame Sans-Gêne"3) (1960) nach der Komödie von Victorien Sardou1) mit Inge Meysel als Catherine Lefèbvre1), genannt "Madame Sans-Gêne", als Mitglied der Poker-Runde Leonard trat er in der Geschichte "Das Kartenspiel"3) (1961) in Erscheinung. Zu seinen letzten Aktivitäten vor der TV-Kamera zählte das Stück "Glashauskomödie"3) (1963) nach dem Lustspiel von Fritz Eckhardt mit der Rolle des Syl Harryson, Bräutigam von Mary Chalmers (Luise Ullrich), und "Geliebte Barbara" (1964) nach einer Komödie von Lexford Richards, wo er als Mr. Fisk den Vater des Schlagerkomponisten Alexander (Helmuth Lohner) spielte, der ebenso wie seine Gattin (Alice Treff) keinen Gefallen an Alexanders Verbindung mit Alice (Brigitte Grothum) findet → Übersicht TV-Produktionen.
 
Richard Häussler starb – rund vier Wochen vor seinem 56. Geburtstag – am 28. September 1964 in München an den Folgen eines Herzinfarktes; die letzte Ruhe fand der beliebte Schauspieler und Regisseur auf dem Waldfriedhof1) in Grünwald1) bei München → Foto der Grabstätte bei knerger.de.
Er war seit 1958 mit Schauspielerkollegin Maria Andergast (1912 – 1995) verheiratet.
Quellen (unter anderem): Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links:1) Wikipedia,  2) filmportal.de, 3) Die Krimihomepage, 4) whoswho.de 
     
Filme
Kinofilme: als Darsteller / als Regisseur
Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Lexikon Literatur in Tirol, Wikipedia, 
Die Krimihomepage, whoswho.de, fernsehserien.de)
Kinofilme Fernsehen
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