Der am 13. Februar 1890 in Bielefeld1) als Hugo Heinrich Fischer geborene Hugo Fischer-Köppe begann seine Karriere nach einer Ausbildung zum Schauspieler im November 1907 in seiner Geburtsstadt. Eine weitere Station wurde Leipzig, wo er ein Engagement als Operetten-Buffo erhielt, ab 1909 trat er am "Schauspielhaus Potsdam" (heute "Hans Otto Theater"1)) auf, zur Spielzeit 1912/13 wechselte er nach Danzig.
Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde Fischer-Köppes Bühnenlaufbahn jäh unterbrochen, da er als Soldat seinen Kriegsdienst leisten musste. Nachdem er zwei Mal schwer verwundet worden war folgte 1917 die Entlassung bzw. die Freistellung für seine Theatertätigkeit. Von Paul Heidemann nach Berlin vermittelt, erhielt er am "Theater am Nollendorfplatz"1) ein dreijähriges Engagement als Buffo, anschließend wirkte er an verschiedenen anderen Berliner Bühnen und trat auch als Kabarettist auf, der mit seiner ausgebildeten Stimme Chansons und Couplets vortrug.
Schon früh interessierte sich Fischer-Köppe für das noch junge Medium Film und trat erstmals 1918 in zwei von Viggo Larsen in Szene gesetzten Stummfilmen in Erscheinung. Bis Ende der 1920er Jahre folgten weitere stumme Produktionen, in denen Fischer-Köppe meist mit Nebenrollen wie in der Geschichte "Die letzte Droschke von Berlin"1) (1926) oder dem Detektivfilm "Das Panzergewölbe"1) (1926) aus der "Stuart Webbs"-Reihe1) mit Ernst Reicher besetzt wurde → Übersicht Stummfilme.
Doch erst mit Beginn der Tonfilm-Ära wurde der Schauspieler vom Publikum so richtig wahrgenommen, wirkte neben Boxer Max Schmeling in Reinhold Schünzels nachvertontem Streifen "Liebe im Ring"1) (1930) und an der Seite von Hans Albers in dem Krimi "Der Greifer"1) (1930) mit.

Foto: Hugo Fischer-Köppe vor 1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: .cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Hugo Fischer-Köppe vor 1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888-1929); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei
Hugo Fischer-Köppe 1935 im "Kabarett der Komiker" als Conferencier; Urheber: Willy Pragher; Lizenz: CC BY 3.0; Rechteinhaber: Landesarchiv Baden-Württemberg; Quelle: Deutsche Digitale Bibliothek bzw. Wikimedia Commons Hugo Fischer-Köppe avancierte zum beliebten Darsteller in zahlreichen, überwiegend heiteren Unterhaltungsfilmen, tat sich vor allem in verschiedenen, von Carl Boese1) in Szene gesetzten Militärklamotten hervor. So mimte er beispielsweise den Feldwebel Krause in der prominent besetzten Posse "Drei Tage Mittelarrest"1) (1930), den Komiker Schani Hofer in "Dienst ist Dienst"2) (1931) und den Wachtmeister Brennecke in "Der Schrecken der Garnison"2) (1931). Eine herausgehobenere Rolle hatte er als Feldwebel Siegert in dem Schwank "Annemarie, die Braut der Kompanie"2) (1932), als Unteroffizier Bunck tauchte er in "Drei von der Kavallerie"2) (1932) auf.
Das Spektrum seiner Nebenrollen umfasste Diener wie in der Komödie "Paprika"2) (1932), Gauner wie in dem Abenteuer-Lustspiel "Im Bann des Eulenspiegels"1) (1932) oder Kommissare wie in dem Krimi "Der große Bluff"2) (1933). In Alfred Abels musikalischem Lustspiel "Glückliche Reise"2) (1933) zeigte er sich als Kapitän Brangersen, in der Komödie "Der kühne Schwimmer"3) (1934) als Prof. Wernicke, in dem Abenteuer "Lockvogel"1) (1934) als 2. Offizier.
Zu seinen letzten Arbeiten vor der Kamera zählte der als "Vorbehaltsfilm"1) eingestufte, zur Zeit des Boxeraufstandes1) in China im Jahre 1900 angesiedelte Kriegs- und Abenteuerfilm "Alarm in Peking"1) (1937), wo er den Sergeant Micky spielte. Die Premiere des von Frank Wisbar1) inszenierten Propagandastreifens "Petermann ist dagegen!", gedreht nach der Komödie "Petermann fährt nach Madeira" von August Hinrichs1), basierend auf Bezügen zu der Organisation "Kraft durch Freude"1), am 14. Januar 1938 erlebte er nicht mehr → Übersicht Tonfilme.

Hugo Fischer-Köppe 1935 im "Kabarett der Komiker"1) als Conferencier
Urheber: Willy Pragher1); Lizenz: CC BY 3.0; Rechteinhaber: Landesarchiv Baden-Württemberg
Quelle: Deutsche Digitale Bibliothek bzw. Wikimedia Commons

Hugo Fischer-Köppe, der sich auch am Berliner Fernsehsender "Paul Nipkow"1), dem ersten deutschen Versuchsfernsehen, beteiligte, war zudem für die Rundfunkhörer kein Unbekannter und gastierte oft in Live-Veranstaltungen. Er hinterließ zahlreiche Aufnahmen auf Schallplatte, hierzu zählt auch der berühmte Titelschlager "Das Herz eines Boxers"1) zusammen mit Max Schmeling und Kurt Gerron aus dem Film "Liebe im Ring" (1930) → Auswahl der Tondokumente bei Wikipedia.
Der Künstler starb am 31. Dezember 1937 mit nur 47 Jahren in Berlin an den Folgen einer Nierenoperation. Die letzte Ruhe fand er auf dem Berliner "Friedhof Steglitz"1) im Ortsteil Steglitz1), die Grabstelle wurde inzwischen aufgelöst.
Wikipedia notiert; "Am 13. April 1920 hat er in Berlin-Steglitz Rudolfine Susi Köppe (* 12.02.1895 in Steglitz, † 30.01.1977 in Berlin-Schöneberg1)) geheiratet. Von nun an dürfte er sich "Fischer-Köppe" genannt haben. Die Ehe wurde am 17. Mai 1928 in Berlin geschieden.
Quellen (unter anderem): Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Murnau Stiftung
Lizenz Foto Hugo Fischer-Köppe (Urheber Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
     
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