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Herbert Kiper (auch Kieper) wurde am 17. April 1897 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns
im hessischen Wiesbaden1) geboren. Seine Karriere begann 1914
in Berlin als Operettentenor an
den von Carl Meinhard1)
und Rudolf Bernauer1) geleiteten "Meinhard-Bernauer'schen
Bühnen", Gastspiele
führten den Künstler unter anderem nach Prag, Zürich sowie in die USA nach Chicago.
Schon zu Stummfilmzeiten interessierte sich Kiper für die
aufstrebende Kinematographie und
übernahm seit Mitte der 1910er Jahre kleine und mittlere Rollen. Anfang der
1920er Jahre machte er für 10 Jahre eine Pause vor der Kamera,
um dann 1931 in Carl Boeses1) Militärkomödie "Dienst ist Dienst"2)
als Leutnant der Reserve Dr. Neumann wieder auf der Leinwand
aufzutauchen. Danach hatte er noch kleinere Auftritte in den ebenfalls
von Boese inszenierten Unterhaltungsstreifen "Keine Feier ohne Meyer"2) (1932)
mit Siegfried Arno und "Vater geht auf Reisen" (1932)
mit Hans Waßmann, wurde dann
aufgrund seiner jüdischen Wurzeln zu Beginn der Nazi-Diktatur von
den braunen Machthabern mit
einem Auftrittsverbot belegt.
Nach Ende des 2. Weltkrieges konnte Kiper seine künstlerische
Laufbahn erfolgreich fortsetzen, trat unter anderem am Berliner "Metropol-Theater"1) wieder in Operetten auf und betätigte sich
zudem als Bühnenautor.
Herbert Kiper vor 1929
Urheber: Alexander
Binder1) (1888 1929)
Quelle: www.cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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Als Mitverfasser des Textes und der Musik entstand beispielsweise die
Operette "Hochzeit ohne Ehe" mit dem Untertitel " Eine Schlagerposse aus der
Traumfabrik", welche Ende November 1949 im Berliner "Puhlmann-Theater"1)
uraufgeführt wurde. Kiper führte Regie und spielte den reichen Papa in Frack und Monokel, der im Vorspiel seine Tochter (Heia Kolo-Nowack)
aus technischen Gründen mit einem Bauarbeiter zum Schein verheiratet
3)
Im Filmgeschäft konnte er ebenfalls Fuß fassen und trat in etlichen
DEFA1)-Produktionen vorwiegend mit komischen Rollen in Erscheinung. "Gern erinnert man sich
an dessen Lustspielrollen, so an den unter dem Pantoffel seiner Frau stehenden Binnenschiffer Otto Woitasch im
"Der Kahn der fröhlichen Leute"1), an
den patenten Vater Krause im "Modell
Bianka"1), an den sympathischen Fritz Rettig im Revuefilm
"Meine
Frau macht Musik"1) oder an den Hausarzt Dr. Falke in
"Rauschende
Melodien"1), einer Verfilmung der Operette
"Die Fledermaus"1)." schrieb Volker Wachter1)
bei defa-sternstunden.de (Seite nicht mehr online).
Kiper mimte unter anderem den Hochzeitslader in Paul Verhoevens
Verfilmung "Das
kalte Herz"1) (1950)
nach dem gleichnamigen
Märchen1) von Wilhelm Hauff1)
mit Lutz Moik als Peter Munk,
stand mit Henny Porten für den Zirkusfilm "Carola
Lamberti Eine vom Zirkus"1) (1954) vor der Kamera
und wirkte auch in einigen "Stacheltier"1)-Kurzfilmen
mit. Parallel zu seiner Arbeit bei der DEFA wirkte Kiper in
verschiedenen westdeutschen Kinoproduktionen mit, auch hier waren es meist Lustspiele, musikalische Komödien und Operettenfilme
in denen er in Erscheinung trat. Eine Ausnahme bildete die Rolle des Kommissar Kretschmer
in František Čáps1) Krimi "Die Spur führt nach Berlin"1) (1952),
in Carl Boeses Schwank "Der
Onkel aus Amerika"1) (1953) kam er als Sparkassendirektor Rottmann daher und in dem
Rühmann-Streifen "Wenn der Vater mit dem Sohne"1) (1955) als Agent Miller.
In nachhaltiger Erinnerung ist Kiper sicherlich als
wohlbeleibter Feriengast Herr Ottokar in dem Kinoklassiker "Ferien
auf Immenhof"1) (1957)
geblieben: Unter Übergewicht leidend, soll er auf Drängen seiner Frau
(Maria Paudler) dringend eine
Abmagerungskur machen, bestellt aber trotzdem munter Eier und Speck zum Frühstück und unterzieht sich schließlich der
"Rosskur" des Tierarztes Dr. Pudlich (Paul Henckels).
Seine letzten Arbeiten vor der Kamera waren kleinere Parts in Robert A. Stemmles1)
Lustspiel "Majestät auf Abwegen"1) (1958)
nach dem Roman "Let's play King" ("
König sein dagegen sehr")
von Sinclair Lewis1)
und in Gottfried Reinhardts1)
Adaption "Menschen
im Hotel"1) (1959)
nach dem gleichnamigen
Roman1) von Vicki Baum1); danach
zog er sich vom Filmgeschäft zurück → Übersicht Filmografie.
Herbert Kiper starb am 9. April 1978 im Alter von 80 Jahren in
Berlin (West).
Der in erster Ehe mit einer Tänzerin verheiratete Künstler ging als
"rüstiger" 70-Jähriger nochmals eine zweite Ehe ein.
Seine Ur-Enkelin Nele Kiper1)
setze die Schauspielertradition der Familie fort → www.derwesten.de.
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Quellen: Wikipedia,
cyranos.ch
sowie der Artikel
von Volker Wachter bei der ehemaligen Website defa-sternstunden,de → web.archive.org
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de
Quelle: 3) www.nd-archiv.de
Lizenz Foto Herbert Kiper (Urheber: Alexander
Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre
urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische
Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit
einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
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Filme
Stummfilme / Tonfilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, cyranos.ch, defa-stiftung.de, Die Krimihomepage)
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Stummfilme (Auszug)
Tonfilme
- 1931: Dienst ist Dienst
(als Reserveleutnant Dr. Neumann)
- 1932: Keine Feier ohne Meyer
(mit Siegfried
Arno als Heiratsvermittler Siegmund Meyer; als unzufriedener
Ehemann)
- 1932: Vater geht auf Reisen
(mit Hans
Waßmann; als ein Gast im Kaffeehaus)
- 1932: Diebstahl…! Verdächtigt wird (Kurzfilm;
Regie, Produktion)
- 1946: Schöneberg baut auf (Kurz-Dokumentation;
Regie)
- 19491958: DEFA-Produktionen
- 1949: Quartett zu fünft
(als 2. Patient Piper) → defa-stiftung.de
- 1950: Der Kahn der fröhlichen Leute
(nach dem Roman von Jochen
Klepper; als Binnenschiffer Otto Woitsch,
Ehemann von Anna (Inge
van der Straaten)) → defa-stiftung.de
- 1950: Das
kalte Herz (nach dem gleichnamigen
Märchen von Wilhelm
Hauff; Regie: Paul
Verhoeven; mit Lutz
Moik
als Peter Munk; als Hochzeitslader) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1951: Das
Beil von Wandsbek
(nach dem nach gleichnamigen
Roman von Arnold
Zweig; Regie: Falk
Harnack;
mit Erwin
Geschonneck als Albert Teetjen; als Ingenieur Kummerfeld) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1951: Modell
Bianka / Contra (als Vater Krause) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1951: Die Meere rufen
(als Bürgermeister Gubitz) → defa-stiftung.de
- 1954: Carola
Lamberti Eine vom Zirkus (mit Henny
Porten; als Willem) → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 19541957: Das Stacheltier-Kurzfilme
- 1955: Rauschende
Melodien (nach der Operette "Die
Fledermaus" von Johann
Strauss (Musik); als Dr. Falke)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1956: Der
Hauptmann von Köln (Regie: Slatan
Dudow; mit Rolf
Ludwig als der frühere Oberkellner Hans Albert Hauptmann;
als Geschäftsführer im "Delphi") → filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1957: Die
Schönste (Aufführungsverbot; UA der rekonstruierten
Fassung: 24.05.2002; als Fahrer im PKW)
→ filmportal.de,
defa-stiftung.de
- 1958: Nur
eine Frau (nach dem Roman von Hedda
Zinner über die Frauenrechtlerin Luise
Otto-Peters, dargestellt
von Karla
Runkehl; als Apotheker) → defa-stiftung.de
- 1958: Meine
Frau macht Musik (als Fritz Rettig, Freund von Gustl Wagner (Günther
Simon)) → defa-stiftung.de
- 1952: Die Spur führt nach Berlin
(Regie: František Čáp;
als Kriminalkommissar Kretschmer) → filmportal.de
- 1953: Der
Onkel aus Amerika (mit Hans
Moser; als Sparkassendirektor Rottmann) → filmportal.de
- 1953: Knall und Fall als Detektive
(mit Hans
Richter und Rudolf
Carl als Landstreicher Knall und Fall; als ?) → filmportal.de
- 1953: Der keusche Josef
(nach dem Schwank "Unter Geschäftsaufsicht" von Arnold
und Bach; mit Ludwig
Schmitz als
der pedantische Revisor Josef Haselhuhn; als Herr Weber)
- 1953: Das tanzende Herz
(nach einer Novelle von Walter
F. Fichelscher; Regie: Wolfgang
Liebeneiner; als Hotelwirt,
Vater von Annchen (Herta
Staal)) → filmportal.de
- 1954: Ball der Nationen (frei
nach der Operette von Fred
Raymond (Musik); als Mamnager Oskar Kaiser) → filmportal.de
- 1955: Wenn der Vater mit dem Sohne
(Regie: Hans
Quest; mit Heinz
Rühmann und Oliver
Grimm; als Agent Miller)
→ filmportal.de
- 1957: Ferien
auf Immenhof (als Feriengast Herr Ottokar)
→ filmportal.de
- 1958: Majestät auf Abwegen
(nach dem Roman "Let’s play King" ("
König
sein dagegen sehr") von Sinclair Lewis;
Regie: Robert A. Stemmle;
u. a. mit Oliver Grimm; als ?) → filmportal.de,
IMDb
- 1959: Menschen
im Hotel (nach dem gleichnamigen
Roman von Vicki
Baum; Regie;
Gottfried Reinhardt; als Bauer) → filmportal.de
Fernsehen
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