Obwohl Gilda Langer aufgrund ihres frühen Todes nur in (vermutlich) sieben Stummfilmproduktionen in Erscheinung trat, hat sie doch Spuren in der Filmgeschichte hinterlassen. Ihr Ableben wurde damals von den Zeitgenossen mit großer Betroffenheit aufgenommen, viele Gazetten widmeten ihr Nachrufe. Das ist in neuerer Zeit ansatzweise mit dem Hollywoodstar James Dean (1931 – 1955) vergleichbar, der ebenfalls sehr jung verstarb und mit seinen sieben Filmen zur Legende wurde. | ||||
Es folgte der von Victor Janson in Szene gesetzte, 35-minütiger Streifen "Das Mädchen mit dem Goldhelm"4) (1919) mit der Rolle der Gisella, Pflegetochter von Blumenhändlerin Frau Poetsch (Margarete Kupfer). Die "Murnau Stiftung" schreibt zum Inhalt: "Gisella, Tochter einer Blumenhändlerin, steht im Mittelpunkt dieses Unglücks-Dramas um Fritz (Alfred Beierle1)), der sich bis in den Wahnsinn in sie verliebt, und um den Grafen Bodo (Hugo Flink), mit dem wiederum Gisella sich verbindet. Der sie aber fallen lässt, weil sie auf einem skandalösen Gemälde zu sehen ist eine Tragödie der ganzen Familie nimmt ihren Lauf." 1919 erhielt Gilda Langer einen Vertrag bei der Filmproduktionsfirma "Decla Film"1), wo auch der legendäre Regisseur Fritz Lang1) unter Vertrag stand. Nach dem von Regisseur Otto Rippert1) nach einem Script von Fritz Lang realisierten Stummfilm "Die Frau mit den Orchideen" (1919) drehte Fritz Lang dann drei Filme mit der inzwischen zum Leinwandstar avancierten Schauspielerin. In dem als verschollen geltenden Drama "Halbblut"1) (1919) mit Ressel Orla in der Titelrolle hatte sie allerdings einen eher kleinen Auftritt, die Rollenfigur lässt sich nicht mehr feststellen. Ebenfalls als verschollen gilt die tragisch endende Geschichte "Der Herr der Liebe"1) (1919), in dem Langer als Yvette, Geliebte des jungen Magnaten Vasile Disecu (Carl de Vogt) durch dessen Hand zu Tode kommt. Die Düsseldorfer Fachzeitschrift "Der Kinematograph"1) (Bd. 13, Nr. 664) vom 24. September 1919 schrieb: "Gilda Langer ist voll schalkhafter Lebensfreude und leidenschaftlicher Hingebung in den intimen Szenen an der Seite ihres Gatten, sie trifft das Minenspiel heimlicher Eifersucht und duldenden Schmerzes in derselben Vollendung, wie ihre Züge den Haß und die Gefühle befriedigter Rache auszudrücken verstehen. Ihr Partner de Vogt bemüht sich, der faszinierenden Kunst Gilda Langers nahezukommen." Und für die Berliner "Illustrierte Film-Woche" (Bd. 7, Nr. 39, S. 397) vom 27.09.1919 war Gilda Langer "insofern eine Überraschung, als sie in diesem Film Zweifler davon überzeugt hat, daß sie nicht nur eine schöne Frau ist, sondern auch eine Darstellerin großen Stils, die entschieden seit ihrem letzten Filmdebut sich schauspielerisch ganz unerwartet schnell entwickelt hat." In dem 2. Teil von Fritz Langs Abenteuer "Die Spinnen"1) (1920) mit dem Titel "Das Brillantenschiff"1) hatte Gilda Langer zwar laut einiger Film-Magazine eine "wichtige Rolle"5), doch auch dieser Part lässt sich nicht mehr näher verifizieren. Bei www.gildalanger.de führt der Filmhistoriker und Autor Olaf Brill hierzu aus: "In vielen Filmographien wird Gilda Langer darüber hinaus auch als Darstellerin im zweiten Teil von Langs Abenteurer-Serie "Die Spinnen", "Das Brillantenschiff", geführt. Dort taucht sie allerdings nicht auf. Die Angabe beruht offensichtlich auf einer irrtümlichen Meldung in der Fachzeitschrift "Der Film", bei der es sich vermutlich um eine Namensverwechslung mit der Schauspielerin Thea Zander handelt, die in "Das Brillantenschiff" die Tochter des Diamantenkönigs spielt, die von den "Spinnen" entführt wird." → Übersicht Filmografie Als Carl Mayer und Hans Janowitz1) das Drehbuch zu Robert Wienes1) Meisterwerk "Das Cabinet des Dr. Caligari"1) (1920) schrieben, sahen sie Gilda Langer in der weiblichen Hauptrolle der Jane. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen: Die Schauspielerin, inzwischen von Mayer getrennt und mit dem Regisseur Paul Czinner1) verlobt, erkrankte Ende Januar 1920 an der "Spanischen Grippe"1), die sich zur Lungeninfektion ausweitete und an deren Folgen sie mit nur 23 Jahren am 31. Januar 1920 in Berlin starb. Die letzte Ruhe fand Gilda Langer auf dem dortigen Südwestkirchhof Stahnsdorf1) → Foto der Grabstelle bei www.findagrave.com und www.gildalanger.de. Der Berliner "Film-Kurier"1) (Bd. 2, Nr. 28, S. 3) schrieb am 3. Februar 1920 in einem Nachruf: "Gilda Langer, die ausgezeichnete, vielseitige Filmdarstellerin, ist an der Grippe gestorben. Wehmut überkommt uns beim Lesen dieser Nachricht. Gilda Langer tot! Tausende hat sie im Vortragssaal entzückt, unzählig war die Schar der Verehrer ihrer Filmkunst. Wie in den meisten Fällen der tückischen Grippekrankheit war auch Gilda Langer nur wenige Tage krank. Ein dauerndes Erinnern an ihre liebenswürdige Persönlichkeit und ihre große Kunst, die zuerst im Dienste der "Ufa" und später der "Decla" stand, wird Gilda Langer bei allen bleiben, die jemals mit ihr zusammenkamen." → weitere Nachrufe bei filmhistoriker.de
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Quellen: Wikipedia,
cyranos.ch,
filmhistoriker.de
sowie die Website gildalanger.de von Olaf Brill, der auch filmhistoriker.de betreibt Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com, gildalanger.de |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 4) Murnau Stiftung 2) gemeint ist Martha Angerstein, verheiratete Martha Licho 3) Kurt Richter (1885 1960) war der langjährige Filmarchitekt von Ernst Lubitsch 5) Quelle: Artikel zu "Die Spinnen" bei www.filmhistoriker.de 6) Hans Janowitz: Das Märchen von Gilda Langer. In: "Das Tage-Buch" (Bd. 1, Nr. 35, 1920, S. 1158) Lizenz Foto Gilda Langer (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia) Lizenz Foto Gilda Langer (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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