Marietta Millner vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei Die Stummfilmdarstellerin mit dem klingenden Namen Marietta Millner wurde am 8. Dezember 1894 als Maria Anna Paula Bieberhöfer im oberösterreichischen Linz1) geboren und wuchs auch dort auf. Die Eltern betrieben dort das Hotel "Zum goldenen Schiff", welches die Mutter nach dem Tod des Vaters mit ihrem zweiten Gatten, Herrn Wurm noch Jahre hindurch weiterführte."*) Die mit Anton Müllner, Direktor eines Schwefelbades in Wörschach1), verheiratete Österreicherin war bereit dreißig Jahre alt, als sie zum Film kam und unter dem Namen "Mary Mascotte" in dem Streifen "Die Tochter der Frau von Larsac"**) 1924) ihr Leinwanddebüt gab. Wenig später folgte nun als "Marietta Millner" das von Mihály Kertész1) (= Michael Curtiz) in Szene gesetzten stumme Melodram "Das Spielzeug von Paris"1) (1925) an der Seite der Protagonistin Lili Damita. Nach ihrer Rolle der Valerie, Gattin des Barons Mediansky (Jaro Fürth) und Geliebte des mit Prinzessin Ekaterina (Liane Haid) verheirateten Prinzen Alexej Alexejewitsch Ermolow (Alfons Fryland), in der von Paul Ludwig Stein1) nach dem Roman "Die Königin der Gnadeninsel" von Paul Rosenhayn1) gedrehten, ebenfalls melodramatischen Geschichte "Die Insel der Träume" (1926) tauchte sie in der ganz auf das dänische Komiker-Duo Pat und Patachon zugeschnittenen, amüsanten Verwechslungsgeschichte "Schwiegersöhne"1) (1926) auf und mimte als Lotte die zweite Tochter von Leopold Stiegler (Wilhelm Diegelmann), die wie Schwester Liesl (Agnes Petersen1)) ihren Verlobten erwartet.

Foto: Marietta Millner vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www.cyranos.ch
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Von Regisseur Georg Jacoby1) wurde Marietta Millner in dem zweiteiligen Sensations- und Abenteuerstummfilm "Die Frau ohne Namen"1) (1927) besetzt und trat neben Titelheldin bzw. Jacobys zeitweiligen Lebensgefährtin Elga Brink sowie Frauenschwarm Jack Trevor als Vivian Reid in Erscheinung. Ein Großteil der Crew wirkte auch in Jacobys zeitgleich entstandenen Streifen "Die Insel der verbotenen Küsse"1) (1927), "Colonialskandal"1) (1927) und "Die Jagd nach der Braut" (1927) mit, die während Jacobys Filmexpedition nach Nordamerika und Südostasien (in Japan und in China) abgedreht wurden.Marietta Millner war gut im Geschäft, als sie 1927 von der US-amerikanischen Filmproduktionsgesellschaft "Paramount Pictures"1) einen Vertrag über vier Filme erhielt, die in Europa jedoch relativ unbekannt blieben. Zu nennen sind unter anderem der Gangsterstreifen "The City Gone Wild" (1928 "Der Verbrecherkönig von Chicago") mit Leinwandstar Louise Brooks und die Komödie "The Magnificent Flirt" (1928, "Ihr großer Flirt") mit Loretta Young.
Zurück in Europa stand Marietta Millner einmal mehr mit Jack Trevor vor der Kamera und stellte in der von Manfred Noa1) inszenierten Geschichte "Moderne Piraten"1) (1928) mit dem Untertitel "Ein Südseeabenteuer" die Filmdiva Miss Dorothy Gordon dar. Nach der Rolle der Ballerina Sonja in dem von Jakob1) und Luise Fleck1) nach der gleichnamigen Operette1) von Franz Lehár1) realisierten Stummfilm "Der Zarewitsch" (1929) mit Iván Petrovich in der Titelrolle, stand sie für die Liebeskomödie "Adieu, Mascotte"1) (1929) neben Titelheldin Lilian Harvey ein letztes Mal vor der Kamer und spielte als Josette die Ehefrau des Malers Jean Dardier (Igo Sym) bzw. Geliebte des Schönlings und Bonvivants Gaston Duprčs (Harry Halm) → Übersicht Stummfilme.
 
Marietta Millner starb überraschend am 21. Juni 1929 mit nur 34 Jahren in Oberweiler (heute Ortsteil von Badenweiler1), Baden-Württemberg) an den Folgen einer Tuberkulose-Erkrankung. In der Linzer "Tages-Post"1) konnte man am 28. Juni 1929 (Nr. 148, S. 5) lesen: "Die Künstlerin laborierte seit längerer Zeit an einem Lungenleiden, das sich durch eine Abmagerungskur, welche sie auf eigene Faust unternommen hatte, verschärfte. Ein Blutsturz führte den Tod herbei. Marietta Millner war die Gattin eines Klagenfurter Kaufmannes. Vor etwa fünf Jahren trat sie zum ersten Mal in einem Wiener Film auf und wurde alsbald aufgrund dieser Leistung von der "Paramount" nach Hollywood engagiert, wo sie mehrere Jahre erfolgreich tätig war. Erst im Vorjahre ist sie nach Europa zurückgekehrt und hat dann hauptsächlich in deutschen Filmen mitgewirkt. Ihre bedeutendste Rolle spielte sie in dem Film "Das Wiener Lied"." → online bei ANNO1)
"Es ist nicht ohne Ironie, dass sie als "Mary Mascotte" anfing und ihre Karriere mit dem UFA-Film "Adieu, Mascotte" endete." notiert Wikipedia.
Quelle (unter anderem): Wikipedia, cyranos.ch
*) Quelle: Linzer "Tages-Post" vom 28. Juni 1929 (Nr. 148, S. 13, 2. Spalte, unten)  → online bei ANNO
**) vgl.  "Mein Film" (Heft Nr. 136, S. 14;) → online bei ANNO
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