Ernst Pröckl ca. 1920 in dem Lustspiel "Eselei" von Carl Rössler am Berliner "Theater in der Königgrätzer Straße" (Hebbel-Theater); Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch" (Albert Zander u. Siegmund Labisch (1863–1942)); Quelle: www.cyranos.ch Der Schauspieler Ernst (Johann) Pröckl wurde am 21. Juni 1888 in Wien1) geboren, damals Österreichische Metropole der k. u. k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn1). Schon früh entschied er sich für eine künstlerische Laufbahn, erwarb sich nach der Realschule an der Wiener "Akademie für Musik und Darstellende Kunst"1) sein darstellerisches Rüstzeug. Anschließend debütierte er am Mainzer "Stadttheater" (heute "Staatstheater Mainz"1)), kam dann über das Dresdner "Königliche Schauspielhaus" (heute "Staatsschauspiel Dresden"1)) und das "Schauspiel Frankfurt"1) nach Berlin. Hier wirkte Pröckl zwischen 1918 und 1933 an verschiedenen Bühnen. Am "Theater in der Königgrätzer Straße", dem heutigen "Hebbel-Theater"1), tat er sich bereits 1918 in einer Inszenierung von Intendant Carl Meinhard1) mit der Figur des Thorolf in dem Ibsen1)-Schauspiel "Die Helden auf Helgeland" (→ projekt-gutenberg.org) hervor, konnte aber ebenso in Lustspielen Erfolge feiern. Zwischen 1933 und 1947 war er dann in Wien Mitglied der "Insel"1) und des Ensembles des "Volkstheaters"1), machte sich am "Volkstheater" zudem einen Namen als Regisseur, beispielsweise Ende März 1939 mit dem Lustspiel-Klassiker "Der Raub der Sabinerinnen"1) von von Franz und Paul von Schönthan1). 1947 folgte Pröckl dann einem Ruf an das "Burgtheater"1), dem er bis zum Schluss verbunden blieb und auch hier verschiedene Stücke inszenierte.
 
Ernst Pröckl ca. 1920 in dem Lustspiel "Eselei" von Carl Rössler1)
am Berliner "Theater in der Königgrätzer Straße" ("Hebbel-Theater")
Urheber: Fotoatelier "Zander & Labisch" (Albert Zander u. Siegmund Labisch1) (1863–1942))
Quelle: www.cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
In der Posse mit Gesang "Unverhofft"1) von Johann Nestroy glänzte er hier bereits im Herbst 1946 mit der Gastrolle des Fabrikanten Walzl – der junge Oskar Werner gab den Handlungsreisenden in Walzls Diensten Berg. Zu Pröckls Rollenrepertoire zählten verschiedene Shakespeare-Klassiker, etwa der königliche Ratgeber Polonius in der Tragödie "Hamlet"1) oder der Zimmermann Squenz (Peter Quince) in der Komödie "Ein Sommernachtstraum"1), aber auch in Stücken der Moderne wusste er zu überzeugen. So zeigte er seine Schauspielkunst – mitunter auch mit kleineren Parts – in Stücken wie "Hexenjagd"1) von Arthur Miller1), "Das heiligen Experiment"2) von Fritz Hochwälder1) oder "Peer Gynt"1) von Henrik Ibsen. Der alte Schäfer Corinnus in dem Shakespeare-Schauspiel "Wie es euch gefällt"1) war die letzte Rolle, in der man ihn auf der Bühne zu bewundern konnte.
 
Wie viele seiner Theaterkollegen wandte sich auch Pröckl seit seiner Ankunft in Berlin dem Film zu, konnte gleich mit der Figur des Erbprinzen von Ravensburg bzw. als Partner von Eva May in dem Melodram "Erträumtes"1) (1918) das Publikum auf sich aufmerksam machen. Nach dem von E. A. Dupont1) in Szene gesetzten Krimi "Europa postlagernd"1) (1918) und der Rolle des jungen Amerikaners Lloyd Kittred an der Seite des findigen Detektivs (Max Landa) folgten weitere prägnante Figuren in den Produktionen jener Jahre: Beispielsweise als Amadeus Voß in Urban Gads1) 2. Teil der Verfilmung "Christian Wahnschaffe" nach dem Roman von Jakob Wassermann1) mit dem Titel "Die Flucht aus dem goldenen Kerker"1) (1921) neben Protagonist Conrad Veidt oder als Goodmaker, Sekretär des US-Millionärs Cyrus Proctor (Rudolf Klein-Rogge), in Johannes Guters1) Adaption "Die Prinzessin Suwarin"1) (1923) nach dem Roman von Ludwig Wolff1) mit Xenia Desni in der Titelrolle. Pröckls letzte Arbeit für den Stummfilm war Wilhelm Thieles1), ganz auf Lilian Harvey zugeschnittene Liebeskomödie "Adieu, Mascotte"1) (1929), wo er den Diener des Gaston Duprčs (Harry Halm) mimte → Übersicht Stummfilme.
Den Übergang zum Tonfilm schaffte Pröckl aufgrund seiner Bühnenerfahrung zwar problemlos und blieb auch hier bis Ende der 1930er Jahre ein vielbeschäftigter Schauspieler, der sich jedoch meist mit Nebenrollen begnügen musste. Während der Kriegsjahre trat er lediglich mit winzigen Parts in der turbulenten Hans Moser-Komödie "Der Herr im Haus"3) (1940) und in dem Paula Wessely-Melodram "Das Herz muß schweigen"1) (1944) in Erscheinung. Im Nachkriegsfilm konnte er als Chargen-Darsteller ebenfalls Fuß fassen und tauchte sporadisch ab 1950 in einigen Produktionen auf; letztmalig sah man ihn in dem Heimatfilm "Försterliesel"1) (1956) an der Seite von Titelheldin Anita Gutwell auf der Leinwand → Übersicht Tonfilme.
Neben seiner umfangreichen Arbeit für Theater und Film betätigte sich Pröckl als Sprecher beim Rundfunk, zuerst bei der österreichischen "Radio Verkehrs AG"1) (RAVAG) und nach dem 2. Weltkrieg bzw. im besetzten Nachkriegs-Österreich bei dem US-amerikanisch kontrollierten Radiosender "Rot-Weiß-Rot"1).
  
Ernst Pröckl starb am 4. Dezember 1957 im Alter von 69 Jahren in seiner Geburtsstadt Wien; die letzte Ruhe fand er auf dem "Evangelischen Friedhof" im Wiener Gemeindebezirk Simmering1) in einem Ehrengrab (Tor 4, Gruppe 8, Avenue Nr. 9) → Foto der Grabstelle bei  Wikimedia Commons.
Quellen: Wikipedia, cyranos.ch
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) theatertexte.de, 3) filmportal.de
Lizenz Foto Ernst Pröckl (Urheber "Fotoatelier Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von Albert Zander und Siegmund Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss; Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei. (Quelle: Wikipedia)
  
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(Fremde Link: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung; R = Regie)
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