Lina Salten fotografiert von Wilhelm Willinger (1879–1943); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei Lina Salten wurde am 1. Februar 1890 als Lina Salomon im rheinischen Köln1) geboren, wo sie sich später von dem damaligen Intendanten der "Vereinigten Stadttheater", Max Martersteig1) (1853 – 1926), zur Schauspielerin ausbilden ließ. Ein erstes, festes Engagement trat sie am gerade eröffneten (05.10.1911) "Städtischen Schauspielhaus"1) in Hagen1) an. Die kommenden Jahre waren größtenteils von Gastspielreisen geprägt, Verpflichtungen führten die Schauspielerin ab 1912 nach Berlin, so trat sie unter anderem am "Rose-Theater", dem "Berliner Theater"1) sowie an den von Carl Meinhard1) und Rudolf Bernauer1) geleiteten "Meinhard-Bernauer-Bühnen" auf; weitere Theaterstationen waren Saarbrücken1), Hannover1) und Köln. "Ihr Fach war das der Naiven und Sentimentalen, der Liebhaberin und Salondame. Während einer langen Periode des Berlin-Aufenthaltes (ab 1912, unterbrochen nur von einer gut 13-monatigen Abwesenheit von Ende September 1913 bis Anfang November 1914, als sie unter anderem in Saarbrücken und Köln auftrat) debütierte Lina Saiten mit der Rolle der Kronprinzessin Friederike1) in Franz Portens1) groß angelegten Biografie "Der Film von der Königin Luise"1) als Filmschauspielerin."*) Hansi Arnstaedt gab in diesem Dreiteiler die vom Volk verehrte Königin Luise1).
Ab 1915 übernahm Lina Salten dann für ein knappes Jahrzehnt regelmäßig Aufgaben vor der Kamera und konnte sich mit größeren, aber auch kleineren Rollen in der Stummfilmszene etablieren, auch wenn die Produktionen aus heutiger Sicht filmhistorisch eher als unbedeutend einzustufen sind.
   
Lina Salten fotografiert von Wilhelm Willinger1) (1879 – 1943)
Quelle: www.cyranos.ch; Photochemie-Karte Nr. 1515;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)  siehe hier
So gab sie unter anderem die junge Lisa Redern, die in der tragischen, nach dem Roman von Hugo Landsberger1) alias Hans Land gedrehten Geschichte "Der Richter"1) (1917) mit dem Gerichtsassessor van Liers (Bruno Decarli) bzw. späteren sittenstrengen Richter verlobt ist und von dem liederlichen Eduard Dekker (Otto Gebühr) verführt wird. Franz Hofer1) besetzte sie als kesse Titelheldin in dem Lustspiel "Fräulein Pfiffikus"1) (1918) und auch in dem Krimi "Die Geisterjagd"1) (1918) aus der beliebten "Stuart Webbs"-Reihe1) mit Ernst Reicher: als Detektiv Stuart Webbs war sie mit von der Partie. Es folgten Produktionen wie "Weisses Gold" (1918) um die Erfindung des Meissner Porzellans mit Paul Hansen als Alchimist Johann Friedrich Böttger1) oder das Melodram "Cornelie Arendt" (1920) nach dem Werk von Felix Philippi1) mit Lina Salten in der Titelrolle bzw. Tochter von Frau Arndt (Olga Engl); hier hatte sie zudem das Drehbuch verfasst. Zu ihren letzten filmischen Arbeiten gehörten die Streifen "Das gestohlene Millionenrezept" (1921), "Bummellotte" (1922) und "Lachendes Weinen" (1923) → Übersicht Stummfilme.
     
Bereits vor der so genannten "Machtergreifung"1) der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 war die jüdische Künstlerin nahezu in Vergessenheit geraten und als Schauspielerin kaum noch aktiv. Von den Nazis endgültig "kaltgestellt", war Lina Salten "im letzten Friedensjahr 1939 bei der jüdischen Familie Georg Levin in der Uhlandstraße1) in Berlin-Wilmersdorf1) (heute Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf1)) gemeldet, bis Ende 1942 fand sie Unterschlupf in der Rosenheimer Straße 23 im Postbezirk1) "Berlin W 30" (heute Berlin-Schöneberg1)).

Lina Salten fotografiert von Wilhelm Willinger1) (1879 – 1943)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Lina Salten fotografiert von Wilhelm Willinger) (1879–1943);  Lizenz: gemeinfrei
Einen Tag vor Heiligabend 1942 wurde Lina Saiten verhaftet und, zusammen mit anderen Juden, im Rahmen einer großangelegten "Säuberungswelle", in eine Berliner Synagoge getrieben, wo sie auf ihren Abtransport in Richtung Osten zu warten hatte. Am 12. Januar 1943 deportierte1) man sie mit dem 26. Osttransport nach Auschwitz. Dort kam Lina Salomon-Salten wenig später ums Leben."*) Aller Wahrscheinlichkeit wurde sie im Januar 1943 von den Nazi-Schergen in den Gaskammern des "KZ Auschwitz"1) ermordet.
Quellen (unter anderem*)): Wikipedia, cyranos.ch
*) Kay Weniger: "Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945" (Metropol, Berlin 2008, S. 302)
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Stummfilme
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