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Als Lou, Mutter der kurz vor der Verlobung mit dem Rechtsanwalt Henri de Valencours
(Kurt Fischer-Fehling1)) stehenden jungen Yvette (Ilse Petri1)),
trat sie in Gerhard Lamprechts1) Krimi "Ein seltsamer Gast"2) (1936)
in Erscheinung: Einst hatte Lou ihre Familie bzw. den Kunsthändler Bruneaux (Alfred Abel) verlassen und lebte nun mit
dem Ganoven René Morone (Werner Scharf1)) zusammen, der sie zwingt, die
eigene Tochter zu erpressen. Wenig später hat die Polizei den
mysteriösen Tod von Lou aufzuklären
Ein weiterer Krimi war der von Paul Wegener inszenierte Streifen "Die Stunde der Versuchung"2) (1936) mit der Rolle der Alice, Ehefrau des Geheimrats Rüdiger (Theodor Loos), die aus einem Sanatorium geflohen ist und offensichtlich seit Jahren ein Verhältnis mit dem Frauenheld MacNorris (Harald Paulsen) hatte und schließlich als dessen Mörderin entlarvt wird. Erich Engels1) besetzte Elisabeth Wendt als Lola bzw. die geheimnisvolle, schöne "Graue Dame", die in der Sherlock Holmes-Geschichte "Die graue Dame"2) (1937) in das Visier des als Jimmy Ward getarnten Sherlock Holmes1) (Hermann Speelmans) geriet, eher klein war ihr Part als Freundin des Grenadiers Dr. Jens Kirchhoff (Carl Raddatz) in dem von Karl Ritter1) nach der Kurzgeschichte von Walter Julius Bloem1) gedrehten Propagandastreifen "Urlaub auf Ehrenwort"1) (1938). In Herbert Maischs1) Melodram "Frau Sylvelin"2) (1938) nach dem Roman "Sylvelin" von Franz von Schönthan1) erlebte man sie als Sekretärin des mächtigen Präsidenten des Block-Konzerns (Heinrich George), dessen zarte und wesentlich jüngere Gemahlin Sylvelin (Maria von Tasnady) ein unerfülltes Leben führt, in Hans Heinz Zerletts1) aufwendigem Revuefilm "Es leuchten die Sterne"1) (1938) gab sie neben Protagonistin La Jana die Schauspielerin Lisa Marven. Erich Engels besetzte Elisabeth Wendt einmal mehr als Ehefrau, diesmal des Grundstücksmaklers Nerger (Walter Steinbeck), die in dem spannenden, nach dem Roman "Der Rote Faden" von Axel Rudolph1) realisierten Krimi "Mordsache Holm"1) (1938) in das Visier des Kriminalrats Wiegand (Harald Paulsen) geriet. Von und mit Sensationsdarsteller Harry Piel kam der Zirkusfilm "Menschen, Tiere, Sensationen"1) (1938) in die Lichtspielhäuser, hier mimte sie als Maja de Passy die eifersüchtige, einstige Verehrerin des Artisten Robert Hansen, genannt "Bobby" (Piel), die in dessen Armen auf tragische Weise ums Leben kam. Als Carl Heinz Wolff1) mit "Schneewittchen und die sieben Zwerge" (1939) das Märchen "Schneewittchen"1) der Gebrüder Grimm1) filmisch umsertzte, besetzte er Elisabeth Wendt als die böse Stiefmutter neben Titelheldin Marianne Simson und Walter Kynast3) als König, der in den Krieg zieht, um sein Land zu verteidigen. "Die Propagandamaschine der Nazis machte auch vor den Kleinsten nicht halt. Systematisch trimmte die deutsche Filmindustrie Kindergeschichten auf Linie das Umschreiben der Klassiker trieb dabei oft abstruse Blüten. ( ) Auch "Schneewittchen und die sieben Zwerge" von 1939 das deutsche Realfilm-Pendant zu Disneys "Snow White and the Seven Dwarfs"1) (1937) wurde der Gegenwart angepasst. Obwohl bei den Brüdern Grimm Schneewittchens Vater keine tragende Rolle spielt, hatte er im NS-Märchenfilm seinen großen Auftritt: Er zog als oberster Heerführer mit seinen Soldaten in den Krieg. Die Uraufführung des Märchenfilms fand im Oktober 1939 statt nur einen Monat nach Deutschlands Angriff auf Polen."4) Bis Ende des 2. Weltkrieges wirkte Elisabeth Wendt mit prägnanten Rollen in Produktionen wie dem Krimi "Der Vierte kommt nicht"2) (1939) oder den Melodramen "Die Hochzeitsreise"2) (1939), "Die fremde Frau"5) (1939) und "Der grüne Salon"2) (1944) mit. Alfred Brauns Adaption "Der Puppenspieler"1) (1945) nach der Novelle "Pole Poppenspäler"1) von Theodor Storm1) mit Max Eckard als Paul Paulsen ("Pole Poppenspäler") blieb unvollendet. Für den Nachkriegsfilm stand Elisabeth Wendt nur noch wenige Male vor der Kamera, konnte nicht mehr so recht an die früheren Leinwanderfolge anknüpfen. Die erste Arbeit war ein winziger, ungenannter Part in der DEFA1)-Produktion "Die Buntkarierten"1) (1949, Regie: Kurt Maetzig1)) nach dem Hörspiel "Während der Stromsperre" von Berta Waterstradt1), gefolgt von der Rolle der Fürsorgerin Else Richnow, genannt "Bohnenstange", in Alfred Brauns psychologisch-pädagogischen Krimistudie "Mädchen hinter Gittern"1) (1949). Erneut eher unbedeutend war die Figur einer Krankenschwester in dem DEFA-Biopic "Semmelweis Retter der Mütter"1) (1950) mit Karl Paryla als Chirurg und Gebnurtshelfer Dr. Ignaz Philipp Semmelweis1). Nach einem Auftritt in Alfred Brauns Milieufilm "Die Treppe"1) (1950) verabschiedete sich Elisabeth Wendt in dem ebenfalls von Alfred Braun in Szene gesetzten, ganz auf Zarah Leander zugeschnittenen Melodram "Ave Maria"1) (1953) vom Kinopublikum → Übersicht Filmografie. Rund zehn Jahre später sah man sie noch einmal auf dem Bildschirm als am 31. Dezember 1964 Arno Assmanns Inszenierung der Strauss-Operette "Die Fledermaus"1) an der "Oper Köln"1) (Premiere 29.12.1964) im Fernsehen ausgestrahlt wurde. In der Aufführung, in der unter anderem Herbert Schachtschneider1) (Gabriel von Eisenstein), Hildegard Hillebrecht (19252018); dessen Frau Rosalinde), Benno Kusche1) (Gefängnisdirektor Frank), Felicia Weathers1) (Prinz Orlofsky) und Heinz Erhardt (Gerichtsdiener Frosch) auftraten, gehörte sie als Ida, Schwester des Kammermädchens Adele (Elisabeth Witzmann), zur Besetzung → wunschliste.de, pidax-film.de. Elisabeth Wendt starb am 19. März 1980 im Alter von 74 Jahren in Berlin-Spandau1).6) |
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Quellen: Wikipedia, cyranos.ch | ||
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) cyranos.ch, 5) Murnau Stiftung 4) Quelle: Spiegel Online-Artikel: "NS-Propaganda: Einmarsch ins Märchenreich" von Ron Schlesinger 6) laut Namensverzeichnis des Sterberegisters beim Standesamt Berlin-Spandau (I) Lizenz Foto Elisabeth Wendt (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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