Filmografie / Hörspiel
Viktor de Kowa (auch Victor de Kowa) wurde am 8. März 1904 als Victor Paul Karl Kowarzik und Sohn eines Gutsbesitzers bzw. Ingenieurs in dem niederschlesischen Dörfchen Hochkirch (heute Przesieczany, Polen) nahe Görlitz1) (heute Zgorzelec, Polen) geboren. Nach dem Verkauf des Gutes verbrachte er seine Kindheit und Jugend in Dresden1) sowie von 1908 bis 1913 in Seifersdorf1) bei Dippoldiswalde (Sächsische Schweiz), wo er auch eingeschult wurde. Später lebte er mit seiner Familie in Chemnitz1), besuchte auf Wunsch des Vaters zunächst eine Kadettenschule. Da ihm die Offizierslaufbahn nicht zusagte absolvierte er ein Studium an der "Staatlichen Kunstakademie" in Dresden (heute "Hochschule für Bildende Künste Dresden"1)), wollte sich zum Plakat- und Modezeichner ausbilden lassen. Doch dann nahm er Schauspielunterricht bei Erich Ponto (1884 – 1957), der sein darstellerisches Talent entdeckte und ihm nach seinem Debüt an der "Waldbühne Sohland"1) ein erstes Engagement am "Dresdner Staatstheater"1) (1918–1923) verschaffte. Über Lübeck (1924), Frankfurt a.M. (1925) und Hamburg (1926) kam er nach Berlin, wo er zunächst an der "Volksbühne"1) und am "Deutschen Theater"1) (1929) sowie von 1935 bis 1943 bei Gustaf Gründgens (1899 – 1963) am "Preußischen Staatstheater"1) spielte. Hier profilierte er sich vom Fach des jugendlichen Liebhabers bzw. Bonvivants zum ernsthaften Charakterdarsteller, gestaltete unter anderem den Titelhelden in der Komödie "Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit"1) von Beaumarchais1),  den Junker Bleichenwang in der Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt"1) oder den französischen Thronerben Karl VII.1) in dem Drama "Die heilige Johanna"1) von George Bernard Shaw1).

Foto: Viktor de Kowa vor 1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www.cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz siehe hier

Viktor de Kowa vor 1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: www.cyranos.ch
Viktor de Kowa in dem Stück "Der Kreis" von William Somerset Maugham an der Berliner "Tribüne"; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000546_006); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: ungenannt; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 Nach Ende des 2. Weltkrieges ging de Kowa kein festes Engagement mehr mit einer bestimmten Bühne ein, sondern betätigte sich als Gast-Schauspieler und -Regisseur an zahlreichen deutschsprachigen Theatern, unter anderem auch am Wiener "Burgtheater"1). Sofort nach 1945 baute er das Theater "Tribüne"1) in Berlin auf und war von 1945 bis 1950 deren Intendant. So notiert Wikipedia: "Am 1. Juni 1945 wurde die "Tribüne" als erstes Berliner Theater nach dem Zweiten Weltkrieg von Viktor de Kowa wiedereröffnet. Gezeigt wurde ein Kleinkunstprogramm in der Conférence von Hildegard Knef. Das Publikum bezahlte auch mit Naturalien wie Lebensmitteln, Briketts, Zigaretten oder Strümpfen." Als Schauspieler sah man ihn seither vor allem in Berlin vornehmlich in Komödien mit vielen Hauptrollen und auch als Regisseur machte er sich einen Namen.
Am "Renaissance-Theater"1) feierte er Erfolge beispielsweise mit "Die Zeit des Glücks" von Marcel Achard1) (1947, Regie: Kurt Raeck1)), "Mein Name ist Hase" nach "Mein Freund Harvey"1) von Mary Chase1) (1950, Regie: Heinz Hilpert1)) oder "Spiel zu zweit" von William Gibson1) (1960, Regie: Kurt Raeck) mit Gundel Thormann1) als Partnerin. Er selbst inszenierte dort in den 1960er Jahren die heiteren Werke "Der Lockvogel" ("The Pleasure of His Company") von Samuel A. Taylor und Cornelia Otis-Skinner (1899 – 1979), "Ehe-Karussell" ("The Marriage-Go-Round") von Leslie Stevens (1924 –1998), "Vater denkt, Mutter lenkt" von Howard Lindsay1) und Russel Crouse1) mit unter anderem Walter Gross und Ruth Hausmeister1) oder "Gigi"1), der von Vicki Baum1) geschaffenen deutschsprachigen Bühnenversion der gleichnamigen Novelle von Colette1) mit Ingrid Andree in der Titelrolle.
    
Viktor de Kowa (als Regisseur und Schauspieler) in der Komödie "Der Kreis" von
William Somerset Maugham1) an der Berliner "Tribüne" → theatertexte.de
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000546_006); © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: ungenannt;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Viktor de Kowa mit Ilse Werner; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000081_010); Copyright: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: ungenannt; Quelle: www.deutschefotothek.de An der Berliner "Komödie" sah man ihn in "Es bleibt in der Familie"2) von Louis Verneuil (1893 – 1952); 1952, Regie: Ernst Waldow) und "Der Seiltänzer" von Maria Fagyas1) und Ladislas Bush-Fekete1) (1953/54, Regie: Carl Ludwig Achaz-Duisberg1); 1889 – 1958), am "Theater am Kurfürstendamm"1) in der von ihm selbst in Szene gesetzten Noël Coward-Komödie "Design for Living" (1951/52) mit dem deutschen Titel "Unter uns Vieren" in der Bearbeitung von Curt Goetz sowie in "Viel Lärm um nichts"1) von William Shakespeare1),, wo er 1954 unter der Regie von Fritz Wendhausen1) den Benedict gestaltete. Am "Schillertheater"1) gab er zur Spielzeit 1954/55 den gescheiterten Schriftsteller, Trinker und Deserteur der ungarischen Armee Richard Gettner in der deutschsprachigen Erstaufführung des Stücks "Das Dunkel ist licht genug"3) von Christopher Fry1) (Regie: Karl-Heinz Stroux1)) an der Seite von Käthe Dorsch als Gräfin Ostenburg oder am Wiener "Theater in der Josefstadt"1) seit der Premiere am 30. Juli 1956 den Protagonisten Herrn Ornifle in der Komödie "Ornifle oder Der erzürnte Himmel" von Jean Anouilh1) (Regie: Willi Schmidt1), → josefstadt.org). Am Hamburger "Thalia Theater"1) gelangte das Stück "Nach dem Sündenfall"4) ("After the Fall" von Arthur Miller1) in einer Inszenierung von Helmut Käutner1) zur Aufführung, bei dem de Kowa im Oktober 1964 während der Premiere auf der Bühne einen schweren Unfall erlitt und mit gebrochenen Rippen vier Monate aussetzen musste; nach seiner Genesung ging das Stück mit ihm 1965 rund fünfzig Mal über die Bretter – um nur einiges aus seinem Wirken am Theater zu nennen.

Viktor de Kowa mit Ilse Werner
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000081_010)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: ungenannt;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Einen zweiten Namen von Rang eroberte sich de Kowa nachdem der Film ihn entdeckt hatte, zumal er die Drehbücher zu einigen seiner Filme selbst schrieb oder auch inszenierte, wie beispielsweise "Schneider Wibbel" (1939) nach der gleichnamigen Posse1) von Hans Müller-Schlösser1) mit einem grandiosen Erich Ponto in der Titelrolle des Schneiders Anton Wibbel.
Sein Leinwanddebüt hatte de Kowa 1929 unter der Regie von Karl Grune1) als Lorenz Knie in dem Stummfilm "Katharina Knie"1) nach dem gleichnamigen Volksstück1) von Carl Zuckmayer1) gegeben, in den 1930er Jahren avancierte der Schauspieler im Tonfilm zu einem vielbeschäftigten Darsteller in zahlreichen, meist beschwingt-heiteren Kinoproduktionen. Seine erste größere Rolle erhielt er in dem im 1. Weltkrieg angesiedelten Antikriegsfilm "Die andere Seite"1) (1931) nach dem Roman "Journey's End" von R. C. Sherriff1) als Leutnant Hibbert neben Conrad Veidt, es folgten unter anderem Produktionen wie die musikalische Romanze "Ein Lied geht um die Welt"1) (1933) mit dem Tenor Joseph Schmidt, der Streifen "Es war einmal ein Musikus"5) (1933), die Literaturadaption "Kleiner Mann – was nun?" (1933) nach dem gleichnamigen Roman von Hans Fallada1) oder die amüsante Geschichte "Der junge Baron Neuhaus"1) (1934) nach dem Bühnenstück von Stefan von Kamare (1880 – 1945), wo er als Titelheld gemeinsam mit Käthe von Nagy vor der Kamera stand. In "Die göttliche Jette"1) (1937), angelehnt an das Leben der Sängerin Henriette Sontag1), genannt "die göttliche Jette", spielte er zusammen mit Protagonistin Grethe Weiser, in "Versprich mir nichts!"5) (1937) war er der Film-Ehemann von Luise Ullrich, in "Kleiner Mann – ganz groß!"1) (1938) nach dem Bühnenstück "Spatzen in Gottes Hand!" von Edgar Kahn1) der kleine Angestellte bzw. Erfinder Peter Kolle.

Viktor de Kowa um 1950 (Foto Binz)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2006-a_0000185)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Foto Binz; Datierung: 1950
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Viktor de Kowa um 1950 (Foto Binz); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pos-2006-a_0000185); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Foto Binz; Datierung: 1950; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
In dem Krimi-Drama "Die Sache mit Styx"1) (1942) nach dem Roman "Rittmeister Styx" von Georg Mühlen-Schulte1) kam er als Gesandtschaftsattaché Rittmeister Styx daher, der eines Mordes beschuldigt wird, in dem musikalischen Lustspiel "Wir machen Musik"1) (1942) als Schlagerkomponist Karl Zimmermann, mimte in "Altes Herz wird wieder jung"1) (1943) als Dr. Paul Dehnhardt den Neffen von Seniorchef Friedrich Hoffmann (Emil Jannings). Dem NS-Propagandafilm konnte er sich nicht entziehen, führte Regie bei dem bis heute zu den so genannten "Vorbehaltsfilmen"1) zählenden Streifen "Kopf hoch, Johannes!1) (1941) Regie. Wikipedia notiert: "In diesem NS-Jugendfilm wird der unabhängige, freiheitsliebende Junge Johannes (Klaus Detlef Sierck1)) in einer NS-Jugendorganisation, einer Napola-Schule1), zu Disziplin und Gehorsam bekehrt. (…) Obwohl Joseph Goebbels1) das Thema des Films guthieß, war er von der Regieleistung de Kowas enttäuscht. Dennoch wurde de Kowa im August 1944 von Goebbels in die Gottbegnadeten-Liste1) der unverzichtbaren Filmschauspieler aufgenommen, was ihn vor einem Kriegseinsatz, auch an der "Heimatfront", bewahrte."
Bis Kriegsende stand de Kowa noch für die Filme "Ein glücklicher Mensch"5) (1943) nach dem Bühnenstück "Swedenhielms" von Hjalmar Bergman1) und "Intimitäten"5) nach dem Lustspiel "Es klingelt zum dritten Mal" von Paul Barabás vor der Kamera. "Für den letzten im Auftrag des NS-Regimes gedrehten Film "Das Leben geht weiter" von 1945, ein nie aufgeführter und nach Kriegsende verschollener Propaganda- und "Durchhalte"-Film, wurde de Kowa als bestbezahlter Akteur verpflichtet." kann man bei Wikipedia lesen (Quelle: "Nazi-Film im Bombenhagel", Spiegel Online vom 16.04.2015, abgerufen am 03.05.2015)
 
Auch im Nachkriegsfilm erlebte man de Kowa mit vielen einprägsamen Rollen: So beispielsweise als Kriegsheimkehrer Michael Rott in "Zwischen gestern und morgen"1) (1947), als eleganter Verkäufer in einem Modesalon Egon Fürst in der Operetten-Adaption "Der Fürst von Pappenheim"1) (1952), als Major Manfred von Prittwitz in "Eine Liebesgeschichte"1) (1954) nach der Novelle von Carl Zuckmayer1) oder als SS-Gruppenführer Schmidt-Lausitz in "Des Teufels General"1) (1955), gedreht von Helmut Käutner1) nach dem gleichnamigen Drama1) von Carl Zuckmayer mit Curd Jürgens als General Harras. Zu seinen weiteren Arbeiten der 1950er und 1960er Jahre vor der Kino-Kamera zählten unter anderem die Zuckmayer-Verfilmung "Ein Mädchen aus Flandern"1) (1956), das Sängerfilm-Melodram "Schlussakkord"1) (1960), der Edgar Wallace-Krimi "Der Fälscher von London"1) (1961), die Curt Goetz-Verfilmung "Das Haus in Montevideo"1) (1963) sowie zuletzt "Winnetou und sein Freund Old Firehand"1) (1966) nach Motiven von Karl May1) mit Pierre Brice als Winnetou1) und Rod Cameron1) als Old Firehand1), wo er sich als spleenig-exzentrischer Gentleman Ravenhurst präsentierte → Übersicht Kinofilme.
Seit den frühen 1960er Jahren ließ sich de Kowa auch sporadisch auf dem Bildschirm blicken, zeigte sich beispielsweise neben Antje Weisgerber als gefeierter Hofschauspieler Konrad Herbot in dem Fernsehspiel " Die große Szene" (1962) nach dem gleichnamigen Einakter1) aus "Komödie der Worte"1) von Arthur Schnitzler1) oder als Kritiker Raymond Duchut in "Papiermühle"6) (1962) nach dem Lustspiel von Georg Kaiser1). In der achtteiligen ZDF-Krimiserie "Slim Callaghan greift ein"1) (1964) mimte er den smart-eleganten Titelhelden, der als trickreicher Privatdetektiv – unterstützt von Sekretärin Steffi (Eva Pflug) – so manchen kniffligen Fall löste → Die Krimihomepage; seit Ende August 2013 ist die legendäre Serie auf DVD im Handel erhältlich. In "Ein Walzertraum" (1969) nach der gleichnamigen Operette1) von Oscar Straus1) (Musik) trat er als Joachim VIII., regierender Fürst von Flausenthurn in Erscheinung → Übersicht TV-Produktionen.
Zudem stand der Schauspieler vereinzelt im Hörspielstudio, die bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier.
   
Hatte Viktor de Kowa in seinen frühen Jahren im Film meist jungenhafte, verträumte und auch lebenslustige Männer, Musikanten und Barone, Millionendiebe und stets optimistische Liebhaber gespielt, so bewies er auf der Bühne, dass auch die großen Charaktere der Weltliteratur darzustellen vermochte. Nach 1945 konnte der wandlungsfähige Star so unterschiedliche Rollen ausfüllen wie verschlagene SS-Männer, gütige Pfarrer, klavierspielende Schwerenöter oder liebenswerte Minister, denen er je nach Bedarf schneidende Härte oder seinen Bonvivant-Charme verlieh.7)

Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film"

DVD-Cover: Slim Callaghan greift ein;  Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film"
Viktor de Kowa 1971; Ausschnitt aus einem Foto "Bundeskanzler Willy Brandt empfängt Filmschauspieler" (23. Juni 1971); Quelle: Bilddatenbank Deutsches Bundesarchiv B 145 Bild-F034159-0008; Fotograf: Engelbert Reineke / Datierung: 23. Juni 1971 / Lizenz CC-BY-SA 3.0. Viktor de Kowa trat auch als Szeniarist, Dramatiker und Autor zahlreicher Bücher hervor, so stammen aus seiner Feder unter anderem die Komödien "Eifersucht ist eine Leidenschaft" (1938) und "Florian ist kein schlechter Kerl" (1941). Ebenfalls 1941 veröffentlichte er das Buch "Mullepux – verliebt zu Dritt" mit dem Untertitel "Ein ganz kleiner Roman", seine ersten Erinnerungen erschienen 1955 unter dem Titel "Als ich noch Prinz war von Arkadien", weitere Memoiren kamen 1971 mit dem Titel "Ach du liebe Zeit, Aus dem Libretto meines Lebens" auf den Markt. Außerdem malte er und präsentierte seine Arbeiten der Öffentlichkeit mit Erfolg in Berlin, Wien, New York und Tokio aus.
 
Der politisch engagierte Mensch Viktor de Kowa, der seit 1940 einer Widerstandsgruppe nahe gestanden haben soll, war nach dem Krieg stets aktiv um die Ideen von Weltfrieden und gesundem Menschenverstand bemüht. Er bekannte sich im Schweizerischen Caux1) zu den Idealen der moralischen Aufrüstung1), gehörte zu den Gründern der deutschen Sektion von "Pax Christi"1), stiftete einen großen Teil seiner Einnahmen verschiedensten Friedensorganisationen.
1961/62 war der Künstler Präsident der "Union der Filmschaffenden", von 1962 bis 1966 Vorsitzender der "Gewerkschaft Kunst"1) sowie Bundesvorstandsmitglied des "Deutschen Gewerkschaftsbundes"1).
Seine Leistungen wurden wiederholt gewürdigt; so erhielt er 1956 das "Komturkreuz des römischen Adlerordens", 1961 das "Verdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland"1), 1963 den französischen Orden "Mérite Civique", 1962 die Berliner "Ernst-Reuter-Medaille"1) und 1964 einen "Bambi"1) für Verdienste um den deutschen Film.
   
Foto: Viktor de Kowa 1971; Ausschnitt aus einem Foto
"Bundeskanzler Willy Brandt1) empfängt Filmschauspieler" (23. Juni 1971)
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, B 145 Bild-F034159-0008;
Fotograf: Engelbert Reineke / Datierung: 23. Juni 1971 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv B 145 Bild-F034159-0008 bzw. Wikimedia Commons
Viktor de Kowa  war in erster Ehe von 1926 bis 1938 mit der Schauspielerin Ursula Grabley (1908 – 1977) und nach der Scheidung seit 1941 in zweiter Ehe mit der japanischen Opernsängerin Michi Tanaka1) (1909 – 1988) verheiratet. Im März 1971 hatte er einen dreijährigen Lehrauftrag für europäische Schauspielkunst an der "Takarazuka-Schauspielschule" in Osaka angenommen. Den Plan, für fünf Jahre in die Heimat seiner Frau zu ziehen, konnte er nicht mehr verwirklichen.
Viktor de Kowa erlag am 8. April 1973 – einen Monat nach seinem 69. Geburtstag – nach langem Leiden im West-Berliner Universitätsklinikum einer Krebs-Erkrankung. Ein Jahr zuvor konnte er noch sein 50-jähriges Bühnenjubiläum feiern, wozu ihm der damalige Bundeskanzler Willy Brandt gratulierte und ihm das "Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" überreichte. Die letzte Ruhe fand der Künstler in einem Ehrengrab auf dem Berliner "Friedhof Heerstraße"1), dort wurde auch seine Ehefrau Michiko de Kowa-Tanaka beigesetzt → Foto der Grabstätte bei Wikimedia Commons sowie knerger.de.
Wikipedia vermerkt: "Das Grabdenkmal in Form einer Pagode schuf der Bildhauer Richard Scheibe1). Dahinter stehen zwei ineinander verschlungene Kirschbäume. Beides erinnert an die fernöstliche Kultur, mit der de Kowa durch die Heirat mit Michiko Tanaka in Verbindung trat. (…) Auf Beschluss des Berliner Senats1) ist die letzte Ruhestätte von Viktor de Kowa (Grablage: 16–G–29) seit 1980 als Ehrengrab des Landes Berlin1) gewidmet. Die Widmung wurde 2001 um die übliche Frist von zwanzig Jahren verlängert. Die separate Widmung als Ehrengrab für die letzte Ruhestätte von Michiko de Kowa-Tanaka, die seit 1990 bestand, lief im Jahr 2014 aus."

Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, deutsche-biographie.de
Fotos bei film.virtual-history.com

Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) felix-bloch-erben.de, 3) fischer-theater.de, 4) theatertexte.de, 5) filmportal.de, 6) Die Krimihomepage
Quelle: 7) "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf  Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 201/202)
Lizenz Foto Viktor de Kowa (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
      
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung, geschichtewiki.wien.gv.at, Die Krimihomepage)
Kinofilme Fernsehen
Hörspielproduktionen
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
Um zur Seite der Leinwandstars zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de