Peter Lorre wurde am 26. Juni 1904 als László Loewenstein und
Sohn des jüdischen Kaufmanns Alois Loewenstein im damals Österreich-Ungarischen Rosenberg1) (Ružomberok,
heute Slowakei) geboren. Mutter Elvira (1881 1908) verstarb früh, 1913 zog der Vater nach dem
Tod seiner Frau mit dem damals neunjährigen Sohn nach Wien1). Auf Wunsch seines Vaters begann der junge László
dort zunächst eine Banklehre und arbeitete eine Zeit lang in diesem
Metier, brach dann aber die Ausbildung ab und nahm Schauspielunterricht, da das Theater
schon immer eine Faszination auf ihn ausgeübt hatte. Im Jahr 1922 kam er durch
Jacob Levy Moreno1)
zur Schauspielerei.
Unter der Leitung von Moreno wirkte Lorre in einer Gruppe mit, die auf den Straßen Wiens aktuelle Ereignisse
des Zeitgeschehens szenisch in Form des Straßentheaters, einer speziellen Form des Stegreiftheaters,
darstellte. Hierbei wurde versucht, zufällig vorbeikommende Passanten mit einzubeziehen.
Lorre spielte unter anderem die Rolle eines Mörders, der damals in Wien
sein Unwesen trieb. Die Freude und der Erfolg, den er dabei hatte, trugen
wesentlich bei zu seiner Entscheidung, Schauspieler zu werden. 1923 gab Lorre (noch unter seinem ursprünglichen Namen)
sein Bühnendebüt. Das Pseudonym
"Peter Lorre" legte er sich 1925 zu.2)
Seine schauspielerische Laufbahn führte den aufstrebenden Mimen über Wien, Breslau und Zürich nach Berlin, wo ihn 1929 zunächst Bertolt Brecht1)
(1898 1956) für
das Theater entdeckte und unter anderem als den gehemmten Fabian in dem Stück "Pioniere in Ingolstadt"1)
von von Marieluise Fleißer1) einsetzte. "Ein neues Gesicht war da, ein
fürchterliches Gesicht: der hysterische Kleinbürgerssohn, dessen glotzäugiger,
schwammiger Kopf gelblich aus dem Anzug
quillt. Wie dieser Bursche zwischen Phlegma und hysterischem Ausbruch
taumelt, wie er zage geht und greift und manchmal gierig zutapst, das
werden auch Ältere als ich kaum so unheimlich auf dem Theater erblickt
haben. Dieser Mensch heißt Peter Lorre. Wenn er auch andere Gestalten so
deckend darstellen kann, ist hier ein Schauspieler ersten Ranges,"
schrieb der Schriftsteller und Journalist Kurt Pinthus1) (1885 1975) am 2.4.1929 im Berliner
"8-Uhr-Abendblatt".
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Fritz Lang1)
(1890 1976) wiederum entdeckte Lorre in dieser Rolle für den Film
und engagierte ihn für die Hauptrolle des gehetzten Kindermörders
in dem Thriller "M Eine Stadt sucht einen Mörder"1) (1931), dem ersten
deutschen
psychologischen Kriminal-Tonfilm, der ein Welterfolg und Lorres internationaler Durchbruch wurde.
Lorre meinte damals zunächst, er sei zu klein für einen Filmschauspieler.
Lorres Gegenspieler, der Boss der Unterwelt war hier Gustaf Gründgens
(1890 1963), dessen Organisation
bemüht um die Ganovenehre, sich an der Jagd nach dem intelligenten, kinderschänderischen
Triebverbrecher beteiligte. Das "Glotzäugige, Geduckte, Lauernde,
Gehemmte, Hysterische", auf das Pinthus aufmerksam gemacht hatte,
wurde ein Welterfolg. Viele sind der Meinung, dass bis heute kein
besserer Kriminalfilm gedreht wurde.
"M" beruht zum Teil auf einer damals gerade aktuellen Serie
von Massen- und Kindermorden, benutzt das grausame Thema jedoch weniger zur
Spannungsmache als zu einer bitter ironischen Darstellung sozialer Verhältnisse.
Die Massenhysterie nimmt hier schon breiten Raum ein, und die effiziente Organisation
der Unterwelt sowie ihr Erfolg bei der Aufspürung des Mörders verdeutlicht die
Inkompetenz der Polizei. Der grimmige Humor dieses Kontrastes macht
" M" zu einem überraschenderweise oft komischen Film, dessen
Implikationen jedoch sehr wohl verstanden wurden auch von den Nazis,
die gegen den ursprünglich vorgesehenen Titel
"Mörder unter uns" protestierten. notierte biograph.de
(Seite nicht mehr abrufbar).
Foto mit freundlicher Genehmigung von Einhorn-Film
© Einhorn-Film/Weltlichtspiele Kino GmbH
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Handlung:
Ein unbekannter Kindermörder versetzt die Bewohner von
Berlin in Schrecken und Hysterie, so dass sowohl die Polizei als
auch die Unterwelt seine Verfolgung aufnehmen. Er hat bereits
mehrere Kinder umgebracht; eine hohe Belohnung ist ausgesetzt.
Eine Mutter (Ellen Widmann) in einem Arbeiterstadtteil wartet
ungeduldig auf die Rückkehr ihrer Tochter (Inge Landgut) aus der
Schule, die sich aber von einem nicht gezeigten Unbekannten mittels Süßigkeiten
und ihr gekauften Ballons verschleppen lässt. Als man die Leiche
findet, intensiviert die Polizei ihre Anstrengungen, ohne eine
erfolgversprechende Spur zu finden. Die polizeilichen Aktionen
vermindern die Nervosität der Bevölkerung nicht, zumal sie
wirkungslos bleiben. Die Bürger steigern sich in gegenseitige Verdächtigungen
und anonyme Anzeigen hinein, was die Anspannung und Übermüdung der
Polizeibeamten weiter verschlimmert.
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Die ständigen Razzien und Kontrollen behindern aber die Ringvereine
bei ihrem "Geschäft". Daher beschließen sie, unter Führung
des "Schränkers" (Gustaf Gründgens) selbst nach dem Mörder
zu suchen, und spannen dafür das Netz der Bettler ein. Der Mörder
wird daraufhin von dem bei der letzten Tat bemühten blinden
Ballonverkäufer (Georg John) aufgrund des seinen Morddrang
kennzeichnenden Pfeifens erkannt, worüber er einen "Kollegen"
informiert, der den Verfolgten durch einen Kreideabdruck mit einem
"M" auf dessen Mantel kennzeichnet.
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Der Verfolgte, der
inzwischen auch von der Polizei als Hans Beckert (Peter Lorre)
identifiziert wurde, flüchtet unter glücklichen Umständen in ein Bürogebäude,
das die Kriminellen bald umstellen. Unter Einsatz von
Einbruchswerkzeug durchsuchen sie nach Einbruch der Dunkelheit das
Haus und bringen den gefangenen Kindermörder in eine stillgelegte
Fabrik, kurz nachdem einer der niedergeschlagenen Nachtwächter in der
Lage ist, Alarm zu schlagen. In der Fabrik ist die gesamte Halb- und
Unterwelt versammelt und macht ihm einen makabren Prozess. Dabei drückt
Beckert verzweifelt seine Selbstentfremdung und innere Spaltung aus:
"Immer muss ich durch Straßen gehen, und immer spür ich, es ist
einer hinter mir her. Das bin ich selber! (
) Manchmal ist mir, als
ob ich selbst hinter mir herliefe! Ich will davon, vor mir selber
davonlaufen, aber ich kann nicht! Kann mir nicht entkommen! (
)
Wenn ich's tue, dann weiß ich von nichts mehr… Dann stehe ich vor
einem Plakat und lese, was ich getan habe, und lese. Das habe ich
getan?"
Der von einem am Ort der Durchsuchung gefangenen Einbrecher
informierte Kriminalkommissar Lohmann (Otto Wernicke) erreicht den Ort
in letzter Minute und verhindert, dass das Tribunal den mutmaßlichen
Mörder lyncht. Beckert wird später von einem Gericht für schuldig
befunden und zum Tode verurteilt; die Vollstreckung selbst wird nicht
gezeigt.
In der im Jahre 2002 überarbeiteten Fassung ist das Urteil
nicht zu sehen. Der Film endet mit einer Einstellung der Mutter vom
Anfang des Films, die sagt, dies bringe ihr ihre Tochter auch nicht
zurück und man müsse einfach besser auf die Kinder aufpassen.
(Quelle: Wikipedia)
Szenfotos mit Peter Lorre als
der Kindermörder Hans Beckert |
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auf der Suche nach
dem Teuflischen in seinem Innern
der erste Versuch ist noch nicht geglückt,
schliesslich entdeckt er die Fratze des Bösen. |
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Bei kann deutsche-biographie.de
man lesen: "Lorre spielte
den Kindermörder als bemitleidenswertes Ungeheuer, als Gefangenen der
Triebe, seelisch krank und hilflos seinem Wahn ausgeliefert. Nach außen
wirkte er gemütlich, besonnen, ein wenig verweichlicht: ein naiver
Kleinbürger, der aussah, als könne er niemandem etwas zuleide tun.
Aber in der gedrungenen Unscheinbarkeit, der gleichsam kindlichen Gewöhnlichkeit
ließ Lorre das Gefährliche
und Unberechenbare ahnen. Sanftmut wandelte sich plötzlich in
Besessenheit, ruhige und fanatisch verzerrte Gesichtszüge wechselten
abrupt. Lorres Darstellung war der erste gelungene Versuch in der
Geschichte des Films, aus der Person eines Mörders ein
„menschliches Wesen“ zu machen, das, von Trieben beherrscht, die
Begrenzungen des Alltags durchbricht."
(Manfred Kreckel: "Lorre, Peter" in: Neue
Deutsche Biographie 15 (1987), S. 187-188)
Siehe auch prisma.de,
filmportal.de,
cyranos.ch
(mit zahlreichen Szenenfotos)
Alle Fotos: Quelle: cyranos.ch
bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich", mit
freundlicher Genehmigung
von Peter Gassmann (Praesens-Film
AG, Zürich) © Praesens-Film AG
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Im November bis Dezember 1931 gab Peter Lorre den moralisch
verkommenen Tunichtgut Alfred in Ödön von Horváths1)
"Geschichten aus dem Wiener Wald"1) im
"Deutschen Theater"1) unter
der Regie von Heinz Hilpert1).
Nach der Triebverbrecher-Rolle in "M Eine Stadt sucht einen Mörder", konnte
sich Lorre in den USA, wenn überhaupt, nur schwer von dem ihm nun
anhaftenden Rollenklischee des brutalen, zynischen, psychisch gestörten, lauernden Verbrechers
frei machen, war wie die meisten aus Deutschland nach Hollywood kommenden
Schauspieler man denke an Gert Fröbe und andere Gegenspieler
von James Bond der Bösewicht vom Dienst.3)
1932 trat Lorre noch im "Kabarett der Komiker"1) auf und übernahm weitere
Rollen beim Film, so mimte er den kahlköpfigen, buckligen Morphium-Dealer
und Gegenspieler von Hans Albers in
Kurt Gerrons dramatischen Abenteuer "Der weiße
Dämon"1) (1932)
und erneut neben Albers den "Foto-Jonny" in
der Adaption "F.P.1 antwortet nicht"1) (1932)
nach dem Roman von Kurt Siodmak1).
Mit Beginn der Nazi-Ära emigrierte Lorre über Wien und Paris nach
Großbritannien. "Für zwei Mörder wie Hitler und mich ist in Deutschland
kein Platz" soll der jüdische Schauspieler Lorre die
politische Lage kommentiert haben. In Wien übernahm er zunächst in den Passionsspielen
den Part des Judas1), in Paris verdiente er seinen
Lebensunterhalt mit Synchronisieren, in London hatte er anfangs
Schwierigkeiten als Schauspieler Fuß zu fassen, da er kein Wort
Englisch sprach. Er erlernte die Sprache innerhalb von drei Monaten
und 1934 besetzte ihn Alfred Hitchcock1) als abgefeimten Schurken in
seiner ersten Version des Thrillers "Der Mann, der zuviel wusste"1)
("The Man Who Knew Too Much") ein. Im Juli 1934 reiste
Lorre mit einem Vertrag der "Columbia Pictures"1) nach Hollywood, war einer der wenigen Emigranten aus Europa, die in
den USA Karriere machten.
Nach seinem Debüt als
"Mad-Scientists" Chirurg Doktor Gogol in dem Streifen "Mad
Love"1) (1935) nach dem Roman
"Les mains d'Orlac" von Maurice Renard1) folgte
mit "Crime and Punishment"1) (1935,
"Schuld und Sühne") eine weitere Literaturadaption, die Josef von Sternberg nach dem
gleichnamigen
Roman1) von Fjodor Dostojewski1) in Szene gesetzt hatte un in der er sich als
Protagonist bzw. Student Roderick Raskolnikov an der Seite von Marian Marsh1) (Sonja Marmeladowa)
und Edward Arnold1) (Ermittlungsrichter
Porfirij) zeigte die
Produktion wurde zwar ein künstlerischer, aber kein Kassenerfolg. Lorre spielte
in den nächsten dreißig Jahren verworfene Existenzen oder schlitzäugige Detektive
wie Ende der 1930er Jahre in der Krimi-Reihe "Die
Abenteuer des Mr. Moto" nach den "Mr.-Moto"-Erzählungen
von John P. Marquand1). Durch die Titelrolle
des japanischen Detektivs Mr. Kentaro Moto "Mr. Moto und die
Schmugglerbande1) (1937, "Think Fast, Mr. Moto") wurde Lorre einem breiteren Publikum bekannt.
Das "Lexikon
des internationalen Films"1)
bezeichnete den Film als "eine triviale Abenteuer-Krimi-Kolportage,
reizvoll vor allem durch Peter Lorre, der Moto in einer meisterhaften
Mischung aus Verschlagenheit und Schlagfertigkeit, Sanftheit und Härte
darstellt." → filmdienst.de
Der Film
kam so gut an, dass er bis 1939 sieben weitere Geschichten gedreht
wurden (Link: Wikipedia):
Der Durchbruch zum Darsteller mit Profil gelang Lorre mit seiner
eindrucksvollen Rolle des schwulen Mr. Cairo in John Hustons1)
"Film-noir"-Klassiker "The Maltese Falcon"1) (1941,
"Der Malteser Falke") nach dem Roman "Der
Malteser Falke"1) von Dashiell Hammett1) an der Seite von
Humphrey Bogart. Lorre war danach meist in kleinere
Rollen auf der Leinwand präsent, die aber als Charakterstudien
neben großen Stars in Erinnerung bleiben wie sein
unglücklicher Flüchtling Ugarte in Michael Curtiz'1) Meisterwerk "Casablanca"1) (1942) oder seine Rolle
des wahnsinnigen Dr. Herman Einstein, Komplize des polizeilich
gesuchten Serienmörders Jonathan Brewster (Raymond Massey1)),
in Frank Capras1) verrückt-skurrilem Klassiker
des schwarzen Humors"Arsenic and Old Lace"1) (1944,
"Arsen und Spitzenhäubchen") nach dem Theaterstück von Joseph Kesselring1)
mit Cary Grant
als Schriftsteller Mortimer Brewster,
Bei "Warner Brothers"1) war man anfangs vorsichtig gewesen und
gab Lorre keinen festen Vertrag: Der aus Nazi-Deutschland emigrierte Peter Lorre hatte
zwar auch Anfang der 1940er Jahre
in Hollywood den Ruf eines ernstzunehmenden Schauspielers. Doch erst als
"Casablanca" der unerwartet große Erfolg wurde, entschloss sich
Jack Warner1), Lorre zum
"contract player" zu machen und ihm einen Vertrag für
ein Jahr zu geben: Am 2. Juni 1943 unterschrieb ihn der Schauspieler, bei
1.750 Dollar Gage wöchentlich. Sein Freund Humphrey Bogart bekam
zur gleichen Zeit einen neuen "Warner"-Vertrag mit genau der doppelten Wochengage.
Mit der gedrungenen Gestalt, seinen hervortretenden Augen und dem kalten Blick,
der etwas Lauerndes vermittelte, übte er die Faszination des Bösen
auf das Publikum aus. Seine psychotischen Charaktere wurden, dämonisch gewendet,
zu leibhaftigen Horrorfiguren. In seiner späteren Karriere ließ er sich in Rollen
als Spion, Schieber oder politischer Delinquent drängen, in denen er zwar bestach,
die aber seine subtilen Qualitäten nicht nutzten. Mit dem japanischen Detektiv Mr. Moto,
den er in einer ganzen Serie spielte, konnte er auch sein komisches Talent zur Geltung bringen.*)
Zeit seines Lebens hatte Lorre den Eindruck, dass ihn die Studios
vor allem seines Äußeren wegen engagierten die gedrungene Gestalt, die
herausstehenden Fischaugen. 1946 wurde sein Vertrag von "Warner Brothers"
nicht mehr verlängert
und eine England-Tournee ließ 1949 den Wunsch in ihm aufkommen, wieder
in Deutschland zu arbeiten. Doch wie fast alle Emigranten musste auch Peter Lorre
erleben, dass er in Deutschland nicht mit allzu offenen Armen empfangen wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg drehte er in Deutschland in eigener Regie das
Nachkriegsdrama "Der Verlorene"1) (1951) und spielte darin wieder die Rolle
eines Mörders. Der Film thematisierte die Nazi-Verbrechen und
wurde mit einer lobende Anerkennung in Form einer Urkunde bei der
Verleihung des "Deutschen
Filmpreises"1) gewürdigt, blieb aber an den
Kinokassen erfolglos, da Anfang der 1950er Jahre in Deutschland eher platte
Unterhaltung und "Heile Welt"-Streifen angesagt waren.
Verbittert kehrte Lorre nach Amerika zurück und zeigte sich dort in zahlreichen Filmen und TV-Serien,
die amerikanische
Filmindustrie nutzte seine überragenden Talente jedoch eher selten.
Ausnahmen blieben Roger Cormans1)
Edgar Allan Poe1)-Adaptionen, so der Episodenstreifen "Tales of Terror"1) (1962,
"Der Grauenvolle Mr. X") und
"The Raven"1) (1963,
"Der Rabe Duell der Zauberer") im Zusammenspiel mit
Vincent Price1). Gemeinsam
mit "Grusel-Spezialist" Vincent Pricve tauchte Lorre in der
Horror-Komödie "The
Comedy of Terrors"1) (1964, "Ruhe
Sanft GmbH") auf und mimte als Felix Gillie den Assistent von
Beerdigungsunternehmer Waldo Trumbull (Price), das "Triumvirat des
Schreckens" vervollständigte Boris Karloff als Trumballs schwerhöriger, vertrottelter
Schwiegervater Amos Hinchley. Seinen letzten Leinwandauftritt hatte Lorre
als Filmproduzent Morgan Heywood in dem
Klamauk "The Patsy"1)
(1964, "Die Heulboje") von (Regie) und mit Jerry Lewis
als der tollpatschige Hotelboy Stanley → Übersicht
Filmografie (Auszug).
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"Der Rabe Duell der Zauberer", in Anlehnung an das
Gedicht "Der
Rabe"1) von Edgar Allan Poe1)
Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Peter Lorre (vorne) als Zauberer Dr. Adolphus Bedlo
und
Jack
Nicholson als dessen Sohn Rexford Bedlo;
mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
welche die Horrorkomödie
im Februar 2022 auf DVD herausbrachte.
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Gesundheitliche, finanzielle und private Probleme kennzeichneten die
letzten Lebensjahre von Peter Lorre, am 23. März 1964 starb der
Schauspieler mit nur 59 Jahren an einem Schlaganfall wohl eine Folge seiner Morphiumsucht in seiner Wohnung in
Los Angeles1). Die letzte Ruhe fand er auf dem "Hollywood Forever Cemetery"1) in Los Angeles
→ Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Lorre war in erster Ehe seit 1934 mit der in Wien geborenen Schauspielerin Celia Lovsky1) (Cäcilie Lvovsky; 1897 1979),
Tochter des bedeutenden tschechischen Komponisten Bratislav Emil Lvovsky (1857 1910), verheiratet,
mit der seit 1930 zusammenlebte. 1945 wurde die Verbindung geschieden, wenig später
ehelichte Lorre die deutsch-amerikanische Schauspielerin Kaaren Verne1)
(1918 1967), doch auch
diese Ehe scheiterte 1950. 1953 heiratete Lorre die Deutsche Annemarie Brenning
(1922 1971), die bis
zu seinem Tod an seiner Seite war, Aus der Verbindung ging Lorres einziges
Kind, Tochter Catherine (* 21.09.1953) hervor; diese starb am 7. Mai 1985 mit nur 32 Jahren an
den Folgen ihrer Diabetes-Erkrankung → findagrave.com.
Von den Autoren Michael Omasta, Brigitte Mayr und Elisabeth Streit stammt das
im Mai 2004 erschienen Buch "Peter Lorre. Ein Fremder im Paradies".
Der neue Band der Buchreihe "Zsolnay/Kino", einer Kooperation
des "Österreichischen Filmmuseums"1)
und des
"Zsolnay Verlages"1), präsentiert
neben zum Großteil unpublizierten Photos und Illustrationen, nicht nur vielfältige
Perspektiven auf Lorres Leben und sein Werk, sondern wirft auch literarische
und analytische Zooms auf seine wichtigsten Filme.4) Bereits 1988 war im
"Heyne-Verlag"1) von
Friedemann Beyer1) "Peter Lorre. Seine Filme sein Leben"
veröffentlicht worden, von den Lorre-Forschern Felix Hofmann und Stephen D. Youngkin
kam 1998 "Peter Lorre. Portrait des Schauspielers auf der Flucht"
auf den Markt.
Seit 8. Februar 1960 erinnert ein "Stern" auf dem "Hollywood
Walk of Fame"1) (6619 Hollywood Blvd.) an einen Schauspieler, der in
die Filmgeschichte einging.
Kritiken:
(Fremde Links: Wikipedia)
Alfred Hitchcock:
Gute Schauspieler, wie Peter Lorre, können eine Stimmung oder eine Absicht mit der
bloßen Andeutung einer Geste oder mit kaum wahrnehmbaren Veränderungen im Gesicht ausdrücken.
Jean Negulesco:
Lorre war der begabteste Mensch, den ich je in meinem Leben getroffen habe. Wenn man sich
"The Mask of Dimitrios" anschaut, wird man feststellen, dass
der gesamte Film, seine ganze Atmosphäre, von ihm zusammengehalten wird.
Ohne Lorre würde man sich ein wenig langweilen. Ich denke, sein größter Vorteil
lag im Element der Überraschung, in seiner Unberechenbarkeit.
Ich ließ ihm völlige Freiheit zur
Improvisation.
John Huston:
Peter Lorre war einer der klügsten und ausgefeiltesten Schauspieler,
mit denen ich je gearbeitet habe. In seiner ganzen Erscheinung lag
etwas Unschuldiges, und er setzte das höchst effektvoll ein, aber
darunter spürte man eine faustische Weltlichkeit. Ich wusste schon
während des Drehens, dass seine Darstellung gut war, aber ich wusste
nicht wie gut sie tatsächlich war, bis ich ihn im Vorführraum auf den Mustern gesehen
habe.
Graham Greene:
Lorre – und vielleicht ist das ein Unglück – kann
alles spielen. Er ist ein Genie, und manchmal erzielt er seine
besten Effekte ganz unabhängig vom Regisseur. Ein Schauspieler von
großer Tiefe in einer oberflächlichen Kunst.
Charles Chaplin:
Er ist der größte lebende Schauspieler.
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