Filmografie / Fotos
Lotte Neumann um 1922; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 276/6; Lizenz: gemeinfrei Lotte Neumann wurde am 5. August 1896 als Charlotte Margarethe Helene Diller*), uneheliche Tochter der Buchhalterin Emilie Diller, in Charlottenburg1), heute Ortsteil von Berlin, geboren. "Ihre Mutter heiratete 1900 den Kaufmann Gustav Neumann; die Ehe wurde 1912 wieder geschieden, aber der Nachname ihres Stiefvaters blieb ihr Künstlername." notiert Wikipedia. Sie  besuchte in Berlin die "Königliche Luisenschule" (heute "Luisengymnasium"1)) sowie anschließend die "Wagnersche-Klinkhardsche Höhere Mädchenschule". Bereits früh trat die damals 13/14-Jährige als Chorsängerin an der "Komischen Oper"1) sowie am "Komödienhaus"1) auf und wollte eine große Gesangs-Karriere einschlagen. Sie absolvierte eine entsprechende Ausbildung, studierte außerdem Tanz, Klavier und Sprachen. Auf Betreiben des Filmpioniers Max Mack1) (1884 – 1973) entschied sie sich dann jedoch für das Theater bzw. das noch junge Medium Film. Mack bot ihr eine tragende Rolle in seinem Kurzfilm "Die Launen des Schicksals" (1912) an und auch in weiteren stummen Streifen Macks trat sie unter dem Namen "Lotte Neumann" mit prägnanten Figuren in Erscheinung, mimte anfangs meist kesse Gören. Sie drehte mit etlichen anderen, damals bekannten Filmemachern – so unter anderem ab 1915 mit ihrem bevorzugten Regisseur und Mentor Paul von Woringen1) (1859 – 1928), der beispielsweie eine "Lotte-Neumann-Reihe" (1917–1919) in die Lichtspielhäuser brachte.

 
Lotte Neumann um 1922
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 276/6
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Zudem gründete sie mit ihm im Mai 1917 die "Lotte Neumann Filmgesellschaft m.b.H.", die bis 1919 bestand. Die junge Mimin avancierte rasch zu einer beliebten Darstellerin in den Melodramen, aber auch heiteren Produktionen jener Jahre, spielte vorwiegend junge Mädchen mit einem Hang zur Sentimentalität. Unter von Worringens Regie entstanden mit Lotte Neumann in der weiblichen Hauptrolle Stummfilme wie "Der Geigenspieler" (1917), "Der Mut zum Glück" (1917), "Die Richterin" (1917), "Die Buchhalterin"1)  (1918),  "Das Narrenschloß" (1918) oder "Schatten der Vergangenheit"1) (1919). Mehrfach stand sie für Rudolf Biebrach vor der Kamera, drehte mit ihm unter anderem die Komödie "Die Frau im Doktorhut"1) (1920) mit Felix Basch als Partner.
  

Szene mit Lotte Neumann als Hella und Reinhold Pasch als deren
Ehemann in in dem Stummfilm "Der Klapperstorchverband" (1919),
gedreht von Carl Froelich1) nach dem Lustspiel-Roman
von Fedor von Zobeltitz1) → Early Cinema Database
Quelle: virtual-history.com aus "Vom Werden deutscher Filmkunst/
1. Teil: Der stumme Film" von Dr. Oskar Kalbus1) (Berlin 1935, S. 26)
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Szene mit Lotte Neumann als Hella und Reinhold Pasch als deren Ehemann in in dem Stummfilm "Der Klapperstorchverband" (1919), gedreht von Carl Froelich nach dem Lustspiel-Roman von Fedor von Zobeltitz; Quelle: virtual-history.com aus "Vom Werden deutscher Filmkunst/1. Teil: Der stumme Film" von Dr. Oskar Kalbus (Berlin 1935, S. 26): Lizenz: gemeinfrei
Lotte Neumann vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei Den Höhepunkt ihrer Karriere als Leinwanddarstellerin erreichte Lotte Neumann ab den 1920er Jahren, in dem von Ernst Lubitsch1) in Szene gesetzten Streifen "Romeo und Julia im Schnee"1) (1920), einer eher unkonventionellen, grotesken Verfilmung nach Motiven der Shakespeare-Tragödie "Romeo und Julia"1), glänzte hier als die weibliche Titelheldin Julia neben "Romeo" Gustav von Wangenheim: "Romeo und Julia sind hier die Abkommen der verfeindeten schwäbischen Bauernfamilien Capulethofer und Montekugerl, und statt Gift verkauft der Apotheker dem unglücklichen Liebespaar jedoch nur Zuckerwasser." notiert filmportal..de.
Zu Lotte Neumanns größten Erfolgen auf der stummen Leinwand der 1920er Jahre zählten Hans Werckmeisters1) Filmoperette "Die Brigantin von New York" (1924), Reinhold Schünzels Geschichte "Die Frau für 24 Stunden" (1925) mit Harry Liedtke und die deutsch-französische Produktion "Der gute Ruf" (1926, "Les mensonges"), inszeniert von Regisseur Pierre Marodon (1973 – 1949) nach einem Schauspiel von Hermann Sudermann1). Die Romanze "Er geht rechts – Sie geht links!" (1928) war Lotte Neumanns letzte Arbeit für den Stummfilm → Übersicht Stummfilme.
 
Lotte Neumann vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Eigenen Angaben zufolge musste sie ihren Beruf als Darstellerin aufgeben, das langwierige Scheidungsverfahren von ihrem Ehemann (Heirat 19027), dem Baumeister Felix Bergmann (1875 – 1936), welches sich von 1929 bis 1932 hinzog, soll es ihr unmöglich gemacht haben, in dieser Zeit einen Vertrag als Schauspielerin anzunehmen.2) Lediglich in Carl Heinz Wolffs1) frühem Tonfilm "Die Liebesfiliale" (1931) konnte man Lotte Neumann noch einmal auf der Leinwand erleben, danach beendete sie ihre darstellerische Laufbahn.
Neben ihrer Arbeit als Filmschauspielerin trat Lotte Neumann stets am Theater auf, zwischen 1916 und 1918 war sie bereits als Schriftstellerin bzw. Drehbuchautorin tätig. Ab 1933 arbeitete sie für den Film ausschließlich als Drehbuch-Autorin, benutzte dabei das Pseudonym "C. H. Diller" in Anlehnung an ihren Geburtsnamen. Zwischen 1935 bis Ende der 1950er Jahre trugen laut "Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon"3) rund 25 Drehbücher ihre Handschrift, die überwiegenden Scripts verfasste sie zusammen mit ihrem Partner Walter Wassermann1) (1883 – 1944). Darunter waren so kassenträchtige Produktionen wie Herbert Selpins1) abenteuerliche Kriminal- und Westernparodie "Sergeant Berry"1) (1938) mit Hans Albers, Hans Steinhoffs1) Biopic "Robert Koch, der Bekämpfer des Todes"1) (1939) mit Emil Jannings als Dr. Robert Koch1), Georg Jacobys1) Literaturverfilmung bzw. Revuefilm "Kora Terry"1) (1940) mit Marika Rökk, Herbert Maischs1) Historienstreifen "Friedrich Schiller – Der Triumph eines Genies"1) (1940) nach dem Roman "Leidenschaft" von Norbert Jacques1) mit Horst Caspar als Friedrich Schiller1) oder Erich Engels1) heitere Geschichte "Altes Herz wird wieder jung"1) (1943) mit Emil Jannings

Filmschauspielerin Lotte Neumann 1920
in der Garderobe beim Frisieren
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank 
Ausschnitt des Fotos: Bild 102-00118A;
Fotograf: unbekannt / Datierung: 1920 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung
innerhalb dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Quelle: Deutsches Bundesarchiv Bild 102-00118A bzw. Wikimedia Commons

Filmschauspielerin Lotte Neumann 1920 in der Garderobe beim Frisieren. Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank; Ausschnitt des Fotos: Bild 102-00118A; Fotograf: unbekannt / Datierung: 1920 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Quelle: Deutsches Bundesarchiv Bild 102-00118A bzw. Wikimedia Commons
Nach Kriegsende war Lotte Neumann kaum noch als Autorin tätig. Nach dem gemeinsam mit Regisseur Paul Verhoeven und Erich Morawsky1) verfasstem Drehbuch zu dem nach dem Roman "Die Hochzeitsreise" von Heinrich Spoerl1) realisierten Lustspiel "Hochzeit auf Reisen" (1953) lieferte sie zusammen mit Kurt Nachmann1) das Drehbuch für die von Hans Quest inszenierte Komödie "Man müsste nochmal zwanzig sein"1) (1958) ab, einem Remake des Spielfilms "Altes Herz wird wieder jung" → Übersicht Arbeiten als Drehbuch-Autorin.
    
Lotte Neumann starb am 27. Februar 1977 im Alter von 80 Jahren im oberbayerischen Gaißach1), wo sie zuletzt lebte.
Anmerkung: Lotte Neumann wird in einigen Biografien als "Charlotte Bergmann" geführt. Das Deutsche Filminstitut notiert hierzu: "Vermutlich ist Bergmann der Name ihres ersten Mannes; Hinweise darauf finden sich in den Quellen aber nicht. Ihr zweiter Mann ist der Drehbuchautor Walter Wassermann." Ob letzteres zutreffend ist, darf bezweifelt werden, Wikipedia spricht lediglich von einer "Berufspartnerschaft" zwischen Neumann und Wassermann. Darüber hinaus wird in dem Wikipedia-Artikel zu der österreichischen Schauspielerin und Theaterleiterin Adele Hartwig1) (1872 – 1968) ausgeführt: "(…) Von 1915 bis 1918 leitete sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem Schauspieler und Schriftsteller Walter Wassermann, das "Deutsche Theater" in Łódź1), (…). (…) Während des Zweiten Weltkriegs verließen Adele Hartwig und Walter Wassermann die deutsche Hauptstadt und übersiedelten nach St. Wolfgang im Salzkammergut1). Seit 1944 verwitwet, starb Adele Hartwig hochbetagt Ende August 1968 in St. Wolfgang." Anmerkung: "seit 1944 verwitwet" deckt sich mit dem Todesdatum von Wassermann († 04.10.1944).
Quelle: Deutsches Filminstitut sowie Wikipedia, cyranos.ch, filmportal.de
siehe auch die Information zu der Schrift "Was mancher gern wissen möchte. Lotte Neumann" (1919)
von Hans Richter (1889 – 1941) bei filmportal.de 
Fotos bei virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com
*) Ihr Vater dürfte ein Herr Pötter gewesen sein und die Vaterschaft anerkannt haben, da sie bei ihrer Heirat 1927 den Namen "Charlotte Pötter" verwendete.
Fremde Links: 1) Wikipedia,
2) laut Fragebogen der "Reichsfilmkammer" aus dem Jahre 1938
3) "Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon" (Bad Münder: Prominent-Filmverlag, 1960-61, S. 293-294 und 1199)
Lizenz Foto Lotte Neumann (Urheber: Alexander Binder): Die Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei.
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Lizenz Fotos Lotte Neumann (Urheber: Fotoatelier Becker &  Maass, Berlin (Otto Becker (1849–1892) / Heinrich Maass (1860–1930)): Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Weitere Fotos von Lotte Neumann
Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin
(Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930))
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Lotte Neumann; Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Ross Verlag, Nr. 339/1; Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei Lotte Neumann; Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); "Film-Sterne" Nr. 150/1; Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei Lotte Neumann; Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Ross Verlag, Nr. 339/2; Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei
Ross Verlag, Nr. 339/1 "Film-Sterne" Nr. 150/1 Ross Verlag, Nr. 339/2
      
Lotte Neumann; Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); "Film-Sterne" Nr. 150/2; Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei Lotte Neumann; Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); "Film-Sterne" Nr. 194/1; Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei Lotte Neumann; Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Ross Verlag, Nr. 338/3; Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei
"Film-Sterne" Nr. 150/2 "Film-Sterne" Nr. 194/1 Ross Verlag, Nr. 338/3
Filme
Als Darstellerin: Stummfilme / Tonfilm
Als Drehbuch-Autorin
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de sowie
frühe Stummfilme bei "The German Early Cinema Database"
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, cyranos.ch, Murnau Stiftung; R = Regie)
Als Darstellerin Als Drehbuch-Autorin
Lizenz Standfoto/Szenenfoto aus "Der Weg der Gretze Lessen" (1919): Dieses Bild st gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen und der Autor anonym ist. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach anonymer Veröffentlichung erlischt.
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