Fotos / Filmografie
Agnes Esterházy (auch Gräfin Agnes Esterhazy/Agnes von Esterhazy) erblickte am 15. Januar 1891*) als Agnes Gräfin Josika von Branyitska im damals Österreich-Ungarischen1) Klausenburg1) (Siebenbürgen1), heute: Cluj-Napoca, Rumänien) das Licht der Welt. 
Agnes Esterházy 1925; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 776/3; Lizenz: gemeinfrei

Die Tochter des Grafen Josika von Branyitska und dessen Gattin, der gebürtigen Gräfin Agnes Esterházy, verließ nach Ende des 1. Weltkrieges ihre Heimat und ging zunächst mit ihrem Ehemann (Heirat 1910), dem Schauspieler Fritz Schulz (1896 – 1972), nach Ungarn. In Budapest  nahm sie Unterricht bei der Sängerin und Schauspielerin Ilka Pálmay (1859 – 1945), trat anschließend am dortigen Theater "Városi Színház" (Name 1917–1952, seit 1953: "Erkel Színház"1)) auf.
Eine erste Rolle beim Film erhielt sie in dem von Jenö Janovics1) gedrehten ungarischen Streifen "A szerelem mindent legyőz" (1918), doch erst einige Jahre später avancierte sie zu einer beliebten Darstellerin in etlichen stummen Produktionen. 1923 kam sie auf Einladung der österreichischen "Sascha-Film"1) nach Wien und wurde von Regisseur Mihály Kertész1), der sich später "Michael Curtiz" nannte, in dessen nach dem gleichnamigen Drama1) von Arthur ;Schnitzler1) gedrehten Streifen "Der junge Medardus"1) (1923) an der Seite des Titelhelden Michael Varkonyi 1) als Prinzessin Helene von Valois besetzt. Anschließend wechselte sie zur Berliner "Trianon-Film GmbH", wo man die schöne, stets vornehm wirkende junge Frau rasch mit Haupt- und prägnanten Nebenrollen betraute. Einen großen Erfolg feierte sie mit der Titelrolle und Partnerin von Harry Liedtke (Marquis d'Aubigné) in der von Hanns Schwarz1) inszenierten Adaption "Nanon"2) (1924), einer Pariser Liebesgeschichte aus der Zeit Ludwigs XIV.1) nach der gleichnamigen Operette1) von Richard Genée1) (Musik).

Foto: Agnes Esterházy ca. 1925
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 776/3; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Wenig später trat sie in Georg Wilhelm Pabsts1) vielschichtigem, nach dem Roman von Hugo Bettauer1) realisierten Stummfilm-Klassiker "Die freudlose Gasse"1) (1925) an der Seite von unter anderem Werner Krauß (Fleischer Josef Geiringer), Asta Nielsen (Straßenmädchen Maria "Mizzi" Lechner) und Greta Garbo (Grete Rumfort) in Erscheinung, mimte die Tochter des Generaldirektors Rosenow (Karl Etlinger1)). Es folgten Produktionen wie das Kriegs-Melodram "Die versunkene Flotte"1) (1926) nach dem gleichnamigen Roman1) des Kapitänleutnants a.D. Helmut Lorenz über die Skagerrakschlacht1), wo sie die mit dem Korvettenkapitän Barnow (Bernhard Goetzke) verheiratete Erika darstellte, die dem Torpedo-Offizier Günther Adenried (Nils Asther) verfällt. In dem von Henrik Galeen1) nach der Schauergeschichte von Hans Heinz Ewers1) gedrehten Remake "Der Student von Prag"1) (1926) zeigte sie sich neben Protagonist Conrad Veidt (Student Balduin) und Werner Krauß (Scharlatan Scapinelli) als Komtesse Margit, in die sich der arme Balduin verliebt; bereits 1913 hatte Hanns Heinz Ewers den Stoff mit Paul Wegener in der Titelrolle, John Gottowt als Scapinelli und Grete Berger als Margit auf die Leinwand gebannt, dieser Streifen gilt als der weltweit erste Autoren- und Kunstfilm überhaupt → "Der Student von Prag"1) (1913).
  

Foto: Agnes Esterházy vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: virtual-history.com;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Agnes Esterházy vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: www.virtual-history.com;; Lizenz: gemeinfrei
Agnes Esterházy ca. 1925; Urheber: Alexander Binder (1888–1929);: Quelle: Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 776/4; Lizenz: gemeinfrei Agnes Esterházy stand für die renommierten Regisseure jener Ära vor der Kamera, drehte beispielsweise mit Richard Oswald1) als Partnerin von  Hans Stüwe das Drama "Dr. Bessels Verwandlung"1) (1927) nach einem Illustrierten-Roman von Ludwig Wolff1). Für Karl Grune1) mimte sie in dem Historien-Abenteuer "Marquis d'Eon, der Spion der Pompadour"1) (1929) neben Titelheld(in) Liane Haid die begehrenswerte Madame de Pompadour1), Mätresse1) des französischen Königs Ludwig XV.1) (Alfred Gerasch), war als Elena die Gattin von Richard (Harry Hardt) in dem Stummfilm "Der Mann, der nicht liebt" (1929) nach dem Theaterstück "Kean, ou désordre et génie" von Alexandre Dumas d. Ä.1) über den Bühnen-Star EdmundVKean1) (Regie: Guido Brignone1)) mit Gustav Diessl in der Titelrolle des Schauspielers und Don Juans Mérone. Danach zeigte sich Agnes Esterházy nur noch in wenigen stummen Produktionen, wie unter anderem an der Seite von Georg Alexander als Operetten-Diva Carmen Sarto in der Komödie "Die Garde-Diva" (1929) – mit Beginn der Tonfilm-Ära war ihre Leinwandkarriere praktisch beendet → Übersicht Stummfilme.
  
Erste Erfahrungen mit den "Talkies" hatte sie zwar mit dem nach dem Licht- und Nadelton-Verfahren1) hergestellten Kurz-Spielfilm "Paganini in Venedig"1) (1929; Regie: Frank Clifford1)) gesammelt – hier trat Esterhazy als die schöne, unsterblich in den berühmten Geigenvirtuosen Niccolň Paganini1) (Andreas Weißgerber1)) verliebte Giulietta Avorisi auf – vermutlich war sie wegen ihres starken Akzents dem deutschsprachigen Tonfilm nicht gewachsen.
     
Foto: Agnes Esterházy ca. 1925
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons; Ross-Karte Nr. 776/4; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Lediglich in zwei Produktionen gehörte sie noch zur Besetzung: Unter der Regie von Robert Land1) spielte sie in der Geschichte "Liebe und Champagner"2) (1930) neben Herzensbrecher Iván Petrovich die weibliche Hauptrolle der Lucie Forst, mehr als ein Jahrzehnt später zeigte sie sich in dem von Hans Steinhoff1) nach dem Schauspiel von Richard Billinger1) gedrehten Melodram "Gabriele Dambrone" (1943) noch einmal mit einer Nebenrolle auf der Leinwand und tauchte als Madame Yvonne auf, Chefin des Modesalons "Yvonne", in dem die Näherin Gabi Berghofer (Gusti Huber) beschäftigt ist.
Stattdessen stand sie auf verschiedenen Theaterbühnen, wirkte unter anderem im mährischen Ostrau1) (heute: Ostrava, Tschechien).
 
Die einstige Stummfilm-Schönheit und heute vergessene Schauspielerin Gräfin Agnes Esterházy starb am 4. April 1956 im Alter von nur 65 Jahren in München1). Es ist unklar, ob sie außer mit ihrem Kollegen Fritz Schulz auch mit dem Filmproduzenten Harry R. Sokal1) (1898 – 1979) verheiratet war, nur wenige Quellen (wie beispielsweise Wikipedia) nennen diese Verbindung.

Foto: Agnes Esterházy vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: ilmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 776/1;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Agnes Esterházy ca. 1925; Urheber: Alexander Binder (1888–1929);: Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 776/1; Lizenz: gemeinfrei
Quelle (unter anderem): Wikipedia; siehe auch cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com sowie filmstarpostcards.blogspot.com
*) Geburtsdatum laut Kay Weniger in "Das große Personenlexikon des Films" (Band 2, Berlin 2001), basierend auf einem entsprechenden Eintrag im Gotha-Adelskalender
Fremde Links: 1) Wikipedia 2) filmportal.de
Lizenz Foto Agnes Esterházy (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Weitere Fotos von Agnes Esterházy
Urheber: Alexander Binder (1888 – 1929)
Quelle:  filmstarpostcards.blogspot.com
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Agnes Esterházy vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929);: Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 1743/1; Lizenz: gemeinfrei Agnes Esterházy vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929);: Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 3155/1; Lizenz: gemeinfrei Agnes Esterházy vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929);: Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 1015/1; Lizenz: gemeinfrei
Ross-Karte Nr. 1743/1 Ross-Karte Nr. 3155/1 Ross-Karte Nr. 1015/1
   
Agnes Esterházy vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929);: Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 3434/2; Lizenz: gemeinfrei Agnes Esterházy vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929);: Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 1015/5; Lizenz: gemeinfrei Agnes Esterházy vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929);: Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Ross-Karte Nr. 3434/1; Lizenz: gemeinfrei
Ross-Karte Nr. 3434/2 Ross-Karte Nr. 1015/5 Ross-Karte Nr. 3434/1
Filme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, cyranos.ch, filmportal.de, Murnau Stiftung; R = Regie)
Stummfilme Tonfilme
Um zur Seite "Die stummen Stars"  zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de