Auszeichnungen / Filmografie |
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Zwischen den beiden Versionen von "Intermezzo" stand Ingrid Bergman in ihrem Heimatland unter anderem für die Filme "En Kvinnas Ansikte"2) (1938, "Das Gesicht einer Frau", Rolle der Anna Holm/Miss Paulsson) und " En Enda Natt" (1939; Rolle der Eva Beckman) sowie in Deutschland für die Liebeskomödie "Die Vier Gesellen"1) (1938) nach dem Bühnenstück von Jochen Huth1) vor der Kamera, wo sie als Studentin Marianne eine der vier jungen Frauen mimte. Noch vor ihrer Übersiedlung nach Amerika hatte die Schauspielerin knapp 22-jährig den acht Jahre älteren Zahnarzt und späteren Hirnchirurgen Petter Lindström (1907 2000) geheiratet, der zur Zeit der Hochzeit (1937) noch studierte; am 20. September 1938 wurde in Stockholm die gemeinsame Tochter Friedel Pia1) geboren. 1939 siedelte Ingrid Bergman mit ihrer Familie in die USA über und damit begann eine jahrzehntelange, internationale Karriere als Filmschauspielerin, die ihr im Laufe der Jahre unter anderem drei "Oscars"1), zwei "Emmys"1) und einen "Tony Award"1) einbringen sollte und die Bergman zum Top-Star machte. Im Gegensatz zu manchen anderen weiblichen Hollywoodstars jener Zeit bestach Ingrid Bergman durch ihre natürliche Schönheit, sie war kaum geschminkt und berührte das Publikum mit ihrer starken Ausdruckskraft, die Reinheit und moralische Integrität ausstrahlte; auch ihre private Rolle als Ehefrau und Mutter passte hervorragend in die Vorstellungen der damaligen Generation. Stets besaß Ingrid Bergman auf der Leinwand das geheimnisvolle "gewisse Etwas", das einen wirklichen Star ausmacht, sie war klar, anrührend und verletzlich, wirkte schüchtern und fordernd zugleich. Das Publikum liebte sie, man verglich sie mit der "Göttlichen Garbo", man nannte sie den "schwedischen Schneeball, der ganz Hollywood zum Schmelzen bringt", hielt sie für die Verkörperung der blonden Unschuld und erhob sie zur makellosen Ikone. Nach den Dramen "Adam Had Four Sons"2) (1941, "Adam hatte vier Söhne") und "Rage in Heaven"1) (1941, "Gefährliche Liebe") drehte die Bergman an der Seite von Spencer Tracy in der Titelrolle die Literaturadaption "Dr. Jekyll and Mr. Hyde"1) (1941, "Arzt und Dämon") nach dem Roman "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde"1) von Robert Louis Stevenson1) und mimte darin die weibliche Hauptrolle der Ivy Peterson, die von "Mr. Hyde" getötet wird. Ihre wohl berühmteste Rolle kam dann wenig später: In dem inzwischen zum Klassiker avancierten Liebesfilm "Casablanca"1) (1942) spielte sie neben Humphrey Bogart als Nachtclubbesitzer Richard "Rick" Blaine die Ilsa Lund, Frau des tschechoslowakischen Widerstandskämpfers Victor László (Paul Henreid1)). Die Kriegsromanze, nach einem Entwurf von Howard Koch1) und dem (unaufgeführten) Bühnenstück "Everybody comes to Rick's" von Murray Burnett (1910 1997) und Joan Alison (1901 1992) wurde zum ungeahnten Erfolg und Ingrid Bergman zum Star der ersten Garde. "Spiel es noch einmal, Sam", bittet sie den Mann am Klavier in "Rick's Cafe Americain", und der Pianist Sam (Dooley Wilson1)) greift in die Tasten und singt mit wehmütiger Stimme: "You must remember this…"; "As time goes by", hieß das traurige Lied, das den Kultfilm "Casablanca" untermalte, jene bittersüße Liebesgeschichte zwischen Rick und Ilsa, die mit dem Abschied auf dem Flughafen endet. "Ein Meilenstein der Kinogeschichte, der 1943 drei " Oscars" (Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch) gewann. Unvergessen auch die Flughafen-Abschiedsszene mit Bogie und Ingrid Bergman. Ursprünglich war der spätere US-Präsident Ronald Reagan der seinerzeit auf dem Höhepunkt seiner Filmkarriere war für die Rolle des Café-Besitzers Rick vorgesehen. Bogart konnte sich schließlich aber durchsetzen." notiert prisma.de. Anschließend übernahm Ingrid Bergman die Rolle der Maria in "For Whom the Bell Tolls"1) (1943, "Wem die Stunde schlägt") nach dem gleichnamigen Roman1) von Ernest Hemingway1) mit Gary Cooper als Partner, einer Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Spanischen Bürgerkriegs1), und wurde für ihre schauspielerische Leistung für einen "Oscar"1) als "Beste Hauptdarstellerin"1) nominiert, unterlag jedoch Jennifer Jones1) in "The Song of Bernadette"1) ("Das Lied von Bernadette"). Im gleichen Jahr begannen die Dreharbeiten zu dem Psychothriller "Gaslight"1) (1944, "Das Haus der Lady Alquist") nach dem gleichnamigen Theaterstück von Patrick Hamilton1), die Bergman stellte die Sängerin Paula Alquist dar, eine viktorianische Ehefrau, die durch ihren Mann (Charles Boyer) in den Wahnsinn getrieben wird für ihre herausragende schauspielerische Leistung konnte sie nun ihrem ersten "Oscar" entgegennehmen. Es folgte das Melodram "The Bells of St. Mary's"1) (1945, "Die Glocken von St. Martin" mit der weiblichen Hauptrolle der Nonne Mary Benedikta und Bing Crosby als Pfarrer Chuck O'Malley, eine neuerliche "Oscar"-Nominierung war der Lohn für ihr exzellentes Spiel, die Trophäe musste sie jedoch Joan Crawford für "Mildred Pierce"1) ("Solange ein Herz schlägt") überlassen. Im gleichen Jahr drehte sie mit Regisseur Alfred Hitchcock1) den Thriller "Spellbound"1) (1945, "Ich kämpfe um dich") und war die Partnerin von Gregory Peck sowie ein Jahr später den Krimi "Notorious"1) (1946, "Berüchtigt") an der Seite von Cary Grant von etlichen Kritikern wird letztgenannter Streifen als der bedeutendste Bergman-Film angesehen. Zur Spielzeit 1946/47 brillierte Ingrid Bergman 25 Wochen lang am Broadway bzw. am "Neil Simon Theatre"1) mit der Titelrolle in dem Stück "Joan of Lorraine"1) von Maxwell Anderson1) und konnte 1947 einen "Tony Award"1) als "Beste Hauptdarstellerin"1) erringen. Die von Victor Fleming1) in Szene gesetzte Filmversion "Joan of Arc"1) (1948, "Johanna von Orleans") brachte ihr zwar eine weitere "Oscar"-Nominierung ein, dem Film selbst war an den Kinokassen jedoch kein überwältigender Erfolg beschieden. Schon seit Mitte der 1940er Jahre gingen zahlreiche Gerüchte durch die Presse, dass die Ehe der Bergman mit Petter Lindström nur noch auf dem Papier bestünde. Geschichten über Affären des Stars mit Filmpartnern machten die Runde, Ingrid Bergman selbst war mit ihrem Leben, aber auch den Rollen, die ihr in Amerika angeboten wurden, nicht mehr zufrieden. 1949 schrieb sie einen Brief an den italienischen Star-Regisseur Roberto Rossellini1) (1906 1977), von dessen Film "Rom, offene Stadt"1) (1945, "Roma, città aperta") sie beeindruckt war und dessen Arbeit sie bereits seit längerer Zeit bewunderte. Rossellini bot ihr neben Mario Vitale1) die weibliche Hauptrolle der Karin in seinem geplanten Melodram "Stromboli"1) (1950) an und Ingrid Bergman reiste nach Italien. Während der Produktion verliebten sich beide ineinander und begannen eine Affäre, die sich zum handfesten Skandal ausweitete. Die Bergman war noch verheiratet, Rossellini mit der Schauspielerin Anna Magnani liiert (1908 1973), und weder in Amerika noch in Italien goutierte man diese Verbindung. Die Moralisten, Fans sowie die Presse in Amerika verrissen ihr ehemaliges Idol, ganz Amerika lief Sturm. Die Bergmann geriet in einen Strudel von Anklagen, wurde beschimpft und geächtet. Plötzlich galt sie als "Kassengift" und Hollywood weigerte sich, sie zu besetzen; der Film "Stromboli" geriet in den USA zum Misserfolg. Ingrid Bergman zog die Konsequenzen, siedelte zu Rossellini nach Italien über und ließ ihre Familie in Amerika zurück. Jahre später erinnerte sie sich in ihrer Autobiographie: "Es war eine schwere Zeit für mich. Ich war nicht auf die furchtbaren Konsequenzen, die meine Liebe zu einem anderen Mann haben sollte, vorbereitet. Ich weinte die ganze Zeit und hatte entsetzliche Schuldgefühle…". Zusammen mit Rossellini drehte sie zwischen 1950 und 1955 fünf an den Kinokassen wenig erfolgreiche Filme, unter anderem das Ehedrama "Viaggio in italia"1) (1953, "Reise in Italien", auch "Liebe ist stärker"), das Melodram "La paura"1) (1954, "Angst") sowie den Streifen "Europa '51"2), der 1952 in die Lichtspielhäuser kam im gleichen Jahr wurden am 18. Juni 1952 in Rom die Zwillingstöchter Isabella1) und Isotta1) geboren; bereits 1950 war noch außerehelich der gemeinsame Sohn Roberto Ingmar zur Welt gekommen, wenige Wochen später endete die Ehe mit Petter Lindström vor dem Scheidungsrichter. Die Hochzeit mit Rossellini fand am 24. Mai 1950 statt. Die Verbindung zwischen der Hollywood-Diva und dem Star-Regisseur endete im Desaster. Es war bekannt, dass Rossellini es nicht ertragen konnte, wenn seine Frau mit anderen Regisseuren zusammenarbeitete. "Für ihn war das das gleiche wie sexuelle Untreue…" kann man in den Erinnerungen der Bergman nachlesen. Während der Dreharbeiten Rossellinis zu der Dokumentation "Indien, Mutter Erde"1) in Indien verursachte Rossellini einen Skandal, da er mit der verheirateten, 24 Jahre jüngeren und zweifachen Mutter Sonali Dasgupta1), seiner Ko-Autorin des Films, eine Affäre hatte, die nicht folgenlos blieb. Rossellini war gezwungen, das Land noch vor Beendigung der Filmaufnahmen zu verlassen, Sonali floh mit ihm im September 1957 und brachte in Paris die gemeinsame Tochter Raffaella zur Welt. Die Ehe zwischen Rosselini und Bergman wurde im November 1957 offiziell getrennt.
Ein Jahr später diagnostizierten die Ärzte Brustkrebs bei der Schauspielerin, sie zog sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück, übernahm jedoch trotz ihrer Krankheit noch einige Rollen. 1978 entstand Ingmar Bergmans1) berühmtes Drama "Höstsonate"1) ("Herbstsonate"), in der sie neben Liv Ulmann deren Mutter, die Konzertpianistin Charlotte Andergast spielte. Letztmalig stand Ingrid Bergman bereits von ihrer Krankheit gezeichnet für den TV-Zweiteiler "A Woman Called Golda"1) (1982, "Golda Meir") vor der Kamera. Sie verkörperte beeindruckend die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir1), einmal mehr eine schauspielerische Glanzleistung, die ihr posthum einen "Emmy Award"1) sowie einen "Golden Globe"1) einbrachte → Übersicht der Auszeichnungen (Auszug) sowie Filmografie. Die letzten Lebensjahre der Bergman waren geprägt von ihrem tapferen Kampf gegen die schreckliche Krankheit: "Natürlich bin ich krank, aber ich gebe nicht auf. Ich nehme gerade jetzt das Leben leicht. Ich weigere mich, mich von der Krankheit besiegen zu lassen. Ich habe keine Angst vor dem Tod." Und die hatte Ingrid Bergman wohl auch nicht, als sie im Beisein ihres Ex-Gatten und Freundes Lars Schmidt am Vormittag ihres 67. Geburtstags am 29. August 1982 in ihrem Heim in London1) für immer einschlief; die Trauerfeier fand in einer schwedischen Kirche in London statt. Die Asche ihrer sterblichen Überreste wurde am 5. Juni 1983 vor dem Ort Fjällbacka1) an der schwedischen Westküste in der Nähe ihrer Lieblingsinsel Dannholmen der See übergeben, eine symbolische Beisetzung fand auf dem "Norra begravningsplatsen"1) (Nordfriedhof) in Solna1) (Provinz Stockholms län) in der Nähe des Grabes ihrer Eltern statt → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Am Hafen der kleinen Stadt Fjällbacka errichtete man eine Büste von Ingrid Bergman, die der Bildhauer Gudmar Olofsson schuf, ihr Blick ist auf die Insel Dannholmen gerichtet und die Büste umgeben von einer Anpflanzung einer Rosensorte1), die an diesem Tag ihren Namen erhielten → Foto des Denkmals bei Wikimedia Commons. Zudem heißt der Hauptplatz beim Hafen von Fjällbacka ihr zu Ehren heute "Ingrid Bergmans Torg". Jahrzehnte ist es nun schon her, dass Ingrid Bergman am 29. August 1982 in London ihrem Krebsleiden erlag, doch das Publikum wird sie immer so in Erinnerung behalten, wie sie in "Casablanca" zu sehen war jung, blond und von strahlender Schönheit. Mit dem 1960 eingelassenen "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (Adresse: 6759 Hollywood Blvd.) bleibt sie ebenfalls im Gedächtnis.
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Englischsprachige Website: www.ingridbergman.com Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de Siehe auch Wikipedia, fembio.org Fotos bei virtual-history.com |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de Lizenz Foto Ingrid Bergman (Urheber U.S. Army): Dieses Bild wurde von einem Mitglied der United States Army während der Ausführung seiner Dienstpflichten erstellt. Als eine Arbeit der Bundesregierung der Vereinigten Staaten ist dieses Bild in public domain. |
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