Joan Fontaine wurde am 22. Oktober 1917 als Joan de Beauvoir de Havilland in der japanischen Hauptstadt
Tokio1) geboren. Die
Tochter des britischen Patentanwalts Walter Augustus de Havilland1) (1872 1968),
Cousin des Flugpioniers und Ingenieurs Geoffrey
de Havilland1), und der Schauspielerin Lillian Fontaine1)
(1896 1975) erhielt schon in jungen Jahren gemeinsam mit ihrer
1916 geborenen Schwester, der
Hollywoodlegende Olivia De Havilland († 2020), Schauspielunterricht von der Mutter.
Später ließ sich die Familie in Kalifornien nieder, da man sich dort bessere
Heilungschancen für die gesundheitlich labile Mutter versprach. "Der Vater
ging aber wegen eines japanischen Dienstmädchens bald nach Japan zurück und
ließ sich scheiden. Joan folgte dem Vater nach Tokio und besuchte dort die
Amerikanische Schule. 1934 kehrte sie in die USA zurück und musste
feststellen, dass ihre Schwester dabei war, sich einen Namen auf der Bühne zu
machen." kann man bei Wikipedia lesen. Um nicht den Namen ihrer bereits erfolgreichen Schwester zu tragen, nannte sich Joan auf der Bühne "Joan St. Joan" oder "Joan Burfield" und unter letztgenanntem Pseudonym sah man sie 1935 auch in ihrem ersten Kinofilm "No More Ladies"1) ("Schluß mit den Frauen") an der Seite der Protagonisten Joan Crawford und Robert Montgomery1), der ihr jedoch nicht den erhofften Erfolg als Leinwanddarstellerin brachte. 1937 nahm sie den Namen des Stiefvaters Fontaine an und wurde nach dem erfolgreichen Debüt in dem Bühnenstück "Call It Day" von Jesse L. Lasky1) von der Filmgesellschaft "RKO Pictures"1) unter Vertrag genommen. Die Romanze "Quality Street"1) (1937) von Regisseur George Stevens mit Katharine Hepburn und Franchot Tone1) in den Hauptrollen war für Joan Fontaine dann die erste Produktionen des Studios "RKO", mit dem sie sich als anerkannte Darstellerin auf der Leinwand profilieren konnte.
Gefeiert wurde sie als Titelheldin an der Seite von Orson Welles in dem Melodram "Die Waise von Lowood"1) (1944, "Jane Eyre") nach dem gleichnamigen Roman1) von Charlotte Brontë1) sowie als Lisa Berndle in "Brief einer Unbekannten"1) (1948, "The Letter from an Unknown Woman"), in Szene gesetzt von Max Ophüls1) nach der gleichnamigen Novelle1) von Stefan Zweig1) mit Louis Jourdan als Konzertpianist Stefan Brand. In den 1950ern folgten Produktionen wie das Abenteuer "Ivanhoe Der schwarze Ritter"1) (1952, "Ivanhoe") nach dem Roman "Ivanhoe"1) von Sir Walter Scott1) mit Robert Taylor in der Titelrolle, der Historienstreifen "Boccaccios große Liebe" (1953, "The Decameron Nights"), basierend auf drei Geschichten aus "Decamerone"1) des von Louis Jourdan dargestellten italienischen Dichters Giovanni Boccaccio1) oder Fritz Langs1) letzte Hollywood-Inszenierung, der Film-Noir "Jenseits allen Zweifels"1) (1956, "Beyond a Reasonable Doubt"). Hatte Joan Fontaine zu Beginn ihrer Leinwandkarriere vornehmlich unschuldig-naive junge Mädchen verkörpert, wuchs sie im Laufe der Jahre ins Charakterfach hinein und gestaltete eindrucksvoll komplexe Frauenfiguren mit Tiefgang. Nach 1956 kämpfte Joan Fontaine immer wieder gegen gesundheitliche Problemen an und stand nur noch selten vor der Kamera, so beispielsweise als betrogene, dennoch nachsichtige Ehefrau des älteren "Herrn von Welt" Luc Ferrand (Rossano Brazzi) in der Sagan-Verfilmung "Ein gewisses Lächeln"1) (1958, "A Certain Smile"), als Dr. Susan Hiller in dem Science-Fiction-Film "Unternehmen Feuergürtel"1) (1961, "Voyage to the Bottom") und als Schwester von Nicole Diver (Jennifer Jones1)) in dem Drama "Zärtlich ist die Nacht"1) (1962, "Tender Is the Night"), gedreht von Henry King1) nach dem gleichnamigen Roman1) von F. Scott Fitzgerald1). Auch danach übernahm sie nur sporadisch Aufgaben für Film und Fernsehen, mit dem Horrorstreifen "Der Teufel tanzt um Mitternacht"1) (1966, "The Witches") und. der Rolle der von Hexerei und Voodoo-Kult traumatisierten ältlichen Missions-Lehrerin Gwen Mayfield beendete sie ihre Arbeit für den Kinofilm → Übersicht Kinoproduktionen (Auszug). Nach Gastrollen in verschiedenen populären TV-Serien wie unter anderem "Love Boat"1) oder "Hotel"1) sowie dem Part der Alexandra Markham in dem Mehrteiler "Im Feuer der Gefühle"2) (1986, "Crossings") trat Joan Fontaine als Königin Ludmilla1) für den Fernsehfilm "Der gute König"1) (1994, "Good King Wenceslas") letztmalig vor die Kamera. Die Produktion war inspiriert von dem englischen Weihnachtslied "Good King Wenceslas"1) ("Guter König Wenzeslaus") und mit Jonathan Brandis1) als Prinz Wenceslas1). "Privat war Fontaine in jüngeren Jahren eher eine robuste Draufgängerin: Ballonfahrten, Flüge im selbstgesteuerten Flugzeug und Hochseefischen zählten zu Fontaines Hobbys." Im Alter soll sie sich eher geruhsamen Hobbys wie ihrem Garten oder ihren Hunden gewidmet haben." kann man bei Wikipedia lesen. 1982 übernahm sie die Präsidentschaft der "Internationalen Jury" bei den "Internationalen Filmfestspielen"1) von Berlin. Joan Fontaine lebte bis zu ihrem Tod zurückgezogen im kalifornischen Carmel-by-the-Sea1), wo sie am 15. Dezember 2013 im hohen Alter von 96 Jahren starb. Die Asche ihrer sterblichen Überreste wurde vor dem Strand von Carmel in den Pazifischen Ozean verstreut. Die Mutter von zwei Töchtern, war insgesamt vier Mal verheiratet, alle Beziehungen endeten vor dem Scheidungsrichter. 1939 hatte sie den britischen Schauspielerkollegen Brian Aherne1) (1902 1986) geehelicht, von dem sie sich Mitte Juni 1945 wieder scheiden ließ. Wenig später gab sie Anfang Mai 1946 dem US-amerikanischen Filmproduzenten und Schauspieler William Dozier1) (1908 1991) das Ja-Wort, doch auch diese Verbindung wurde trotz der gemeinsamen, 1948 geborenen Tochter Deborah Leslie Ende Januar 1951 offiziell getrennt. Ehemann Nummer 3 wurde am 12. November 1952 der amerikanische Drehbuchautor und Filmproduzent Collier Young3) (1908 1980), die Scheidung erfolgte Anfang Januar 1961. Auch die zuletzt Ende Januar 1964 geschlossenen Ehe mit dem Zeitungsverleger und Sportjournalisten Alfred Wright Jr. (1914 1971) war kein langes Glück beschieden, 1969 ging das Paar getrennte Wege. 1978 veröffentlichte die Schauspielerin, die 1943 zusätzlich zur britischen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, ihre Erinnerungen unter dem Titel "No Bed of Roses". In dieser Autobiographie erzählte sie freimütig von zahllosen Affären und einem ausgeprägten Desinteresse an den eigenen Kindern, "die sie eher als Belastung empfand. Besonders diese fehlende Mutterliebe soll ein Hauptkritikpunkt ihrer Schwester Olivia gewesen sein. Insgesamt scheint die von der Presse inszenierte Dauerfehde der Schwestern jedoch nicht ganz so dramatisch gewesen zu sein." notiert Wikipedia. |
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