Filmografie
Clark Gable (William Clark Gable) wurde am 1. Februar 1901 als Sohn des Henry "Will" Gable (1870 – 1948) in Cadiz1) (Ohio) geboren. Seine Mutter Adeline (1869 – 1901) starb, als er sechs Monate alt war, sein Vater, Fabrikarbeiter in Akron, musste den Sohn für einige Zeit zu Verwandten nach Pennsylvania1) geben, wo der Junge bis zum zweiten Lebensjahr aufwuchs. Mit 16 Jahren von der High School verwiesen, riss Clark Gable von zu Hause aus, arbeitete kurz in Akron in einer Reifenfabrik und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch. Er beschloss Schauspieler zu werden, nachdem er bei einem Tourneetheater das Stück "The Bird of Paradise" gesehen hatte. 1924 kam er durch seine erste Ehefrau, die Schauspielerin und Theatermanagerin Josephine Dillon (1884 – 1971) – die erste von fünf Ehefrauen – zum Film. Gable wurde Komparse und Kleindarsteller, schließlich entdeckte man das Unverwechselbare in seinem Gesicht. Nach einigen kleineren Rollen beim Film ging er jedoch zunächst wieder zum Theater. 1930 unterschrieb er dann nach seinem Auftritt in dem Streifen "Feindschaft"1) (1931, "The Painted Desert") einen Vertrag bei "Metro-Goldwyn-Mayer"1) (MGM). Mit seinem bereits elften Film, der Literaturadaption "Der Mut zum Glück"1) (1931, "A Free Soul") von Regisseur Clarence Brown1) gelang Gable der Durchbruch zum vielgefragten Leinwanddarsteller. Er mimte den Gangster Ace Wilfong, der Norma Shearer bezaubert. Hollywoods Spürnasen erkannten sofort, dass dieser Newcomer das Zeug zu einem Star hatte, schon bald sollte Clark Gable den Ruf eines modernen Rudolph Valentino genießen. 

Clark Gabele um 1930
Foto mit freundlicher Genehmigung
der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB)1)
Körperschaft/Autor: Ungenannt;
Rechteinhaber/ © ÖNB/Wien; Datierung: um 1930
Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 1038)

Clark Gabele um 1930; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Körperschaft/Autor: Ungenannt; Copyright ÖNB/Wien; Datierung: um 1930; Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 1038)
Doch der Weg auf der Ruhmesleiter erwies sich zunächst als mühsam, nur langsam stieg er zur ersten Riege der Hollywoodstars auf. Der attraktive Gable spielte die unterschiedlichsten Figuren, Soldaten, Trapper, Piloten, Journalisten und Abenteurer, aber immer verkörperte er den mediterranen Typus im amerikanischen Film jener Jahre. Zu nennen ist etwa Victor Flemings1) aufwendig inszenierte Liebesdrama "Dschungel im Sturm"1) (1932, "Red Dust") mit Jean Harlow, ein Höhepunkt seiner Karriere wurde die Rolle des schnodderigen Zeitungsreporters Peter Warne in Frank Capras1) preisgekrönten Komödie "Es geschah in einer Nacht"1) (1934, "It Happened One Night"). Neben Frank Capra und Claudette Colbert erhielt auch er als "Bester Hauptdarsteller"1) einen der begehrten "Oscars"1) für den mit insgesamt mit fünf "Academy Awards" ausgezeichneten Film.
Bald folgten die großen Abenteuerhelden, für die der smarte Gable prädestiniert schien, so als Jack Thornton in William Wellmans1) Jack-London1)-Verfilmung "Goldfieber in Alaska" (1935, "The Call Of The White"), als der um Ausgleich bedachte Christian Fletcher1) in Frank Lloyds1) Seeabenteuer "Meuterei auf der Bounty"2) (1935, "Mutiny on the Bounty") (an der Seite des großen Charles Laughton als selbstgerechter, grausamer Kapitän Bligh1)), als Kapitän Alan Gaskell in dem Streifen "Abenteuer im Gelben Meer"1) (1935, "China Seas") oder als Blackie Norton in dem ersten großen Katastrophenfilm "San Francisco"1) (1936)

Szene mit Joan Crawford und Clark Gable aus
dem Film "In goldenen Ketten"1) (1934, "Chained")
Foto mit freundlicher Genehmigung der
Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: New York Times Photo; Datierung: 1933
Rechteinhaber/© ÖNB Wien; Bildarchiv Austria
(Inventarnummer FO300147/02)

Szene mit Joan Crawford und Clark Gable aus dem Film "In goldenen Ketten"; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Körperschaft: New York Times Photo; Datierung: 1933; Rechteinhaber/Copyright ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer FO300147/02)
Vivian Leigh als Scarlett O'Hara zusammen mit Clark Gable als Rhett Butler in dem Film "Vom Winde verweht"; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Körperschaft: United States Information Service (USIS); Datierung: 1939; Copyright ÖNB Wien/USIS; Bildarchiv Austria (Inventarnummer Pf 33.869:E2) Seine Partnerinnen waren die attraktiven Filmdiven Hollywoods, Joan Crawford, Jean Harlow, Carole Lombard, Myrna Loy – und schließlich zeigte sich Gable als der Held in einem der erfolgreichsten Werke der Filmgeschichte: In dem von David O. Selznick1) produzierten und von Victor Fleming1) nach dem gleichnamigen Bestseller1) von Margaret Mitchell1) in Szene gesetzten Jahrhundertklassiker "Vom Winde verweht"1) (1939, "Gone with the Wind") brillierte er als Rhett Butler und Filmehemann der schönen eigenwilligen Scarlett O'Hara, dargestellt von Vivien Leigh. Leslie Howard spielte den von Scarlett geliebten Ashley Wilkes und Olivia de Havilland dessen sanfte Frau Melanie. Der Name Clark Gable ist bis heute untrennbar mit der Figur des Rhett Butler verbunden und hat seinen Darsteller mit diesem Südstaatenepos unsterblich werden lassen. "Vom Winde verweht" war mit fast vier Stunden Laufzeit "seinerzeit der Film mit der längsten Spieldauer, außerdem mit rund vier Millionen US-Dollar der teuerste Film überhaupt. Vom "American Film Institute" wurde er auf Platz 4 der "größten US-Filme aller Zeiten" gewählt. Er wurde seit seiner Uraufführung mehrfach wieder in die Kinos gebracht und ist inflationsbereinigt mit einem Einspielergebnis von rund 3,8 Milliarden US-Dollar das kommerziell erfolgreichste Werk der Filmgeschichte" notiert Wikipedia; → siehe auch die Beschreibung innerhalb dieser HP.  
  
Vivian Leigh als Scarlett O'Hara zusammen mit Clark Gable
als Rhett Butler in dem Film "Vom Winde verweht"
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Körperschaft: United States Information Service1) (USIS); Datierung: 1939
© ÖNB Wien/USIS; Bildarchiv Austria (Inventarnummer Pf 33.869:E2)
Heute wäre Clark Gable nach diesen Erfolgen "der" Top-Star gewesen, in den 1940er Jahren war er einer unter vielen Gesichtern. So blieb er der charmante Herzensbrecher wie in der Komödie "Der Windhund und die Lady"1) (1947, "The Hucksters"), mimte den "Draufgänger"1) (1940, Boom Town), den "tollen Burschen" (1941, "Honky Tonk"), den "Mann ohne Herz"1) (1945, Adventure), den verständnisvollen Mediziner in  "Dr. Johnsons Heimkehr"1) (1948, "Homecoming") oder den "charmanten Flegel"1) (1950, "Key to the City"). Als draufgängerischer Abenteurer glänzte er etwa in William A. Wellmans1) großem Western "Colorado"1) (1951, "Across the Wide Missouri"), in John Fords1) Afrika-Drama "Mogambo"1) (1953) mit Ava Gardner und Grace Kelly, sowie in drei großen Filmen von Raoul Walsh1): "Drei Rivalen"1) (1955, "The Tall Men") neben Jane Russell, "Poker mit vier Damen"1) (1956, "The King and Four Queens") neben Eleanor Parker1) und "Weint um die Verdammten"1) (1957, "Band of Angels") mit Yvonne de Carlo1). Sehenswert ist auch das Spielerdrama "Hoher Einsatz"1) (1949, "Any Number Can Play"), die Abenteuerkomödie "Es begann in Moskau"1) (1953, "Never Let Me Go") und das Kriegsdrama "U23 – Tödliche Tiefen"1) (1958, "Run Silent, Run Deep"), eher annehmbar der melodramatische Spionagestreifen "Verraten!"1) (1954, "Betrayed").

Clark Gable 1937
Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos)
von "UCLA Library Digital Collection"; 
Urheber: "Los Angeles Daily News"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed

Clark Gable 1937; Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos) von "UCLA Library Digital Collection"; Urheber: "Los Angeles Daily News"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed
Nach der turbulent-romatischen Komödie "Es begann in Neapel"1) (1960, "It Started in Naples") mit Weltstar Sophia Loren stand Gable für seinen letzter Film, John Hustons1) Western "Misfits – nicht gesellschaftsfähig"1) (1961, "The Misfits") vor der Kamera – zugleich auch die letzte Arbeit seiner Partner/-in Marilyn Monroe und Montgomery Clift. Gable zeigte auch hier noch einmal seine ganz große Darstellungskraft. Arthur Miller hatte ihn als eine Art Willy Loman aus seinem Stück "Tod eines Handlungsreisenden" angelegt – die Rolle des alternden Cowboys Gay Langland wurde zu seinem Vermächtnis → Übersicht Filmografie.
Die Premiere des Films erlebte Clark Gable nicht mehr, er starb am 16. November 1960 mit nur 59 Jahren in Los Angeles1) an den Folgen eines schweren Herzinfarktes. Die letzte Ruhe fand er im dortigen "Großen Mausoleum" im "Forest Lawn Memorial Park Glendale"1) in der Nähe seiner seiner dritten Ehefrau Carole Lombard → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
 
Das charismatische Filmidol war fünf Mal verheiratet: Seine erste, Mitte Dezember 1924 geschlossene Ehe mit der wesentlich älteren Josephine Dillon3) (1884 – 1974) hielt nur knapp sechs Jahre und wurde am 1. April 1930 geschieden. Auch seine zweite Ehefrau, die reiche Ria Langham (1884 – 1966) war sehr viel älter, 17 Jahre trennten das Paar, welches sich Mitte Juli 1931 das Ja-Wort gab. Anfang März 1939 endete die Verbindung vor dem Scheidungsrichter. Nur wenig später ehelichte Gable Ende März 1939 seine Kollegin Carole Lombard (geb. 1908); der Hollywoodstar kam am 16. Januar 1942 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Diese Beziehung soll die glücklichste Zeit im Leben Gables gewesen sein, nach Aussagen von Freunden war der Star nach dem tragischen Tod seiner Frau nicht mehr derselbe.
Ehefrau Nummer 4 wurde am 20. Dezember 1949 das Model bzw. die Schauspielerin Sylvia Ashley3) (1944 – 1977), doch nur knapp drei Jahre später ging auch diese Beziehung in die Brüche, die Scheidung erfolgte am 21. April 1952. Mit der Schauspielerin Kathleen Williams3) (1916 – 1983) fand Clark Gable ein neues, wenn auch kurzes Glück, am 11. Juli 1955 fand die Hochzeit statt. Die Geburt seines im März 1961 geborenen Sohnes John erlebte der Hollywoodstar nicht mehr. Die Schauspielerin Judy Lewis1) (1935 – 2011) war Gables Tochter aus seiner Beziehung mit der Hollywood-Ikone Loretta Young  (1913 – 2000), der er bei den Dreharbeiten zu "The Call of the Wild" näher gekommen war; Judy wurde jedoch von Gable nie offiziell anerkannt. 

Clark Gable 1959 mit seiner
fünften Ehefrau Kathleen Williams
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 910-4932)
Urheber/Fotograf: Behrens, Herbert / Anefo;
  mehr bei → www.gahetna.nl
Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC0 1.0

Clark Gable 1959 mit seiner fünften Ehefrau Kathleen Williams; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 910-4932); Urheber/Fotograf: Behrens, Herbert / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC0 1.0
Als 1938 eine amerikanische Filmzeitschrift zur Wahl des Königs von Hollywood aufruft, stimmt eine überwältigende Mehrheit für Clark Gable. Sein freches Grinsen, sein spöttischer Blick unter hochgezogenen Augenbrauen und sein raubeiniger Charme lassen viele Frauen in den Kinosesseln dahinschmelzen. Auch manche Männer mögen ihn: Ein richtiger Mann, der zupacken und draufhauen kann. Gable verkörpert den amerikanischen Traum: Der Aufsteiger, der es aus eigener Kraft nach oben geschafft hat und der bei aller lässigen Eleganz nie seine Herkunft aus den Hinterhöfen verleugnet.4)
1976 drehte Sidney J. Furie1) über den "King of Hollywood" und seine dritte Ehefrau Carol Lombard den Spielfilm "Gable and Lombard"3), James Brolin1) verkörperte Gable, Jill Clayburgh1) Carole Lombard. In englischer Sprache erschienen unter anderem die Biografien "Clark Gable: A Biography" von Warren G. Harris, "Clark Gable: Biography, Filmography, Bibliography" von Chrystopher J. Spicer und "Clark Gable: Portrait of a Misfit" von Jane Ellen Wayne.
Heute erinnert ein "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (Höhe 1610 Vine Street) an den legendären "King of Hollywood", der vor allem Frauenherzen höher schlagen ließ.
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
Siehe auch Wikipedia, Clark Gable Foundation (englisch)
Fotos bei virtual-history.com, Wikimedia Commons, filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 2)  prisma.de, 3) Wikipedia (englisch)
Quelle: 4)  www.wdr.de
    
Kinofilme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie
Wikipedia (englisch)
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (deutscher Titel))
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