Paulette Goddard im Oktober 1961 in ihrer Villa in Porto Ronco; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 254-4751); Urheber/Fotograf: Willem van de Poll; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz:  CC BY-SA 3.0 NL Deed; Ausschnitt des Originalfotos (Lizenz: CC0 1.0, Verzicht auf das Copyright) Paulette Goddard wurde am 3. Juni 1910*) (nach anderen Quellen 1911 bzw. 1905) als Pauline Marion Levy in Whitestone Landing (Long Island1), New York1)) geboren und wuchs in Kansas City1) (Missouri1)) auf. Ihre Karriere begann als Fotomodell für Kindermoden, im Alter von dreizehn Jahren gab sie ihr Bühnendebüt als Tänzerin bei den "Ziegfeld Follies"1) von "Florenz Ziegfeld Jr.1), 16-jährig heiratete sie am 28. Juni 1927 den Broadway1)-Autor Edgar James; bereits 1929 trennte sich das Paar, 1932 wurde diese Verbindung geschieden.
Durch Vermittlung der Produzenten Samuel Goldwyn1) und Hal Roach1) kam Paulette Goddard, wie sie jetzt nach dem Mädchennamen ihrer Mutter nannte, nach Hollywood1) und gab ihr Leinwanddebüt mit einer winzigen Rolle in dem von George Fitzmaurice1) gedrehten Streifen "The Locked Door" (1929). Mehrere Jahre lang musste sich die angehende Schauspielerin mit Kleinstrollen zufrieden geben, erst ab Mitte der 1930er Jahre wurden die Aufgaben größer. Zu verdanken hatte sie dies nicht zuletzt ihrem zweiten Ehemann, dem Stummfilmstar Charles Chaplin (1889 – 1977), den sie 1936 geheiratet hatte. Mit ihm zusammen stand sie für die von Chaplin mit sich in der männlichen Hauptrolle inszenierten Klassiker "Modern Times"1) (1936, "Moderne Zeiten") und "The Great Dictator"1) (1940, "Der große Diktator") vor der Kamera.
 
Paulette Goddard im Oktober 1961 in ihrer Villa in Porto Ronco
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 254-4751); Urheber/Fotograf: Willem van de Poll
Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: 
CC BY-SA 3.0 NL Deed;
Ausschnitt des Originalfotos (Lizenz: CC0 1.0, Verzicht auf das Copyright)
Paulette Goddard avancierte zum Leinwandstar, präsentierte sich in den 1930er und 1940er Jahren in zahlreichen, erfolgreichen Kinoproduktionen, neben Western und Abenteuerstreifen vornehmlich in Slapstick-Komödien und Musicals, arbeitete mit etlichen renommierten Regisseuren jener Ära wie George Cukor1), Elliott Nugent1), Cecil B. DeMille1) oder George Marshall1) zusammen. Man sah sie beispielsweise als Nana, intrigante Mitstudentin der angehenden, talentierten Schauspielerin Louise Mauban (Luise Rainer), in dem Melodram "Dramatic School"1) (1938) nach dem Theaterstück von János Székely1) und Zoltan Egyed (1894 – 1947), George Cukor besetzte sie unter anderem neben Norma Shearer, Joan Crawford und Rosalind Russell1) in dem ausschließlich mit weiblichen Darstellerinnen realisierten Spielfilm "The Women"1) (1939, "Die Frauen"), Cecil B. de Mille in dem Western "North West Mounted Police1) (1940, "Die scharlachroten Reiter") sowie in den Abenteuern "Unconquered"1) (1947, "Die Unbesiegten") und "Reap the Wild Wind"1) (1942, "Piraten im karibischen Meer"). "Besonders der Film "Die Unbesiegten" aus dem Jahr 1947 wurde populär, bei dem Goddard so viele Abenteuer zu bestehen hatte, dass er scherzhaft "The Perils of Paulette" (dt. "Die Gefahren von Paulette") genannt wurde." vermerkt Wikipedia. Für Regisseur Jean Renoir1) gab sie die Titelfigur in dem Liebesfilm "The Diary of a Chambermaid"1) (1946, "Tagebuch einer Kammerzofe") nach dem satirischen Roman "Le Journal d’une femme de chambre"1) von Octave Mirbeau1). Die Darstellung der Célestine als Partnerin von Burgess Meredith1) in der Rolle des Galans Capitaine Mauger gilt als eine ihrer stärksten filmischen Leistungen, obwohl die Produktion selbst eher weniger positiv aufgenommen wurde.
   
Die vitale, attraktive Paulette Goddard spielte beispielsweise zusammen mit Fred Astaire in dem heiteren Musical "Second Chorus"1) (1940, "Swing-Romanze"), mit James Stewart in der Komödie "Pot o'Gold"1) (1941), neben Bob Hope, mit dem sie bereits in der Horror-Parodie "The Cat and the Canary"1) (1939,  "Erbschaft um Mitternacht") auftrat, erlebte man sie in der Horror-Comedy "The Ghost Breake" (1940) und in der amüsanten Geschichte "Nothing But The Truth" (1941), in "Hold Back the Dawn"1) (1941, "Das goldene Tor") nach der Erzählung "Memo to a Movie Producer" von Ketti Frings1) zeigte sie sich mit Charles Boyer und Olivia de Havilland. Hier urteilt filmdienst.de: "Romantisches Drama, dessen Sentimentalität durch sarkastische und zeitkritische Untertöne kompensiert wird. Künstlerisch überdurchschnittliche Unterhaltung."
Für ihre Rolle Sanitätsoffizierin Lieutenant Joan O'Doul in dem von Mark Sandrich1), basierend auf den dramatischen Ereignissen während der Eroberung von Bataan1) im April 1942 durch japanische Truppen gedrehten Kriegsfilm "So Proudly We Hail!1) (1943, "Mutige Frauen"), einem Film, der offiziell "den opfermütigen Krankenschwestern der ganzen Welt gewidmet" war, konnte sie eine "Oscar"1)-Nominierung als "Beste Nebendarstellerin"1) verzeichnen, unterlag jedoch am 2. März 1944 bei der Verleihung der begehrten Trophäen Katina Paxinou1) in der Roman-Adaption "For Whom the Bell Tolls"1) (1943, "Wem die Stunde schlägt"). Weitere Streifen mit Paulette Goddard in den 1940ern waren unter anderem Mitchell Leisens1) Historiendram "Kitty"1) (1945, "Eine Lady mit Vergangenheit" nach dem Roman "Kitty" von Rosamond Marshall (1902 – 1957) mit Ray Milland als Partner und Alexander Kordas1) Verfilmung "An Ideal Husband (1947, "Ein idealer Gatte") nach der gleichnamigen Gesellschaftskomödie1) von Oscar Wilde1), wo sie als Mrs. Laura Cheveley in Erscheinung trat, die den Gatten von Lady Chiltern (Diana Wynyard1)), Sir Robert Chiltern (Hugh Williams1)), erpresst.
 
Ab den 1950er Jahren zeigte sich Paulette Goddard nur noch sporadisch auf der Leinwand, vielmehr konzentrierte sie sich wieder verstärkt auf die Arbeit am Theater, die sie während ihrer Tätigkeit für den Film nie aufgegeben hatte. Unter anderem mimte sie in dem Western "The Torch"1) (1950, "Rebellen der schwarzen Berge") die Mexikanerin María Dolores Peńafiel, deren bevorstehende Hochzeit mit dem amerikanischen Arzt Dr. Robert Stanley (Walter Reed; 1916–2001) durch den Rebellenführer José Juan Reyes (Pedro Armendáriz1)) und seiner Truppe jäh unterbrochen wird. In dem Krimi "Vice Squad"2) (1953, "Sittenpolizei") mit Edward G. Robinson als Detective Captain Barnaby kam sie als Mona Ross von der Escort-Agentur daher, der Film noir1) "A Stranger Came Home" (1954) nach dem Roman "Stranger at Home" von Leigh Brackett1) sollte unter der Regie von Terence Fisher1) vorerst ihr letzter Auftritt sein – hier spielte sie als Angie die Ehefrau von Philip Vickers (William Sylvester1)), der lange unter Amnesie litt und nach vier Jahren wieder auftaucht. Erst in den 1960ern sah man sie wieder in einer Kino-Produktion, drehte mit Regisseur Francesco Maselli1) das Drama "Gli Indifferenti"3) (1964, "Die Gleichgültigen") nach dem gleichnamige Roman4) von Alberto Moravia1). Hier glänzte sie als die alternde Gräfin Maria Grazia Ardengo, Mutter von Carla (Claudia Cardinale) und Michele (Tomás Milián), Rod Steiger gab als Leo Merumeci den skrupellosen Geschäftsmann, Bonvivant und langjährigen Geliebten von Maria, der den finanziellen Ruin der Ardengos ausnutzt und zudem ein Verhältnis mit Carla beginnt. "Gepflegte Literaturverfilmung nach einem Roman von Alberto Moravia über die Dekadenz und Resignation des italienischen Großbürgertums am Vorabend des Faschismus" notiert filmdienst.de → Übersicht Kinofilme. Zudem präsentierte sie sich vereinzelt mit Gastrollen in TV-Serien, zuletzt als Norma Treet in der ersten Episode "The Female Instinct" aus der Krimiserie "The Snoop Sisters" (dt."Die Schnüffelschwestern") mit den beiden Schwestern Ernesta Snoop (Helen Hayes1)) und Gwendolyn Snoop-Nicholson (Mildred Natwick1)), die gemeinsam mysteriöse Fälle lösen → Wikipedia (englisch).
Paulette Goddard und Erich Maria Remarque Anfang Juli 1952 anlässlich einer Bootsfahrt in Amsterdam; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 905-2097); Urheber/Fotograf: Herbert Behrens / Anefo: Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos);  Lizenz: CC0 1.0, Verzicht auf das Copyright Nach ihrer Scheidung (1932) von Edgar James sowie von Charles Chaplin Anfang Juni 1942 heiratete Paulette Goddard Ende Mai 1944 den Charakterdarsteller Burgess Meredith1) (1907 – 1997), mit dem sie auch für einige Filme vor der Kamera stand; im Juni 1949 endete die Verbindung vor dem Scheidungsrichter. Ehemann Nummer 4 wurde am 15. Februar 1958 der deutsche Schriftsteller Erich Maria Remarque1), mit dem sie bis zu dessen Tod am 25. September 1970 glücklich in der "Casa Monte Tabor"1) im schweizerischen Porto Ronco, einem Ortsteil von Ronco sopra Ascona1), im Schweizer Kanton Tessin1) lebte.
Paulette Goddard überlebte ihren letzten Gatten um rund zwei Jahrzehnte, sie starb am 23. April 1990 in Porto Ronco im Alter von 79 Jahren an Herzversagen; die letzte Ruhe fand sie auf dem dortigen Friedhof an der Seite Remarques → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
  
 
Paulette Goddard und Erich Maria Remarque
Anfang Juli 1952 anlässlich einer Bootsfahrt in Amsterdam1)
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 905-2097); Urheber/Fotograf: Herbert Behrens / Anefo
Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos); 
Lizenz: CC0 1.0, Verzicht auf das Copyright
Goddard war bekannt für ihr Talent in finanziellen Dingen und sammelte zeit ihres Lebens Juwelen und Antiquitäten. Ab 1977, sieben Jahre nach Remarques Tod, verkaufte sie nach und nach seine umfangreiche Kunstsammlung. In ihrem Testament vermachte Paulette Goddard, deren Ehen kinderlos blieben, 20 Millionen Dollar der "New York University"1)." wird bei Wikipedia ausgeführt. Ein Wohnheim der Universität für Erstsemester in Greenwich Village1) trägt  ihr zu Ehren den Namen "Goddard Hall" → Wikimedia Commons.
Zudem erinnert ein ihr am 8. Februar 1960 gewidmeter "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (1652 Vine Street) noch heute an eine Schauspielerin, die vor allem in den 1940er Jahren zu den beliebten Hollywood-Stars zählte → Übersicht der Auszeichnungen bei der "Internet Movie Database".
In dem US-amerikanisches, nach dem Roman "Moviola" von Garson Kanin1) realisierten TV-Drama "The Scarlett O’Hara War"1) (1980, "Der Scarlett-O’Hara-Krieg") verkörperte die seit 1980 mit Ian McShane1) verheiratete Gwen Humble ihre Kollegin Paulette Goddard. In dem von Richard Attenborough mit Robert Downey Jr.1) als Charles Chaplin gedrehten Biopic "Chaplin"1) (1992) wurde sie von Diane Lane1) dargestellt. Das Theaterstück "Puma" von Julie Gilbert (* 1946) und Frank Evans thematisiert die stürmische Liebesbeziehung1) (1937–1940) zwischen der Schauspielerin Marlene Dietrich und Erich Maria Remarque, basierend auf Remarques Tagebüchern. Premiere des von SuzAnne Barabas, künstlerische Leiterin der "New Jersey Repertory Company" mit Ylfa Edelstein als die Dietrich, John FitzGibbon als Remarque, Christopher Vettel als James Stewart und Natalie Wilder als Goddard inszenierten Stücks war der 26. Februar 2011. Von Julie Gilbert stammt zudem das 1995 veröffentlichte Buch "Opposite Attraction: The Lives of Erich Maria Remarque and Paulette Goddard" (dt. "Erich Maria Remarque und Paulette Goddard. Biographie einer Liebe"), für das sie eine "Pulitzer-Preis"1)-Nominierung erhielt.
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), prisma.de, www.fembio.org
Fotos bei virtual-history.com, Wikimedia Commons, filmstarpostcards.blogspot.com
*) Auf ihrem Grabstein auf dem Friedhof in Porto Ronco wird als Geburtsjahr 1910 angegeben → knerger.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2)  prisma.de, 3) filmdienst.de, 4) dieterwunderlich.de
    
Kinofilme
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (Originaltitel); R = Regie)
Um zur Seite der Leinwandstars zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de