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Eva Bartok wurde am 8. Juni 1927*)
als Éva Ivanova Márta Szőke und Tochter eines Journalisten in der
ungarischen Hauptstadt Budapest*)
geboren. Nach dem Krieg begann sie in ihrem Heimatland eine Karriere als
Schauspielerin, spielte unter anderem zwischen 1945 und 1947 am
Budapester "Belvárosi Theater". 19-jährig floh sie 1948 mit ihrem zweiten Mann, dem
US-Produzenten Alexander Paal (1910 1972), aus Ungarn; die im gleichen Jahr
geschlossene Ehe dauerte nur zwei Jahre und wurde 1950 geschieden. Zuvor
war sie ab 1941 kurze Zeit mit dem ungarischen Offizier Géza Kovács
verheiratet gewesen; die Verbindung soll annulliert worden sein. Im Oktober
1951 folgte eine dritte Ehe mit dem britischen Filmintendanten
William Wordsworth (dem Ururenkel des englischen Dichters1)
(1770 1850)), durch den sie britische Staatsbürgerin wurde.
Doch auch dieser Beziehung war kein Glück beschieden, nach nur vier Jahren
ließ sich das Paar 1955 scheiden. Für Aufsehen sorgte danach ihre
Liaison mit David Michael Mountbatten, einem ein Urenkel von Königin
Victoria1).
In Großbritannien begann Eva Bartoks Karriere als Filmschauspielerin, sie
drehte die Streifen "Madeleine" (1950) und "Fünf
Mädchen und ein Mann"1) (1951,
"A Tale of Five Cities"), musste
sich jedoch zunächst mit kleinen Nebenrollen begnügen. Der internationale
Durchbruch gelang der Schauspielerin 1951 mit der Rolle der Rebellen-Anführerin
Consuelo in dem Piraten-Abenteuer "Der
rote Korsar"1) ("The
Crimson Pirate") an der Seite von Burt Lancaster, einer Parodie auf den
amerikanischen Abenteuerfilm und wohl einer ihrer bekanntesten Arbeiten für
das Kino. Rasch galt sie als eine der schönsten Frauen Hollywoods und drehte
jedoch vor allem in Deutschland eine ganze Reihe von Erfolgsfilmen, die
überwiegend im melodramatischen Unterhaltungsgenre angesiedelt waren.
Ankunft Eva Bartok am 7. Juli 1958 auf dem Amsterdamer
Flughafen Schiphol mit Tochter Deana
Rechteinhaber: Nationaal
Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 909-6944)
Urheber/Fotograf: Bilsen, Joop van / Anefo; mehr bei → www.gahetna.nl
Quelle: Wikimedia
Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data
/ CC
BY-SA 3.0 NL
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Am 13. August 1955 hatte Eva Bartok unter großem Medienrummel den deutschen
Filmstar Curd Jürgens
(1915 1982) geheiratet. Gemeinsame Auftritte in den Filmen "Der letzte Walzer"1) (1953), "Rummelplatz
der Liebe"1) (1954)
und "Orient Express"1) (1954) waren dem Medienspektakel
vorausgegangen. Wenige Monate nach der Blitzheirat und einer
fünfzehnmonatigen turbulenten Ehe ließen sich die beiden Kinostars am
6. November 1956 bereits wieder scheiden. Ob Jürgens der
offizielle Vater ihrer 1957 geborenen Tochter Deana ist, bleibt
Spekulation. Eva Bartok gab in verschiedenen Interviews
Frank Sinatra
(1915 1998) als Vater an, mit dem sie 1956 eine kurze
Affäre hatte; Sinatra selbst ließ diese Äußerung stets unkommentiert.
Eva Bartok war Filmpartnerin der Stars jener Jahre, so drehte sie mit
Karlheinz Böhm und Ivan Desny das Melodram "Dunja"1) (1955),
Josef
von Bákys1) Remake der
Literaturadaption "Der Postmeister"1) aus dem Jahre 1940,
frei nach der gleichnamigen
Novelle1) von Alexander Puschkin1) mit Heinrich George. Mit
Peter Arens
als Partner entstand unter der Regie von G. W. Papst1)
die Romanze "Durch die Wälder, durch die Auen"1) (1956) um den
jungen Komponisten Carl Maria von Weber1), mit
O. E. Hasse
präsentierte sie sich in dem Kriegsdrama
"Der
Arzt von Stalingrad"1) (1958), das Géza von Radvanyi1)
nach dem gleichnamigen Bestseller von Heinz G. Konsalik1) in Szene gesetzt
hatte und wo Eva Bartok als russische Lagerärztin Alexandra Kasalinsskaja überzeugte. Neben
internationalen Produktionen mimte sie die
Titelrolle des Callgirls in
"Madeleine Tel. 13 62 11"1) (1958),
war in dem Rührstück "Ein Student ging vorbei"1) (1960) nach dem in
der "HörZu" von Eduard Rhein1) alias Hans-Ulrich Horster veröffentlichten Roman
zu sehen oder agierte neben Peter van Eyck und
Marianne Koch
in dem Gerichtsdrama "Unter Ausschluss der Öffentlichkeit"1) (1961).
Die Filmadaption des Simmel-Bestsellers "Es
muss nicht immer Kaviar sein"1) (1961)
und die Fortsetzung "Diesmal
muss es Kaviar sein"1) (1961)
zeigten sie an der Seite von O. W. Fischer, gemeinsam mit
Carlos Thompson
stand sie für den eher zu vernachlässigenden Streifen "Eheinstitut Aurora"1) (1962) vor der Kamera, dessen
Partnerin sie auch in der Krimi-Komödie "Ferien
wie noch nie"1) (1963) war.
Eva Bartok als Viktoria in "Viktoria und ihr
Husar"2) (1954);
Fotografie (Postkarte) von Paul Filipp/"Sonorfilm GmbH"/
"Allianz
Film GmbH" (München);
Sammlung der Kostümbildnerin Annelies Rose
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_pos-2009-a_0000069)
Eigentümer/© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Filipp/Sonor/Allianz
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
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Danach zog sich Eva Bartok aus privaten Gründen fast vollständig vom
Filmgeschäft zurück.
1958 plante sie eine Heirat mit einem indischen Prinzen, dessen Vater jedoch seine
Zustimmung verweigerte. Ein erneuter Versuch, wieder in der Filmbranche Fuß zu fassen,
scheiterte. Ein Bühnen-Comeback gelang Eva Bartok 1965 noch einmal in London
mit dem Stück "Paint me black", im Berliner "Theater
des Westens"1) gab sie zur Spielzeit 1965/66 ein Gastspiel
mit der Rolle der Venus in der Operette "Frau
Luna"1) von Paul Lincke1)
(Musik) an der Seite der Protagonistin Iris Velleuer. Im Alter von 39 Jahren beendete sie 1966 ihre Karriere
mit der israelischen Kinoproduktion
"Sabina V'Hagvarim ".
1980 hatte der ehemalige Star einen erneuten Anlauf genommen, ihr privates
Glück zu finden und in Los Angeles den Amerikaner Dag Molin
geheiratet; 1983 wurde auch diese fünfte Ehe geschieden.
Wikipedia notiert zudem: "Bartok, die als Mitglied des
internationalen Jet-Sets jahrelang für Schlagzeilen in der Boulevard-Presse
gesorgt hatte, geriet nach dem Ende ihrer Filmkarriere nach und nach in
Vergessenheit. Sie hatte mit dem Filmgeschäft offenbar keinen Kontakt mehr
und legte in späteren Jahren den Namen "Eva Bartok" wieder ab. Auf
Java1)
beschäftigte sie sich mit den Lehren der "Subud"1)-Bewegung.
Zu Beginn der 1970er Jahre arbeitete sie in Honolulu1)
als Sprecherin einer Radiostation und hielt Vorträge über das "Subud"-Gedankengut.
Nach der Scheidung ihrer letzten Ehe 1983 kehrte sie nach Europa zurück.
In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren arbeitete sie als
"Dr. Maria Jürgens" für eine Kunstgalerie in San Francisco. Über
die letzten Jahre Eva Bartoks gibt es wenig Informationen. Mitte der 1990er Jahre lebte und arbeitete sie offenbar
unter dem Namen "Eva Jürgens"
in einem Hotel im Londoner Stadtteil Paddington1)."
Die einstige "Filmdiva" Eva Bartok starb
am 1. August 1998 mit nur 69 Jahren fast vergessen und
verarmt in einem Londoner Krankenhaus an den Folgen eines Herzinfarktes.
Die Asche ihrer sterblichen Überreste wurde im Ozean vor Sydney1) verstreut.
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Kinofilme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia) |
- 1947: Der Prophet der Wiesen / Mezei próféta (Produktion
Ungarn; unter ihrem Mädchennamen Éva Szõke; als Boróka) → IMDb
- 1950: Madeleine (über Madeleine
Smith, dargestellt von Ann
Todd; ungenannte Nebenrolle) → Wikipedia
(englisch)
- 1951: Fünf
Mädchen und ein Mann (Episodenfilm; als Katalin Telek in
Segment "Wien)
- 1952: Der
rote Korsar / The Crimson Pirate (mit Burt
Lancaster als Kapitän Vallo, genannt "der rote
Korsar"; als Consuelo)
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"Der rote Korsar":
Abbildung DVD-Cover
sowie Szenenfoto mit
Burt Lancaster (l.) als Kapitän Vallo,
bekannt als "der rote Korsar",
Nick Cravat1) als 1. Offizier Ojo
und Eva Bartok als
Rebellen-Anführerin Consuelo
Mit freundlicher Genehmigung
von Pidax-Film,
welche das
Abenteuer Mitte August 2020
auf DVD herausbrachte.
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- 1952: Der Teufel von Venedig / Venetian Bird (als Adriana
Medova) → Wikipedia
(englisch)
- 1953: Spaceways (als Dr. Lisa Frank) → Wikipedia
(englisch)
- 1953: Der
letzte Walzer (nach Motiven der gleichnamigen
Operette von Oscar
Straus (Musik); als Baronesse Vera Opalinski,
Curd Jürgens
als Rittmeister Graf Sarassow) → filmportal.de
- 1953: Die blonde Spionin / Park Plaza 605 (als Nadina Rodin)
→ Wikipedia
(englisch)
- 1954: Front Page Story
- 1954: Meines Vaters Pferde, 1.
Teil: Lena und Nicoline
(nach dem Roman von Clemens
Laar; als Nicoline, Curd Jürgens als Pat)
→ filmportal.de
- 1954: Rummelplatz
der Liebe (als Lilli, Curd Jürgens als Toni) →
filmportal.de
- 1954: Viktoria
und ihr Husar (nach der gleichnamigen
Operette von Paul
Abraham; als Viktoria, Friedrich
Schoenfelder (unter dem
Namen Frank Felder) als ehemaliger Husar Sandor Koltay) →
filmportal.de
- 1954: Orientexpress
(als Sängerin Roxane, Curd Jürgens als Impresario Baté)
- 1955: Spionagenetz Hamburg / Break in the
Circle (als Lisa) → filmdienst.de,
Wikipedia
(englisch)
- 1955: Vom Himmel gefallen
/ Special Delivery (als "Nanny" Sonja Novaswobida)
1955: Dunja
(frei nach der Novelle "Der
Postmeister" von Alexander
Puschkin; als Dunja) → filmportal.de
- 1956: Ohne Dich wird es Nacht
(als Gina Bergold, Curd Jürgens als Morphium-Süchtiger Dr.
Robert Kessler) → filmportal.de
- 1956: Durch die Wälder, durch die Auen
(als Caroline Brand, Braut von Carl
Maria von Weber = Peter
Arens) → filmportal.de
- 1956: The Gamma People (als Paula Wend) → Wikipedia
(englisch)
- 1957: 10.000 Schlafzimmer / Ten Thousand
Bedrooms (mit Dean
Martin; als Maria Martelli) → filmdienst.de,
Wikipedia
(englisch)
- 1958: Der
Arzt von Stalingrad (nach dem Roman von Heinz
G. Konsalik; als Lagerärztin Alexandra Kasalinskaja,
O.
E. Hasse als Stabsarzt Dr. Fritz Böhler) → filmportal.de
- 1958: Madeleine Tel. 13 62 11
(nach einem "Tatsachenbericht" von Will
Berthold; als Callgirl Madeleine)
- 1959: Operation Amsterdam (als Anna) → Wikipedia
(englisch)
- 1959: Ihr
Verbrechen war Liebe / Douze heures d'horloge (als Anna,
frühere Freundin des Ganoven Kopetsky = Laurent
Terzieff)
- 1959: Dicke Luft und heiße
Liebe / SOS Pacific (mit Eddie
Constantine; als Maria)
- 1960: Ein Student ging vorbei
(nach dem Roman von Eduard
Rhein alias Hans-Ulrich Horster; als Gabriela von Holthüs)
- 1960: Gehetzt und gejagt / Beyond the Curtain (als Karin von Seefeldt) →
filmdienst.de,
Wikipedia
(englisch)
- 1960: Ti aspetterò all'inferno (als Danielle) → IMDb
- 1961: Unter Ausschluss der Öffentlichkeit
(als Zeugin Laura Beaumont) → filmportal.de
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"Unter Ausschluss der Öffentlichkeit":
Abbildung DVD-Cover
sowie Szenenfoto mit
Peter van Eyck als
Rechtsanwalt Robert Kessler
und Eva Bartok als die mondäne
Zeugin Laura Beaumont
Mit freundlicher Genehmigung
von Pidax-Film, welche den
Thriller im Dezember 2014
auf DVD herausbrachte.
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- 1961: Es
muss nicht immer Kaviar sein (nach dem gleichnamigen
Roman von Johannes
Mario Simmel; mit O.
W. Fischer als
Thomas Lieven; als Agentin Vera) → filmportal.de
- 1961: Diesmal
muss es Kaviar sein (Fortsetzung von "Es
muss nicht immer Kaviar sein"; als Agentin Vera) →
filmportal.de
- 1961: Eheinstitut Aurora
(nach dem gleichnamigen Hörzu-Roman von Eduard
Rhein alias Hans-Ulrich Horster; als Häftling Eva
Horn)
- 1963: Avventura al motel (als Vera)→ IMDb
- 1963: Ferien wie noch nie
(als Kristina Bajonova)
- 1963: Blutige
Seide / Sei donne per l'assassino (als Gräfin Cristina Como)
- 1966: Sabina und die Männer / Sabina V'Hagvarim (Produktion:
Israel; als ?) → IMDb
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