Auszeichnungen / Filmografie
Götz George wurde am 23. Juli 1938 in Berlin als Sohn des legendären Schauspielers Heinrich George (1893 – 1946) und der Schauspielerin Berta Drews (1901 – 1987) geboren. Seine Eltern gaben ihm den Vornamen nach der Lieblingsrolle seines Vaters: "Götz von Berlichingen". Unter Else Bongers1) erhielt er nach den ersten Bühnen- und Filmerfahrungen eine solide Ausbildung im Nachwuchsstudio der UFA. Mit 15 feierte er gemeinsam mit Romy Schneider sein Filmdebüt in "Wenn der weiße Flieder wieder blüht"1) (1953). Zwischen 1959 und 1970 wirkte Götz George in 26 Spielfilmen mit, darunter "Jacqueline"1) (1959) von Wolfgang Liebeneiner, "Kirmes"1) (1960) von Wolfgang Staudte, "Unser Haus in Kamerun"1) (1961) von Alfred Vohrer, "Ihr schönster Tag"2) (1962) von Paul Verhoeven, "Das Mädchen und der Staatsanwalt"1) (1962) von Jürgen Goslar sowie in drei "Winnetou"-Filmen (1962: Der Schatz im Silbersee1); 1964: Unter Geiern1); 1966:  Winnetou und das Halbblut Apanatschi1)). Weitere bemerkenswerte Hauptrollen spielte George beispielsweise in der jugoslawischen Produktion "Mensch und Bestie"1) (1963), Wolfgang Staudte besetzte ihn in der Politsatire "Herrenpartie"1) (1964), im gleichen Jahr beeindruckte er neben Hildegard Knef in Alfred Vohrers Thriller "Wartezimmer zum Jenseits"1) (1964), nach "Le vent d'est" (1970, Ostwind) von Jean-Luc Godard1) machte George zunächst eine längere Pause auf der Leinwand. Für seinen Part des Boxers Gustav Bäumler in "Jacqueline"1) wurde er mit dem "Filmband in Silber"1) als "Bester Nachwuchsschauspieler", dem "Deutschen Kritikerpreis" sowie dem "Bambi"1) als "Beliebtester Schauspieler" ausgezeichnet → "Jaqueline" bei filmportal.de.
Die nächsten 15 Jahre widmete George sich verstärkt dem Theater und Fernsehrollen, aber zwischendurch, im Jahre 1977, erregte er mit einem einzigen Kinofilm schon wieder internationales Aufsehen: Die eindringliche Darstellung des Franz Lang (eigentlich der KZ-Kommandant Rudolf Höß1)) in der Literaturadaption "Aus einem deutschen Leben"1), gedreht von Theodor Kotulla1) nach dem 1952 erschienenen französischen Roman "La mort est mon métier" (dt. "Der Tod ist mein Beruf"1)) von Robert Merle1), bewies, dass der Schauspieler für das Kino noch lange nicht verloren war → siehe auch prisma.de
ein Bühnendebüt hatte George bereits 1950 als Hirtenjunge in dem Stück "Mein Herz ist im Hochland" von William Saroyan1) am Berliner "Hebbel-Theater"1) gegeben (Regie: Walther Suessenguth1)), Boleslaw Barlog1) besetzte den 13-Jährigen dann 1951/52 am "Schillertheater"1) als Sohn von Wilhelm Tell (Paul Esser) in dem gleichnamigen Schiller-Drama1).
 
Szene mit und O. E. Hasse aus "Mein Herz ist im Hochland""; Inszenierung: Walther Suessenguth; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000891_004); Quelle: www.deutschefotothek.de; Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 1951; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Foto links:
Szene mit O. E. Hasse
aus "Mein Herz ist im Hochland"
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000891_004)
Quelle: www.deutschefotothek.de

 
Foto rechts:
Paul Esser als Wilhelm Tell1)
mit dem jungen Götz George als
Tells Sohn Walther
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000961_045)
Quelle: www.deutschefotothek.de

  
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983);
Datierung: 1950 bzw. 1951;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Paul Esser als Wilhelm Tell mit dem jungen Götz George als Tells Sohn Walther; Inszenierung: Boleslaw Barlog 1951 am "Schillertheater"; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000961_045); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 1951; Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
 
Zwischen 1959 und 1963 wirkte der aufstrebende Schauspieler am "Deutschen Theater" in Göttingen bei Intendant Heinz Hilpert1). Hier gab er unter anderem den Sohn Happy Loman in "Tod eines Handlungsreisenden"1) von Arthur Miller1) und den Verschwörer Bourgognino in Schillers "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua"1) (jeweils Regie: Ulrich Hoffmann), Peter Beauvais1) besetzte ihn im Mai 1963 als Mutter- und Königsmörder Oreste1)1)1) an der Seite von Rosmarie Pruppacher (Elektra1)) in "Die Fliegen"1) von Jean-Paul Sartre1). Zuvor hatte er im April 1963 in Göttingen unter der Regie von Eberhard Müller-Elmau1) in der Bühnenversion des Romans "Die Mutter"1) von Maxim Gorki1) den Arbeiter Semjon Lapkin interpretiert. In der "Tageblatt"1)-Kritik von Gerhard Schüler hieß es: "Das Göttinger Ensemble findet sich zu einer Leistung zusammen, die überwältigend ist. (…) Götz George hat die Zeit seiner Abwesenheit von Göttingen gut genutzt. Er ist um vieles souveräner geworden. In der Rolle des Ssemion beweist er überzeugend, daß er die Fragwürdigkeit, Zwiespältigkeit eines Charakters mit treffenden Mitteln darzustellen vermag." (Quelle: goettinger-tageblatt.de)
Zu Georges wichtigen Rollen auf der Theaterbühne zählten beispielsweise die männliche Titelfigur in dem Shakespeare-Drama "Troilus und Cressida"
1)  unter der Regie von Ernst Schröder zur Spielzeit 1966/67 am Berliner "Schillertheater" mit Heidemarie Theobald1) als Cressida sowie den Schauspielerlegenden Bernhard Minetti als Ulysses1) und Curt Bois als griechischem Heerführer Thersites. Bei den "Bad Hersfelder Festspielen"1) übernahm er 1970 die Titelrolle in "Amphitryon" von Peter Hacks1) (Regie: Günther Fleckenstein1)), am "Schauspiel Köln"1) gestaltete er 1971/72 in der Inszenierung von Hansgünther Heyme1) den Reformator Martin Luther1) in dem Drama "Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung"1) von Dieter Forte1), Wolfgang Robert sorgte zum Schluss für einen handfesten Theaterskandal, da er als geschundener Thomas Müntzer1) nackt am Kreuz hängen musste. Zwischen 1972/73 und 1973/74 überzeugte George im Rahmen einer Europatournee als Stanley Kowalski und Partner von Sonja Ziemann (Blanche Dubois) in dem Schauspiel "Endstation Sehnsucht"1) von Tennessee Williams1) (Regie: Charles Regnier). Mit Sonja Ziemann bzw. dem "Schweizer Tourneetheater" (→ Eynar Grabowsky) kam es 1978 zu einer weiteren Zusammenarbeit in dem ebenfalls von Regnier in Szene gesetzten Tennessee Williams-Stück "Die tätowierte Rose", George gab den Lastwagenfahrer Alvaro Mangiacavallo, Ziemann die Titelheldin Serafina delle Rose. Dazwischen lagen unter anderem Tourneen mit "Die Macht der Finsternis"1) von Leo Tolstoi1) (1975, "Bühne 64", Regie: René Deltgen; Rolle: Knecht Nikita) oder "Der Teufelsschüler" von George Bernard Shaw1) (1976, "Schweizer Tourneetheater", Regie: Wilm ten Haaf1); Titelrolle). Zur Spielzeit 1979/80 beeindruckte er als Rogoschin in der Bühnenversion des berühmten Romans "Der Idiot"1) von Fjodor Dostojewski1) ("Berliner Tournee", Regie: Vojtěch Jasný1)) und und bei den "Salzburger Festspielen"1) brillierte er 1981 mit der Titelrolle des Georges Danton1) in Büchners "Dantons Tod"1) , in Szene gesetzt von Rudolf Noelte1) mit unter anderem Heribert Sasse1) (Robespierre1)), Christian Quadflieg (Camille Desmoulins1)), Will Quadflieg (Thomas Payne1)) und Mathieu Carrière (St. Just1)).
  
Götz George als DANTON 01 Götz George als DANTON 02
Götz George als "Danton" in Büchners "Dantons Tod"
während einer Probenpause in Salzburg 1981 sowie
mit Senta Berger als Grisette Marion
Inszenierung: Rudolf Noelte1), Salzburger Festspiele 1981
Götz George als "Danton" in Büchners "Dantons Tod" mit Senta Berger als "Marion"
Die Fotos wurden mir freundlicherweise von der Fotografin 
Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
  
Mit der Figur des Grenzjägers in dem Drama "Der Weibsteufel"1) von Karl Schönherr1) (Regie: Ossi Fuchs1)) ging George 1981/82 auf Tournee sowie 1983/84 als Laurent in "Thérèse Raquin" nach dem gleichnamigen Roman1)  von Émile Zola1); bereits 1970 hatte George im Rahmen von Gastspielen in dieser Inszenierung von Otto Tausig das Publikum fasziniert. Zur Spielzeit 1984/85 sah man ihn als den Provinzler Wassilkow in der Komödie "Tolles Geld" von Alexander Ostrowski1), 1986/87 als den vermeintlichen Revisor Chlestakow in der von ihm zusammen mit Eberhard Feik und Helmut Stauss1) in Szene gesetzten gleichnamigen Komödie1) von Nikolai Gogol1). Mit der Titelrolle des verheirateten, zynischen Lehrers Platonow in dem Schauspiel "Platonow"1) von Anton Tschechow1) (Regie: George/Stauss) ging er 1990 letztmalig auf eine Tournee bzw. war auf der Bühne präsent → mehr zum Wirken am Theater bei agentur-nicolai.de.
  
1981 wurde der Grundstein für Georges großes TV-Comeback gelegt: Am 28. Juni 1981 trat er zum ersten Mal als Duisburger Ruhrpott-Kommissar Horst Schimanski1) in der "Tatort"-Folge "Duisburg-Ruhrort"1) auf, eine Figur, die er in den nächsten zehn Jahren mit mehr als 25 Episoden entschieden und unverkennbar prägte: "Prügel-Kommissar" nannte die "Neue Rhein Zeitung"1) (NRZ) den Ermittler mit den rüden unkonventionellen Methoden schon nach der ersten Folge, Schimanskis Schmuddel-Jacke wurde ebenso zum Markenzeichen wie dessen meist drastischen Aussprüche. 1991 verabschiedete sich George zunächst von der Rolle, um sich anderen Aufgaben zu widmen und nicht wie "Derrick"1) alias Horst Tappert der Dauerkommissar vom Dienst zu werden. Sein spektakulärer Abgang entsprach ganz dem Schimanski-Image, mit seinem Lieblingswort "Scheiße" auf den Lippen segelte "Schimmi" am 29. Dezember 1991 in "Der Fall Schimanski"
1) mit einem Drachenflieger davon – allerdings ließ diese Schlussszene auch die Option zur Rückkehr offen. 1997 war es dann so weit: George zog sich in der neuen "Schimanski-Reihe" wieder die legendäre Jacke über und wurde in "Die Schwadron"1) (EA: 09.11.1997) erneut in einen spannenden Mordfall verwickelt. Inzwischen lebte Schimanski auf einem Hausboot in Belgien, hatte die Polizeimarke abgegeben und half der Duisburger Polizei oder Staatsanwaltschaft bei der Lösung der schwierigen Fälle. Zum Jubiläum "30 Jahre Schimanski" zeigte die ARD am 30. Januar 2011 die Folge "Schimanski: Schuld und Sühne"1), bei der es um Korruption im Polizeiapparat ging.
Dass George auch noch im fortgeschrittenen Alter durchaus glaubwürdig als markiger, rauhbeiniger Ermittler Schimanski auftreten konnte, bewies er mit einer ungewöhnlichen "Schimanski"-Geschichte. Die Dreharbeiten zu dem Krimi mit dem Titel "Loverboy"1) starteten am 27. Mai 2013 in Köln, Duisburg und Amsterdam, Ausstrahlungstermin war dann der 10. November 2013. "… das sind die Momente, um derentwillen auch diese "Schimanski"-Folge sehenswert ist. Genauso wie in der Eröffnungsszene des Films sieht man an ihnen: Schimanski kann zwar nicht mehr alles, und er versucht es gar nicht erst. Das aber, was er kann, macht er noch: Er provoziert, streitet, pöbelt und tröstet. Und er macht das richtig gut." schrieb unter anderem die "Frankfurter Allgemeine".
Nicht nur im TV empfahl sich Götz George als Idealbesetzung für packende, actionorientierte Krimis, Kino-Thriller  wie "Abwärts"1) (1984), "Zahn um Zahn"1) (1985), "Zabou"1) (1987), "Die Katze"1) (1988) oder "Der Bruch"1) (1989) unterstrichen seine Popularität. Dennoch ließ sich Götz George nie auf einen Rollentypus festlegen, immer wieder dokumentierte er mit seinem facettenreiche Spiel seine darstellerische Vielseitig, etwa in dem Politthriller "Blauäugig"1) (1989), vor allem aber in Helmut Dietls1) preisgekrönten Satire "Schtonk"1) (1992): Eine gelungene Satire auf den größten Medienskandal der Bundesrepublik. Der als Fälscherkönig in die Geschichte eingegangene Plagiator Konrad Kujau1) hatte dem Stern-Magazin1) die angeblichen Hitler-Tagebücher1) verkauft. Als die Ente aufflog, blieb der Nation das Lachen im Halse stecken – so kunstvoll wurden Redakteure, Fachleute und die Öffentlichkeit eine Zeit lang hinters Licht geführt. (…) Götz George als Sensationsreporter Hermann Willié ist ein Erlebnis. Hier zeigt sich sein komödiantisches Talent von seiner besten Seite, weit weg von der festgefahrenen Figur des Kommissars Schimanski. (Quelle: prisma.de)
In dem TV-Psychothriller "Der Sandmann"1) (1995) sowie in dem Doku-Drama "Der Totmacher"1) (1995), das ihm bei den "Internationalen Filmfestspielen"1) in Venedig den "Coppa Volpi"1) und den "Deutschen Filmpreis"1) als "Bester Darsteller" einbrachte, bewies George einmal mehr mit seinem eindringlichen Spiel, dass er zu den ganz Großen unserer Zeit zählt. Letztgenannter Film wurde außerdem 1996 als deutscher Beitrag für einen "Oscar" in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" vorgeschlagen, jedoch jedoch von der Academy1) nicht nominiert. zum weiteren Kino-Highlight mit Götz George geriet auch Helmut Dietls mehrfach ausgezeichnete satirische Komödie "Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief"1) (1997), neben Mario Adorf als Restaurantbesitzer Paolo Rossini  mimte er hier grandios den Regisseur Uhu Zigeuner.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Götz George; Copyright Virginia Shue
George verkörperte in den meisten seiner Filme ein deutsches Kunststück, nämlich körperlich zu spielen wie Hollywood-Idole und eine Rollenfigur auch psychologisch sensibel ganz durchdringen zu können. Vehement körperbetont legte er seine Paraderolle des Duisburger Polizisten Schimanski an, die auch deshalb unvergesslich bleibt, weil die Figur stark ist und dennoch Schwächen zeigen darf. Der deutsche Actionstar mit Tiefgang wollte nie ein akademischer Darsteller sein, der sich dem Medium, in dem er auftritt, nur mit Gesicht und Stimme unterwirft. Am "Staatstheater" war damit kein Ruhm zu ernten, obwohl George oft und erfolgreich Theater spielte, auf der Leinwand, wo die Posen schon die halbe Person sind, kam sein Spiel mit Gesten, Gangarten und Requisiten umso besser zur Geltung.
In seinen Filmen der 1950er und 1960er Jahre wirkte Georges Spiel deshalb erfrischend, überzeugend war es jedoch, von wenigen Ausnahmen abgesehen, erst in den 1980ern und 1990ern, weil nun ein reifer Charakter dahinter stand, der auch schwierigste Rollen wie der des homosexuellen Massenmörder Fritz Hamann1) in dem dokumentarischem Spielfilm "Der Totmacher" (1995) meisterte. Seither galt Götz George als bester deutscher Leinwanddarsteller der Gegenwart.
1999 brillierte der Charakterkopf im Kino in der Literaturverfilmung "After the Truth – nichts als die Wahrheit"1) als KZ-Arzt Josef Mengele1), ein Jahr später konnten ihn die Fernsehzuschauer als gealterten Boxer Bubi Scholz1) in dem Zweiteiler "Die Bubi Scholz Story"2) auf dem Bildschirm erleben. Stücke mit Götz George waren sowohl im Kino als auch im Fernsehen immer wieder ein Erlebnis und erreichten ungeheure Zuschauerakzeptanz.
Sein Rollenrepertoire war breit gefächert und reichte vom Action-Kino über den Unterhaltungsfilm  bis hin zum filmischen Kammerspiel. So sah man ihn beispielsweise 1994 in dem dreiteiligen satirischen Fernsehfilm über den Aufstieg des Berliners Stefan Stolze, der in "Das Schwein – Eine deutsche Karriere"1) mit rücksichtslosen Methoden Karriere macht. prisma.de schreibt unter anderem "Götz George porträtiert in diesem dreiteiligen TV-Film eindrucksvoll den Aufstieg eines Deutschen, der zunächst nach Ende des Zweiten Weltkriegs als Jugendlicher eine bittere Zeit der Not und Entbehrungen erlebt und schließlich skrupellos zu einem wichtigen Wirtschafts-Magnaten heranreift".
Szenenfoto "Solo für Klarinette" Nach dem unterhaltsamen Fernsehfilm "Tote sterben niemals aus"2) (1995) glänzte er 1998 neben Corinna Harfouch1) mit der Figur des Kriminalkommissars Bernhard 'Bernie' Kominka in dem dramatischen Krimi "Solo für Klarinette"1) nach dem gleichnamigen Erfolgsroman der Psychoanalytikerin Elsa Lewin, in dem TV-Thriller "Die Entführung"2) war er 1999 der Unternehmer und gepeinigte Vater Carl Heidfeld und hatte Muriel Baumeister1) als Partnerin.
 
Szenenfoto "Solo für Klarinette" mit freundlicher Genehmigung von www.ziegler-film.com
© Ziegler Film GmbH & Co. KG
In dem TV-Familiendrama "Mein Vater"2) berührte er das Publikum 2002 mit der Rolle des Vaters Richard Esser, der an der unheilbaren Alzheimer Krankheit leidet, neben Klaus J. Behrendt1) in der Rolle des Sohnes Jochen. 2003 erhielt George für seine Leistung zusammen mit Klaus J. Behrendt den Publikumspreis der "Marler Gruppe"1) sowie den "Bayerischen Filmpreis"1); in den USA wurde der Film mit dem "Emmy Award" als "Bester ausländischer Fernsehfilm" ausgezeichnet. 2002 erschien Götz George in dem Psychodrama "Der Anwalt und sein Gast"2) und war der Straftäter Frank Karmann, der in das zunächst heil erscheinende Privatleben seines Verteidigers (Heino Ferch1)) eindringt, sowie der Kunstdozent Sandmann in dem spannungsgeladenen Pro 7-Episodenthriller "Geheimnisvolle Freundinnen"2). 2003 erlebte man ihn mit der Rolle des verschrobenen, abgerissenen arbeitslosen Schlossers und Außenseiters Heinrich Lütter in dem sozialkritischem Kinostreifen "Gott ist tot"3) und mit der Hauptrolle des erfolgreiche Auslandskorrespondenten bzw. Ruheständlers Raimund Parz in dem packenden TV-Psychodrama "Familienkreise"2)
An der Seite attraktiver, reifer Frauen wie Thekla Carola Wied oder Christiane Hörbiger bewies Götz George in den letzten Jahren vermehrt seine komödiantischen Fähigkeiten: In dem witzigen Hochstapler-Abenteuer " Liebe. Macht. Blind."2) mimte er 2001 den gerissenen Konsul Alexander Stahlberg, der dem neureichen Tierfutter-Fabrikanten Alois Brummer (Armin Rohde1)) durch Heirat mit der verarmten Gräfin von Wallenberg (Barbara Auer1)) einen Adelstitel verschaffen will und dann den Reizen der Adeligen selbst erliegt, als Arzt bzw. Schwerenöter Gottfried Naumann, der sich unerwartet mit einer Mitbewohnerin konfrontiert sieht (Thekla Carola Wied) erfreute er das Publikum in der MDR-Komödie "Liebe ist die halbe Miete"2) (2002). In Christiane Hörbiger schien George eine "Traumpartnerin" gefunden zu haben, für viele galten beide als das neue Fernseh-Liebespaar. Bereits in "Schtonk" hatten beide 1992 als schräges Liebespaar brilliert, in dem Krimi "Schimanski muss leiden"1) hatte er 2000 eine Film-Affäre mit der beliebten Schauspielerin, die ein Jahr später einen "Adolf-Grimme-Preis"1) im Wettbewerb "Spezial" für ihre herausragenden Schauspielleistungen erhalten hatte. Die "Grimme"-Jury schrieb in ihrer Begründung: "Leidenschaft bot sie auch: ihre Krimi-Affäre mit Götz George als Schimanski – ihr mal unsicheres, dann auftrumpfendes Auftreten und diese poröse und gleichzeitig massive Affäre fesselten die Zuschauer: die Hörbiger und der George wurden so zum Fernseh-Liebespaar des Jahres. Aber dafür gibt es ja leider noch keinen Adolf Grimme Preis…". In der romantischen Komödie "Alpenglühen"2), einer turbulenten Geschichte um Intrigen, Geld und Liebe, stand Götz George 2003 erneut mit Christiane Hörbiger vor der Kamera und mimte hinreißend den Hamburger Fischhändler Hannes Seeger, der sich in die naive Almbäuerin Rosa verliebt; der turbulente Reigen um Liebe, Eifersucht und Leidenschaft wurde  Anfang 2005 mit "Liebe versetzt Berge – Alpenglühen 2"2) erfolgreich fortgesetzt. Im Frühjahr 2004 begeisterten beide in der Krimikomödie "Blatt & Blüte"2) als Ex-Ehepaar, das von der verstorbenen Wahltante mit einem rätselhaften Erbe bedacht wird.

Im Februar 2005 konnte Götz George einmal mehr mit einer Gastrolle in "Kein Himmel über Afrika"2), einem dramatischen Zweiteiler nach der gleichnamigen Autobiografie der Deutsch-Afrikanerin Kerstin Cameron, seine schauspielerische Bandbreite zeigen. Hier mimte er den versoffenen Aussteiger und Schlangenzüchter Larry, den "guten" Freund des alkoholabhängigen Abenteurers Gordon Coburn (Jean-Hugues Anglade1)), dessen Frau Catherine, gespielt von Veronica Ferres1), für die gemeinsame Liebe kämpft und schließlich für seinen Selbstmord zur Verantwortung gezogen wird. Wenig später (zunächst auf ARTE) präsentierte sich Götz George – diesmal mit Senta Berger – in der romantischen Komödie "Einmal so wie ich will"1) erneut unter dem Himmel Südafrikas und spielte eine ähnlich gelagerte Paraderolle, den wortkargen deutschen Auswanderer John, der eine Straußenfarm betreibt: Während einer Afrikareise, nach einem Streit mit ihrem Mann (Peter Simonischek1)), beschließt Emma (Senta Berger), ihr Leben gravierend zu verändern. Sie packt ihre Sachen und landet auf der Johns Straußenfarm, dessen Leben Emma als Gegenpol zu ihrer bürgerlichen Existenz fasziniert…
Dass Götz George nicht nur als reifer Liebhaber zu überzeugen wusste, bewies er im Sommer 2005 mit einer ganz anders gearteten Rolle: In Leander Haußmanns1) Schiller-Verfilmung "Kabale und Liebe"1), dem Drama über die Liebe der Bürgerstochter Luise Miller (Paula Kalenberg1)) und Ferdinand von Walter (August Diehl1)), gestaltete George eindrucksvoll den Präsidenten und dominanten Vater Ferdinands.
Ende Februar 2006 wurde der bis in die kleinste Nebenrolle prominent besetzte packende RTL-Zweiteiler "Die Sturmflut"1) ausgestrahlt, welcher die Hamburger Jahrhundert-Flut1) am 16./17. Februar 1962 thematisierte und melodramatisch Fakten und Fiktion mischte. Vor dem Hintergrund der Katastrophe wurde die Dreiecksgeschichte zwischen der jungen Krankenschwester Katja Döbbelin (Nadja Uhl1)), dem Oberarzt Markus Abt (Jan Josef Liefers1)) und Katjas Exgeliebten Jürgen Urban (Benno Fürmann1)) erzählt. George stellte hier den verbitterten Bauern Jens Urban bzw. den Vater des Protagonisten Jürgen dar und bewies einmal mehr, dass er nicht nur als charmanter Herzensbrecher oder Action-Held sondern vor allem mit ernsten Charakterrollen glaubwürdig war.

Foto mir freundlicher Genehmigung von Markus Tedeskino
© Markus Tedeskino (www.tedeskino.com)

Götz George; Copyright Markus Tedeskino
Das zeigte George auch in dem von Andreas Kleinert1) in Szene gesetzten Sozialdrama "Als der Fremde kam"2), welches erstmals am 10. Mai 2006 ausgestrahlt wurde. George war der vom Leben enttäuschte Gewerkschaftsfunktionär Dr. Robert Stubenrauch, der schon lange keine Erfolge mehr vorweisen kann; nun soll er in der tiefsten Provinz die Schließung eines Zementwerks verhindern. Während die Belegschaft der Zementfabrik hungert, kommt Stubenrauch der Frau des Arbeiters Mathias Wernicke (Christian Redl) näher und beginnt eine Affäre mit Anne (Dagmar Manzel1)). Die Rolle ist deswegen ungewöhnlich, weil der 67-jährige George ohne Schnauzer oder Dreitagebart und mit relativ kurzen Haaren auftritt. … Kleinert habe verlangt, die Haare müssten kürzer sein und der Bart müsse ganz ab. "Da war kein Widerspruch möglich", sagt George. "Ich fühlte mich ohne Bart ganz unbeholfen, und das überträgt sich dann auf die Rolle. Ich wurde immer verklemmter ­ und genau das wollte Andreas haben. Man weiß ja mittlerweile, dass ich ein eher introvertierter Mensch bin, und der Bart ist im Grunde ein Schutz. Den hat mir Andreas genommen, aber das ist auch gut für den Film". (Quelle: prisma.de)
Eine eindringliche, diesmal eher untypische Figur verkörperte George in dem von Jobst Oetzmann1) inszenierten, intensiven kammerspielartigen Drama "Der Novembermann"1) auf dem Bildschirm; bereits zwei Jahre zuvor war das Stück von Magnus Vattrodt1) als Hörspiel fertiggestellt und ausgestrahlt worden.
Götz George; Copyright Harald Schrapers In dieser packenden, ungewöhnlichen Dreiecksgeschichte gab George den Protagonisten, den blinden Klavierlehrer Henry, Burghart Klaußner den Pfarrer Herrmann Drömer, der seine Frau Lena (Barbara Auer1)) wie jedes Jahr in den Urlaub verabschiedet. Wenig später kommt Lena bei einem Busunfall ums Leben. Bald stößt Drömer auf die traurige Wahrheit, dass seine Frau seit Jahren ein Doppelleben führte bzw. eine intensive Liebesbeziehung mit dem ehemaligen Fotografen Henry auslebte. Drömer reist nach Norden und sucht die Bekanntschaft des Liebhabers seiner Frau, stürzt in seelische Konflikte …  George erfüllte den Exzentriker Henry, der sich aufgrund seiner Erblindung in seine eigene Welt zurückgezogen hat, eindrucksvoll kraftvoll, dennoch sensibel mit Leben. Der Zuschauer konnte sich mit Henrys Emotionen, dass seine "Novemberfrau" aus seinem dunklen Leben verschwunden war, identifizieren und litt mit ihm.
 
Das Foto, aufgenommen im Sommer 2001, wurde mir freundlicherweise
vom Harald Schrapers zur Verfügung gestellt, der u.a. Die Horst-Schimanski-Homepage betreibt.
Ein weiterer filmischer Höhepunkt mit Götz George sowie seiner Partnerin Hannelore Hoger war das Drama "Die Katze"2), das unter anderem beim "Hamburger Filmfest" im Herbst 2007 gezeigt wurde. Das von Kaspar Heidelbach in Szene gesetzte Psychodrama basiert auf dem gleichnamigen Roman1) des französischen Schriftstellers Georges Simenon1) und wurde bereits 1971 mit Simone Signoret und Jean Gabin in den Hauptrollen verfilmt → "Le chat" (1971). George und Hoger standen den darstellerischen Leistungen ihrer berühmten französischen Kollegen mit ihrem eindringlichen Spiel in nichts nach und zogen alle Register ihres schauspielerischen Könnens: Margret (Hannelore Hoger), bürgerliche Witwe eines bankrott gegangenen Fabrikanten, lernt Siegmar (Götz George), einen raubeinigen ehemaligen Polier kennen. Wenig später entschließen sich die beiden unterschiedlichen alten Leute zu heiraten und in Magrets Haus zusammenzuziehen. Die Angst vor der Einsamkeit ist größer als alle Bedenken. Was Margret nicht ahnt: Siegmar bringt seine Katze mit – mit der Margret sofort auf Kriegsfuß steht. Das Tier wird zum ständigen Zankapfel zwischen ihnen, ein an den Nerven zerrender Kleinkrieg beginnt, der alle Zuneigung auslöscht. Siegmar fasst seinen Hass in zwei Worten zusammen: "Die Katze." Ihr Zusammenleben wird zur Hölle. Als Siegmar seine Katze tot auffindet, bahnt sich eine tödliche Katastrophe an …(Quelle: filmfesthamburg.de)
Ende Mai 2008 überraschte George die Fernsehzuschauer mit einer stillen, biederen Figur, drückte dem eher gesichtslosen pensionierten Beamten Johannes Bergkamp in dem mit Krimi-Elementen durchsetzten Familien-Drama "Meine fremde Tochter"2) seinen ureigenen Stempel auf. Bergmann wohnt in einem Dorf, an dem die Zeit vorüber gegangen ist, der akkurate 50er-Jahre Haarschnitt unterstreicht die Biederkeit, ebenso wie die mausgraue Kleidung, welche seit Jahrzehnten out ist. Alles scheint für den gealterten Mann in Ordnung zu sein, bis er nach dem plötzlichen Tod seiner über alles geliebten Tochter Sophie (Nora von Waldstätten1)) nach und nach feststellen muss, dass er sie bzw. ihr Leben nie richtig gekannt hat. Regisseur Manfred Stelzer1) inszenierte mit einem brillant zurückhaltend-dominant spielenden Götz George ein packendes Stück, das von schmerzlichen Erfahrungen, der Spurensuche nach einem nicht gekannten Leben und der behutsamen Annäherung an den vermeintlich missratenen Sohn (Alexander Scheer1)) erzählt.

Foto: Götz George anlässlich der Gala zur Verleihung des
Fernsehpreises "Romy"1) in der Wiener "Hofburg" am 25. April 2009
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Manfred Werner – Tsui
 Lizenz CC-BY-SA 3.0; Lizenz zur Veröffentlichung siehe hier

Götz George  anlässlich der Gala zur Verleihung des Fernsehpreises "Romy" in der Wiener "Hofburg" am 25. April 2009; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Manfred Werner – Tsui; Lizenz CC-BY-SA 3.0.
George zählte zu den herausragenden Charakterdarstellern im deutschsprachige Raum, von Krimis über Komödien bis hin zu ambitionierten Dramen deckte der Mime das gesamte Spektrum schauspielerischer Herausforderungen ab. Gerade mit seinen Altersrollen bewies er, dass er nicht nur als raubeiniger Macho oder charmanter Typ die Zuschauer zu fesseln vermochte, es waren vermehrt die stilleren, in sich gekehrten Figuren. So brillierte er am 27. Januar 2010 als Buchhändler Peter Jordan in dem ARD-Drama "Zivilcourage"1), mit dem Regisseur Dror Zahavi1) ein brisantes Thema aufgriff: Der Alt-68er Peter Jordan, Besitzer eines kleinen Buchantiquariats in Berlin-Kreuzberg, gerät mit einer dortigen Gang in Konflikt, folgt als Zeuge einer Gewalttat seinem Gewissen und zeigt die jugendlichen Täter an. Dass er damit nicht nur sich, sondern auch seine Familie in Gefahr bringt, nimmt er in Kauf. Götz George spielt wieder einmal in seiner eigenen Liga. Er gibt seiner Figur eine Beharrlichkeit, die zuweilen an Entrücktheit grenzt. Manchmal muss man weltfremd sein, um nicht wegzulaufen. Am Anfang begegnet Jordan der Gewalt mit dem Büchner-Zitat: "Was ist das, was in uns lügt, mordet und stiehlt?" Zum Schluss besorgt er sich eine Pistole. Es ist ein weiter Weg. George geht ihn behutsam und ohne dafür den Schimanski auszupacken. schreibt André Mielke bei www.welt.de
Allemal sehenswert war die ZDF-Beziehungskomödie "Lüg weiter, Liebling"2) (EA: 03.05.2010) mit der großartigen Hannelore Elsner als Partnerin. George kam als abgehalfterter, mittelloser Umweltaktivisten Hape daher, der auf die reiche Witwe Martha (Hannelore Elsner) trifft. Martha fällt (scheinbar) auf manche abstruse Geschichte des Charmeurs herein, der es geschickt versteht, die gelangweilte Dame zu umgarnen und ihr das Geld aus der Tasche zu locken. Zum ersten Mal standen die beiden Publikumslieblinge George und Elsner als Hauptdarsteller gemeinsam vor der Kamera, herausgekommen war ein charmant-niveauvoller Spaß, der weitgehend auf Klamauk-Elemente verzichtete und vor allem durch pointiert-geschliffene Dialoge überzeugte. Getragen von einem gut aufgelegten Schauspieler-Ensemble, allen voran George und Elsner als gegensätzliches Pärchen, war diese von Gabriela Zerhau1) nach eigenem Drehbuch inszenierte witzige Geschichte ein Lichtblick in der ansonsten oft so seichten Fernsehunterhaltung. Auch die Nebenakteure konnten überzeugen, beispielweise Rudolf Wessely als sexbesessener Vater des Schwindlers Hape, Bibiana Zeller als überspannt-verwirrte Mutter Marthas oder Ludger Pistor1), der als Finanzberater Martha ziemlich linkisch den Hof macht.
Urs Odermatt und Götz George während der Dreharbeiten zu "Mein Kampf" Vorher ging in Österreich  Ende März 2010 die von Urs Odermatt1) inszenierte Groteske "Mein Kampf"1) an den Kinostart. Bereits 2008 hatten die Dreharbeiten zu der Verfilmung der gleichnamigen Theater-Farce1) von George Tabori1) begonnen, der bei der Uraufführung am 6. Mai 1987 im "Akademietheater"1) des Wiener "Burgtheaters"1) selbst Regie führte. In Urs Odermatts Umsetzung des Theaterstücks verkörperte Tom Schilling1) den jungen Adolf Hitler1), Götz George den jüdischen Buchhändler Schlomo Herzl, Bernd Birkhahn1) den jüdischen Koch Lobkowitz. In Deutschland lief der Film am 3. März 2011 an → siehe auch nordwestfilm.ch.

Urs Odermatt und Götz George während der Dreharbeiten zu "Mein Kampf"
Foto mit freundlicher Genehmigung von Alexandra Schild
© Alexandra Schild

Die Figur des Kontrollfreaks Theo Winter in dem amüsanten TV-Film "Papa allein zu Haus"2) (EA: 16.05.2011) schien George förmlich auf den Leib geschrieben, die mit komödiantischen Momenten durchsetzte Geschichte zeigte den Wandel eines misanthropischen Unsympaths zum sanftmütigen, verständnisvollen Mitmenschen, als er sich per Gerichtsbeschluss um ein junges, im Heim lebendes Mädchen (Janina Stopper1)) kümmern muss. "Götz George als Ekel Theo liefert eines seiner schnaufenden, röchelnden, auch mal brüllenden, dann wieder ganz leisen Charakterbilder." notiert www.stern.de. Nach eigenem Drehbuch inszenierte Vivian Naefe1) dieses moderne Märchen (…) um einen mürrischen Rentner und ein wildes Mädchen. Dabei setzte sie ganz auf das Können der Hauptdarsteller. Vor allem George, der in den letzten Jahren verstärkt auch in "älteren" Rollen – man denke etwa an "Mein Vater", "Die Katze", "Meine fremde Tochter" oder "Zivilcourage" – überzeugte, gibt hier gekonnt den grantelnden Alter, der sein großes Herz erst noch entdecken muss. Ebenfalls klasse: Janina Stopper in der Rolle der jungen Streunerin, die erst allmählich lernt, die wahren Werte des Lebens zu erkennen.4)
Anfang März 2011 fiel in Berlin und Umgebung die erste Klappe zu dem vom WDR für die ARD produzierten Psychodrama mit dem Titel "Nacht ohne Morgen"5), in dem Götz George unter der Regie von Andreas Kleinert neben Barbara Sukowa, Fritzi Haberlandt1) und Jeroen Willems1) eine Hauptrolle spielte: Erzählt wurde die Geschichte des pensionierten, schwer kranken Berliner Staatsanwaltes Jasper Dänert (Götz George), der einen lange zurückliegenden, nicht gelösten Fall aufklären will, um in den letzten Wochen seines Lebens Gerechtigkeit herbeizuführen. Die Erstausstrahlung dieses düsteren Psychogramms eines einsamen Mannes, der im Angesicht des Todes für sich Erlösung von einer Lebenslüge sucht, erfolgte am 30. November 2011. George zeigte sich einmal mehr in absoluter Topform, "Still, präzise, rigoros arbeitet er sich hier als Todgeweihter ins emotionale Zentrum des Films vor" notierte DER SPIEGEL. Am Schluss wurde der Zuschauer mit einer überraschenden Lösung des Falls konfrontiert → siehe auch derwesten.de.

Götz George 2002 in Dortmund,
fotografiert bzw. zur Verfügung gestellt von Stuart Mentiply
(www.mentiply.de); © Stuart Mentiply

Götz George in Dortmund 2002, fotografiert bzw. zur Verfügung gestellt von Stuart Mentiply (www.mentiply.de); Copyright Stuart Mentiply
Ein brisantes Thema – illegal nach Deutschland gebrachte afrikanische Flüchtlinge und deren Schicksal – griff der von Lars Becker inszenierte Krimi "Reise in den Tod"1) (EA: 16.01.2012) aus der ZDF-Krimireihe "Nachtschicht"1) auf, mit Götz George als brutal-wortkargem, für einen Menschenhändlerring arbeitenden Schleuser Bruno Markowitz. "Aus der Star-Riege ragt der stark aufspielende Götz George heraus, der diesem Polizeithriller mit der Rolle des Schleusers, der sein Gewissen entdeckt und schließlich Mitgefühl hegt, seinen Stempel aufdrückt." notierte prisma.de.
Am 18. April 2011 starteten dann laut Presseberichten die Dreharbeiten zu Helmut Dietls1) "Kir Royal"1)-Fortsetzung für das Kino unter dem Titel "Zettl"1), neben Hauptdarsteller Michael "Bully" Herbig1) als Reporter Max Zettl hatte Götz George als "Kanzler Ebert" eine Gastrolle übernommen. Von der alten "Kir Royal"-Crew war erneut Dieter Hildebrand als Fotograf Herbie Fried mit von der Partie, Senta Berger spielte die Rolle des Volksmusikstars Mona Mödlinger. Harald Schmidt1) zeigte sich als bayerischer Ministerpräsident und BR-Moderator bzw. Kabarettist Christoph Süß1) als Gewerkschaftsboss, weitere prominente Namen wie Karoline Herfurth1), Ulrich Tukur1), Dagmar Manzel1), Sunnyi Melles1), Hanns Zischler und Gert Voss standen auf der Besetzungsliste; allgemeiner Kinostart war am 2. Februar 2012 → filmportal.de.
Der mit Anna Maria Mühe, Götz George, Ludwig Trepte1) und Heino Ferch1) ebenfalls prominent besetzte historische ZDF-Zweiteiler mit dem Titel "Deckname Luna"1) thematisierte "die Raketenforschung der 1960er Jahre, den Kalten Krieg und die Abgründe deutsch-deutscher Spionage", konnte man bei der Produktionsfirma "neue deutsche Filmgesellschaft" lesen. George trat darin als Raketeningenieur Dr. Arthur Noswitz in Erscheinung, Großvater der Werftarbeiterin Lotte Reinhardt (Anna Maria Mühe), die wie ihr großes Idol Juri Gagarin1) Kosmonautin werden will. Nach einer abenteuerlichen Flucht aus der Sowjetunion entwickelt Noswitz in Augsburg neue Raketen-Antriebsformen, er und seine Enkelin geraten bald ins Visier der Stasi1) bzw. des Stasi-Majors Moll (Heino Ferch). Die Dreharbeiten begannen Anfang August 2011, zur Ausstrahlung gelangte die von Ute Wieland1) inszenierte Mischung aus Spionage-Thriller, Ost-West-Drama und Liebesgeschichte am 5. und 8. November 2012 → presseportal.de.
Als "spannenden, vorzüglich gespielten und dicht inszenierten (Fernseh-)Kriminalfilm, der auf grelle visuelle Effekte verzichtet und sich ganz auf die Auslotung der Charaktere konzentriert." bezeichnet das "Lexikon des Internationalen Films" den von Matti Geschonneck1) inszenierten Thriller "Tod einer Polizistin"1) (EA: 14.01.2013). George spielte einmal mehr grandios den pensionierten Hauptkommissar Bruno Theweleit, der vor 15 Jahren den Kriminellen Frank Keller (Jürgen Vogel1)) hinter Gitter brachte. Als sich Keller gewaltsam und brutal einer weiteren Sicherungsverwahrung entzieht, kommen Ungereimtheiten ans Licht und schließlich wird – nicht zuletzt durch den engagierten Einsatz der jungen Polizeianwärterin Lena Frey (Rosalie Thomass1)) – die ganze Wahrheit aufgedeckt, in die Theweleit und sein einstiger, kaltblütiger Kollege Günther Lehmann (Uwe Kockisch) verstrickt sind. "Götz George und Jürgen Vogel, die hier als erbitterte Gegner erstmals gemeinsam vor der Kamera standen, drücken diesem Thriller ihren Stempel auf." kann man bei prisma.de lesen.
   
Wie schon vorab die Presse berichtete, stand Götz George für den ARD-Film "George"1) über seinen Vater vor der Kamera und verkörpert darin den "Jahrhundertschauspieler" Heinrich George. In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" sagte er, er habe er "aufgrund der Qualität des Manuskripts nach langem Nachdenken dem Projekt zugestimmt. (…) Denn der Film soll eine kritische und authentische Auseinandersetzung des letzten Lebensabschnitts meines Vaters wiedergeben. (…) Der Film bietet die Möglichkeit, für meinen völlig zu Unrecht beschuldigten Vater, der immer als NS-Darsteller hingestellt wurde, durch Zeitzeugen einen Freispruch zu erwirken" führte George unter anderem aus. Die Berliner Produktionsfirma "Teamworx" (Produzent Nico Hofmann1)) realisierte den Film über die letzten Jahre Heinrich Georges im Auftrag der Sender "Südwestrundfunk"1) (SWR; Federführung), "Westdeutsche Rundfunk"1) (WDR), "Rundfunk Berlin-Brandenburg"1) (RBB), "Norddeutsche Rundfunk"1) (NDR) sowie ARTE1), die Drehbuchvorlage stammte nach langen Recherchen von dem Journalisten und SWR-Autor Joachim A. Lang1), der auch Regie führte. Wikipedia notiert: "Szenische Filmelemente und Rückblenden durch historisches Filmmaterial zeigen die wichtigsten Stationen im Leben des Schauspielers Heinrich George seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten bis hin zu seiner letzten Theatervorstellung im Gefangenenlager Hohenschönhausen. Der Film baut sich anhand von Verhören auf, denen sich Heinrich George stellen muss. Das russische "Volkskommissariat für innere Angelegenheiten"1) (NKWD) versucht Georges Verstrickungen im NS-Regime nachzuvollziehen. Thematisiert werden Georges Rollen in den Propagandafilmen "Jud Süß"1) oder "Kolberg"1), ebenso wie sein Engagement für jüdische Kollegen und Oppositionelle, während er das "Schillertheater"1) leitete. In realen Szenen erklärt Götz George, wie es für ihn war, seinen eigenen Vater zu spielen." Auch die anderen Rollen waren hochkarätig besetzt, so spielte unter anderem Martin Wuttke1) den NS-Propagandaminister Joseph Goebbels1), Muriel Baumeister1) Georges Ehefrau Berta Drews, Thomas Thieme den Schauspieler Paul Wegener, Hanns Zischler den Maler Max Beckmann1) und Burghart Klaußner den Pianisten Helmut Maurer, Heinrich Georges Mithäftling im sowjetischen Gefangenenlager Hohenschönhausen. Nach der Uraufführung (21.06.2013) beim "Festival des deutschen Films"1) sowie der Präsentation (02.07.2013) im Berliner Kino "Babylon"1) gelangte der vielbeachtete Film am 22. Juli 2013 anlässlich des 75. Geburtstages von Götz George erstmals bei ARTE sowie zwei Tage später in der ARD zur Ausstrahlung → filmportal.de. Bei der Verleihung des "Deutschen Fernsehpreises"1) am 2. Oktober 2013 im Kölner "Coloneum"1) wurde Götz George für den Film "George" gemeinsam mit Regisseur und Drehbuchautor Dr. Joachim A. Lang sowie Bruder Jan George in der Kategorie "Besondere Leistung" ausgezeichnet.
"Besondere Schwere der Schuld": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die ARD-Produktion am 31. Juli 2021 auf DVD herausbringt  Aufmerksamkeit erregte auch der von Kaspar Heidelbach1) inszenierte, hochkarätig besetzte ARD-Psychothriller "Besondere Schwere der Schuld"1) (EA: 01.11.2014), nach der "Tagesschau" war es das meistgesehene Programm. George brillierte einmal mehr mit seinem intensiven Spiel, gestaltete den "Berufsverbrecher" Joseph Komalschek, der nach dreißig Jahren hinter Gittern in die Freiheit entlassen wird. Der vom Alter und seiner Gehbehinderung gezeichnete Mann, der den Doppelmord an einer jungen Bardame und deren Baby nie gestand, lässt sich in seiner Heimatstadt bzw. in einer kleinbürgerlichen Ruhrpott-Siedlung nieder, wird rund um die Uhr von drei Polizisten bei Schritt und Tritt observiert – und schikaniert. Vor allem zwischen dem pensionierten Ex-Polizisten Klaus Barner (Manfred Zapatka) und dem entlassenen Sträfling beginnt ein seltsames Katz-und-Maus-Spiel. Barners Sohn Tom (Hanno Koffler1)), ebenfalls Polizist, ahnt noch nicht, dass er selbst der Schlüssel zur Lösung dieses mysteriösen Falles ist. In weiteren Rollen sah man Hannelore Elsner als Ehefrau von Klaus Barner, Thomas Thieme und Hans-Martin Stier1) als Barners pensionierte Kollegen, die durch Komalscheks Rückkehr ebenfalls aufgeschreckt werden.
"Besondere Schwere der Schuld": Szenenfoto mit Götz George; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die ARD-Produktion am 31. Juli 2021 auf DVD herausbringt "Besondere Schwere der Schuld": Szenenfoto mit Götz George; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die ARD-Produktion am 31. Juli 2021 auf DVD herausbringt
"Besondere Schwere der Schuld": Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfotos mit freundlicher Genehmigung
von Pidax-Film, welche die ARD-Produktion am 31. Juli 2021 auf DVD herausbringt.

"Ein von Zapatka bis Elsner stimmiges Ensemble und mit Götz George ein Hauptdarsteller, der aus jeder seiner Rollen stets noch eine Nuance mehr herausholt als so mancher Kollege …" schreibt unter anderem tittelbach.tv; "Götz George macht diesen Thriller zum Ereignis" titelte www.welt.de, für www.stern.de ist es "nicht die Geschichte, die den Krimi "Besondere Schwere der Schuld" so besonders macht. Es sind die perfekt ausgewählten Schauspieler. Allen voran Götz George als fast erloschener Mensch."; weitere Kritiken beispielsweise bei www.faz.net und www.focus.de → Übersicht Filmografie.

Im Frühjahr 2003 erschien von dem Filmjournalisten Heiko R. Blum1) zum 65. Geburtstag des Stars die Biografie "Götz George. Beruf: Schauspieler" auf dem Markt. Neben äußerst interessanten Gesprächen mit zahlreichen seiner Wegbegleiter und natürlich auch mit Götz George selbst enthält der Band vollständige Listen seiner Kino-, Fernseh- und Theaterarbeiten sowie eine kleine Fotogalerie, die zeigt, wie vielseitig der Schauspieler ganz im Gegensatz zu dem Schimanski-Klischee tatsächlich ist. (Zitat der amazon-Redaktion) Schimanski-Fans finden alles Wissenswerte in dem 1997 erschienen Buch "Horst Schimanski.'Tatort' mit Götz George" von Frank Goyke1) und Andreas Schmidt.

Götz George, aufgenommen anlässlich seiner Buchpräsentationen "Mit dem Leben gespielt" am 20. Mai 2008; Copyright Christian Behring Rund zwei Monate vor seinem 70. Geburtstag stellte Götz George Anfang Mai 2008 in Berlin seine im "Scherz Verlag" erschienene Biografie "Götz George – Mit dem Leben gespielt" vor, die in Zusammenarbeit mit dem Autor Torsten Körner1) entstanden ist. Erstmals gab der Schauspieler ausführlich Auskunft über sein Leben und sein darstellerisches Wirken – wie er bei der Buchpräsentation verriet nicht ohne Eigennutz im Hinblick auf die ständigen Fragen der Journalisten: "Steht jetzt alles da drin" (…) "Jetzt muss ich nicht mehr Rede und Antwort stehen und immer dasselbe quatschen …"
 
Foto: Götz George, aufgenommen anlässlich seiner Buchpräsentationen
"Mit dem Leben gespielt" am 20. Mai 2008
Foto mit freundlicher Genehmigung des Berliner Fotografen Christian Behring
© Christian Behring (www.christian-behring.com)
Auch das Fernsehen würdigte Georges herausragendes Schaffen anlässlich seines runden Geburtstages. In zahlreichen Wiederholungen wurde seiner legendären Auftritte als "Schimanski" gedacht, aber vor allem mit Charakterstudien wie in "Der Novembermann" oder in "Mein Vater" konnten die Zuschauer erneut erleben, dass George zu Recht als einer der besten Schauspieler Deutschlands gilt. Die ARD machte dem Künstler die Verwechslungskomödie "Schokolade für den Chef"1) zum Geburtstagsgeschenk und strahlte diese Mischung aus Humor und Gefühl am 26. Juli 2008 aus. In dem aufwendig inszenierten TV-Film mit prominenter Besetzung – allen voran Karl Kranzkowski1) sowie Irm Hermann und Rudolf Wessely – mimte George den Millionenschweren Konzernchef Ernst Schmitt, der nach einer Herzoperation kürzer treten soll. Doch der denkt gar nicht daran. Er gibt vor in der Provinz Ruhe zu suchen, will aber eigentlich nur herausfinden, was mit der väterlichen Schokoladenfabrik falsch läuft. Er wechselt mit seinem Chauffeur Hubert (Karl Kranzkowski) die Identität und recherchiert sozusagen undercover vor Ort als Fahrer des momentanen Firmenleiters. Dabei entdeckt er schnell recht krumme Geschäften …
Unter der Regie von Manfred Stelzer
1) beweist Götz George auch sein vortreffliches Geschick in punkto Komödien. Hier ist zwar vieles vorherzusehen und recht klischeemäßig in Szene gesetzt, macht aber dennoch wegen des hervorragenden Spiels und einiger guter Gags viel Spaß. (Quelle: prisma.de)
 

Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film",
welche die Produktion Anfang Mai 2012 auf DVD veröffentlichte

DVD-Cover: Schokolade für den Chef;  Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film"
Für das Format und die Klasse Götz Georges sprechen auch die zahlreichen Preise, mit denen er ausgezeichnet wurde, darunter zwei "Bundesfilmpreise", der "Deutsche Kritikerpreis", drei "Bambis", zwei "Bayerische Fernsehpreise", drei "Adolf-Grimme-Preise", der "Goldene Bär" und der "Schauspielerpreis" beim "Filmfestival von Venedig". 2001 wurde Götz George die "Goldene Feder" für sein Lebenswerk verliehen, Ende September 2007 konnte er bei der Verleihung des "Deutschen Fernsehpreises" in Köln den "Ehrenpreis der Stifter" entgegennehmen, der an Persönlichkeiten geht, die durch ihr Schaffen die deutsche Fernsehlandschaft nachhaltig geprägt haben. Am 25. April 2009 folgte dann in der Wiener Hofburg im Rahmen der 20. Romyverleihung der "Platin-Romy" für sein Lebenswerk; der begehrte österreichische Fernsehpreis wird seit 1990 von der Tageszeitung "Kurier" zur Erinnerung an die berühmte deutsch-österreichische Schauspielerin Romy Schneider (1938 – 1982) verliehen. Für seine Verdienste um Duisburg erhielt George am 15. März 2010 in Köln den "Rheinlandtaler", mit dem der "Landschaftsverband Rheinland"1) (LVR) seit 1976 Menschen ehrt, die sich in besonderer Weise um die kulturelle Entwicklung des Rheinlands verdient gemacht haben. "Götz George hat sich in der Rolle des Duisburger Urgesteins Schimanski in die Herzen der Menschen in unserer Region gespielt. Und er hat den Menschen in ganz Deutschland die Kultur, das Lebensgefühl und die Traditionen des rheinischen Ruhrgebiets vermittelt. Die Auszeichnung mit dem Rheinlandtaler würdigt seine großen Verdienste um die positive Wahrnehmung und Wertschätzung unserer Region", so der Vorsitzende der "Landschaftsversammlung Rheinland"1), Dr. Jürgen Wilhelm1), in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung. Eine besondere Krönung seiner Lebensleistung war sicherlich am 6. Oktober 2014 im Berliner im "Schloss Bellevue"1) die Verleihung des "Großen Bundesverdienstkreuzes" durch den damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck1). George erhielt diese hohe Auszeichnung für seine Verdienste um Film und Fernsehen in Deutschland, zudem habe er sich sozial für die "Deutsche Krebshilfe"1) und die Opferschutz-Organisation "Weißer Ring"1) engagiert, hieß es in der Begründung: "Götz George hat Film und Fernsehen in der Bundesrepublik Deutschland mitgeprägt. Er hat immer wieder hochkarätige Rollen gespielt und mit einigen der besten Regisseure des deutschen Films zusammengearbeitet. Seine darstellerische Bandbreite ist legendär und zeigt sich in der hohen Zahl der ihm verliehenen Auszeichnungen. (…) Über seine Arbeit als Schauspieler hinaus hat sich Götz George stets auch sozial engagiert. Er hat sich für die "Deutsche Krebshilfe" eingesetzt, an einer Kampagne des "Weißen Rings" gegen Kindesmissbrauch teilgenommen und eine Kampagne der Stadt Duisburg für mehr bürgerschaftliches Engagement beworben."
  
Die Auszeichnungen (Quelle: Wikipedia)
(Fremde Links: Wikipedia, tittelbach.tv)

Der Schauspieler, der sein Privatleben strikt abschottete und als scheuer Einzelgänger galt, war von 1966 bis 1976 mit seiner österreichischen Kollegin Loni von Friedl1) verheiratet; aus der Verbindung stammt die 1967 geborene Tochter Tanja, die in Australien als Regisseurin und Künstlerin (Skulpturen) lebt und arbeitet. Vater Götz George lebte in München, Berlin und zuletzt im Hamburger Stadtteil St. Georg1) sowie in seiner freien Zeit auf der italienischen Insel Sardinien1), seiner Wahlheimat, wo er im Sommer 1996 einen schweren Unfall erlitt, jedoch in seinen Beruf zurückfand. Seit 1997 war die 20 Jahre jüngere Journalistin Marika Ullrich als Lebenspartnerin an seiner Seite, mit der gemeinsam er sich Mitte Mai 2008 in der Talk-Show "Beckmann"1) den Fragen des Moderators Reinhold Beckmann1) stellte; im Jahre 2014 heirate das Paar in aller Stille – an den Medien vorbei.
Von
Marika Ullrich stammt auch die 30-minütige Dokumentation "Nicht reden, machen", welche die ARD am 23. Juli 2008 zeigte → mehr bei programm.ard.de.
 
Trauer und Betroffenheit rief die Nachricht hervor, dass der großartige Götz George nicht mehr unter uns weile. Wie die Medien erst am 26. Juni 2016 meldeten, war der Schauspieler bereits am 19. Juni 2016 nach kurzer Krankheit, rund vier Wochen vor seinem 78. Geburtstag in Hamburg gestorben und bereits in aller Stille im engsten Familienkreis in Hamburg beigesetzt worden; laut Information der Zeitung "'Bild" soll er an Krebs gelitten haben. Die letzte Ruhe fand er auf dem Berliner "Friedhof Zehlendorf"1) wenige Meter neben der Grabstelle seines Vaters Heinrich George (Feld 13) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Götz George 2002 in Dortmund, fotografiert bzw. zur Verfügung gestellt von Stuart Mentiply (www.mentiply.de); Copyright Stuart Mentiply Götz George zählte ohne Zweifel zu den zu den herausragenden Schauspielerpersönlichkeiten im deutschsprachigen Raum, der in Film und Fernsehen nachhaltige Spuren hinterlassen hat und ein Millionenpublikum erreichte. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller1) würdigte George als einen der "großen Protagonisten der Kulturmetropole Berlin" gewürdigt. "Berlin verneigt sich in Dankbarkeit und Trauer vor einem großen Künstler und überzeugten Berliner. Wir werden ihn nicht vergessen", sagte Müller. Und Tom Buhrow1), Intendant des "Westdeutschen Rundfunks"1) (WDR), erklärte: "Was immer Götz George auch machte, es war nie egal. Es hat immer bewegt. Und es wird immer bleiben, so sehr uns der Schauspieler und Mensch Götz George auch fehlt."
Zuletzt stand George im Sommer 2015 als bärbeißig-herrischer Bergbau-Baron Türnitz für das ARD-Krimi-Drama zur deutsch-deutschen Vergangenheit mit dem Titel "Böse Wetter"1) und dem Untertitel "Das Geheimnis der Vergangenheit" vor der Kamera, das erst am 3. Oktober 2016 gezeigt wurde "Man sieht einen typischen, physisch an die Grenzen gehenden George, der es sich auch noch mit 76 nicht nehmen ließ, bei den Dreharbeiten durch Grubenschächte zu krabbeln & mit seinem Kontrahenten zu rangeln. George spielt als Bergwerks-Direktor, Typ raue Schale, eine wichtige Nebenrolle. (…) George verleiht dieser Figur etwas Sanftes, über den Dingen Schwebendes, obwohl Türnitz seine Mitmenschen eigentlich konsequent vor den Kopf stößt." schreibt Thomas Gehringer bei tittelbach.tv, siehe auch www.welt.de, www.faz.net.
  
  
Götz George 2002 in Dortmund,
fotografiert bzw. zur Verfügung gestellt von Stuart Mentiply
(www.mentiply.de); © Stuart Mentiply
Ein Jahr nach Georges Tod gründeten seine Witwe Marika George und Tochter Tanja im Juni 2017 in Berlin die "Götz-George-Stiftung", die sich sich der Förderung insbesondere älterer Schauspieler/-innen widmet – ganz im Sinne von Götz Georges Motto "Nicht reden, machen!". "Die auf seinen Wunsch gegründete "Götz George Stiftung" wird weiterführen, was dem Künstler zu Lebzeiten so wichtig war: Die Unterstützung von Schauspielerinnen und Schauspielern in künstlerischen, beruflichen und sozialen Belangen. Die Ermutigung und Förderung älterer Künstler lag Götz George besonders am Herzen. Ihnen gilt heute in erster Linie die Stiftungsarbeit." heißt es auf der Website. Erstmals am 23. Juli 2018 – an diesem Tag wäre George 80 Jahre alt geworden – wurde der mit 10.000 Euro dotierte "Götz-George-Preis"1) vergeben, der im Rahmen einer festlichen Gala in der Berliner "ASTOR Film Lounge"1) am Kürfürstendamm an Karin Baal ging; die Laudatio hielt Schauspielerkollege Armin Rohde1). Von Tochter Tanja George stammt die gestalteten Skulptur, welche an die Unterschrift ihres Vaters erinnern soll → goetz-george-stiftung.de.
Textbausteine des Kurzportraits aus
"Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf  Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 118/119)
sowie von prisma.de
Weitere Informationen findet man bei Wikipedia, filmportal.de,
siehe auch Die Horst-Schimanski-Homepage
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) prisma.de, 3) filmportal.de, 5) tittelbach.tv
4) Quelle:  prisma.de
Lizenz Foto Götz George (Urheber: Manfred Werner – Tsui): Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.
   
Filme
Kinofilme / Fernsehen (ohne "Schimanski"-Filme) /
"Schimanski"-Tatorte bzw. "Schimanski"-Krimis
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportak.de,  prisma.de,
Die Krimihomepage, fernsehserien.de, tittelbach.tv)
Kinofilme Fernsehen     
Götz George mit seinem Dauerpartner Eberhard Feik alias Kriminalhauptkommissar Christian Thanner aus den "Schimanski"-Tatort-Folgen; Copyright Virginia Shue "Schimanski"-Tatorte bzw. "Schimanski"-Krimis
Siehe auch Die Horst-Schimanski-Homepage
sowie die "Tatort"-Folgen bei tatort-fundus.de
(Fremde Links: prisma.de, Wikipedia)

 

Foto: Götz George mit seinem Dauerpartner Eberhard Feik
alias Kriminalhauptkommissar Christian Thanner aus
den "Schimanski"-Tatort-Folgen
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

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