Filmografie / Hörspiel
Otto Eduard Hasse wurde am 11. Juli 1903 als Sohn von Wilhelm Gustav Eduard Hasse, einem Schmied, und dessen Ehefrau Valeria in Obersitzko (Provinz Posen; heute Obrzycko1), Polen) geboren. Hasse erprobte sich schon als Kind im Theaterspiel und trat zu Schulzeiten in Kolmar/Posen (heute: Chodzież1), Polen) als Laiendarsteller gemeinsam mit seiner Mitschülerin Berta Drews (1901 – 1987), später Ehefrau von Heinrich George und Mutter von Götz George, in privaten Kreisen auf. Es folgten Aufführungen im Posener Theaterverein, die ein breites Fundament für sein späteres Schaffen legten. Aber erst einmal war es das Elternhaus, das seinem begabten Sohn ein bürgerliches Leben und einen "richtigen" Beruf ermöglichen wollte. Hasse begann daher nach dem Abitur in Berlin ein Jurastudium, das er allerdings nach drei Semestern wieder abbrach.
Szenenfoto mit O. E. Hasse als "Mephisto" in der Aufführung von Johann Wolfgang von Goethes "Urfaust" am "Jürgen-Fehling-Theater" in Berlin-Zehlendorf im Oktober 1945; Copyright: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek (file: df pk 0000024 a 011); Urheber: Abraham Pisarek; Datierung: 1945.10; Lizenz CC-BY-SA 3.0. Es folgte ein schon lange geplanter Wechsel an die "Max-Reinhardt-Schule"1) des "Deutschen Theaters"1) und nach erfolgreichem Abschluss absolvierte er dort 1924 auch seine ersten Bühnenauftritte. Anschließend sammelte er an der Berliner "Jungen Bühne" erste Theatererfahrungen. Sein eigentliches Debüt gab Hasse 1925 am "Harzer Sommertheater"1) in Thale1). Dann folgte ab 1927 als weiterer Spielort für zwei Jahre Breslau1), wo er sich allerdings nach einiger Zeit in seinen Rollen zu stark festgelegt sah. So wechselte Hasse 1929 während einer Urlaubsfreistellung nach Berlin an das "Deutsche Volkstheater"1), wenig später ging er 1930 an die "Münchner Kammerspiele"1), denen er bis 1939 verbunden blieb; hier arbeitete Hasse als Schauspieler und auch als Regisseur. Nach München fand er in Prag neue Möglichkeiten sich weiter zu profilieren. 1939 unterschrieb er nach der deutschen Besetzung für das neu gegründete "Deutsche Theater" (heute "Staatsoper Prag"1)) einen Vertrag, kürzte seinen Vornamen fortan in "O. E.". Noch im letzten Kriegsjahr wurde der Schauspieler 1944 vom Theater weg zum Wehrdienst herangezogen, bald darauf zur "Hauptfilmstelle der Reichsluftwaffe" abkommandiert, um bei dem Kurz-Dokumentarfilm "Rettet den deutschen Wald" von Wolfgang Kiepenheuer (1914 – 1990) als Sprecher mitzuwirken.
 
 
Szenenfoto mit O. E. Hasse als Mephisto in der Aufführung
des "Urfaust"1) von Johann Wolfgang von Goethe1), inszeniert
von Jürgen Fehling1) (1885 – 1968) am "Jürgen-Fehling-Theater"
in Berlin-Zehlendorf1) im Oktober 1945
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df pk 0000024 a 011)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983)
Datierung: 1945.10 / Lizenz CC-BY-SA 3.0
Genehmigung der Deutschen Fotothek zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia
Bei Wikipedia wird (mit entsprechenden Quellen) ausgeführt: "Im Frühjahr 1939 wurde Hasse in München wegen Homosexualität gemäß § 1751) zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt, was nach der damaligen Strafpraxis als ein relativ mildes Urteil galt. Als strafmildernd wurden seine Unbescholtenheit, sein Geständnis und seine künstlerischen Leistungen gewertet. So sei Hitler1) von Hasses Auftritt in "Cäsar und Cleopatra" "stark beeindruckt" gewesen. Nach Hasses Haftentlassung gab ihm der Münchner Inspekteur der Sicherheitspolizei (IdS), SS-Oberführer Beutel1), die Zusicherung, dass er "keine beruflichen Schwierigkeiten" zu erwarten habe. Dies war einer sogenannten "Sondergenehmigung" durch Goebbels1) geschuldet. 1939 erhielt Hasse einen Vertrag in Prag für das dort gegründete "Deutsche Theater" und verwendete von da an den Namen "O. E. Hasse". Nachdem er dort im Oktober 1940 auf Betreiben eines konkurrierenden Schauspielers erneut als "untragbar" suspendiert worden war, setzte sich Goebbels gegen den deutschen Statthalter in Prag Karl Hermann Frank1) durch und ließ die Suspendierung aufheben."
Szenenfoto mit O. E, Hasse 1946 in "Der Bund der Jugend" von Henrik Ibsen an der "Volksbühne" des Berliner "Hebbel-Theaters"; Regie: Franz Reichert; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000518_001); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 10.1946; Quelle: www.deutschefotothek.de Nach Kriegsende erhielt Hasse zunächst ein Auftrittsverbot, konnte aber nach der Aufhebung rasch an frühere Erfolge anknüpfen, als er einen Vertrag am Berliner "Hebbel-Theater"1) erhielt. Hier, sowie am "Renaissance-Theater"1) unter Kurt Raeck1) und am "Schillertheater"1) feierte er Triumphe, unter anderem als Mr. Antrobus in dem Stück "Wir sind noch einmal davongekommen"1) von Thornton Wilder1). Zwischenzeitig kam es immer wieder zu Gastspielen in Österreich, der Schweiz und anderen (west)deutschen Städten. Zu seinen Glanzrollen auf der Bühne zählten beispielsweise der Mephisto in Goethes "Urfaust", der General Harras in dem Drama "Des Teufels General"1) von Carl Zuckmayer1) oder der Winston Churchill1) in Rolf Hochhuths1) umstrittenem Werk "Soldaten, Nekrolog auf Genf" (über Churchills Kampf gegen Hitler) an der "Freien Volksbühne"1) in Berlin im Herbst 1967. Einen seiner größten Theatererfolge feierte Hasse gemeinsam mit Elisabeth Bergner seit der Premiere bzw. deutschsprachigen Erstaufführung am Berliner "Renaissance-Theater" (05.10.1959) mit dem Zwei-Personenstück "Geliebter Lügner", einem von Jerome Kilty1) als Bühnenversion aufbereitetem Briefwechsels zwischen George Bernard Shaw1) und der Schauspielerin Stella Patrick Campbell1). Es folgte eine Tournee durch Westdeutschland, Österreich und die Schweiz, 1960 wurde das Ensemble mit dieser Inszenierung und Besetzung zum "Holland-Festival" und zu den "Salzburger Festspielen"1) eingeladen, im März 1961 brachte eine erneute Aufführung in Hamburg großen Erfolg. Eine Hörspiel-Fassung der berühmten Bühnenaufführung wurde am 23. April 1962 gesendet, eine TV-Ausstrahlung erfolgte im Oktober 1963; siehe auch suhrkamp.de.

Szenenfoto mit O. E, Hasse 1946 in der Komödie "Der Bund der Jugend"
von Henrik Ibsen1) an der "Volksbühne" des Berliner "Hebbel-Theaters"
Regie: Franz Reichert (1908 – ?)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000518_001)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 10.1946
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Hasses Arbeit für den Film begann bereits Mitte der 1920er Jahre mit einem ungenannten Part in Friedrich Wilhelm Murnaus1) stummen Streifen "Der letzte Mann"1) (1924) mit Emil Jannings, doch erst nach dem 2. Weltkrieg avancierte er auf der Leinwand zum eigentlichen Star. Zu seinen frühen Filmen zählen die Literaturadaption "Peter Voss der Millionendieb"1) (1932, mit Willi Forst), die Geschichte "Der Gefangene des Königs"2) (1935) mit Paul Kemp als Johann Friedrich Böttger1), der propagandistische Kriegsfilm "Stukas"1) (1941), das Melodram "Illusion"1) (1941), der Krimi "Dr. Crippen an Bord"1) (1942) der Musikfilm "Philharmoniker"1) (1944) oder der Heimatfilm "Aufruhr der Herzen"2) (1944).
Seine erste Nachkriegsproduktion war die von Robert A. Stemmle1) in Szene gesetzte Satire "Berliner Ballade"1) (1948), wo er an der Seite von Gert Fröbe als "Otto Normalverbraucher" einen Reaktionär mimte. In den 1950er Jahren avancierte Hasse dann endgültig zum Publikumsliebling, auch in internationalen Produktionen: Anatole Litvak1) holte ihn für für den Kriegsfilm "Entscheidung vor Morgengrauen"1) (1951, "Decision Before Dawn") als Oberst von Ecker vor die Kamera, Alfred Hitchcock1) mimte er den deutschen Emigranten bzw. paranoiden Mörder Otto Keller in dem Film noir "Ich beichte"1) (1953, "I Confess"). Auf dem Zenit seines Schaffens spielte Hasse 1954 bravourös den Chef der deutschen Abwehr Wilhelm Canaris1) in dem kontrovers diskutierten Kriegsdrama in "Canaris"1). "Die gelungene Mischung aus spannendem Agenten-Thriller und Biographie über den geheimnisumwitterten Admiral Canaris (…) zählt zu den besten Werken des deutschen Films der Fünfzigerjahre." notiert prisma.de. Für filmportal.de war es eher eine "Geschichtsverfälschung à la 1950er Jahre." Zu verschiedenen prägnanten Rollen kam es in französischen Produktionen, wo Hasse mit Regisseuren wie Jacques Becker1) (1957, "Arsène Lupin – der Millionendieb"1)) und Roger Vadim1) (1963, "Laster und Tugend"1)) oder Kollegen wie Yves Montand (1972, "Der unsichtbare Aufstand"1)) zusammenarbeitete.
An herausragenden Leinwandrollen ist unter anderem die des Stabsarztes Dr. Fritz Boehler in der Konsalik1)-Verfilmung "Der Arzt von Stalingrad"1) (1958) mit Eva Bartok als Partnerin zu nennen, weiterhin die Darstellung des Staatsanwalts von Treskow in "Der Maulkorb"1) (1958) nach dem gleichnamigen Roman1) und Theaterstück von Heinrich Spoerl1), der joviale "Freudenhaus"-Betreiber Sir George Crofts in dem Drama "Frau Warrens Gewerbe"1) (1960) nach dem Theaterstück von George Bernard Shaw1) mit Lilli Palmer oder der Generalstaatsanwalt Florestan Mississippi in "Die Ehe des Herrn Mississippi"1) (1961), gedreht von Kurt Hoffmann1) nach der satirischen, gleichnamigen Tragikomödie1) von Friedrich Dürrenmatt1). Mit prägnanten Rollen zeigte sich Hasse zudem in der melodramatischen Operetten-Romanze "Der letzte Walzer"1)  (1953) neben Eva Bartok und Curd Jürgens, in dem Krimi "Alibi"1) (1955) und in dem Krimi-Melodram "Die Letzten werden die Ersten sein"1) (1957) nach dem Roman "The First and the Last"  von John Galsworthy1). In "Les Aventures d'Arsène Lupin"1) (1957, "Arsène Lupin, der Millionendieb") mimte er neben Robert Lamoureux1) als Meisterdieb Arsène Lupin1) den deutschen Kaiser Wilhelm II.1), neben Peter van Eyck (Major Anders) den kauzigen Wissenschaftler Professor Larsen in dem Krimi "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse"1) (1964).

O. E. Hasse als Florestan Mississippi in der Dürrenmatt-Verfilmung
"Die Ehe des Herrn Mississippi" (1961)
Quelle/Link: cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich",
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG

O. E. Hasse als Florestan Mississippi in der Dürrenmatt-Verfilmung "Die Ehe des Herrn Mississippi" (1961); Quelle: www.cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG, Zürich", mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich); Copyright Praesens-Film AG
Zu einer seiner letzten Arbeiten vor der Kinokamera zählte das von Constantin Costa-Gavras1) inszenierte, preisgekrönte politische Drama "Der unsichtbare Aufstand"1) (1972, "État de siège"), wo Hasse an der Seite von Yves Montand beeindruckend den Journalisten Carlos Ducas darstellte. Mit dem bereits über 70-jährigen Hasse entstand dann noch ein viel beachtetes filmisches Werk: Peter Zadek1) setzte mit "Eiszeit"1) das gleichnamige Theaterstück1) von Tankred Dorst1) auch für den Film in Szene. Bereits bei der deutschen Erstaufführung am 15. März 1973 im "Schauspielhaus Bochum"1) hatte Hasse als der alte Mann, eine an die Person des Nobel-Preisträgers Knut Hamsun1) angelehnte Figur brilliert und bravourös einen 90-jährigen, starrsinnig-selbstgerechten, bösen und doch auch wieder sympathischen Greis gegeben – nach Meinung vieler Kritiker eine der eindrucksvollsten Rollen des Schauspielers. Die im Sommer 1974 rund um Oslo in Norwegen gedrehte Produktion feierte seine Uraufführung am 8. Juli 1975 im Rahmen der "Berlinale"1) und ging am 15. August 1975 an den allgemeinen Kinostart. Da "Eiszeit" eine Koproduktion mit dem WDR war, konnte man die Zadek-Verfilmung bereits am 30. November 1975 in der ARD erstmals auch im Fernsehen erleben → Übersicht Kinofilme.
Hasse war ein subtiler Charakterdarsteller; seine schmalen Lippen verrieten Willenskraft, sein Blick konnte funkeln wie ein Diamant. Hasse begründete seinen Filmruhm mit der Gestaltung der Macht: Könige, Minister oder russische Großfürsten waren sein Metier, besonders aber Soldaten. Die Uniform saß ihm wie angegossen, dabei war ihm jeder Dienstgrad recht.3) Und bei Wikipedia kann man lesen: "War Hasses Darstellungsstil zunächst geprägt durch eine expressive und oft theatralisch wirkende Spielweise der zwanziger Jahre, die sich auch in einer häufig exaltierten Sprechweise mit teilweise übertriebenen Betonungen einzelner Satzpassagen äußerte, so entwickelte er mit zunehmendem Alter eine sehr konzentrierte, zurückgenommene Spielweise. Dabei gelang es ihm, mit einer sehr zurückhaltend und gezielt eingesetzten Körpersprache und seiner immer markanter werdenden rauen, dunklen Stimme seinen Figuren eine einzigartige Wirkung zu verleihen."
Erst spät fand der Schauspieler zum Medium Fernsehen, seit Ende der 1950er Jahre hatte man Hasse zwar immer mal wieder in Aufzeichnungen von Theateraufführungen bewundern können, doch erst anlässlich seines 70. Geburtstag widmete ihm das ZDF im Juli 1973 die Sendung "Ein Abend mit O. E. Hasse". Nach einer schweren Lungenerkrankung, die ihn zu einer längeren Pause zwang, sah man Hasse Ende Februar 1977 erneut unter der Regie von Zadek als alten, fast gespenstisch wirkenden IRA-General Musjö in der über zweistündigen Tragikomödie "Die Geisel" unter anderem neben Helmut Erfurth, Hannelore Hoger und Herbert Grönemeyer1), gedreht nach dem Erfolgsstück des irischen Schriftstellers und Dramatikers Brendan Behan1) → tvspielfilm.de, zeit.de.
"Sanfter Schrecken": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film", welche die Produktion Mitte März 2018 auf  DVD herausbrachte. "Sanfter Schrecken": Szenenfoto mit O. E. Hasse als Lord Sherwood in Segment "Tödliches Blau" nach Jack Sharkey; mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film", welche die Produktion Mitte März 2018 auf  DVD herausbrachte. Danach zeigte sich Hasse noch als Konsul Karst in der Episode "Konkurs"4) (EA: 04.09.1977) aus der Krimiserie "Der Alte"1) sowie als Lord Sherwood in der Folge "Sanfter Schrecken"4) (EA: 23.11.1977) aus der Reihe "Unheimliche Geschichten am Kamin". Seine letzte Theaterrolle war noch kurz vor seinem Tod 1978 die des greisen Dieners in dem Curt Goetz-Stück "Dr. med. Hiob Prätorius" in der Berliner "Komödie am Kurfürstendamm"1) – inszeniert von Carl-Heinz Schroth, der auch die Titelfigur spielte.

     
"Sanfter Schrecken": Abbildung DVD-Cover
sowie O. E. Hasse als Lord Sherwood in Segment
"Tödliches Blau" nach Jack Sharkey
Mit freundlicher Genehmigung von "Pidax film", welche die
Produktion Mitte März 2018 auf  DVD herausbrachte.
Zudem stand der Schauspieler sporadisch im Hörspielstudio und bereicherte mit seiner markanten Sprechweise verschiedene Produktionen; eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Sendungen findet man hier. Als Synchronsprecher war er ebenfalls tätig, lieh so berühmten Leinwandstars wie Charles Laughton, Humphrey Bogart, Spencer Tracy und Clark Gable seine Stimme → synchronkartei.de.

Der Charakterdarsteller O. E. Hasse, dessen Lebensgefährte in den letzten drei Jahrzehnten Max Wiener gewesen war, starb am 12. September 1978 im Alter von 75 Jahren in Berlin; die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Waldfriedhof in Berlin-Dahlem1) (Hüttenweg 47) in einem Ehrengrab → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons sowie knerger.de.
 
DER SPIEGEL (38/1978) notierte unter anderem anlässlich des Todes: "Der Herrenspieler, der seine Stimme, die schnarrend, schneidend und schneidig sein konnte, unter anderen auch Humphrey Bogart lieh, war auf der Bühne ebenso im englischen Salon wie im preußischen Kasino zu Hause. Der aus Posen stammende Schauspieler, der sein Auge so blitzen lassen konnte wie seine Sätze, verkörperte am entschiedensten jenen Berliner Boulevard-Stil, der ins kritische Konversationsstück überging: Als "Des Teufels General" auf der Bühne und als "Canaris" im Film hat er sich dem deutschen Zuschauer am nachhaltigsten eingeprägt."
Seine lange, schwere Krebserkrankung hatte O. E. Hasse bis zum Schluss mit Disziplin ertragen und diese Zeit genutzt, indem er seine lange willentlich aufgeschobene Autobiografie begann, die er jedoch nicht mehr beenden konnte, die Erinnerungen erschienen wenige Jahre nach Hasses Tod im Jahre 1981 unter dem Titel "O. E.: Unvollendete Memoiren". Eine weitere Biografie über den Schauspieler schrieb der Theaterwissenschaftler Hans Knudsen1), das Buch "O. E. Hasse" war bereits 1960 veröffentlicht worden.

O. E. Hasse, 1962 fotografiert von Fritz Eschen1) (1900–1964)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_e_0041140)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen
Urheber: Fritz Eschen; Datierung: 03.04.1962;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

O. E. Hasse, 1962 fotografiert von Fritz Eschen (1900–1964); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_e_0041140); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen; Urheber: Fritz Eschen; Datierung: 03.04.1962; Quelle: www.deutschefotothek.de
An Ehrungen erhielt Hasse 1951 den "Kunstpreis der Stadt Berlin", 1955 den "Berliner Senatspreis", 1961 wurde er Ordentliches Mitglied der Berliner "Akademie der Künste"1) und 1964 zum "Staatsschauspieler" ernannt. 1973 konnte er die "Ernst-Reuter-Plakette"1) entgegennehmen und 1974 das "Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland"1). Zu seinem beruflichen und privaten Bekanntenkreis zählten Schauspieler/-innen wie Elisabeth Bergner, Käthe Dorsch, Lucie Höflich und Ernst Schröder, Schriftsteller wie Friedrich Dürrematt1) und Rolf Hochhuth1).
Lebensgefährte Max Wiener gehört zu den Vorsitzenden der 1981 gegründeten "O.E. Hasse-Stiftung", die von der Berliner "Akademie der Künste" betreut wird. Die Stiftung erfüllt jährlich das Vermächtnis des Schauspielers, der eine Geldsumme für Preise zur Förderung junger Darsteller des Sprech- und Musiktheaters bestimmt hatte → siehe auch "O.E. Hasse-Preis" bei Wikipedia sowie www.adk.de.
Hasses schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der "Akademie der Künste" → "O.-E.-Hasse-Archiv"; hier findet man unter anderem auch eine Auflistung seiner Bühnenrollen.
Textbausteine des Kurzportraits von gbbb-berlin.com (Seite nicht mehr abrufbar) 
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, filmportal.de sowie
das Interview (Juli 1973) bei "Deutsche Welle"
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 4) Die Krimihomepage
Quelle: 3) " Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 148)
    
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung)
Kinofilme Fernsehen
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia, tls.theaterwissenschaft.ch)
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