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In den 1950er Jahren tauchte in den Besetzungslisten verschiedenster
Unterhaltungsstreifen der Name Frank Holms auf, dahinter verbarg sich der
am 16. Oktober 1928 als Kind deutscher Eltern in New York geborene Frank Diernhammer.
Aufgewachsen in München, machte Diernhammer während der Nazi-Zeit
Bekanntschaft mit der Hitlerjugend, in die er, wie seine Altergenossen, gezwungenermaßen eintreten
musste. Er überstand den Krieg unbeschadet, wurde nach Kriegsende Soldat
in der US Army und arbeitete in dieser Funktion als Dolmetscher in Deutschland. 1948 begann
er in Los Angeles ein Studium an der "University of California"
(UCLA), interessierte sich während dieser Zeit für die
Schauspielerei und bald machte Diernhammer, der sich nun Frank Holms nannte,
seine
Leidenschaft zum Beruf. Sein Bühnendebüt gab er in
Hamburg an der "Kleinen Komödie", wo er in einem von Hans Richter (1919 2008) inszenierten Lustspiel
auftrat; weitere Auftritte hatte er an Theatern in
Wien und
München.
Sein Studium schloss Diernhammer übrigens im Juni 1961
nicht weniger erfolgreich mit dem "Bachelor of Arts",
Schwerpunkt "Theaterwissenschaften", ab.
Foto: © Frank Diernhammer |
Zum Film kam der attraktive junge Mann Mitte der 1950er Jahre auf
Vermittlung der Ufa-Legende Olga Tschechowa (1897 1980) und spielte
in verschiedenen, meist österreichischen Produktionen. Es waren die unbeschwerten, ganz auf den Publikumsgeschmack jener
Jahre zugeschnittenen Unterhaltungsfilme, in denen Holms in prägnanten
Nebenrollen meist den amerikanischen "Sonnyboy" mimte. Sein Leinwanddebüt
gab er (ungenannt) in Alfred Weidenmanns Liebeskomödie "Der Himmel ist nie ausverkauft" (1955;
→ filmportal.de) neben
Hardy Krüger und Irčne Galter. Im gleichen Jahr sah man ihn
in an der Seite von Gardy Granass, Margit Saad und Topsy Küppers in dem
von Georg Jacoby inszenierten heiteren Heimatfilm "Drei Mädels vom Rhein"1),
wo er als junger Amerikaner Jack die zweitälteste Tochter (Topsy Küppers)
der Lindenwirtin Therese Hübner (Fita Benkhoff) becircte und auch sonst
durch pfiffige Ideen das alteingesessene Wirtshaus vor dem Ruin rettet. Jacoby besetzte ihn auch in
dem ganz auf die Protagonistin Ruth Stephan
zugeschnittenen Komödie "Die wilde Auguste" (1956) nach dem
gleichnamigen musikalischen Schwank von Theo Halton, in dem ähnlich
gelagerten Steifen "Ein tolles Hotel" (1956)
zeigte er sich erneut neben Ruth Stephan sowie dem unvergessenen Theo Lingen.
Rechts: Frank Diernhammer alias Frank Holms
zusammen mit Nancy Reagan1)
Foto: © Frank Diernhammer
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Holms spielte mit etlichen legendären Publikumslieblingen, "Hurra die Firma hat ein Kind" (1956, auch:
Karussell der Liebe)
hieß das musikalische Lustspiel mit Karl Schönböck und Wera Frydtberg,
in "Vater macht Karriere" (1957) traf er erneut auf Theo Lingen
und auch in Kurt Hoffmanns beschwingten Erich Kästner-Adaption "Salzburger Geschichten"1) (1957)
machte er als Bob Namarra neben Marianne Koch und Paul Hubschmid eine gute
Figur.
Bis Ende
der 1950er Jahre folgten weitere Kinoproduktionen, so mimte Holms in Paul Verhoevens
mit Magda Schneider, Johannes Heesters, Chariklia Baxevanos und Ivan Desny
prominent besetzten Komödie "Von allen geliebt" (1957) den Filmsohn von Johannes Heesters,
spielte mit Marianne Hold und Claus Holm in dem vom Hans Quest gefühlvoll
realisierten Heimatfilm "Die Lindenwirtin vom Donaustrand"1) (1957) den netten
Jimmy Stone. Zuletzt agierte Holms in Géza von Radványis Heimatfilm
"Das Schloss in Tirol"2) (1957, u.a. mit Karlheinz Böhm), alberte
in dem Klamauk "Gangsterjagd in Lederhosen" (1959) mit
Beppo Brem und Rudolf Carl über die Leinwand.
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Mit Beginn der 1960er Jahre wechselte Diernhammer hinter die Kamera und arbeitete
in Los Angeles überaus erfolgreich als Mode- und Portraitfotograf für die
populäre Zeitschrift "W Woman's Wear Daily" und machte sich in
der Szene rasch einen Namen. Er besuchte er viele Stars in ihren Privatvillen in Beverly Hills und Bel Air,
sein großes Fotoarchiv umfasst inzwischen Tausende von Negativen bzw. Dias mit interessanten
Aufnahmen von Prominenten aus Film, Funk und Fernsehen, aber auch der Politik. Der
Fotograf Diernhammer war ein gern gesehener Gast auf zahllosen VIP-Parties
in Hollywood, bei denen er berühmte Leute (und solche, die sich dafür
hielten) traf. Seine Geschichten und Anekdoten über Stars und Sternchen
könnten ein ganzes Buch füllen.
Gelegentlich übernahm Diernhammer in den USA kleinere Gastrollen in
populären TV-Produktionen, so zuletzt in den 1980er Jahren in
Serien wie "The
Fall Guy"1) (Ein Colt für alle Fälle),
"Misfits of Science"1)
(Die Spezialisten unterwegs),
"MacGyver"1),
"The A-Team"1)
(Das A-Team) oder "Hunter"1).
Frank Diernhammer im Jahre 2008
Foto mit freundlicher Genehmigung von Henning
von Berg (Link: Wikipedia)
© Henning von Berg (www.henning-von-berg.com)
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