Filmografie
Beppo Brem wurde am 11. März 1906 als Sohn des Bierbrauers und Maurers Josef Brem (1859 – 1945) in München geboren, wuchs im Stadtteil Schwabing1) auf und besuchte auch dort die Schule. Nach Beendigung der Schulzeit absolvierte er zunächst eine Schreinerlehre und seine Theaterbegeisterung führte ihn als Bühnenschreiner an die "Münchner Kammerspiele"1). Schon bald sammelte er als Komparse erste Erfahrung auf den "Brettern, die die Welt bedeuten" und entschied sich Schauspieler zu werden. Ab 1925 nahm er Schauspielunterricht und bereits zwei Jahre später erhielt er ein erstes Engagement an der Bauernbühne von Bad Reichenhall1). Weitere Stationen seiner Schauspielerlaufbahn waren dann Regensburg1) und Ulm1), Berlin und München. Er gab unter anderem den Graf von Lerma und den Herzog von Alba1) in dem Schiller-Drama "Don Carlos"1), den reichen Bauern Grillhofer in der Bauernkomödie mit Gesang "Der G'wissenswurm"1) von Ludwig Anzengruber1), das Bandenmitglied Jacob Benedum in dem Schauspiel "Schinderhannes"1) von Carl Zuckmayer1) oder die Titelfigur in "Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies"1) in der Fassung von Joseph Maria Lutz1) nach der Erzählung "Der Brandner Kaspar"1) von Franz von Kobell1). Immer wieder zeigte sich Brem in Stücken von Ludwig Thoma1), denen er einen besonderes bajuwarisches Flair verlieh, und war vor allem im "Dialekt-Theater" zu Hause.
Anfang der 1930er Jahre "entdeckte" ihn auch der Film, sein Leinwanddebüt gab er als "großer Bauernbursche" in der von Max Ophüls1) in Szene gesetzten Adaption "Die verkaufte Braut"1) (1932) nach der gleichnamigen komischen Oper von Bedřich Smetana1) an der Seite von Titelheldin Jarmila  Novotná1). In den folgenden Jahrzehnten entwickelt Brem sich in Schwänken, Lustspielen und Verwechslungskomödien zum "Urviech" und grobschlächtigen Starkomiker – ein Bayer wie aus dem Bilderbuch.
Beppo Brem wurde wiederholt von seinem Freund Joe Stöckel besetzt, war häufig Partner von Theo Lingen oder Hans Moser und mimte in den 1950er und 1960er Jahren in zahllosen Heimat- und Musikfilmen Stallburschen, Hausmeister oder Dörfler, war grimmigen Grantler oder einfältiger Dorfdepp; zu seinem bevorzugten Genre zählte auch die Militärklamotte.
Beppo Brem (links) als Bauern Paffinger zusammen mit Ursula Herion1) und Max Grießer2) in dem "Komödienstadel"-Stück "Alles für die Katz" (1970); Foto (Bildname: 11973-62-02) zur Verfügung gestellt vom Bayerischen Rundfunk (BR); Copyright BR/Foto Sessner Wenn er auch nie eigentlich zum Leinwandstar avancierte, war er doch über lange Jahre hinweg einer der meistbeschäftigten deutschen Nebendarsteller und wirkte in über 200 Spielfilmen mit, darunter auch neben Heinz Rühmann in der Komödie "Quax, der Bruchpilot"1) (1941). Selbst Auftritte in anspruchslosen Klamauk-Streifen der 1950er und 1960er Jahre wie "Zwei Bayern in St. Pauli"1) (1956) oder "Pudelnackt in Oberbayern"1) (1969) taten Brems Ansehen als bayerischem Charakterdarsteller keinen Abbruch.
 
Foto: Beppo Brem (l.) als Bauer Paffinger
zusammen mit Ursula Herion1) und Max Grießer
in dem "Komödienstadel"1)-Stück
"Alles für die Katz" (1970; Link: br.de)
Foto (Bildname: 11973-62-02) zur Verfügung gestellt vom "Bayerischen Rundfunk"1) (BR)
© BR/Foto Sessner
Anerkannte Regisseure gaben ihm jedoch gelegentlich die Chance, im Charakterfach sein Können zu beweisen, so Kurt Hoffmann1) in dem turbulenten Lustspiel "Fanfaren der Liebe"1) (1951) oder Helmut Käutner1), der ihm die Rolle des Hauptmanns Pfundtmayr in der mit Curd Jürgens als General der Luftwaffe Harry Harras nach dem gleichnamigen Drama1) von Carl Zuckmayer1) realisierten Verfilmung "Des Teufels General"1) (1955) anvertraute → Übersicht Kinofilme.
Daneben spielte Beppo Brem in München immer wieder Theater an der "Kleinen Komödie am Max II"1) oder am "Bayerischen Staatsschauspiel"1), holte Ludwig-Thoma-Stücken wie "Moral" oder "Erster Klasse"1) die gebrochenen Aspekte im Seelenleben der Kleinbürger an die Oberfläche.
In den 1960er Jahren macht der Schauspieler eine steile Karriere als Fernsehstar mit Maxl Graf (1933 – 1996) als Partner bzw. Kriminalassistent Fröschl in der über hundert Folgen laufenden Serie "Die seltsamen Methoden des Josef Wanninger" (später fortgesetzt mit "Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger"; 1978–1982). Hier hatte Brem als schrullig-listiger Titelheld endlich die schwergewichtige Hauptrolle, die er im Kino selten spielen durfte; als die Serie Anfang der 1980er abgesetzt wurde, konnte Beppo Brem auf insgesamt 117 "Wanninger"-Episoden zurückblicken. Daneben geriet er zum Dauergast in TV-Serien mit bayerischem Kolorit, etwa beim "Komödienstadel"1) oder "Königlich Bayerisches Amtsgericht". In der vom BR1) produzierten und mit bayerischen Volksschauspielern besetzten unterhaltsamen Krimiserie "Polizeiinspektion 1"1) mimte er Ende der 1970er Jahre eine Zeit lang den Hauptkommissar Hölzlmüller, Vorgesetzter des Schichtführer bzw. Kommissars Franz Josef Schöninger (Walter Sedlmayr).

Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von
"Studio Hamburg Enterprises GmbH" (studio-hamburg.de)

Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger: Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"; www.ardvideo.de
Der Schauspieler war in der Folge weiterhin für das Theater tätig, unter anderem erlebte man ihn 1981 am "Münchner Volkstheater"1) in der Kriminalkomödie "Verhör auf bayrisch", beim "Chiemgauer Volkstheater"1) sah man ihn in einer Hauptrolle in dem Schwank "Thomas auf der Himmelsleiter"3) nach dem gleichnamigen Lustspiel1) von Maximilian Vitus1) als Wastl, Geselle von Schuhmachermeister Thomas Nothaas (Bernd Helfrich1)), gesendet am 10. März 1986 anlässlich seines 80. Geburtstages. Eine Paraderolle für den beliebten Künstler war auch die titelgebende Figur in dem oft verfilmten bzw. aufgeführten Stück "Der verkaufte Großvater"4) (1988) nach dem gleichnamigen Schwank1) von Anton Hamik1) alias Franz Streicher, ebenfalls eine Inszenierung des "Chiemgauer Volkstheaters". Ende der 1980er stand Brem für Regisseur Bernd Fischerauer1) bzw. das Beppo Brem-Special "Auf dem Abstellgleis" (1990) als der pensionierte, ausgediente Straßenbahn-Fahrerr Hias Holzinger vor der Kamera. Ein Glanzlicht im Spätwerk des Schauspielers war zudem die Darstellung des Hausmeisters in dem TV-Film "Hexenschuß"3) (1987) nach der Komödie "A slip of the Disc" von John Graham mit Herbert Herrmann, Susanne Uhlen1) und Helmut Fischer. Einen seiner letzten Auftritte hatte er in der Episode "Der Kaiser von Ecuador" (1992) aus der Serie "Heidi und Erni" mit Erni Singerl (Erni) und Heidi Kabel (Heidi) → Übersicht TV-Produktionen.
Vereinzelt wirkte Brem zudem in Hörspiel-Produktionen mit, so sprach er unter anderem den Gesellen Wastl auch in der Hörspielfassung des ländlichen Lustspiels "Thomas auf der Himmelsleitert"5) (EA: 15.04.1967) mit Maxl Graf als Schuhmachermeister Thomas Nothaas. In "Toller"5) (EA: 14.01.1969) nach der gleichnamigen szenischen Revue1) von Tankred Dorst1) mit Gerd Baltus als der Dramatiker/Politiker Ernst Toller1) (1893 – 1939) hörte man ihn als den linksgerichteten Politiker/Bauernführer Ludwig Gandorfer1) (1880 – 1918), als Nachbarn Pfaffinger in dem Lustspiel "Alles für die Katz"5) (EA: 26.09.1970) nach der gleichnamigen Vorlage1) von August Hinrichs1) aus der von Olf Fischer1) entwickelten Radio-"Komödienstadel"-Reihe. In "Der ledige Hof"5) (EA: 18.11.1979) nach dem gleichnamigen Volkstück1) von Ludwig Anzengruber1) gehörte er, wie schon in der TV-Version6) (EA: 15.07.1978), als Altknecht Barthl zur Besetzung, in "Der Floriansblitz"5) (EA: 23.02.1987) nach dem Stück "Der Teufelsblitz"7) von Karl Wittlinger1) übernahm er den Part des alten Hofbauern Jakob Hahn.
 
Beppo Brem, der seit 1932 bis zu seinem Tod mit der ehemaligen Soubrette Marga Wening (1902 – 2002) verheiratet war, erlag am 5. September 1990 im Alter von 84 Jahren in einem Münchener Krankenhaus den Folgen seiner schweren Lungenkrebserkrankung; er hinterließ seine Ehefrau Marga Wening-Brem, sowie die gemeinsame Tochter Ingeborg. Die letzte Ruhe fand der beliebte Volksschauspielerin einem Familiengrab auf dem Münchner "Nordfriedhof"1) (Lage: 125–1–33) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Verschiedene Auszeichnungen belegen die Popularität des bajuwarischen Komödianten, so erhielt er 1970 den "Bayerischen Verdienstorden"1) sowie einen "Bambi"1) in Silber für "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger". 1981 ehrte man ihn mit der Medaille "München leuchtet"1) und 1983 konnte er das "Bundesverdienstkreuz"1) ("Verdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland") entgegennehmen.
In der Gemeinde Pullach im Isartal1), wo er von 1951 bis  1975 lebte, erinnert der "Beppo-Brem-Weg" an den legendären Künstler, der sich , obwohl lange Zeit als "Bayerisches Urviech" und Vorzeige-Dorfdepp in unzähligen Klamauk-Filmen besetzt, im Laufe der Jahrzehnte den Ruf eines ernstzunehmenden Schauspielers erarbeite.8)
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch
Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com, filmportal.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) Die Krimihomepage (Spezial), 4) volkstheater-fan.de, 5) ARD Hörspieldatenbank, 6) br.de, 7) felix-bloch-erben.de
8) Quelle: Wikipedia (abgerufen 29.11.2024)
     
Filme
Kinofilme: bis 1945 / Nachkriegs-Produktionen; Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, geschichtewiki.wien.gv.at, Murnau Stiftung, wilhelm-koehler-verlag.de,
biographien.ac.at, Die Krimihomepage, fernsehserien.de, br.de)
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