Filmografie / Hörspiel
Bum Krüger wurde am 13. März 1906 als Willy Krüger in Berlin geboren; über seinen schauspielerischen Werdegang ist wenig bekannt. Schon früh machte er sich am Theater als hervorragender Charaktermime bzw. -Komiker einen Namen, auch als Kabarettist feierte er Erfolge, gehörte zum Ensemble des bekannten Münchener Nachkriegskabaretts "Die Schaubude"1).
Ende der 1940er Jahre tauchte sein Name erstmals in den Besetzungslisten deutscher Kinoproduktionen auf und bis Mitte der 1960er Jahre war Bum Krüger in unzähligen Filmen auf der Leinwand präsent. Er spielte nie die große Hauptrolle, profilierte sich aber durch anspruchsvolle, unverzichtbare Nebenrollen. Sein Leinwanddebüt gab er in Rudolf Jugerts1) Nachkriegs-Satire "Film ohne Titel"1) (1948), es folgte der von Heinz Hilpert1) mit Heinz Rühmann in Szene gesetzte Streifen "Der Herr vom andern Stern"1) (1948) nach der Kurzgeschichte von Werner Illing1). Beispielsweise mimte er in der heiteren Geschichte "Fritz und Friederike"1) (1952) neben Liselotte Pulver und Albert Lieven den Armee-Psychologen Dr. Per Högstad, zeigte sich im gleichen Jahr als Smutje an der Seite von Protagonist Hans Albers in Helmuth Käutners1) Seemanns-Komödie "Käpt'n Bay Bay"1) (1952). Mit Helmuth Käutner drehte er auch die Adaption "Des Teufels General"1) (1955) nach dem gleichnamigen Drama1) von Carl Zuckmayer1) und stand als Hauptmann Lüttjohann an der Seite von Hauptdarsteller Curd Jürgens (Fliegergeneral Harry Harras) vor der Kamera. Krüger spielte in dem Remake "Oberwachtmeister Borck"1) (1955) nach dem Roman "Oberwachtmeister Schwenke" von Hans Joachim von Reitzenstein1) neben Gerhard Riedmann den Hauptwachtmeister Sperling und ein Jahr später war er erneut neben Heinz Rühmann in Käutners Kassenschlager "Der Hauptmann von Köpenick"1) (1956) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Carl Zuckmayer1) als Schutzmann Kilian mit von der Partie. Zu Krügers weiteren bekannten Kinoproduktionen in den 1950er Jahren zählen unter anderem einmal mehr neben Heinz Rühmann die Komödie "Charley's Tante"1) (1956) nach der gleichnamigen Farce1) von Brandon Thomas1), das Melodram "Die Stimme der Sehnsucht"1) (1956) mit Rudolf Schock, der Revuefilm "Die Beine von Dolores"1) (1957) mit Germaine Damar, "Der Schinderhannes"1) (1958) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Carl Zuckmayer mit Curd Jürgens als Räuberhauptmann Johannes Bückler1), genannt "Schinderhannes", das Drama "Petersburger Nächte"1) (1958) nach einer Story von Viktor Tourjansky1) und Robert Thoeren1) oder der ganz auf Fred Bertelmann zugeschnittene Schlagerfilm "Der lachende Vagabund"1) (1958). Seit den 1960er Jahren wurden die Arbeiten für das Kino seltener, letzte Aufgaben übernahm Krüger in zwei Filmen von Rudolf Lubowski, als Ministerialrat Krautenschulte in der Komödie "Wer weint denn schon im Freudenhaus?"1) (1970) und als Hausmeister in dem Krimi "Immer bei Vollmond"1) (1970) → Übersicht Kinofilme.
 
Stattdessen trat Krüger bereits seit Ende der 1950er Jahre vermehrt im Fernsehen auf, war in Literaturadaptionen, Komödien, Krimis oder Serien zu sehen. Im Gegensatz zum Kinofilm konnte er hier seine schauspielerische Vielseitigkeit oftmals mit tragenden Rollen unter Beweis stellen. Verschiedentlich waren es auch Aufzeichnungen von Theateraufführungen, beispielsweise die von Heinz Hilpert1) am Münchner "Residenztheater"1) inszenierte Alt-Berliner Posse "Eine leichte Person"2) (1964) von Emil Pohl (1824 – 1901) mit Krüger in der Rolle des Gröhlmeier, Schreiber und Vorsteher des Dilettanten-Gesangsvereins.
Helmut Weiss1) setzte am Berliner "Renaissance-Theater"1) die Komödie "Die Lokomotive"3) (1969) von André Roussin1) mit Grethe Weiser in Szene. Die Geschichte handelt von einer in Paris lebenden russischen Migrantin (Weiser), die zwischen zwei Männern, ihrem Ehemann Ernest (Hans Spitzner1)) und ihrem ehemaligem Geliebten Kostja (Krüger), hin- und hergerissen ist. spiegel.de notierte: "Redselig spinnt Grethe Weiser als Pariser Exil-Russin in André Roussins Boulevardkomödie ihre Lebenslüge aus."

"Die Lokomotive": Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Grethe Weiser als Sonja und Bum Krüger als Kostja
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die
Komödie Mitte September 2018 auf DVD herausbrachte.

"Die Lokomotive": Szenenfoto mit Grethe Weiser als Sonja und Bum Krüger als Kostja; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Komödie Mitte September 2018  auf DVD herausbrachte "Die Lokomotive": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Komödie Mitte September 2018  auf DVD herausbrachte
Seinen Bildschirm-Einstand gab Krüger in "Ein weißer Elefant" (1958) nach dem Theaterstück von Alexandre Rivemale (1918 – –2010), in "Der Besuch der alten Dame"1) (1959) nach der gleichnamigen Tragikomödie1) von Friedrich Dürrenmatt1) gab er neben Elisabeth Flickenschildt als Claire Zachanassian den Bürgermeister. Er gestaltete den Herbergswirt Michail Kostylew in "Nachtasyl"4) (1959) nach dem gleichnamigen Drama1) von Maxim Gorki1), den Geist Abdullaho in "Tim und die dienstbaren Geister"4) (1959) mit Manfred Kunst1) als dem kleinen Waisenjungen Tim oder den Kommerzienrat Rauch in "Kasimir und Karoline"4) (1959) nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Ödön von Horvath1) mit Bert Fortell als Kasimir und Ruth Drexel als Karoline. In dem vielbeachteten Fünfteiler "Am grünen Strand der Spree"1) (1960) nach dem Roman von Hans Scholz1) war er im 2. Teil ""Der General"1) der Oberleutnant Fritz Georg Hesselbarth, der von seinem letzten Divisionskommandeur (Wolfgang Büttner) berichtet.
Es folgten Produktionen wie unter anderem der Krimi "Jack Mortimer"1) (1961) nach dem Roman "Ich war Jack Mortimer"1) von Alexander Lernet-Holenia1) mit dem Part des Geschäftsmanns Renz, die Georg Thomalla-Komödie "Nie hab ich nie gesagt"1) (1962) als Psychiater Dr. Krantz oder "Der Arzt am Scheideweg"4) (1963) nach dem kritisch-satirischen Schauspiel von George Bernard Shaw1), wo er neben Adolf Wohlbrück als Mediziner Sir Colenso Ridgeon den Chirurg Dr. Cutler Walpole darstellte. Als Lancelot Harris gehörte Krüger zur Besetzung des dreiteiligen Durbridge1)-Straßenfegers "Die Schlüssel" (1965), in "Das große Ohr"4) (1965) nach der Komödie von Pierre-Aristide Bréal (1905 – 1990) mimte er den gerissenen Betrüger Coquet und in "Die Tochter des Brunnenmachers"4) (1965) nach der Komödie von Marcel Pagnol1) als Brunnenmacher Pascal Amoretti den Vater von Patricia (Ulli Philipp). Der Vollblutschauspieler trat als Angeklagter Kaduk in "Die Ermittlung"4) (1966) nach dem szenischen Oratorium in 11 Gesängen1) von Peter Weiss1) in Erscheinung, als Victor Bishop, Vater der vermissten Millie (Gerlinde Locker), in dem Krimi "Portrait eines Helden"1) (1966) nach dem Roman "La Face" von Pierre Boulle1) mit Robert Graf in einer seiner letzten Rollen (Staatsanwalt David Poole). Als Kriminalkommissar Blau tauchte Krüger in der spannenden Geschichte "Die Voruntersuchung"4) (1967) auf, ein TV-Remake des gleichnamigen Kinofilms1) aus dem Jahre 1931 nach dem Stück von Max Alsberg1) und Otto Ernst Hesse1), in "Der Auswanderer" (1967) nach dem Schauspiel "L'émigré de Brisbane" von Georges Schehadé1) zeigte er sich neben Protagonist Peter Capell als der Kutscher – um nur Einige der zahlreichen Fernsehspiele zu nennen, in denen Krüger mit prägnanten Rollen das Publikum erfreute.
Zu Krügers letzten Arbeiten für das Fernsehen zählte der Zirkusinspektor Horn in der beliebten Serie "Salto Mortale" (1969–1972), der Herr Kibelka in dem Problemstück "Miks Bumbullis" (1971) nach der Erzählung von Hermann Sudermann1) mit Siegfried Wischnewski als Wilddieb Miks Bumbullis und unter der Regie von Ettore Cella1) der Vater Eugčne in "Der Babutz" (1971) nach der Komödie "Le babour" von Félicien Marceau1) → Übersicht TV-Produktionen.

Zudem war Bum Krüger als Synchronsprecher gefragt, so lieh er beispielsweise Charles Laughton als Quasimodo in der berühmten Romanverfilmung "Der Glöckner von Notre Dame"1) (1939, "The Hunchback of Notre Dame") seine Stimme, sprach für Spencer Tracy den Square John Sand in dem Abenteuer "Der Draufgänger"1) (1940, "Boom Town"), für Bob Hope den Peter Potter in der Westernkomödie "Sein Engel mit den zwei Pistolen"1)  (1948, "The Paleface") oder für James Cagney den Capt. Morton in dem Kriegsfilm "Keine Zeit für Heldentum"1) (1955, "Mister Roberts"). Von den mehr als 220 Rollen, die bei synchronkartei.de ausgewiesen werden, sind weiterhin unter anderem für Walter Brennan1) der "Groot" Nadine in dem Western "Red River"1) (1948) zu nennen, für Ernest Borgnine der Donnegan in dem Abenteuer "Vera Cruz"1) (1954), für James Robertson Justice1) der Baumeister Vashtar in dem Historienstreifen "Land der Pharaonen"1) (1955, "Land of the Pharaohs"), für Edward G. Robinson der Staatsanwalt Victor Scott in dem Kriminalfilm "Schakale der Unterwelt"1) (1955, "Illegal") oder für Louis de Funčs der Jacques in dem Lustspiel "Radieschen von unten"1) (1964, "Des pissenlits par la racine").
Die Stimme des Schauspielers ist auch mit einigen Hörbüchern bzw. Märchen der Gebrüder Grimm1) wie "Schneewittchen und die 7 Zwerge"1) oder "Die Gänsemagd"1) lebendig geblieben. Darüber hinaus wirkte er in zahlreichen Hörspiel-Produktionen mit, sprach beispielsweise die Titelrolle in dem fünfteiligen Kinderhörspiel "Abdallah und sein Esel"5) (1953) – den alten, widerborstigen Esel sprach Heinz Rühmann, Axel von Ambesser fungierte als Erzähler. Eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen, an denen Bum Krüger seit Ende der 1940er Jahre beteiligt war, findet man hier am Ende des Artikels; → siehe auch Hörspiel- Übersicht bei Wikipedia.
  
Bum Krüger erlag am 15. März 1971, zwei Tage nach seinem 65. Geburtstag, in Berlin den Folgen eines Herzanfalls; die letzte Ruhe fand er auf dem " Hauptfriedhof Mannheim1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Sein am 1. August 1934 in Mannheim1) geborene Sohn Pit Krüger war ebenfalls ein bekannter Künstler. Der Schauspieler, Komiker Sänger und Kabarettist starb am 6. November 2003 im Alter von 69 Jahren in Frankfurt am Main1).
Siehe auch Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) theatertexte.de, 3) wunschliste.de, 4) Die Krimihomepage, 5) ARD Hörspieldatenbank
    
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia (deutsch/englisch), filmportal.de, Die Krimihomepage, theatertexte.de, whoswho.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
1940er Jahre 1950er Jahre 1960er Jahre ab 1970
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch),
theatertexte.de, whoswho.de, deutsches-filmhaus.de)
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