Der Schauspieler Walter Müller ist vielleicht nur noch der älteren Generation durch etliche beliebte, musikalische Unterhaltungsfilme der 1950er Jahre in Erinnerung geblieben, wo er an der Seite der Stars jener Zeit mit seinem stets jugendlich wirkenden Charme den froh gestimmten, singenden Typus "Sonnyboy" verkörperte.
  
Geboren wurde Müller am 6. Mai 1911 im damals zur k. u. k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn1) gehörenden Prag1) (heute: Tschechien), verbrachte seine Kindheit und Jugend in Wien1). Bereits als Jugendlicher begann er 1927 als Chorsänger am "Landestheater Linz"1), anschließend erhielt er im böhmischen Bodenbach1) (heute: Děčín, Tschechien) eine Anstellung als Chor-Eleve. Als Schauspieler trat er erstmals im oberösterreichischen Bad Hall1) in Erscheinung, Engagements in den heute zu Tschechien gehörenden Städten Reichenberg1), Brünn1), Iglau1), Karlsbad1) sowie Mährisch-Ostrau1) schlossen sich an, wo der gut aussehende junge Mann als Buffo- und Operetten-Tenor auf sich aufmerksam machte. 1938 wechselt Müller als 2. Bass an die Wiener "Volksoper"1), machte in Operetten wie "Frau Luna"1) und "Der Graf von Luxemburg"1) Furore.
Ein Jahr später ging Müller nach Berlin und trat zunächst am "Theater am Schiffbauerdamm"1), dann am "Metropol-Theater"1) auf, blieb dort bis zur kriegsbedingten Schließung im Jahre 1944 umjubelter Hauptdarsteller in vielen Revuen und Operetten. Nach Kriegsende war er am "Wiener Bürgertheater"1) tätig, wo er gelegentlich auch einige Stücke inszenierte. Auf der Bühne feierte er 1966 seinen letzten großen Erfolg am Berliner "Theater des Westens"1) in einer Aufführung der Operette "Maske in Blau"1) von  Fred Raymond1) (Musik) als Partner der unvergessenen Marika Rökk, mit der er auch etliche Male vor der Kamera gestanden hatte.
 
Seit Ende der 1930er Jahre stand Müller vor der Kamera, sein Leinwanddebüt gab er als Gerichtsvollzieher Ferdinand Haberl in der Komödie "Herzensfreud – Herzensleid"2) (1940) an der Seite von Magda Schneider und Paul Klinger, nach tragenden Rollen in amüsant-beschwingten Streifen wie "Ein Walzer mit dir"2) (1942) und "Die Frau meiner Träume"1) (1944), wo er mit Marika Rökk das Lied "Mach dir nichts daraus" trällerte, oder der ganz auf Wolf Albach-Retty zugeschnittenen Komödie "Ein bezaubernder Schwindler"1) (1949) ging Walter Müllers Filmkarriere in den 1950er Jahren erst so richtig los. Meist wurde er – wie schon in seinen frühen Filmen – in harmlos-heiteren Produktionen als komischer Liebhaber besetzt, der als Freund oder Konkurrent des eigentlichen Helden bei seiner Angebeteten stets das Nachsehen hat.
Müller zeigte sich auch auf der Leinwand in zahlreichen Operetten-Adaptionen, so als Boni Kancsianu, Verehrer der Titelheldin (Marika Rökk), die in Georg Jacobys1) freien Emmerich Kálmán-Verfilmung1) "Die Csardasfürstin"1) (1951) ihr Herz an den Rittmeister Edwin von Weylersheim (Johannes Heesters) verliert. In "Die Dubarry"1) (1951) nach der gleichnamigen Operette1) von Carl Millöcker tauchte er neben Sári Barabás1) (Madame Dubarry) und Willy Fritsch (Louis Valmont) als Cäsar Schnepf auf, in der Lehár-Verfilmung1) "Das Land des Lächelns"1) (1952) mit Martha Eggerth und Jan Kiepura als junger Wiener Gustl Potter und in der revueartigen, mit Marika Rökk nach der gleichnamigen Operette1) von Fred Raymond1) (Musik) gedrehten Verfilmung "Maske in Blau"1) (1953) als Kunstmaler Seppl Frauenhofer, Freund von Kunstmaler Armando Cellini (Paul Hubschmid).
Zur Hochform lief Müller in dem von Willi Forst nach dem gleichnamigen Singspiel1) von Ralph Benatzky1) in Szene gesetzten Film "Im weißen Rößl"1) (1952) auf, gab an der Seite der bezaubernden Johanna Matz (Wirtin Josefa Vogelhuber) einen brillanten Oberkellner Leopold, der zum Schluss seinen Konkurrenten Dr. Otto Siedler (Johannes Heesters) aus dem Rennen schlägt. In dem Heimatfilm-Klassiker "Schwarzwaldmädel"1) (1950) mimte er den Richard Petersen, Partner der Revue-Sängerin Malwine (Gretl Schörg1)), die mit dem jungen Maler Hans Hauser (Rudolf Prack) befreundet ist, der sein Herz an das "Schwarzwaldmädel" Bärbele (Sonja Ziemann) verliert. Die von Hans Deppe1) gedrehte romantische Dreiecksgeschichte war der erste deutsche Farbfilm nach dem Krieg – der erste deutsche Heimatfilm der 1950er Jahre überhaupt. Entstanden nach der gleichnamigen Operette1) von August Neidhardt1) (Libretto) und Leon Jessel1) (Musik), löste der Streifen einen Boom in diesem Genre aus.
 
Das Metier Müllers waren die typischen, meist musikalischen unterhaltsamen Produktionen jener Jahre, in der Heimatschnulze "Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt"1) (1953), einer mit zahlreichen Volksliedern bzw. volkstümlich interpretierten Schlagern gespickten Geschichte, mimte er den erfolgreichen Trompeter Jonny, der schließlich auf Umwegen das Herz der Wirtstochter Rosl (Maria Sebaldt) eroberte, auch für den zweiten Protagonisten, den Holzfäller Martin (Rudolf Prack) kam es mit der Gestütsbesitzer-Tochter Kati (Ingeborg Körner1)) zum Happy End. Mit Johannes Heesters (Franz von Suppé1)), Gretl Schörg1) (Sängerin Sophie Strasser1), Suppés Ehefrau) und Margit Saad (Komtesse Coralie Barany) drehte Müller als Buffo Toni den Musikfilm über Suppés Leben "Hab' ich nur Deine Liebe"1) (1953), in Ernst Marischkas Verwechslungskomödie "Hurra – ein Junge!"1) (1953) nach dem gleichnamigen Schwank1) von Franz Arnold1) und Ernst Bach1) spielte er mit Theo Lingen und Grethe Weiser, kam als Fritz Pappenstiel, bisher verheimlichter Adoptivsohn des spießbürgerlichen Professors Waldemar Weber (Theo Lingen), daher. In der "schmissigem" Militär-Lustspiel "Kaisermanöver"1) (1954) hörte man ihn als Zugs-Führer Franz Radler mit dem Lied "Jeder Soldat hat seine Marie" sowie mit "Kleines Glück im Winkel" (zusammen mit Hannelore Bollmann1)), in Georg Jacobis Neuverfilmung der unverwüstlichen Militärklamotte "Drei Tage Mittelarrest"1) (1955) nach dem Schwank von Karl Noti1) mimte er unter anderem neben Willy Fritsch, Erwin Strahl und Willi Rose den Musketier Max Plettke.
Das Remake des Kassenschlagers "Die Drei von der Tankstelle"1) aus dem Jahre 1930 – mit Heinz Rühmann, Willy Fritsch und Oskar Karlweis (→ "Die Drei von der Tankstelle"1), 1930) – konnte zwar dem Original nicht das Wasser reichen, bot dennoch kurzweilig-spritzige Kino-Unterhaltung. In der von Regisseur Hans Wolff1) inszenierte, nach dem Drehbuch von Gustav Kampendonk1) leicht abgewandelten Geschichte hießen die drei Freunde nun Peter, Robert und Fritz, dargestellt von Adrian Hoven, Walter Müller und Walter Giller. Das unzertrennliche Trio glänzte 1955 als singende und tanzende Tankstellenbesitzer mit Evergreens wie "Ein Freund, ein guter Freund" und "Das Lied vom Kuckuck" (Lieber, guter Herr Gerichtsvollzieh'r), Walter Müller schmetterte "Ich bin dagegen" und Adrian Hoven (zusammen mit Rita Paul1) & dem "Cornel Trio") "Liebling, mein Herz lässt dich grüßen". Den Part der damals von Publikumsliebling Lilian Harvey gespielten weiblichen Hauptrolle übernahm Germaine Damar, auch Willy Fritsch gehörte wieder zur Besetzung, diesmal als Filmvater von Germaine Damar alias Gaby Kossmann.
Eine weitere Hauptrolle war die des Heiratsschwindlers Franz Steiner in dem eher zu vernachlässigenden Streifen "Das Liebesleben des schönen Franz"3) (1956), in Kurt Meisels Adaption bzw. dem Gaunerschwank "Drei Mann auf einem Pferd"1) (1957) nach dem Bühnenstück "Three Men on a Horse" von John Cecil Holm (1904 – 1981) und George Abbott1) präsentierte sich Müller einmal mehr neben Walter Giller und Theo Lingen. Nach Produktionen wie "Hoch klingt der Radetzkymarsch"1) (1958) – hier sang er als Major Lazi von Doloman mit Winnie Markus das "Lied von den Stubenmädchen" – oder "Liebe, Mädchen und Soldaten"1) (1958) trat Müller mit Beginn der 1960er Jahre bzw. dem Abebben des musikalischen Unterhaltungs- bzw. Heimatfilms nur noch sporadisch vor die Kamera, seine letzte Arbeit für das Kino war der kleine Part eines Theaterdirektors in der Komödie "Das Spukschloss im Salzkammergut"1) (1966), unter anderem mit Udo Jürgens → Übersicht Kinofilme.
Wenige Male übernahm er Aufgaben für das Fernsehen, so als Erbherzog Alexander in Wolfgang Schleifs TV-Version der Operette "Königin einer Nacht"1) (1969) mit Peter Minich1) (Herzog Ferdinand), Dagmar Koller1) (Prinzessin Marie-Luise) und Peter Weck (Peter von Hazy) – zugleich Müllers letzte Arbeit als Filmschauspieler → Übersicht TV-Sendungen.
 
Walter Müller, der seit Ende der 1930er Jahre auch umfangreich für den Hörfunk tätig war sowie zeitweilig in Wien ein Heurigen-Lokal betrieb, starb am 2. März 1969 im oberbayerischen Starnberg1) an den Folgen eines Herzinfarktes – wenige Wochen vor seinem 58. Geburtstag. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Waldfriedhof" in Starnberg.
Der Künstler war seit 1937 mit Hedwig Jahnel verheiratet und Vater einer Tochter.
  Siehe auch Wikipedia
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
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Kinofilme Fernsehen (Auszug)
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